Toskanisches Verhängnis -  Camilla Trinchieri

Toskanisches Verhängnis (eBook)

Kriminalroman | Pasta, Parmesan und die Tote auf dem Klavier | Ein Toskana-Krimi.
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
350 Seiten
Insel Verlag
978-3-458-77977-3 (ISBN)
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Eine Villa in den Weinbergen und das Rätsel um die reiche Witwe | Der perfekte Urlaubskrimi für Italien-Fans

Nico Doyle ist im malerischen Gravigna angekommen: Er hat Freundschaften geschlossen, hilft im Restaurant seiner Verwandten, experimentiert mit köstlichen Rezepten und mit der Künstlerin Nelli scheint es ernst zu werden. An seinen früheren Job als Cop beim NYPD würde er am liebsten keinen Gedanken mehr verschwenden - doch sein guter Freund, der Maresciallo dei Carabinieri Salvatore Perillo, ist einmal mehr auf seine Hilfe angewiesen. Die wohlhabende Signora Nora, eine reiche Witwe, so berühmt wie berüchtigt, wurde tot auf ihrem Klavier aufgefunden. Die einzige Zeugin am Tatort spricht nur Englisch. Also ermitteln Nico und Perillo, um den Mord aufzuklären.

Toskanisches Verhängnis ist ein Bella-Italia-Krimi inmitten der zypressengesäumten Alleen der Toskana mit einem rätselhaften Mordfall und voller italienischer Lebensart. Inklusive Nicos beliebtem Taglierini-Rezept.



<p>Camilla Trinchieri, geboren in Prag, lebt in New York. Neben ihren Toskana-Kriminalromanen um den Polizisten Nico Doyle hat sie weitere erfolgreiche Krimis unter den Pseudonymen Trella Crespi und Camilla Crespi ver&ouml;ffentlicht.</p>

Eins


Gravigna, ein kleiner Ort in den toskanischen Chiantihügeln

Ein Montag im Mai, 5:05 Uhr

Nicos kalte Füße suchten unter der Bettdecke nach den warmen von Nelli und fanden sie. Sofort schlief er wieder ein. Im Nachbarzimmer begann ein Handy zu klingeln, was jedoch nur OneWag hörte, der zusammengerollt auf dem Sofa lag. Der Hund hob den Kopf, um den Ursprung des aufdringlichen Geräuschs auszumachen. Es kam von dem Ding auf dem Tisch. Er knurrte empört, denn gerade war er im Traum Kaninchen hinterhergejagt. Das Klingeln hörte nicht auf. OneWag sprang von der Couch, trottete zur Schlafzimmertür und stieß sie mit der Schnauze auf.

Nach einer Weile weckte der Lärm Nelli. Auf einen Ellbogen gestützt, stupste sie Nico in den Rücken. »Wach auf, dein Handy klingelt.«

Nico schlang die Arme um sein Kissen. »Nein. Ist deins.«

»Irrtum. Meins liegt hier auf dem Nachtkästchen.« Nach einem Blick auf den Radiowecker begann sie, Nico an der Schulter zu rütteln. »Steh auf, Nico. Es ist fünf Uhr morgens. Der Anruf muss wichtig sein.«

»Da erlaubt sich bestimmt bloß jemand einen Scherz«, murmelte Nico.

»Du bist unmöglich.« Nelli wollte über ihn klettern, um an das Handy zu gelangen.

Nico schob sie zurück. »Ich geh ja schon.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Nase und schälte sich brummend aus dem Bett. Das üppige Essen vom Vortag lag ihm noch schwer im Magen, und so dauerte es eine ganze Weile, bis er das Telefon erreichte.

Als OneWag Nico sah, wedelte er zur Begrüßung mit dem Schwanz, wurde jedoch nicht beachtet. Verstimmt sprang er aufs Sofa zurück und drehte Nico den Rücken zu. Das Klingeln hörte in dem Moment auf, in dem Nico das Handy vom Tisch nahm. Er rieb sich die Augen und las auf dem Display: Verpasster Anruf. Super. Also zurück ins Bett. Da fing das Klingeln wieder an. Als Nico Perillos Namen sah, bekam er einen Schreck. Er ging ran. »Was ist passiert?«

»Ich brauche Ihre Hilfe.«

»Alles in Ordnung?«

»Danke der Nachfrage. Seit zwanzig Minuten stehe ich neben einer Toten, die auf dem Boden liegt, und einer quicklebendigen Engländerin, die kein Italienisch kann.«

»Soll ich mit ihr reden?«

»Ja bitte.«

Perillo teilte der Dame in fehlerhaftem und stark akzentbehaftetem Englisch mit: »Signora Barron, mein Freund sprechen Englisch.« Nico hörte, wie eine kräftige Frauenstimme erklärte: »Dem Herrn sei Dank für kleine Gaben.« Dann das Geräusch leiser Schritte und wie Perillo ihr sein Handy gab.

»Sir, was man meiner Freundin angetan hat, ist abscheulich. Weiter äußere ich mich dazu erst, wenn Sie hier sind.«

Nachdem sie Perillo das Telefon zurückgegeben hatte, erkundigte sich dieser: »Was hat sie gesagt?«

»Sie will, dass ich komme. Wo sind Sie?«

»Ein paar Kilometer südlich von Vignamaggio in der Villa Salviati. Gleich hinter einer ziemlich scharfen Kurve führt eine von Zypressen flankierte Straße den Hügel hinauf zu der Villa.«

»Geben Sie mir kurz Zeit zum Anziehen, dann mache ich mich auf den Weg.« Nico beendete das Gespräch.

»Wer war das?«, rief Nelli, die mittlerweile aufgestanden war und den Gürtel ihres Bademantels um die Taille schlang, vom Schlafzimmer aus.

»Perillo.« Nico ging zu ihr und begann sich anzukleiden.

»Was ist los?«

Nico schilderte es ihr, während er sein kariertes Hemd zuknöpfte.

Nelli reichte ihm eine graue Cordhose. »Wer ist die Tote?«

»Das hab ich nicht gefragt.«

»Wie traurig.« Nelli runzelte die Stirn. »Herzinfarkt?«

Obwohl Nico sich nicht vorstellen konnte, dass man bei Verdacht auf Herzinfarkt die Carabinieri rufen würde, sagte er nichts. Warum Nelli beunruhigen? Er griff nach dem dunkelblauen Pullover, den sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. »Keine Ahnung.«

Auf dem Weg zum Herd bekreuzigte sich Nelli. OneWag sprang vom Sofa und lief zu ihr, um sie zu begrüßen. Sie nahm den Hund hoch und küsste ihn auf den Kopf. »Ich setz schon mal den Kaffee auf.«

Nico ließ den elektrischen Rasierapparat über Wangen und Kinn gleiten. Unerfindlicherweise hatte er das Gefühl, einen guten Eindruck machen zu müssen. Die englische Dame hatte ziemlich kultiviert geklungen. Er kämmte seine nach wie vor dichten, allmählich ergrauenden Haare und putzte sich die Zähne.

Der Espresso blubberte vor sich hin, als Nico die Wohnzimmer-Küchenkombination betrat. »Dafür habe ich keine Zeit.«

»Dauert nur zwei Minuten«, erwiderte Nelli, die ihn ungern ziehen ließ.

»Nelli, ich kann nicht. Perillo braucht Hilfe. Trink einen für mich mit. Ciao, bella.« Er wollte sie auf die Lippen küssen, aber da sie den Kopf wegdrehte, erwischte er OneWag. Nico betrachtete Nellis Gesicht. Es wirkte sanft, noch ein wenig verschlafen. »Machst du dir Sorgen, weil ich gehe?«

Nelli lächelte. »Der Grund bereitet mir Kopfzerbrechen. Aber mach dir keine Gedanken. Rocco leistet mir Gesellschaft.«

Nun gelang es Nico, sie leicht auf die Lippen zu küssen. Nelli erwiderte den Kuss. »Halt mich auf dem Laufenden.«

»Klar.«

Als Nico weg war, goss Nelli sich einen doppelten Espresso ein, gab etwas Milch dazu und kehrte mit der Tasse ins Bett zurück. OneWag streckte sich auf Höhe ihres Beins neben ihr aus, während sie ein kurzes Gebet gen Himmel schickte. Bitte lass es nichts Schlimmeres sein als einen Herzinfarkt. Die vergangenen fünf Monate, in denen Nico nicht für Perillo in Mordfällen ermittelt hatte, waren herrlich gewesen. Er war gut gelaunt und liebevoll, und die Traurigkeit, die ihn immer irgendwie begleitete, schien fast verschwunden.

Nelli lehnte sich ins Kissen zurück. Trotzdem bemerkte sie seine Rastlosigkeit. Er habe keine Freude an der Polizeiarbeit in New York gehabt, so seine Worte, doch dass ihm Teamwork mit Perillo und Daniele Spaß machte, war nicht zu übersehen. Hier wurde er auf eine Art und Weise gebraucht wie in New York höchstwahrscheinlich nicht. Er hatte mehr Erfahrung in Sachen Mordermittlungen als Perillo und stand ihm gern bei. So hatte er in Italien Wurzeln schlagen können. Nico half im Sotto Il Fico aus und ersann neue Rezepte für Tilde, auch wenn das Lokal während der Wintermonate, in denen keine Touristen nach Gravigna kamen, lediglich an den Wochenendabenden geöffnet hatte. Weswegen Nelli seine Gesellschaft, Liebe und Aufmerksamkeit in den letzten Monaten häufiger hatte genießen können.

Nelli leerte achselzuckend die Espressotasse. Wenn es sich tatsächlich um Mord handelte, würde er weniger Zeit für sie haben. Vielleicht wäre das gut für sie beide. Schließlich hatte sie einen Job im Weingut Querciabella, den sie liebte, und außerdem bliebe ihr mehr Zeit fürs Malen.

Im heller werdenden Licht des Morgens fand Nico problemlos die lange, ansteigende Reihe der Zypressen. Ganz oben auf dem Hügel stand ein großes zweigeschossiges hellgelbes Steingebäude, von dem aus sich ein Blick auf weit auseinanderstehende Bäume bot. Mondänes Haus, dachte Nico, als er von der gepflasterten Straße herunterfuhr und das Bronzeschild mit den Namen SALVIATI-LAMBERTI auf der einen Seite des hohen gusseisernen Tors bemerkte. Vermutlich in der Renaissance erbaut. Ein geschichtsträchtiger Ort. An dem es nach Geld roch. Nico schaltete und betete insgeheim, dass sein alter Fiat 500 den steilen Anstieg schaffen würde.

Perillos rechte Hand Daniele Donato begrüßte Nico an der Doppeltür. »Buongiorno, Nico.«

»Ciao, Daniele. Sind Vince und Dino auch da?«

»Ja, sie sehen sich in sämtlichen Räumen um. Ich zeige Ihnen den Weg. Ist ein ziemlich großes Haus.« Daniele reichte ihm Plastiküberzüge für die Schuhe und Latexhandschuhe.

Nico bedankte sich und schlüpfte hinein.

»Tut mir leid, dass der Maresciallo Sie wecken musste«, sagte Daniele.

»Den Schlaf können wir alle heute Nacht nachholen.«

Sie durchquerten einen prächtigen Raum nach dem anderen, vorbei an hohen Fenstern mit Brokatvorhängen und Wänden mit Gemälden und Zeichnungen in Goldrahmen. Danieles Stiefel und Nicos Turnschuhe, beide plastikverhüllt, verursachten unterschiedliche Geräusche auf...

Erscheint lt. Verlag 17.6.2024
Reihe/Serie Nico Doyle ermittelt
Übersetzer Ruth Keen
Sprache deutsch
Original-Titel The Road to Murder. A Tuscan Mystery #4
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte bella-italia • Buon Gusto • cosy-crime • Dante • Dolce-Vita • insel taschenbuch 5046 • In-vino-veritas • IT 5046 • IT5046 • ItalienKrimi • Jean-Luc Bannalec • Mafia • Martin Walker • Mittelmeer • NYPD • Paolo Riva • Pietro Bellini • Pizza • Regiokrimi • Regionalkrimi • Ristorante
ISBN-10 3-458-77977-9 / 3458779779
ISBN-13 978-3-458-77977-3 / 9783458779773
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