We melt like Ice (eBook)

Roman

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
328 Seiten
Piper Verlag
978-3-377-90096-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

We melt like Ice -  Lisa Jasmina
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Von Chaos, Eishockey und tiefen Gefühlen im verschneiten Kanada - humorvolle und berührende Winterromance für Fans von Ayla Dade  »Der Flauschepulli, der mir eben noch so bequem und kuschelig vorgekommen war, glich nun mehr einem Polyester-Gefängnis. Stöhnend hielt ich inne und versuchte, ihn mir über den Kopf zu ziehen. Dumm nur, dass er an meinem Sporttop klebte. ?Kann ich dir helfen??, hörte ich Jonas Stimme durch den Stoff hindurch. Sie war dumpf und vor Lachen rau.«  Winnie Fullers Leben ist so, wie ihr Terminkalender - durchgeplant, geordnet und bedacht. Doch dann soll sie in der Stiftung, für die sie arbeitet, eine Kindertanzgruppe übernehmen und sie für den Auftritt auf einer Spendenfeier vorbereiten. Eher suboptimal, wenn man chronisch unsportlich ist. Zu allem Überfluss wird ihr Jona Montague, strafversetzter Eishockeyspieler und genauso launisch wie gutaussehend, zum Aushelfen zugeteilt. Winnie fürchtet, dass Jona ihr geordnetes Leben ordentlich auf den Kopf stellt. Doch zwischen hitzigen Wortgefechten, Halbstriptease und winterlichem Durcheinander kommen die beiden sich näher. Kann das gutgehen?  Dieses Buch ist eine überarbeitete Version des 2020 erschienen Titels »Until we Fall«. 

Lisa Jasmina hat eine Schwäche für unerwartete Wendungen, fesselnde Geschichten und Kaffee in rauen Mengen. Sie lebt mit ihrer Familie nahe der französischen Grenze, wo sie den Ideen in ihrem Kopf Leben einhaucht.

Lisa Jasmina hat eine Schwäche für unerwartete Wendungen, trockenen Humor und Kaffee in rauen Mengen. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge und gerne auch alles auf einmal. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie nahe der französischen Grenze.

Winnie Fuller


… und die Sache mit den rosafarbenen Plüsch-Haargummis

»Sport? Ich und Sport?« Ich stieß einen Laut aus, irgendwo zwischen Schnauben und Lachen. »Wenn du mir an meine Wade schnippst, dann schwappt die Bewegung bis in meinen Unterarm.«

»Du übertreibst.«

Tat ich nicht. Auch wenn ich auf den ersten Blick einen sportlichen Eindruck erweckte, in Wirklichkeit hatte ich die Kondition einer asthmatischen Mittachtzigerin. Nicht, dass mich das störte. Ehrlich nicht! Ich war zufrieden mit mir und meinem Körper, hatte sogar die schlanke Figur unserer Mutter geerbt. Nur wenn es um körperliche Betätigung jeglicher Art ging, sträubte sich alles in mir.

»Qualitativ hochwertige Jeanshosen. Die halten alles zusammen. Das ist das Geheimnis«, entgegnete ich trocken, legte meine Lesebrille zur Seite und lehnte mich in meinem Schreibtischstuhl zurück.

Meine Schwester Gina verdrehte die Augen. Dabei sah sie unserem Vater so ähnlich, dass sich alles in mir zusammenzog. »Ein wenig Bewegung würde dir guttun.«

»Wen versuchst du damit zu überzeugen? Mich?«, brummte ich tonlos und zog zur Antwort eine Grimasse.

Aber so schnell gab Gina nicht auf. Alles andere hätte mich auch gewundert. »Außerdem ist das kein Sport per se. Du sollst eine Kindertanzgruppe leiten, keinen Marathon laufen.«

Seufzend sank ich tiefer in das lederne Polster. Kam im Endeffekt auf das Gleiche hinaus. »Du willst mich doch nur quälen. Ich kann besser über meine eigenen Füße stolpern als tanzen.«

Gina konnte sich ein Auflachen nicht verkneifen und drehte eine ihrer langen, rotbraunen Strähnen um den Finger. Dennoch ließ sie sich nicht beirren. »Es ist auch nur für begrenzte Zeit. Spätestens nach den Sommerferien übernimmt Madison die Gruppe wieder. Bitte, du würdest mir einen großen Gefallen tun!«

»Warum übernimmst du nicht den Kurs?«

»Meine Bastelstunde überschneidet sich damit«, schnaubte sie und schaffte es dabei, ihre Worte wie einen Vorwurf klingen zu lassen. Als verteidigte sie gerade das Frauenwahlrecht oder einen geschlagenen Welpen. Meine Mundwinkel zuckten.

»Du weißt ganz genau, wie wichtig sie mir ist, und wir hängen mit der Dekoration für nächste Woche schon hinterher!«, führte sie weiter aus.

»Na super.« Mein Widerstand bröckelte und in Gedanken stupste ich meine innere Beyoncé an. Die wischte sich die Chipskrümel aus dem Gesicht und winkte mit einem hektischen Kopfschütteln ab. »Gibt es keine Alternative? Mum? Tante Helen? Oder Onkel Jim?«, startete ich einen letzten Versuch.

Gina presste die Lippen aufeinander und hob die Schultern. Ihr kurzweiliger Aufstand war einem entschuldigenden Grinsen gewichen. »Keine Chance.«

Ich unterdrückte ein Stöhnen. »Wenn die Kinder den Krankenwagen rufen, weil sie glauben, ich hätte einen Krampfanfall, dann bist du schuld!«

»Du bist die Beste!«, flötete Gina und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Offensichtlich war ich nicht nur unsportlich, sondern auch viel zu leicht zu überzeugen. Ehe ich es mir anders überlegen konnte, verließ Gina mein Büro. Was hatte ich mir da nur aufschwatzen lassen?

Nicht nur, dass ich chronisch unsportlich war. Auch wenn ich für die Burnaby Association for Kids and Teens arbeitete, hatte ich nie richtig den Draht zu den Kindern gefunden. Ich wollte den Kindern helfen. Auf jeden Fall. Aber mir kam es vor, als hatten Gina und unsere Cousine Madison immer die richtigen Worte, die richtige Betonung, die richtigen Gesten parat. Ich hingegen fühlte mich wie ein Eisbär am Südpol. Nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig, ein bisschen fehlgeleitet und desorientiert, wenn ich für die Kinder zuständig war.

Die Burnaby Association for Kids and Teens, kurz BAKT, war seit zwanzig Jahren in der Hand der Familie Fuller. Wir alle unterstützten in diesem Teil British Columbias benachteiligte Kinder, sorgten für eine warme Mahlzeit, eine Hausaufgabenbetreuung und stellten verschiedene Kurse zur Verfügung, die die Kids für eine begrenzte Zeit von der Armut und den oftmals zerrütteten Familienverhältnissen ablenkten. So auch der Modern-Dance-Kurs, der zweimal in der Woche angeboten wurde. Normalerweise kümmerte sich meine Cousine Madison darum. Vor ein paar Tagen hatte sie sich allerdings das Knie verdreht, dabei das Innenband angerissen und humpelte seitdem mit Krücken durch unsere Räumlichkeiten. Das hatte uns allen zu dem üblichen Stress noch gefehlt.

Früher war es einfacher gewesen. Mit dem Tod unseres Vaters vor fünf Jahren war der wichtigste Teil der Burnaby Association for Kids and Teens weggebrochen. Von einem auf den anderen Tag waren wir nicht nur mit unserer Trauer, sondern auch den zahlreichen Aufgaben, die er als Leiter der BAKT innegehabt hatte, konfrontiert worden. Unser Vater hatte zwar schon immer unter zu hohem Blutdruck gelitten und Tabletten dagegen genommen, dennoch war der Infarkt ein Schock für uns alle gewesen. Mein eigenes Herz wurde schwer, als ich daran dachte.

Seitdem rackerten wir alle oft bis tief in die Abendstunden. Meine jüngere Schwester Gina leitete nach der Uni eine Bastelgruppe. Aktuell kümmerte sie sich um die Halloween-Deko, die sie nächste Woche aufhängen wollten. Unsere Cousine Madison unterstützte, neben der Tanzgruppe, die Kleinen bei den Hausaufgaben und gab dem einen oder anderen Nachhilfe in Englisch und Französisch. Mum war für das Abendessen zuständig, das täglich in der kleinen Cafeteria angeboten wurde. Für viele der Kinder war es die einzige warme Mahlzeit am Tag und die glücklich funkelnden Augen, wenn es zur Abwechslung Pizza oder Schokoladenpudding zum Nachtisch gab, bestätigten mir, dass es richtig war, am Erbe unseres Vaters festzuhalten.

Aber ich war ehrlich – die letzten Jahre hatten uns zugesetzt. Vor allem die Finanzen brachten mir schlaflose Nächte ein. Ich kümmerte mich neben der Mathe-Nachhilfe um unsere Buchhaltung sowie unsere Bestellungen und Rechnungen, überwachte die Konten und prüfte die Zahlungseingänge.

Burnaby war keine sonderlich wohlhabende Stadt in British Columbia, was den wachsenden Zulauf an Kindern und Jugendlichen erklärte. Und die angespannte, finanzielle Situation hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Spenden, durch die wir uns hauptsächlich finanzierten.

Die Räumlichkeiten, die an unser Wohnhaus grenzten, waren zwar zum Glück abbezahlt, aber das Geld fehlte an allen Ecken. Tropfende Wasserhähne, feuchte Wände und abblätternder Putz waren dabei noch meine geringsten Probleme. Den Kleinen zusätzlich etwas vorzutanzen und sie zum Mitmachen zu animieren, passte mir ganz und gar nicht in den Kram. Abgesehen davon, dass ich wirklich nicht übertrieben hatte.

Während Gina den Humor unseres Vaters geerbt hatte, eiferte ich ihm in seiner sachlich-analytischen Art nach. Jeglicher Versuch, sich sportlich zu betätigen, war seitdem von meiner tollpatschigen Ader (keine Ahnung, wem ich die zu verdanken hatte!) vereitelt worden. Beim Sportfest in der ersten Klasse war ich über meine eigenen Füße gestolpert und hatte mir bei meinem Sturz den Arm ausgekugelt. Beim Inline-Skating in der dritten Klasse hatte ich mich in einem Hundehaufen abgelegt. Und drei Jahre später beim Eislaufen, zu dem mich Gina gezwungen hatte, war ich nach gefühlt zehn Metern auf das Gesicht gefallen und hatte mir die Nase gebrochen. Man konnte also guten Gewissens behaupten, dass ich mit meinen zweiundzwanzig Jahren eine Gefahr für mich selbst und die Allgemeinheit war. Gelinde gesagt.

Das schien hier trotzdem niemanden zu interessieren, denn in diesem Moment steckte meine Cousine Madison den Kopf durch die Tür.

»Winnie, hast du kurz Zeit? Ich habe gehört, Gina konnte dich überzeugen«, sagte sie mit einem zufriedenen Grinsen und strich sich über den ausrasierten Nacken.

»Leider«, stöhnte ich.

Dann stand ich auf, um ihr die Tür zu öffnen. Oder vor der Nase zuzuknallen. So ganz schlüssig war ich mir noch nicht. Den Arm auf eine Krücke gestützt humpelte sie in mein Büro und ließ sich ohne Weiteres auf meinen Stuhl fallen.

»Glaub mir, ich hätte lieber auf die hier verzichtet.« Sie zeigte auf die Schiene, die sie um ihr Knie befestigt hatte, und verzog das Gesicht. »Außerdem warst...

Erscheint lt. Verlag 11.1.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Cool Kisses • Eishockey • Eishockey Star • Enemies-to-Lovers • forced proximity • humorvoll • Kanada • Liebesgeschichte • Liebesromane deutsch • liebesromane-ebook-deutsch • Liebesromane für junge Frauen • Like Ice We Break • Read!Sport!Love! • Romance • Secret kiss • Small Town Romance • Sport Romance • Sport Romane • Winter Romance • Young Adult
ISBN-10 3-377-90096-9 / 3377900969
ISBN-13 978-3-377-90096-8 / 9783377900968
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