Perry Rhodan 3279: Unter blauen Sonnen (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6279-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3279: Unter blauen Sonnen -  Kai Hirdt
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Vielleicht kann Perry Rhodan, der als erster Mensch auf Außerirdische gestoßen ist, endlich sein großes Ziel erreichen: Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Milchstraße - das Geisteswesen ist in Fragmente zersplittert worden, die sich an verschiedenen Stellen im Kosmos befinden. Eines dieser Refugien wurde bereits von dem Raumschiff TEZEMDIA und seiner Besatzung entführt. Während Perry Rhodan sich an die Verfolgung macht, ist Gucky in der Galaxis Wolf-Lundmark-Melotte auf der Suche nach einem anderen Fragment. Dabei findet er die Spur halutischer Wissenschaftler UNTER BLAUEN SONNEN ...

1.

Zwei Katzen

 

In den Morgenstunden des 9. Juli 2098 NGZ erreichte die THORA das Lulazasystem. Zwei grellblau gleißende Punkte in der Mitte des Zentraleholos zeigten den Doppelstern und seinen vermeintlich so uninteressanten Planeten Amboriand. Mehr als siebenhundert Jahre war es her, dass zuletzt Terraner in diesem System gewesen waren. Sie hatten sich kurz umgesehen, den Planeten und seine beiden Monde als nicht besiedelbar eingestuft und sich wieder verkrümelt.

Womöglich hatten sie dabei etwas Wichtiges übersehen. Die THORA und ihr Begleitschiff, die von den Posbis entsandte BOX-29, bewegten sich erst seit Kurzem in der Galaxis Wolf-Lundmark-Melotte und waren dabei bereits auf allerhand Rätsel und Geheimnisse gestoßen.

Im Lulazasystem wartete angeblich ein weiteres. Das behauptete zumindest Diva Wintersturm, die ihrerseits reichlich enigmatische Posmi, welche die Expedition nach Lundmark als Botschafterin der Union positronisch-biologischer Zivilisationen begleitete.

Was genau sie in diesem System zu finden hoffte, war Gucky völlig unklar. Aber den Hinweis, dass von dem System der beiden blauen Sonnen möglicherweise ein sechsdimensionales Signal ausging, durfte der Ilt natürlich nicht unverfolgt lassen.

Was dahintersteckte, musste er gemeinsam mit Wintersturm herausfinden. Eines war damit schon klar, bevor sie das Schiff überhaupt verlassen hatten: Die Mission würde anstrengend werden.

Mit einem Seufzer, der die Last seiner dreieinhalbtausend Jahre verriet, teleportierte Gucky in den Besprechungsraum.

 

*

 

Er erschien im selben Moment, in dem sich die Tür für Diva Wintersturm öffnete. Die positronisch-semitronische Entität hatte humanoide Proportionen. Es war klar erkennbar, dass sie ein hoch entwickelter Roboter war, kein Wesen aus Fleisch und Blut. Ihr unbekleideter Korpus bestand aus einem tiefschwarzen Metall, das Licht mit einem blauen Schimmer reflektierte. Der Kopf war in Grundzügen menschlich, die Gesichtszüge aber nur angedeutet. Die weißen Augen standen schräg und verliehen ihr etwas Katzenhaftes, was durch die Eleganz ihrer Bewegungen nur unterstrichen wurde. Ihr Mund zeigte ein ewiges, leichtes Lächeln, wie zum Spott. Hatte sie auf Guckys Eintreffen gewartet?

Die anderen Teilnehmer waren bereits vor Ort: die drei Haluter Bouner Haad, Kro Ganren und Madru Bem in extrabreiten Sesseln, die für ihre Proportionen und vor allem für ihr Gewicht ausgelegt waren. Die vierarmigen, dreiäugigen Riesen waren um die drei Meter groß und wogen jeder etwa zwei Tonnen.

Komplettiert wurde die Runde durch Jamelle Halloran, die sich wie der Quotenmensch vorkommen musste. Dafür, dass sie auf einem terranischen Schiff unterwegs waren, würden ziemlich wenige Terraner in diesen Einsatz gehen. Etwas unsicher blickte sich die Frau um. Intensiv grüne Augen unter dunklen Brauen sogen jedes Detail ein.

Gucky wusste, dass es der erste Außeneinsatz für die Xenotechnik-Spezialistin war. Sie tat gut daran, ihre Umgebung genau zu beobachten. Exakt zu diesem Zweck hatte er sie ins Team berufen.

Gucky hopste auf seinen Stuhl am Kopfende des Besprechungstischs und fädelte seinen Biberschwanz durch die dafür vorgesehene Öffnung der Rückenlehne. »Setzt du dich auch, Diva?«, fragte er.

Die Posmi schüttelte stumm den Kopf und blieb am gegenüberliegenden Ende stehen. Offenbar nahm sie es persönlich, dass Gucky sie auf Armstrongs Welt beim Datendiebstahl im Hansearchiv aufgegriffen hatte – ganz als hätte nicht sie gegen irgendwelche Regeln verstoßen, sondern er.

Gucky zuckte mit den Achseln. »Wie du meinst. Legst du los?«

Diva nickte. »Ich habe auf Armstrongs Welt eine Entdeckung gemacht: Im Lulazasystem gibt es schwache Fünf-D-Spuren eines unbekannten sechsdimensionalen Phänomens. Es handelt sich um ein dauerhaftes Signal, nicht nur um einen einzelnen Impuls. Die Ursache ist unbekannt, die eigentliche Quelle mit terranischer Technik nicht zu orten. Ich werde sie suchen und ...«

»Wir werden sie suchen und«, korrigierte Gucky.

»Aber natürlich.« Diva Wintersturm lächelte, schließlich konnte sie gar nicht anders. »Wir werden sie suchen und untersuchen, ob sie mit einem verschollenen Fragment von ES in Zusammenhang steht. Der SI-Spürer gibt zwar keinen Hinweis darauf, das kann natürlich aber auch an einer falschen Justierung liegen.«

Kro Ganren räusperte sich dröhnend. Der auf der THORA verbaute Superintelligenz-Spürer war ein Meisterstück halutischer Forschung. Die drei Haluter, welche die Expedition der THORA begleiteten, achteten auf seinen korrekten Einsatz. Ihnen eine Fehlbedienung zu unterstellen, war ein Affront.

»So war es nicht gemeint«, versicherte Wintersturm. »Es ist vielmehr so, dass wir nicht genau wissen, wonach wir suchen und was uns erwartet. Also fehlen uns wesentliche Parameter zur zielgenauen Nutzung des Geräts.«

»Damit sind die Rahmenbedingungen unserer Mission gut zusammengefasst«, übernahm Gucky. »Etwas in diesem System ist seltsam. Wir suchen es, mit der angezeigten Vorsicht, und dann sehen wir weiter. Fragen?«

Offenbar so viele, dass die Anwesenden nicht einmal wussten, wo sie anfangen sollten.

Also redete Gucky weiter. »Sechsdimensionale Ortungen sprechen dafür, dass wir es mit fremdartiger Technik zu tun bekommen. Deshalb ist Jamelle Halloran als Xenotechnologin erstmals in unserer Runde dabei. Hallo, Jamelle!«

Die grünäugige Frau räusperte sich und strich nervös durch ihre schwarzen Haare, ohne dass sich die hochtoupierte Frisur dadurch wahrnehmbar veränderte. »Hallo«, sagte sie. »Ich bin ... Jamelle Halloran, das wisst ihr ja. Ich beschäftige mich mit Fremdtechniken, seit drei Jahren auf der THORA. Allerdings bin ich bislang kaum aus dem Labor herausgekommen. Mein Forschungsschwerpunkt ...«

Wieder unterbrach Gucky. »... wird auf dieser Mission voraussichtlich keine Rolle spielen, aber deswegen habe ich Jamelle auch nicht zu uns gebeten. Sie ist eine der besten Allrounderinnen, die wir an Bord haben – und deshalb will ich sie als Verstärkung dabeihaben, wenn wir uns unserer unbekannten Herausforderung stellen.« Es tat ihm leid, der jungen Frau so in die Parade zu fahren. Es war aber nötig.

»Unsere halutischen Begleiter bedürfen, glaube ich, keiner Vorstellung. Haben eure feinsinnigen Schiffssensoren etwas über unser Ziel ans Licht gebracht, was den groben terranischen Glubschern entgangen ist?«

»Leider nicht, Guckytos«, sagte Bouner Haad, der oft als Wortführer des halutischen Kleeblatts fungierte. »Unsere Erkenntnisse stimmen im Wesentlichen mit dem überein, was die Forschungsmission der Kosmischen Hanse vor Jahrhunderten festgestellt hat. Amboriand ist eine kaum bewohnbare Eiswelt. Sie verfügt über kein Magnetfeld und ist den dauernden Sonnenstürmen ihrer beiden Gestirne ungeschützt ausgeliefert. Die äußerst dünne Atmosphäre ist für Menschen gerade noch atembar, kann aber nicht für eine gleichmäßige Temperaturverteilung sorgen. In den Nächten und in den Schattenzonen der beiden großen Gebirge fällt die Temperatur somit nicht selten auf hundertfünfzig Grad unter den Gefrierpunkt. Auf den weiten Schnee- und Eisebenen mit direkter Sonneneinstrahlung sind in den Sommern hingegen bis zu zehn Grad plus möglich.«

Gucky sah in die Runde. Keiner der Anwesenden wirkte, als wüsste er einen Witz über die Vorteile warmer Unterwäsche zu schätzen. »Stichwort Sonnenstürme. Haben wir mit technischen Einschränkungen zu rechnen?«

Bouner Haad lud Halloran mit der rechten unteren Hand ein, den Faden aufzunehmen. »Im normalenergetischen Bereich: ja«, sagte die Technikerin und wirkte gleich deutlich souveräner als bei ihrer Vorstellung. »Unsere Ausrüstung ist zwar abgeschirmt, aber was da runterkommt, ist wirklich intensiv. Im hyperenergetischen Bereich sollten wir sicher sein.«

»Und dafür ist es gut«, resümierte Gucky, »eine Allrounderin dabei zu haben. Wir können also über Hyper- statt Normalfunk Kontakt halten. Aber dadurch kann das halbe System mithören. Wobei es bislang keine Anzeichen für die Anwesenheit Fremder gibt.«

»Abgesehen von einem anhaltenden sechsdimensionalen Signal«, korrigierte Wintersturm.

»Abgesehen davon«, bestätigte Gucky. »Wir wechseln in einer Stunde von der THORA auf die TAYGETE und fliegen Amboriand an.«

 

*

 

Gucky wartete exakt vier Minuten, bevor er teleportierte. Er hatte gut geschätzt: Halloran hatte gerade erst ihr Quartier betreten. Sie stieß einen kleinen Schrei aus, als der Ilt völlig unvermittelt vor ihr auftauchte.

»Geschmackvoll«, lobte Gucky.

Das war das Quartier tatsächlich. Viele Raumfahrer individualisierten ihre Quartiere nur oberflächlich. Sie wählten sich die simulierten Holofenster irgendeiner Aussicht aus, die sie an ihre Heimat erinnerte, oder ließen Kunstwerke aus dem Katalog der Zentralpositronik projizieren. Die Unterkünfte hatten standardisiertes Mobiliar, allerdings mit chromovariablen Komponenten, sodass man die Farbe nach eigenem Gusto wählen konnte.

Nicht so Halloran. Auf ihrem Tisch lag eine runde Leinendecke mit echten Stickereien, auf den beiden Stühlen lagen dünne Kissen aus dunkelblauem Samt. Ein Vorhang in derselben Farbe trennte die Hygienezelle vom Rest der Kabine. An den Wänden hingen echte Bilder, abstrakte Kunst. Holzgerahmt. So etwas hatte Gucky schon jahrhundertelang nicht mehr gesehen.

Halloran hatte sich von ihrem Überraschungsmoment erholt. »Was tust du hier?«, fragte sie sichtlich verärgert. »Das ist mein Privatquartier!«

»Das trifft sich gut, schließlich ist es auch ein privates Gespräch«, erwiderte Gucky und...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6279-0 / 3845362790
ISBN-13 978-3-8453-6279-3 / 9783845362793
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