Die Auszeit (eBook)

Thriller | Die aufregende deutsche Thriller-Entdeckung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
350 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491820-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Auszeit -  Emily Rudolf
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Ein Luxus-Retreat in den Alpen. Eine Influencerin und ihre Clique. Und ein grausamer Mord, der den schönen Schein zerfetzt.  Es sollte die perfekte Auszeit werden: Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten wollen in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen das Leben feiern. Sie sind jung, schön und erfolgreich, und die ganze Welt soll an ihrem Glück und Glamour teilhaben. Doch unter der Oberfläche brodeln Spannungen und Geheimnisse. Aus Freundschaft, Liebe und Sex wird Eifersucht, Neid und Hass. Jeder der Anwesenden macht sich verdächtig, auch der Hotelbesitzer Pierre mit seinem Team. Aber das Retreat liegt lange nicht so versteckt, wie alle dachten, und bald zieht ein mörderischer Sturm auf. Faszinierende Figuren, überraschende Twists und soghafte Atmosphäre: der packende Thriller von Emily Rudolf führt uns in einem unaufhaltsamen Countdown bis zum Mord und seiner Auflösung. 

Emily Rudolf kennt sich aus mit raffinierter Psychospannung an faszinierenden Orten: Ihr Debüt »Die Auszeit« brachte ihr direkt den Durchbruch als Thriller-Autorin. Auch in ihrem neuen Buch, »Das Dinner«, untersucht sie, welche Abgründe hinter Freundschaft lauern und wie menschliche Emotionen tödlich eskalieren können. Die Autorin, Jahrgang 1998, wuchs in der Nähe von Leipzig auf, veröffentlichte neben Studium und Job ihre ersten Bücher und machte dann ihre Leidenschaft zum Beruf. Emily Rudolf lebt und schreibt derzeit in Nürnberg; in ihrer Freizeit spielt sie gern Krimi-Dinner wie die Protagonisten ihres aktuellen Thrillers, setzt aber auf weniger mörderischen Ausgang.

Emily Rudolf kennt sich aus mit raffinierter Psychospannung an faszinierenden Orten: Ihr Debüt »Die Auszeit« brachte ihr direkt den Durchbruch als Thriller-Autorin. Auch in ihrem neuen Buch, »Das Dinner«, untersucht sie, welche Abgründe hinter Freundschaft lauern und wie menschliche Emotionen tödlich eskalieren können. Die Autorin, Jahrgang 1998, wuchs in der Nähe von Leipzig auf, veröffentlichte neben Studium und Job ihre ersten Bücher und machte dann ihre Leidenschaft zum Beruf. Emily Rudolf lebt und schreibt derzeit in Nürnberg; in ihrer Freizeit spielt sie gern Krimi-Dinner wie die Protagonisten ihres aktuellen Thrillers, setzt aber auf weniger mörderischen Ausgang.

Emily Rudolfs Thriller passt perfekt in unsere Social Media geprägte Zeit [...].

Super spannend!

absolut am Puls der Zeit

Spannend!

Ein starkes, klug komponiertes Thriller-Debüt. [...] Was für ein Pageturner!

Hervorragend. Den Namen der Autorin sollte man sich merken.

Emily Rudolf schafft ein Meisterwerk an Spannung und deckt die verschiedensten Facetten und dunklen Seiten der Charaktere auf.

Frisches Thriller-Debüt um eine Influencerin, um Schein und Sein.

37 Stunden vor der Tat


2 Pierre


Die Ankunft der Gäste stand unmittelbar bevor.

Bei dem Gedanken daran durchlief mich ein nervöser Schauer, und meine Kopfhaut prickelte unangenehm. Denn heute würden nicht irgendwelche Gäste anreisen, sondern die Gäste.

Mit dem Aufenthalt von Viktoria Kaplan und ihren Freunden stand für mich und das Retreat eine ganze Menge auf dem Spiel. Wenn es ihnen hier gefiel, würden wir uns vor Buchungen nicht mehr retten können. Wenn es ihnen nicht gefiel – nun, daran wollte ich jetzt nicht denken.

Die Aufenthalte aller bisherigen Gäste kamen mir jetzt wie ein riesiger Probelauf vor. Und dieses Mal … Dieses Mal kam es auf jedes noch so kleine Detail an.

Allerdings schien es eines dieser unumstößlichen Gesetze zu sein, dass nichts nach Plan lief, wenn es galt. Statt wie sonst bei einer Tasse grünen Tees noch einmal alle Punkte auf meiner gedanklichen To-do-Liste durchzugehen und abzuhaken, fuhr ich mit verkrampftem Magen über den Waldweg den Berg hinauf und versuchte, meinen wütenden Küchenchef am Telefon zu beruhigen.

»Ich bin gleich da«, sagte ich, als ich im Sitz auf- und abfederte und die Stelle passierte, wo der breite Weg schmaler wurde und der Regen der letzten Tage tiefe Schlaglöcher hinterlassen hatte.

»Was heißt gleich da? Drei Minuten? Zehn Minuten? Zwanzig Minuten?« Thomas’ Stimme wurde mit jedem Wort lauter, und ich konnte es ihm nicht verübeln. Die Gäste würden in wenigen Stunden ankommen, und ich war schuld daran, dass er in der Küche stand und bis auf Kaffee nichts kochen konnte.

Dabei hatte er mich genau davor gewarnt.

»Es wird nicht reichen, die Lebensmittel am Freitag zu kaufen«, hatte er gesagt und einen tiefen Zug von seiner Zigarette genommen. »Wir machen das doch sonst auch nicht so knapp. Manches muss eingelegt werden. Und dann die ganzen Vorbereitungen. Wie soll ich das so kurzfristig alleine stemmen?«

Ich hatte ihn sehr gut verstanden. Nur wollte ich an diesem Wochenende einhundert Prozent sichergehen, dass nicht noch mal so was wie die Woche zuvor passierte, als ein Gast sich den Magen an schlechter Milch verdorben hatte und seinen Aufenthalt abbrechen musste.

Also war ich heute in aller Frühe aufgebrochen, um als Erster am Großmarkt zu sein. Nur hatte ich versäumt, die Wetterverhältnisse der letzten Tage einzukalkulieren. Durch den pausenlosen Regen war der Boden weich und schlammig geworden. Deshalb konnte die Fahrt ins Tal über unbefestigte Wege entlang steiler Abhänge eine beschwerliche Angelegenheit darstellen. Als ich es schließlich mit einer rund halbstündigen Verspätung runtergeschafft hatte, blieb mir zu meinem Entsetzen nichts anderes übrig, als mich in eine Kolonne von LKWs mit fremdländischen Kennzeichen einzureihen, die von der Schnellstraße abgefahren waren, weil – wie ich später im Radio erfuhr – ein betrunkener Familienvater von der Fahrbahn abgekommen war und eine Massenkarambolage mit anschließender Vollsperrung verursacht hatte.

Thomas stieß am anderen Ende der Leitung die Luft aus, und ich sah ihn bildlich vor mir. Die Zigarette im Mundwinkel, den Blick grimmig in die Ferne gerichtet, während er fortwährend wie eine dieser Wackelkopffiguren den Kopf schüttelte.

»Bis du fertig geraucht hast, bin ich oben.«

Sehr optimistisch, Pierre.

»Wer’s glaubt, wird selig.« Er lachte spöttisch, was jedoch in ein kehliges Husten überging. »Ach, und der Knirps aus dem Dorf. Du weißt schon, der Sohn vom Milchbauern, ist auch noch nicht da. Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich keine Küchenhilfe brauche. Normalerweise stimmt das auch, aber wenn du hier erst Freitag früh mit den ganzen Sachen aufschlägst, tja … Dann garantiere ich für nichts, hab schließlich auch nur zwei Hände.«

»Wenn der Junge nicht kommt, besorge ich Ersatz oder schneide selbst das Gemüse. Aber ich bin mir sicher, dass er gleich auftaucht. Sein Vater war sehr erpicht darauf, ihm hier einen Job zu besorgen.«

Nach dem Vorfall mit der Milch war ich gleich am Mittwoch zu unserem Bauern gefahren, um die Bestellung für dieses Wochenende persönlich aufzugeben und ihn zu bitten, darauf zu achten, uns nur absolut frische Milch zu verkaufen.

Er hatte genickt und statt sich zu entschuldigen oder zu rechtfertigen seinen schlaksigen Sohn Paul mit dem pickligen Gesicht und dem gelangweilten Blick herangewunken. Es hatte mich nicht sonderlich überrascht, als er mich fragte, ob ich nicht einen Job für den Jungen hätte. Noch weniger hatte es mich erstaunt, dass er sein Anliegen eher wie eine Aussage statt wie eine Frage formulierte.

»Vielleicht hat er sich verlaufen«, überlegte ich laut.

»Ach, Quatsch. Die aus dem Dorf wissen doch alle, wo das Retreat ist … sind ja früher immer alle hier raufgekommen, um in der Almhütte zu feiern.«

»Der Junge ist höchstens sechzehn. Und das ist doch eine Ewigkeit her mit der Almhütte. Als ich das Grundstück gekauft habe, war die ja schon seit mehreren Jahren geschlossen.«

»Na und? Soweit ich weiß, sind die Kids aber immer noch hochgekommen, um heimlich zu rauchen oder zu knutschen. Und selbst wenn der Junge noch nicht hier war, sein Alter wird ihm den Weg schon erklärt haben.«

Ich bog um eine steile Kurve, die sich hinter den Bäumen verbarg, und wollte gerade Gas geben, um die Steigung zu nehmen, als etwas oder eher jemand auf dem Weg auftauchte. Sofort trat ich auf die Bremse.

»Putain de merde!«, fluchte ich.

Aus dem Kofferraum kam ein lautes Poltern – wahrscheinlich die Kartoffeln.

»Was ’n los?«

»Hab den Jungen gerade fast umgefahren. Ich bring ihn mit. Bis gleich.« Ich unterbrach die Verbindung, bevor Thomas etwas erwidern konnte, und sprang aus dem Wagen. Der Junge war von seinem Rad abgestiegen und schob es unter sichtlicher Anstrengung den schlammigen Weg herauf. Er lief ungerührt weiter, und als ich die übergroßen Kopfhörer auf seinen Ohren entdeckte, wusste ich auch, wieso. Ich lief zu ihm und packte ihn an der Schulter.

Mit schreckgeweiteten Augen fuhr er zu mir herum.

»Sorry!« Ich hob beide Hände.

Er brauchte einen kurzen Moment, dann lachte er nervös. Schweiß stand ihm auf der Stirn, und er schob sich die Kopfhörer von den Ohren, aus denen laute Bässe hallten.

Ein Wunder, dass er überhaupt noch hören kann, so laut wie die Dinger sind.

»Hi, Herr Karthee. Ich bin ein bisschen spät dran. Hätte nicht gedacht, dass der Boden so beschissen ist. Man kommt ja kaum voran.«

»Schon gut. Spring rein, ich hab’s eilig.«

Wir hievten sein Rad in den Kofferraum des Land Rovers, stiegen ein, und ich drückte das Gaspedal durch.

Gute zehn Minuten später erreichten wir das Retreat. Die Sonne hatte mittlerweile sämtliche Wolken vom Himmel vertrieben und spiegelte sich in den unzähligen Glasflächen des Gebäudes sowie dem angrenzenden See.

Mit quietschenden Reifen brachte ich den Wagen zum Stehen und sah zu Paul hinüber, der den modernen Bau mit den bodentiefen Fenstern, dem Naturstein und der geradlinigen Architektur mit offenem Mund betrachtete.

Ich folgte seinem Blick und entdeckte Thomas, der mit großen Schritten auf den Wagen zueilte. Er gab ein komisches Bild ab, wie er da aus dem imposanten Gebäude stürmte, verschwitzt, mit dunkler Schürze und übergroßer schwarzer Kochmütze. Als er den Kopf hob, sah er mit grimmigem Gesichtsausdruck und tiefgefurchter Stirn zu uns in den Wagen. Sein ganzer Körper war gespannt und signalisierte, dass er bereit war, das Unmögliche möglich zu machen.

»Endlich!«, hörte ich seine Stimme dumpf durch die Scheiben. Noch bevor ich den Motor ausgeschaltet hatte, war er ums Auto herumgelaufen und hatte die Kofferraumklappe aufgerissen. Ich half beim Ausladen, dann ließ ich ihn mit dem Jungen allein – wohl wissend, dass Thomas ein Experte auf seinem Gebiet war – und spritzte den Wagen kurz ab, während ich im Kopf die anstehenden To-dos durchging. Jetzt musste ich nur noch einmal alle Räume inklusive der Gästehäuser checken und dann die Aufgabenverteilung final durchgehen.

Magdalena, unsere Teamassistenz und gute Seele, war, wie Thomas, fest angestellt. Zu Beginn hatte ich noch weiteres Servicepersonal über eine externe Agentur dazugebucht, weil ich davon ausgegangen war, dass es professioneller wirkte, wenn es mehr Mitarbeiter gab und wir so unmittelbarer auf die Bedürfnisse der Gäste würden reagieren können. Allerdings hatte ich schnell festgestellt, dass das überhaupt nicht notwendig war, da zum einen zehn Gäste – das war die maximale Belegung – keine derart intensive Betreuung brauchten und es zum anderen nicht die persönliche Atmosphäre schuf, die ich haben wollte. Für meine Gäste sollte das Retreat ein Wohlfühlort sein, der ihnen maximal Privatsphäre und Entspannung...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 1 Million Follower • Alpen • Ammergebirge • Berge • Buch mit Farbschnitt • Charlotte Link • Claire Douglas • das sanatorium • fanatischer Fan • Fandom • Fankultur • Garmisch-Partenkirchen • Glass Onion • Hotel • Hotel Berge • influencer • Influencer in Romanen • Instagram • Instagram-Follower • Julie Clark • Krimi Berge • Krimi Neuerscheinung 2024 • Locked-Room-Thriller • Lucy Clarke • Lucy Foley • Luxus-Retreat • Luxusurlaub • Mord in Luxus-Resort Buch • Mord unter Freunden • one of the girls • Parasoziale Beziehungen • Psychothriller Bestseller • Psychothriller Neuerscheinungen 2024 • Retreat • Romy Hausmann • Sarah Pearse • social media thriller • spannende Bücher • Thriller Deutschland • toxische Beziehung • Wochenendausflug
ISBN-10 3-10-491820-1 / 3104918201
ISBN-13 978-3-10-491820-4 / 9783104918204
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