Historical Saison Band 104 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1801-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 104 -  Laura Martin,  Diane Gaston
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SKANDAL UM MISS SELINA von LAURA MARTIN

Selina kann es nicht fassen: Ihr unnahbarer Arbeitgeber Lord Westcroft hat sie geküsst! Dabei ist sie nach Yorkshire gekommen, um sich als Gouvernante um seine verwaisten Nichten zu kümmern. Ist er doch nicht so unfreundlich, wie sie zuerst geglaubt hat? Noch bevor sie ihre Meinung ändern kann, schockiert er sie mit einem skandalösen Angebot, das keine vornehme junge Dame je annehmen könnte ...


EIN EARL AUF ABWEGEN von DIANE GASTON

Nein, er möchte auf keinen Fall der zukünftige Earl von Foxgrove werden! Da ist sich Lucas Johns-Ives sicher. Um dem Titel und der Verantwortung zu entgehen, arbeitet er unerkannt in den schottischen Highlands. Wer hätte ahnen können, dass er ausgerechnet dort der bezaubernden Mairi Wallace begegnet? Um sie für sich zu gewinnen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich seiner Vergangenheit zu stellen ...



Schon immer war Diane Gaston eine große Romantikerin. Als kleines Mädchen lernte sie die Texte der beliebtesten Lovesongs auswendig. Ihr Puppen ließ sie tragische Liebesaffären mit populären TV- und Filmstars spielen. Damals war es für sie keine Frage, dass sich alle Menschen vor dem Schlafengehen Geschichten ausdachten. In ihrer Kindheit musste sie als Tochter eines Armeeoffiziers oft umziehen. Sie lebte in Japan, Alabama und Washington DC, wo sie auch heute noch wohnt. In ihrer Jugend lernte sie Werte wie Pflichtbewusstsein und Disziplin schätzen, aber auch Einsamkeit kennen, wenn sie wieder einmal in einer neuen Stadt Fuß fassen musste. Doch inmitten ihrer Bücher war sie nicht wirklich allein. Mit Lesen vertrieb sie sich die Zeit. Romantik durfte in ihrer Lektüre noch nie fehlen. Romane mit Happy End, etwa 'Jane Eyre', zog sie dramatisch-düsteren Werken wie 'Sturmhöhe' vor. Doch erst als sie anfing zu studieren, entdeckte sie die Faszination romantischer Liebesromane. Und da sie für ihr Leben gern las, beschloss sie, englische Literatur als Hauptfach zu wählen. Später entschied sie sich jedoch für ein Psychologiestudium, um nach ihrem Abschluss Menschen helfen zu können, ihr eigenes Happy End im Leben zu finden. Auch nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder arbeitete sie ganztags als Psychologin. Irgendwann kehrte dann genug Ruhe in ihren Alltag ein, und sie fand wieder Zeit zum Lesen insbesondere romantischer Liebesromane. Nachdem sie einen ziemlich schlecht geschriebenen Bestseller gelesen hatte, dachte sie sich: Das kann ich besser! Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch schließlich wurde ihr erster Regency-Roman veröffentlicht, und sie gewann sogar einen Preis. Diane gab ihren Beruf auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und hat damit die Erfüllung ihres Lebenstraums erreicht.

1. KAPITEL


„Fünf Minuten die Auffahrt entlang, von wegen“, sagte Selina leise zu sich selbst, dann verzog sie ärgerlich das Gesicht, weil sie wieder in eine Pfütze getreten war. Der Kutscher hatte abgelehnt, sie noch näher zum Haus zu bringen, hatte nur die Stofftasche mit ihren Habseligkeiten vom Kutschbock geworfen und mit gekrümmtem Finger auf das rostige eiserne Tor gezeigt.

Bisher waren es zwanzig Minuten. Zwanzig lange Minuten, in denen sie gegen den Wind ankämpfte, der ihre Röcke gegen die Beine peitschte. Zwanzig Minuten im kalten Nieselregen, der langsam alle Kleider durchdrang. Zwanzig Minuten, in denen sie ihre Entscheidung bereute, für die neue Stellung so weit in den Norden gefahren zu sein. Hier kannte sie niemanden, das Wetter war unwirtlich und die Einheimischen waren unfreundlich und argwöhnisch.

Nach der nächsten Kurve kam endlich das Haus in Sicht. Es war groß und bestand aus einem Mittelteil und zwei geschwungenen Seitenflügeln. Die graue Steinfassade wirkte wettergegerbt und ziemlich verwittert und ungepflegt. Auf einer Seite waren die Mauern von Efeu bedeckt, das bereits in die Fenster hineinwuchs.

„Zu Hause ...“, sagte sich Selina mit einem dumpfen Angstgefühl in der Magengrube. Es sah nicht wie ein Zuhause aus, in dem sie gern leben wollte.

Sie blieb stehen, weil sie keinen Schritt mehr gehen konnte. Vielleicht sollte sie gleich wieder nach London zurückkehren. Gewiss gab es in der Agentur noch weitere Stellungsangebote an weniger abgelegenen Orten, wo vielleicht auch die Umgebung etwas einladender war. Sie umklammerte ihre kleine Geldbörse. Leider war die Rückkehr nach London keine Option. Die mageren Ersparnisse des vergangenen Jahres hatte sie für die Kutschfahrt nach Yorkshire ausgegeben und sich außerdem ein neues Kleid gekauft, um einen guten Eindruck auf ihren neuen Dienstherrn zu machen.

Lord Westcroft. Ein Mann, über den sie nicht viel hatte herausfinden können, obwohl sie sich überall umgehört hatte.

Der Regen nahm an Stärke zu. Die Tropfen prasselten auf die Kapuze ihres Umhangs und tropften von der Kante hinab. Sie konnte es nicht länger hinausschieben – sie musste weitergehen und die Familie kennenlernen, mit der sie wahrscheinlich die kommenden Jahre verbringen würde.

Selina zog an ihren Stiefeln, die im Matsch stecken geblieben waren, als sie stehen blieb. Diese Bewegung brachte sie aus dem Gleichgewicht, ihre Stiefel begannen nach vorn zu rutschen. Sie ruderte heftig mit beiden Armen, um ihr Gleichgewicht zu halten, aber es war zu spät.

Mit dem Hinterteil zuerst landete sie in der größten Pfütze weit und breit. Einen Moment lang blieb sie verdutzt sitzen und konnte es kaum fassen, wie kalt das Regenwasser war, das ihren Rock durchtränkte. Es war unglaublich, wie schnell dieser schreckliche Tag noch viel schlechter geworden war.

Sie schauderte und rappelte sich auf. Ihre Röcke waren tropfnass und verschmutzt. Nun sah sie nicht mehr aus wie eine ehrbare Gouvernante, die gekommen war, um ihre Stelle im Haus eines Mitglieds des britischen Hochadels anzutreten.

„Kopf hoch, Rücken gerade“, sagte sich Selina. So hatte ihre verstorbene Mutter sie stets ermahnt. Und sie hatte sie gelehrt, dass man Menschen in die Augen sehen sollte, selbst wenn sie hochmütig auf einen herabblickten.

So selbstbewusst wie möglich trat sie vor die Haustür. Als sie die Hand nach dem schweren eisernen Türklopfer ausstreckte, fühlte sie sich beobachtet und hielt inne. Sie schaute hoch und sah gerade noch zwei kleine Gesichter hinter einem Fenster in der oberen Etage verschwinden. Sie sahen sehr bleich aus, beinahe geisterhaft, und Selina fragte sich, wie oft ihre künftigen Schutzbefohlenen wohl an die Sonne gingen. Blinzelnd schaute sie zu den dicken Wolken am Himmel. Vielleicht gab es hier oben im Norden nicht genug Sonnenschein.

Bevor sie es sich anders überlegen konnte, ließ Selina den eisernen Türklopfer zweimal fallen. Die Schläge dröhnten laut, die Tür erzitterte, dann blieb es erst einmal still. Selina hörte nur noch den Regen auf die Pfützen fallen.

„Was wollen Sie?“, fragte eine mürrische alte Frau, die durch einen kleinen Türspalt spähte. Sie schaute Selina von oben bis unten an und schüttelte den Kopf. „Betteln verboten.“

„Ich bin aber keine ...“, protestierte Selina. Knarrend fiel die Tür vor ihrer Nase wieder ins Schloss. Entrüstet klopfte Selina mehrmals schnell hintereinander. Das konnte kein Diener ignorieren, weil es den Hausherrn stören würde.

„Weg mit dir“, schimpfte die alte Frau, als sie die Tür erneut öffnete. Sie streckte eine dürre Hand aus und stieß Selina ein Stückchen die Stufen hinab.

„Was ist das für ein Lärm?“ Die tiefe Stimme aus dem Dunkel hinter der Tür klang verärgert und ungeduldig.

„Ich habe ihr gesagt, sie soll sich wegscheren“, sagte die Magd. „Und ich habe ihr gesagt, dass Bettler hier nicht willkommen sind.“

Selina öffnete den Mund, um zu protestieren und zu sagen, wer sie war, doch sie hielt inne, als ein großer Mann in der Tür auftauchte, der vermutlich Lord Westcroft war. Er war hochgewachsen und hatte breite, starke Schultern. Seine Miene war ärgerlich, als er sie abschätzig von oben bis unten ansah und ihr schmutzbedecktes Kleid zur Kenntnis nahm. Sie fühlte sich unbehaglich unter diesem kritischen Blick.

„Gebt ihr in der Küche etwas zu essen“, befahl er und wandte sich ab.

Erst, als er schon fast in der Dunkelheit verschwunden war, fand Selina ihre Stimme wieder. „Lord Westcroft“, rief sie, und offenbar klang ihre Stimme so kultiviert, dass er stehen blieb.

„Hör auf, den Master zu belästigen“, sagte die Dienerin barsch. „Geh zum Hintereingang.“

Diesmal setzte Selina schnell genug einen Fuß in die Tür. Die schwere Tür schlug schmerzhaft dagegen, aber sie wollte sich nicht noch einmal abwimmeln lassen.

„Lord Westcroft“, sagte sie mit entschlossener Stimme. „Mir ist kalt, ich bin nass und müde. Von der Agentur wurde mir gesagt, dass Sie sehr dringend nach einer Gouvernante suchen. Wenn Sie also verhindern wollen, dass ich mich jetzt umdrehe und mit der nächsten Kutsche nach London zurückfahre, sollten Sie mich hereinbitten und mir den Weg zum nächsten Kaminfeuer zeigen.“

Matthew erschrak. Die Frau vor ihm sah zwar nicht so aus, denn ihre Kleider waren schmutzig und die Frisur unter der Kapuze vom Wind zerzaust, doch sie sprach wie eine Gouvernante. Es war die richtige Mischung aus Befehl und Missbilligung, und als er sich zu ihr umdrehte, hielt er sich gleich etwas gerader. Am liebsten hätte er sie sofort ins Haus gezogen und sie angefleht, nirgendwo anders hinzugehen.

Doch er hielt sich zurück. Obwohl er seinen Titel erst seit sehr kurzer Zeit innehatte, wusste er, dass er nicht bitten durfte, schon gar nicht vor den Dienstboten.

„Miss Salinger?“, fragte er, als ihm der Name aus dem Brief von der Agentur wieder einfiel. Er war von Herzen dankbar dafür gewesen, nachdem er zwei lange Monate nach einer Gouvernante für die unglücklichen Mädchen in seiner Obhut gesucht hatte.

„Erfreut, Sie kennenzulernen, Lord Westcroft“, sagte die zierliche Frau vor ihm, obwohl ihre Stimme nicht gerade erfreut klang. Er schaute sie genauer an und stellte fest, dass unter dem Schmutz ihre Kleidung von guter Qualität war. Sie hatte klare helle Haut und ihr Haar, soweit er es unter der Kapuze des Umhangs erkennen konnte, war glänzend und gesund. Wie konnte er sie nur für eine Bettlerin halten?

„Kommen Sie mit in mein Studierzimmer“, sagte er und zeigte zu dem düsteren Korridor. „Dort brennt ein Feuer, und das Zimmer ist warm.“

„Ich danke Ihnen.“

Sie folgte ihm, doch sie bewegte sich steif, und ihre Röcke hinterließen eine nasse Spur auf dem Boden hinter ihr.

„Gouvernanten, die wie Bettlerinnen aussehen … wie soll man den Unterschied erkennen“, hörte er die Haushälterin Mrs. Fellows brummen. Er hatte sie zusammen mit dem Inventar dieses Hauses geerbt.

„Treten Sie ein und wärmen Sie sich“, sagte Matthew. Er sah zu, wie Miss Salinger zu dem verschnörkelten Kamin ging. Für einen kurzen Moment hatte er befürchtet, sie würde ihre Drohung wahr machen und sofort nach London zurückfahren. Er hätte es ihr nicht verdenken können nach der Begrüßung, die sie hier erfahren hatte. Oder nachdem sie die Fassade des Hauses gesehen hatte. Menresa House stand isoliert am Rande des Moors und machte keinen besonders einladenden Eindruck.

„Ich muss mich für mein Aussehen entschuldigen“, sagte Miss Salinger endlich. „Der Kutscher weigerte sich, mich weiter zu befördern als bis zum Tor, und die nasse Auffahrt war tückisch glatt.“ Sie verzog ein wenig das Gesicht und berührte die Haarsträhnen, die unordentlich ihr Gesicht umrahmten. Sie wandte sich ihm zu und lächelte ein wenig. „Ich bin in eine Pfütze gefallen.“

Als sie zu ihm aufblickte, spürte er ein jähes Verlangen nach ihr. So etwas hatte er schon lange nicht mehr erlebt. Rasch beherrschte er das Verlangen und auch den Wunsch, sich ihr hübsches Gesicht und die weichen Kurven ihres Körpers näher anzuschauen. Er hatte Angst, sie mit einem unpassenden Blick zu vertreiben.

„Hoffentlich war Ihre Fahrt nicht zu beschwerlich“, sagte er und fragte sich, wie lange er sich wohl höflich mit der neuen Gouvernante unterhalten musste, bevor er sie nach oben zum Kinderzimmer bringen und ihr offiziell die Verantwortung für seine beiden Nichten übertragen konnte. Die Verantwortung hatte schwer auf...

Erscheint lt. Verlag 30.12.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Renate Körting, Charlotte Kesper
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1801-0 / 3751518010
ISBN-13 978-3-7515-1801-7 / 9783751518017
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