Perry Rhodan 3256: Das Katachrone Portal (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6256-4 (ISBN)

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Perry Rhodan 3256: Das Katachrone Portal -  Michelle Stern
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befindet sich in der Kondor-Galaxis, wo sich im Heimatsystem der Sorgoren ein Übergang in ein anderes Universum öffnet: Es ist DAS KATACHRONE PORTAL ...

2.

Die Zeitstadt

 

Ihre Chronometer zeigten den 14. September 2097 NGZ. Aber spielte das eine Rolle? War die Zeit an diesem Ort der Zeit gleich, die sie kannten? Antanas Lato spürte, dass ihm dieser Umstand gleichgültig war, und das überraschte ihn.

»Erstaunlich«, sagte Lato zu Poquandar. »Ich suche sonst immer nach Antworten, bestehe auf Genauigkeiten, möchte Klarheit, Struktur und Sicherheit. Außeneinsätze habe ich verabscheut, Pflanzen und Dschungel waren mir ein Gräuel ... Aber diese Umgebung ... Diese Möglichkeiten! Wir sind in einem anderen Universum! Wer weiß, was es hier für uns zu entdecken gibt!«

»Ich verstehe, was du meinst.« Poquandars hellblaue Babyaugen schienen aufzuleuchten. Er streckte den Hals weit aus der Rückenwölbung und stand aufrechter als sonst. »Womöglich ist dieses Universum älter als unseres. In ihm mag es eine ausgereifte Forschung geben. Vielleicht sogar eine über unser Universum, immerhin gibt es dank der Poren eine Art Durchgang. Es wäre beachtenswert, wenn wir hier Theorien zum Dimensionsproblem finden könnten. Mit etwas Glück sogar eine Stärkung oder Widerlegung meiner infinit-endlichen Theorie.«

»Es wäre keine überzeugende Theorie, wenn es nicht gute Gründe dafür gäbe.« Lato ließ das, was Poquandar ihm über seine Theorie erzählt hatte, Revue passieren. Demnach sollten der acht- und der neundimensionale Raum in die kleinste Dimension in ihrem Universum zurückmünden und so einen zugleich ausgedehnten und in sich zurückkehrenden Raum-Zeit-Fluss bilden. »Und da ist so viel mehr! Dass wir hier sein können, ist ein ...« Er musste kurz nach dem Wort suchen, das er so gut wie nie benutzte, und meinte schon es umschreiben zu müssen, als es ihm einfiel. »... Segen.«

Lato drehte sich, fand den Planeten, der als leuchtende Halbkugel am Himmel hing. Bald würde die Sonne die klare Tag-Nachtgrenze auflösen und die Raumgondel mit Licht übergießen. Der Krater kam Lato mit einem Mal vor wie ein Zauberreich, in dem sich ein Schatz verbarg.

Noch vor wenigen Stunden hätte er mit Besorgnis auf die rasch ansteigende Außentemperatur und die Einschränkungen der Raumgondel geschaut. Er hätte dafür plädiert, vernünftig zu sein und umzukehren. Diese Reise war verrückt und gefährlich. Sie setzten sich einem unkalkulierbaren Risiko aus.

Normalerweise liebte Lato die Berechnung von Auffaltungsanomalien in Hyperraumgleichungen, die er bequem vom Sessel aus leisten konnte. Theoretische Septadimknäuel waren eine Spielwiese, die ihm viel Freude bereitete. Doch in diesem Moment wünschte er sich, Perry Rhodan würde starten, den beiden kosmischen Schiffen folgen und diesem Universum seine Geheimnisse entlocken. Wenn das einer konnte, dann der im Verhältnis zu seiner kosmischen Größe so unscheinbar wirkende Terraner.

»Du denkst an eine Lösung der Quintadimraum-Gleichungssysteme, die mit dem Rachow-Axiom vereinbar sind?«, vermutete Poquandar.

»Ich denke an die vielen Möglichkeiten. Wir müssen herausfinden, was wir herausfinden können!«

Inzwischen hatte Varsaisch sich einen Schutzanzug aus den Beständen der Raumgondel besorgt. Perry Rhodan half ihr, ihn anzulegen.

Lato winkte Poquandar zu sich. »Wir holen die Ausrüstung! Alles an tragbaren Messgeräten, die meinen SERUN unterstützen oder ergänzen können! Vielleicht funktionieren die Geräte der Sorgoren besser als unsere.«

Poquandar folgte ihm fort von der Kanzel, tiefer in den Bauch des lang gestreckten Schiffs. Bisher hatten sie wenig Zeit gehabt, es genauer zu erforschen. Lato war unsicher, ob er hilfreiche sorgorische Geräte überhaupt erkennen würde, falls sie zu sehr von terranischen abwichen.

Er schaltete ein Holo ein, um mit Perry Rhodan und Varsaisch optisch in Verbindung zu bleiben und ein weiteres, das ihm eine Außenperspektive auf die Goldene Stadt zeigte. Die dünnen Greifarme schienen größer zu werden. Sie kamen immer näher. Lato begrüßte es, dass sie dennoch in der MEIN GEIST MEIN STERN blieben. Die Vorstellung, ohne die Raumgondel auf einem Mond in einem fremden Universum festzusitzen, der aufgrund seiner mangelnden Anziehungskraft nicht einmal eine Atmosphäre hatte, versetzte seiner euphorischen Stimmung einen Dämpfer.

Sie erreichten den Lagerraum. Lato ging auf ein kopfgroßes, massives Messgerät zu, versuchte es einzuschalten und fand keinen passenden Mechanismus. Er wandte sich davon ab und suchte nach etwas, das ihm vertrauter erschien. Dabei bewegte er sich schneller als sonst, nahezu getrieben. Er bemerkte es mit Verwunderung.

Warum war er derart euphorisch? Ob er von der Strangeness beeinflusst war? Wirkte sie auf ihn wie eine Droge? Eigentlich arbeitete er am liebsten in Ruhe, doch die Worte quollen geradezu aus ihm heraus. »Weißt du eigentlich, dass es in der wissenschaftlichen Literatur einen Disput über die Entfernungen zwischen Gruelfin, Spaphu und der Milchstraße gibt? Er nennt sich das Brinkmann-Dilemma. Die drei Galaxien könnten sich kontrachronisch entwickelt haben. Es ist, als hätte eine unbekannte Macht gewisse Vorzeichen getauscht. Meine Vermutung wäre, dass dabei nicht zuletzt die Besonderheit der Spaphu-Galaxis eine Rolle spielt. Wegen der ephemer-realen Perforierung.«

Ein Ruck ging durch die Gondel, der Lato zum Stolpern brachte. Beinahe wäre ihm ein löffelförmiges Gerät aus der Hand gefallen. Im Holo sah er, dass die beiden Greifarme sie erreicht und gepackt hatten. Sie bewegten die Gondel nach oben.

Poquandar umklammerte seinen Truimou. »Antanas ... Kann es sein, dass du dich gedanklich an Nichtigkeiten klammerst, um nicht wahrnehmen zu müssen, was gerade geschieht?«

»Was meinst du?«

»Diese Goldstadt sackt uns ein wie junge Garstflöhler!«

»Diese Tierart ist mir unbekannt. Stammt sie aus der Gattung der ...?«

»Antanas!« Poquandar stupste ihn mit seinem Stab an. »Wir werden gerade entführt!«

»Oh! Woher willst du das wissen? Vielleicht ist das ein normales Prozedere. Ich denke, du überreagierst wegen der langen Gefangenschaft auf Koichert.«

Noch während er es sagte, kam sich Lato unsensibel vor. Früher wäre ihm das nicht unbedingt aufgefallen, doch inzwischen hatte er gelernt, dass man andere Wesen nicht immer logisch auf das, was ihnen geschehen war, ansprechen durfte. Es konnte negative Gefühle auslösen, die sie dann zu übermannen drohten.

Zum Glück war das bei Poquandar nicht der Fall. Der Onquore entspannte sich sogar ein wenig. Seine Schultern sanken samt dem verstärkten Rundrücken und dem borkigen Anzug darüber nach unten. »Hoffentlich«, brummte er.

Perry Rhodan meldete sich über Funk. »Wo bleibt ihr? Die Greifarme ziehen uns direkt in das Goldgebilde. Ich will, dass wir zusammen sind, wenn wir in der Stadt ankommen. Leider sind Kontaktversuche bisher vergebens. Weder Varsaisch noch ich konnten eine Verbindung herstellen.«

»Wir sind unterwegs!«

»Nur ein kostenloser Transport ...«, murmelte Poquandar vor sich hin. »Keine Entführung. Die Bewohner der Goldstadt sind freundlich gesinnt.«

Der Begriff »Goldstadt« gefiel Lato. Er ertappte sich dabei, vor sich hin zu summen wie sonst Poquandar, und hörte sogleich wieder damit auf.

In der Kanzel füllte der Anblick der Stadt die transparente Kuppel. Überall waren Türme, Aufbauten und verspielte Details zu erkennen. Manche wirkten technisch, andere organisch. Blättchen entrollten sich, Kuben ragten über Kugeln auf. Es war eine wilde Mischung aus Formen, die Antanas' Sinne verwirrte.

Die beiden Greifarme stiegen in die Höhe und trugen die Gondel dabei mit sich. Im Inneren spürte Lato davon kaum etwas. Der erste Ruck war hart gewesen, doch nun glitten sie behäbig dahin. Vor ihnen zog eine hohe, gewölbte Wand vorbei, die wie die Stadt eine Halbkugelform hatte.

»Ob eine Superintelligenz diese Stadt gebaut hat?«, mutmaßte Rhodan. »Oder Mu Sargai?«

Keiner antwortete ihm. Sie konnten es nicht wissen. An diesem Ort galten andere Regeln, und seine Geschichte lag im Dunkeln.

Varsaisch kratzte sich an den strohfarbenen Halsschuppen. Die Geste kam Lato nervös vor. Die Sorgorin suchte die Stadt mit Blicken ab. Plötzlich änderte sich ihre Position. Sie stand Lato zugedreht. Und doch war da ein Rest von ihr, eine zweite Sorgorin, die sich nicht bewegt hatte. Das musste eine Strangeness-Halluzination sein. Selbstverständlich stand Varsaisch nur an einem Platz.

»Was machen die vielen Atashia hier?«, fragte sie.

»Was meinst du?«, wollte Lato wissen. »Was sind Atashia?«

Er blinzelte. Von einem auf den anderen Moment stand Varsaisch wieder mit dem Rücken zu ihm. »Was?«, fragte sie. »Ich habe nichts gesagt.«

»Doch. Du hast gesagt ...«

Varsaisch riss die Augen auf. Sie drehte sich von links nach rechts, dann stand sie so vor Lato, wie er es vor wenigen Sekunden gesehen hatte. »Was machen die vielen Atashia hier?«

»Oh je«, murmelte Poquandar.

»Was geht hier vor?«, fragte Rhodan. »Hattest du eine Vision, Antanas?«

Lato hob abwehrend die Hände. »Ich habe keine Hypothese. Jedenfalls keine plausible.«

»Die Atashia ...«, wiederholte Varsaisch. Sie drehte sich im Kreis, dann blieb sie stehen. »Sie sind weg. Eben habe ich sie noch gesehen ...«

»Hattest auch du eine Vision?«, fragte Rhodan.

»Nein.« Varsaisch streckte die Klauenhände in die Luft, als wollte sie nach etwas Unsichtbarem greifen. »Es war eine Erinnerung. An die Zukunft.«

»Ja!«, sagte Lato. »Das hatte ich auch. Eine sehr plastische Erinnerung. So hat es sich angefühlt: Als würde ich mich an die Zukunft erinnern.«

»Es könnte ein Strangeness-Effekt sein«,...

Erscheint lt. Verlag 11.1.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6256-1 / 3845362561
ISBN-13 978-3-8453-6256-4 / 9783845362564
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