Better Than the Movies (eBook)
384 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-30861-2 (ISBN)
Liz träumt vom perfekten Prom-Date. Doch dafür müsste sie erst einmal ein Liebesleben haben. Als ihr Kindheits-Crush Michael zurück in ihre Stadt zieht, sieht sie ihr Glück in greifbarer Nähe. Zu dumm, dass Michael in ihr immer noch die niedliche kleine Liz von früher sieht. Damit sich das ändert, braucht sie die Hilfe von Wes: Der beliebte Bad Boy, der nebenan wohnt, raubt ihr zwar seit sie denken kann den letzten Nerv, ist aber mit Michael befreundet und damit ihr Türöffner. Wes tut alles, damit Liz und Michael zusammenfinden. Allerdings bringen seine Bemühungen auch ihn und Liz einander näher. Und Liz muss sich fragen, wem ihr Herz wirklich gehört ...
Lynn Painter lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Nebraska. Sie schreibt für den Omaha-World-Herald und ist ein Riesenfan von Mittagsschläfchen. Wenn sie an einem neuen Roman arbeitet, findet man sie oft eingenickt in ihrem Büro. Ihre Familie macht sich darüber lustig - sie empfindet es als ganz normalen Schreibprozess. Und heraus kommen dabei TikTok-Lieblinge und New-York-Times-Bestseller wie »Better than the Movies«.
1
»Wer findet mit zehn schon seine große Liebe? Ich meine, wo bleibt da der Spaß?«
Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen
Der Tag begann wie jeder andere.
Mr Fitzpervert hatte ein Haarknäuel in meinem Pantoffel hinterlassen, ich hatte mir das Ohrläppchen am Glätteisen verbrannt, und als ich die Tür öffnete, um zur Schule aufzubrechen, erwischte ich meinen Nachbarn und Erzfeind dabei, wie er ausgestreckt auf der Motorhaube meines Autos lag.
»Hey!« Ich schob meine Sonnenbrille hoch, zog die Haustür hinter mir zu und bemühte mich, meine hübschen Blümchen-Ballerinas nicht zu ruinieren, während ich wütend in seine Richtung rannte. »Runter von meinem Wagen!«
Wes sprang von der Motorhaube und hob seine Hände in einer »Ich bin unschuldig«-Geste, obwohl sein Grinsen verriet, dass er alles andere war als das. Hinzu kam, dass ich ihn seit dem Kindergarten kannte, und dieser Junge war noch nie unschuldig gewesen.
»Was hast du da in der Hand?«
»Nichts.« Er hielt besagte Hand hinter seinem Rücken verborgen. Obwohl er mittlerweile sehr männlich und auch durchaus attraktiv aussah, war Wes in meinen Augen immer noch der gleiche unreife Junge, der »aus Versehen« den Rosenbusch meiner Mom mit einem Böller niedergebrannt hatte.
»Du bist so was von paranoid«, sagte er.
Ich blieb vor ihm stehen und sah aus schmalen Augen zu ihm hoch. Wes hatte so ein typisches Bad-Boy-Gesicht, und seine dunklen Augen – eingerahmt von unfair langen Wimpern – sprachen Bände, selbst wenn er schwieg.
Seine hochgezogene Braue verriet mir, für wie lächerlich er mich hielt. Von unseren vielen wenig erfreulichen Begegnungen wusste ich, dass er mich gerade genau taxierte und wir uns gleich wegen seines neuesten Streiches in die Haare kriegen würden. Und wenn seine braunen Augen derart leuchteten und so provokant aufblitzten wie jetzt, wusste ich, dass ich geliefert war. Denn Bad-Boy-Wes gewann immer.
Ich pikte ihm mit dem Finger in die Brust. »Was hast du mit meinem Auto gemacht?«
»Streng genommen hab ich gar nichts mit deinem Auto gemacht.«
»Streng genommen?«
»Wow! Pass auf, was du sagst, Buxbaum.«
Ich verdrehte die Augen, was ihn zu einem provokanten Grinsen veranlasste. »Hat mal wieder Spaß gemacht, und ich liebe übrigens deine Omaschuhe, aber ich muss jetzt los.«
»Wes …«
Er drehte sich um und ging, als hätte ich nichts gesagt. Schlenderte einfach so mit seiner entspannten, übertrieben selbstbewussten Art auf sein Haus zu. Als er die Veranda erreicht hatte, öffnete er die Tür und rief mir über die Schulter zu: »Schönen Tag noch, Liz!«
Das konnte nichts Gutes bedeuten.
Denn ganz bestimmt wünschte er mir keinen schönen Tag, so war er nicht. Ich schaute auf mein Auto hinab und hatte mit einem Mal Angst, auch nur die Tür zu öffnen.
Es sei erwähnt, dass Wes Bennett und ich seit Jahren einen schonungslosen Krieg um den einzigen freien Parkplatz am Ende unserer Straße führten. Für gewöhnlich gewann er, weil er ein schmutziger Betrüger war. Er hielt es für witzig, die Parklücke für sich zu reservieren, indem er Dinge dort hinterließ, die so schwer waren, dass ich sie nicht wegbewegen konnte. Gartentische aus Eisen, Lastwagenmotoren, Monster-Truck-Reifen, ihr wisst schon.
(Obwohl seine Aktionen die Aufmerksamkeit der Nachbarschafts-Facebook-Gruppe weckten – mein Dad war Mitglied – und die alten Lästermäuler, schäumend vor Wut über die Geißeln der Umgebung, wie wild in die Tasten hauten, hatte noch nie jemand etwas zu ihm gesagt oder ihn aufgehalten. Total unfair!)
Aber ausnahmsweise war ich diesmal diejenige, die auf der Siegeswelle ritt, denn gestern hatte ich die geniale Idee gehabt, die Polizei anzurufen, nachdem er beschlossen hatte, sein Auto drei Tage am Stück auf dem Parkplatz stehen zu lassen. In Omaha gibt es nun mal eine Vierundzwanzig-Stunden-Verordnung, sodass der gute alte Wes prompt einen Strafzettel bekam.
Ich gebe zu, dass ich einen kleinen Freudentanz in der Küche aufgeführt hatte, als ich sah, wie der Deputy den Zettel unter Wes’ Scheibenwischer schob.
Nun untersuchte ich alle vier Reifen, ehe ich in meinen Wagen stieg und mich anschnallte. Ich hörte Wes lachen, doch als ich mich zur Seite lehnte, um ihn durch das Beifahrerfenster anzufunkeln, fiel seine Haustür zu.
In dem Moment sah ich, was er so witzig gefunden hatte.
Der Strafzettel befand sich nun an meinem Auto, mit Packband auf meiner Windschutzscheibe festgeklebt, sodass ich nicht mehr hindurchsehen konnte. Mit unzähligen Schichten aus handelsüblichem Packband.
Ich stieg aus und versuchte, eine Ecke mit dem Fingernagel abzuknibbeln, aber die Ecken waren sorgfältig festgedrückt worden.
Was für ein Idiot!
Irgendwann – nachdem ich mit einer Rasierklinge den Strafzettel von meiner Windschutzscheibe gekratzt und Hardcore-Meditationsatemzüge gemacht hatte, um meinen inneren Zen-Zustand wiederzuerlangen – schaffte ich es endlich in die Schule, den Soundtrack von Bridget Jones via Kopfhörer im Ohr. Den Film hatte ich mir am Vorabend angeschaut – bestimmt zum tausendsten Mal –, aber diesmal hatte vor allem die Musik zu mir gesprochen. Mark Darcy, der »O doch, das tun sie« sagt, während er Bridget küsst, war natürlich höllisch kitschig, doch die Szene wäre nicht so »O mein Gott«-würdig, wenn nicht »Someone Like You« von Van Morrison im Hintergrund laufen würde.
Jep – ich habe ein nerdiges Faible für Film-Soundtracks.
Das Lied begann, als ich am Gemeinschaftsbereich vorbeikam und mir meinen Weg durch die Menge aus Schülerinnen und Schülern bahnte, die den Flur verstopfte. Das Coolste an Musik – wenn man sie laut genug über gute Kopfhörer abspielte (und ich hatte die besten) – ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass sie die Kanten der Welt weicher macht. Van Morrisons Stimme ließ meinen Gang durch den überfüllten Flur wirken wie eine Filmszene statt wie das nervige Unterfangen, das es in Wirklichkeit war.
Ich ging zu den Toiletten in der ersten Etage, wo ich mich jeden Morgen mit Joss traf. Meine beste Freundin verschlief andauernd, sodass kaum ein Tag verging, an dem sie nicht noch hastig Eyeliner auftragen musste, bevor es zur ersten Stunde läutete.
»Liz, ich liebe dieses Kleid.« Joss warf mir kurz einen Blick zu, während sie beide Lidränder mit einem Wattestäbchen reinigte. Kaum hatten wir den Toilettenraum betreten, holte sie ihre Mascara hervor und begann, ihre Wimpern damit zu tuschen. »Die Blumen sind so was von du.«
»Danke!« Ich ging zum Spiegel und drehte mich einmal im Kreis, um mich zu vergewissern, dass mein A-förmiges Vintage-Kleid nicht in meiner Unterhose steckte oder so.
Hinter uns wurden zwei Cheerleaderinnen von der weißen Wolke ihres E-Zigaretten-Dampfes eingehüllt, und ich lächelte ihnen mit geschlossenen Lippen zu.
»Versuchst du, dich zu kleiden wie die Hauptdarstellerinnen aus deinen Filmen, oder ist das Zufall?«, fragte Joss.
»Sag nicht ›deine Filme‹, als wäre ich süchtig nach Pornos oder so.«
»Du weißt, was ich meine.« Joss trennte ihre Wimpern mit der Spitze einer Sicherheitsnadel.
Ich wusste genau, was sie meinte, schließlich schaute ich so gut wie jeden Abend Moms romantische Komödien. Dadurch fühlte ich mich meiner Mutter näher; es war, als säße ein winziger Teil von ihr neben mir und würde sich zusammen mit mir den Film ansehen. Wahrscheinlich, weil wir sie früher immer gemeinsam geschaut hatten. So. Viele. Male.
Doch Joss wusste nichts von alldem. Wir waren in der gleichen Straße aufgewachsen, aber erst in der zehnten Klasse beste Freundinnen geworden. Obwohl sie wusste, dass meine Mom gestorben war, als ich in der fünften Klasse gewesen war, hatten wir nie so richtig darüber gesprochen. Sie dachte, ich wäre verrückt nach Liebesfilmen, weil ich halt eine hoffnungslose Romantikerin war. Ich habe es nie richtiggestellt.
»Hey, hast du deinen Dad wegen dem Picknick der Abschlussklasse gefragt?« Joss schaute mich im Spiegel an, und ich wusste, dass sie sauer sein würde.
Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass sie mir diese Frage nicht schon gestellt hatte, als wir die Toilette noch nicht mal betreten hatten.
»Er ist spät nach Hause gekommen, da lag ich schon im Bett.« Das stimmte, aber ich hätte genauso gut Helena fragen können, wenn ich wirklich darüber hätte sprechen wollen. »Ich rede heute mit ihm.«
»Klar.« Sie schraubte die Mascara zu und schob sie in ihr Schmink-Etui.
»Ehrlich. Ich verspreche es.«
»Komm.« Joss verstaute ihr Schmink-Etui im Rucksack und griff nach ihrem Kaffee. »Ich kann nicht noch mal zu spät zur Literatur kommen, sonst muss ich nachsitzen, und ich hab Kate versprochen, ihr auf dem Weg Kaugummi in den Spind zu werfen.«
Ich rückte die Umhängetasche an meiner Schulter zurecht und erhaschte einen Blick auf mein Spiegelbild. »Warte – ich hab den Lippenstift vergessen.«
»Wir haben keine Zeit für Lippenstift.«
»Für Lippenstift ist immer Zeit.« Ich öffnete den Reißverschluss des Seitenfachs an meiner Tasche und holte meine Lieblingsfarbe, Retrograde Red, heraus. Für die geringe Chance (die sehr geringe Chance), dass mein McDreamy im Gebäude war, wollte ich gut aussehen. »Geh ruhig schon vor.«
Als sie weg war, trug ich die Farbe auf. Viel besser. Ich schob den Lippenstift zurück in meine Tasche, setzte mir...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2024 |
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Übersetzer | Bettina Hengesbach |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Better Than the Movies |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2024 • Abschlussball • Ali Hazelwood • Booktok • eBooks • enemies to lovers • Erste Liebe • Erstmals auf Deutsch • First Love • Frauenromane • Happy End • Highschool • Liebesromane • lynn painter • Neuerscheinung • New-York-Times-Bestseller • PROM • Romane für Frauen • romantisch • romcom • TikTok • YA • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-30861-5 / 3641308615 |
ISBN-13 | 978-3-641-30861-2 / 9783641308612 |
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