Hollywood Gossip - Vier Schnappschüsse und ein Todesfall (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
320 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3844-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hollywood Gossip - Vier Schnappschüsse und ein Todesfall - Gemma Halliday
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Cameron Dakota ist Starfotografin beim berüchtigten Klatschmagazin L.A. Informer. Nichts und niemand ist vor ihrer Paparazzi-Kamera sicher. Als sie eines Abends dem attraktiven Schauspieler Trace Brody auflauert, um ein paar exklusive Fotos von ihm zu schießen, muss sie mit ansehen, wie dieser entführt wird. Die Polizei hält die Entführung für einen inszenierten Publicity Gag, daher macht sich die Fotografin allein auf die Suche nach dem vermissten Schauspieler ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

»Halliday schreibt die Art von Büchern, die einen zum Schmunzeln bringen und für gute Laune sorgen. Ich würde diesen witzigen Roman sowohl Liebesroman-Leserinnen als auch Krimi-Fans empfehlen.« Enchanted By Books





<p style="background: white; margin: 0cm 0cm 10.5pt 0cm;"><span style="font-size: 10.5pt; font-family: 'Arial',sans-serif; color: #0f1111;">Gemma Halliday übte die unterschiedlichsten Berufe aus: Bevor sie Krimis und Liebesromane zu schreiben begann, war sie Schauspielerin, Vorschullehrerin und Telefonmedium. Sie lebt mit ihrer Familie in der San Francisco Bay Area.</span></p>

2


Drei Stunden später war ich mit meinem Jeep unterwegs zu den Büros des L. A. Informer. Die Zeitungsredaktion war in einem alten Gebäude untergebracht, das einst als Apartmentkomplex für die aufstrebenden Sternchen des goldenen Hollywoodzeitalters gedient hatte. Doch leider war seit den legendären Vierzigern kaum etwas daran gemacht worden. Die Außenfassade wies noch immer denselben faden Beigeton auf wie damals, und die vielen Jahre kalifornischer Sonneneinstrahlung hatten zur Folge, dass die Farbe abblätterte. Über der Eingangstür wölbte sich noch immer dieselbe verblichene Markise, und dieselbe verrostete Feuertreppe klammerte sich halbherzig an die Seite des Gebäudes. Alles in allem sah es genauso heruntergekommen aus wie viele der ehemaligen Bewohner heute. Nur dass die Filmsternchen – im Gegensatz zum Gebäude – alle ein Facelifting hinter sich hatten.

Allerdings war die Miete günstig, die Lage erstklassig, und es gab jede Menge Parkplätze. Das war mehr, als man in L. A. üblicherweise erwarten konnte.

Ich sprang in den Aufzug und fuhr in den zweiten Stock, wo der Informer seine Büros hat. Anmutig schlängelte ich mich um die zahlreichen Büroboxen herum, in denen die Mitarbeiter des Informer geschäftig an ihren Kolumnen für die morgige Ausgabe tippten; ihre Gesichter waren in das blaue Leuchten der Computerbildschirme getaucht. Ich glitt in eine der Boxen, die sich ganz am hinteren Ende befand, meinem privaten Rückzugsort.

Während es um mich herum nur so wimmelte von Postern, farbigen Stifthaltern, Nippes und – im Falle unserer Büromanagerin – Kobolden und kleinen Püppchen, bevorzuge ich einen geordneten und pragmatisch eingerichteten Arbeitsplatz. Auf meinem Schreibtisch befand sich das absolute Minimum an Büromaterialien, und die stoffbezogenen Trennwände waren mit glänzenden, nüchternen Schwarz-Weiß-Aufnahmen bedeckt. Die meisten von ihnen zeigten Landschaften. Mit vielen Bäumen. Auf keiner einzigen war eine Berühmtheit zu sehen, die vor der Kamera herumstolziert.

Ich verband die Kamera mit meinem Computer, und einige Klicks später öffnete sich auf meinem Flachbildschirm eine Fotoserie, die die temperamentvolle Miss Jamie Lee Lancaster zeigte.

Die gebürtige New Yorkerin war vor drei Jahren zum ersten Mal auf dem Radar Hollywoods aufgetaucht. Sie hatte bei einem Independent-Filmprojekt mitgewirkt, das eine rekordverdächtige Anzahl von Oscarnominierungen eingeheimst hatte – und eine davon hatte der bis dahin völlig unbekannten Schauspielerin gegolten. Auch wenn sie in der Oscarnacht gegen eine alte Hollywoodveteranin verlor, die eine Nonne verkörpert hatte, so hatte sie sich doch in die Herzen (und die gewinnbringende Aufmerksamkeit) von Hollywood gespielt. Im darauffolgenden Sommer bekam sie die Hauptrolle in einer romantischen Komödie, die sich zum Überraschungserfolg der Saison entwickelte, und ein Jahr später ergatterte sie die Rolle ihres Lebens an der Seite von Trace Brody – in dem Actionstreifen Stirb schneller, der als Eröffnungsfilm am Memorial Day gezeigt wurde. Sie hatte Millionen verdient und das Interesse von Hollywoods begehrtestem Junggesellen geweckt – dessen Junggesellenstatus sie nun schnellstmöglich zu ändern gedachte.

Ich scrollte durch die Fotos, die ich an diesem Nachmittag von ihr gemacht hatte. Jamie Lee in einer weißen, trägerlosen Robe. In einem elfenbeinfarbenen Kleid mit Spaghettiträgern. In einem schneeweißen Ding mit Puffärmeln, das sich wie ein Chiffontörtchen um ihre Knöchel bauschte. Insgesamt fünfzehn Kleider. Wie Sie sich denken können, hatte sie sich an diesem Tag für keines entschieden. Stattdessen hatte ich beobachtet, wie sie über die Unzulänglichkeit jedes einzelnen gejammert und wie sie in ihrer Hast, das nächste anzuprobieren, die hochpreisigen Kleider so achtlos beiseitegepfeffert hatte, als wären es T-Shirts vom Grabbeltisch. Angesichts der Tatsache, dass die Hochzeit bereits in drei Wochen stattfinden sollte, hätte man etwas mehr Entscheidungsfreudigkeit erwarten können. Doch in Jamie Lees Welt vollbrachten Schneiderateliers Wunder, wenn es um Änderungsarbeiten in letzter Minute ging. Von diesem Kleid hing die Zu- oder Absage für ihren nächsten Filmvertrag ab, und solange Fotografen wie ich sie jagten, war es unwahrscheinlich, dass wir die endgültige Version des meisterlichen Brautgewands vor dem gesegneten Tag selbst zu Gesicht bekommen würden.

Ich suchte ein paar der besten Aufnahmen aus, die ich, so gut es eben ging, durch die Glasfront von Bebes Brautmoden gemacht hatte, und speicherte sie in meinem Fotobearbeitungsprogramm. Dann machte ich mich an ein paar kleine Verschönerungsarbeiten – ich hellte die weißen Flächen weiter auf, schnitt den Obdachlosen heraus, der vor dem Salon herumhing, und retuschierte ein paar lose herumfliegende Strähnen um Jamie Lees Ohr herum. Dann schickte ich die Bilder über das sichere Informer-Netzwerk an Felix.

Als Nächstes warf ich einen Blick auf meine tägliche Aufgabenliste. Und stöhnte. Satte zwanzig Fotos.

Mein Boss war nicht gerade das, was man spendierfreudig nennt. Genau genommen war ich die einzige festangestellte Fotografin, die der Informer zurzeit beschäftigte; Felix zog es vor, hin und wieder Fotos von Selbstständigen zu kaufen, statt ein weiteres Gehalt zu zahlen.

Was zur Folge hatte, dass ich es war, die jedes einzelne Bild, das in unserem Büro landete, schneiden, bearbeiten und formatieren musste. Ich sah auf meine Armbanduhr. Zwanzig vor fünf. Wie standen meine Chancen, dass Felix mir die Überstunden bezahlte?

»Hey, Cam!«

Ich sah nach rechts und entdeckte ein Paar blutunterlaufene Augen, die mich über den Rand meiner Box hinweg musterten. Sie befanden sich in einem Gesicht mit Hängebacken, das von einem unordentlichen grauen Haarschopf umrahmt wurde – und dem ein neuer Haarschnitt spätestens im vergangenen Monat gut angestanden hätte. Max Beacon, der einzige Angestellte des Informer, der von Anfang an mit dabei gewesen war. Der Mann war ein Urgestein in mehr als einem Sinne – wenn man ihn so sah, machte er den Eindruck, als hätte er mindestens seit der Erfindung des Rades beim Informer gearbeitet. Um Max’ Alter wiederum rankten sich zahlreiche Gerüchte. Manche behaupteten, dass seine Leber mindestens 103 sein musste; sie hatte schon mit einer täglichen Überdosis Jim Beam fertig werden müssen, als die anderen Mitarbeiter der Zeitung noch nicht einmal gezeugt waren – und daran hatte sich bis heute nichts geändert.

Max schrieb für den Informer die Nachrufe, und seine eigene Todesanzeige, in der er detailliert seinen Tod durch Leberzirrhose beschreibt, war bereits fix und fertig. Er hatte sie an die stoffbezogene Wand seiner Bürobox geheftet – direkt über das Poster eines flauschigen Kätzchens, das sich mit einem trotzigen ›Halte durch, Baby‹ an einen Ast klammerte. Zu behaupten, dass er ein Original war, wäre eine Untertreibung gewesen. Schwierig, eine Type wie ihn nicht zu mögen.

»Hey, Max! Was ist los?«, fragte ich.

»Ich brauche dringend ein Foto für meine Story.«

»Ein Toter?«

Max nickte. »Mädel. Jennifer ›Tootsie‹ Wilson. Hollywood-Sirene aus den Vierzigern.«

»Cooler Name.« Obwohl er wahrscheinlich nicht echt war. Vermutlich lautete ihr richtiger Name Gertrude Burnbaum; oder irgendeine ähnlich grässliche Kombination. Die meisten Promis jener Zeit hatten sich augenblicklich falsche Namen zugelegt, als sie an der Westküste aufschlugen – eine Praxis, die immer noch nicht vollständig ausgestorben war, wie Sie an P. Diddy und Lady Gaga sehen können.

»Wie ist sie gestorben?«, fragte ich.

»Sie wurde ’45 ermordet. Ich schreibe anlässlich ihres Todestages über sie.«

»Ermordet, mmh? Ganz schön ›Film noir‹.«

»Meinst du, dass du mir ein Bild von ihr raussuchen könntest?«

Ich betrachtete meine ellenlange Aufgabenliste. »Ähm … nun ja …«

»Danke, Kleines. Ich weiß das zu schätzen.«

»Kein Problem.« Ich öffnete die Hollywood-Archivseite. »Also, wer hat sie umgebracht?«, fragte ich und gab das Jahr in die Suchmaschine der Seite ein. »Eifersüchtiger Ehemann? Liebhaber?«

Max zuckte mit den Achseln; dabei kollidierten seine Schultern mit seinen Hängebacken. »Weiß nicht. Die Polizei hat den Fall nie aufgeklärt.«

Ich pfiff leise durch die Zähne. »Das wird sich gut verkaufen.«

»Das kann ich nur hoffen. Felix droht mir ständig, meine Artikel nur noch wöchentlich zu bringen. Er sagt, die Leute in Hollywood würden die Boulevardpresse nur lesen, um nachzuschauen, ob sie erwähnt werden. Und meine Klientel? Die sind zu tot zum Lesen.«

»Autsch! Tut mir leid.«

Er zuckte wieder mit den Achseln. »Ich hab schon Schlimmeres überstanden.«

»Ich schicke dir ein Bild von deinem ermordeten Starlet, sobald ich eins gefunden habe«, versprach ich.

Max nickte, dann verschwand er hinter der Trennwand und schlurfte zurück zu seiner eigenen Bürobox.

Ich gab Tootsies Namen in das Suchfeld ein und fand ein halbes Dutzend Aufnahmen von der bewussten Schauspielerin. Ich klickte die erste an, ein Schwarz-Weiß-Foto, und vergrößerte sie auf volle Bildschirmgröße. Tootsie war eine schlanke Frau, und die glänzende Vierzigerjahre-Frisur fiel ihr in einer sanften Welle auf die Schultern. Sie posierte auf einem Divan, hinter dem ein hauchdünner Vorhang herabfloss. Genau die Art von Inszenierung, die einem...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Mord in Hollywood
Übersetzer Frauke Lengermann
Sprache deutsch
Original-Titel Perfect Shot
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte burbank • cook county • Ermittlung • Florida • Fotografin • High Society:Stars • Hochzeit • Hollywood • Illinois • Klatsch • Klatschpresse • Krimi • LA • L.A. Informer • Liebesroman • Los Angeles • los angeles county • lustig • Montana • Mord • Nordamerika • Paparazzi • Romantic Thrill • romantische Spannung • Sarasota County • spannnend • Tratsch • Urlaubsflirt • Venice
ISBN-10 3-7517-3844-4 / 3751738444
ISBN-13 978-3-7517-3844-6 / 9783751738446
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