Tod auf dem Opernball -  Beate Maxian

Tod auf dem Opernball (eBook)

Ein Wien-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
416 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-30056-2 (ISBN)
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Mord auf dem Opernball! Der neue Wien-Krimi von Österreichs Nr.1-Bestsellerautorin Beate Maxian.
Ganz Wien ist im Opernballfieber. Auch die Journalistin Sarah Pauli ist auf dem glamourösen Event für den Wiener Boten im Einsatz. Doch dann versetzt ein schockierender Todesfall die Feiergesellschaft in Aufruhr: Vor laufenden Kameras bricht die umschwärmte Schauspielerin Nina Seidling leblos zusammen. Sarah beschleicht ein beklemmender Verdacht. Hängt der Tod des Stars mit einer unheilvollen Zuschrift zusammen, die sie kürzlich in der Redaktion erhalten hat? Nur wenige Tage später trifft eine weitere mysteriöse Nachricht bei Sarah ein, und noch bevor sie diese entschlüsseln kann, gibt es ein neues Opfer ...

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Attersees und in Wien und zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli stehen dort regelmäßig an der Spitze der Bestsellerliste. Auch »Ein tödlicher Jahrgang«, Auftakt ihrer Krimireihe um die Feinkosthändlerin Lou Conrad, wurde auf Anhieb ein Bestseller.


Sarah Pauli balancierte sechs Kartons zur geschlossenen Tür des großen Konferenzraumes im Wiener Boten und versuchte dann, die Türklinke mit dem Ellbogen nach unten zu drücken. Es misslang.

»Na geh«, brummte sie. Jetzt fiel ihr auch noch eine dunkelbraune Haarsträhne direkt ins rechte Auge. Sie hätte ihre halblangen Haare zusammenbinden sollen. Während sie die Strähne wegpustete, bückte sie sich, um die Schachteln auf dem Boden abzustellen.

»Wart, Sarah, ich helf dir«, hörte sie in dem Moment eine vertraute Stimme. Conny, die Gesellschaftsreporterin des Wiener Boten, war gerade aus dem Aufzug gestiegen und eilte zu ihr. Wie üblich trug sie ein stylisches Outfit. Ein knielanges Strickkleid in der aktuellen Trendfarbe Magenta, dazu edle Lederstiefel und an ihren Ohren goldene Creolen. Ihre kupferrote Lockenmähne hatte sie auf ihrem Kopf zusammengedreht und festgesteckt. Sie war die unumstrittene modische Galionsfigur des Wiener Boten. Sissi, ihr schwarzer Mops, watschelte hinter ihr her.

Sarah kam sich angesichts der trendigen Kollegin in ihren Jeans und dem weißen Pulli nicht zum ersten Mal ein wenig underdressed vor. Aber sie hatte heute Morgen keine Lust gehabt, sich aufzubrezeln, das musste sie in ein paar Stunden für das Ballereignis des Jahres sowieso schon tun.

»Was um Himmels willen hast du da?« Die Society-Löwin deutete auf die Kartons in Sarahs Händen.

»Faschingskrapfen. Ich dachte, wir versüßen uns die letzte Sitzung vor dem großen Ereignis.«

Grund des Meetings war der Opernball. Schon seit Wochen fieberte die gesamte Stadt dem Faschingshöhepunkt entgegen. Die Medien kannten kaum mehr ein anderes Thema. Wer kommt? Wer verschmäht ihn? Wer sind die jungen Damen und Herren, die zur Balleröffnung tanzen? Welche Opernstars singen zum Auftakt? Auch der Wiener Bote hatte sich bereits diesen Fragen gewidmet. Jetzt, um halb drei am Nachmittag, hatte Sarah ein letztes Meeting für jene Redakteurinnen einberufen, die für die umfangreiche Berichterstattung verantwortlich waren. Herbert Kunz, den Chef vom Dienst, hatte sie ebenfalls dazugebeten.

»So viele können wir doch gar nicht verdrücken«, entgegnete Conny und zeigte auf die Pappschachteln.

»Sind ja auch nicht alle für uns gedacht. Ich schick nach der Sitzung eine Mail an sämtliche Abteilungen. Jeder, der will, kann sich einen holen.«

»Wie großzügig, Frau Chefredakteurin.« Grinsend zog Conny die Tür auf, bedeutete Sarah, ihr voraus einzutreten, folgte ihr dann und ließ die Tür offen stehen.

Auf dem ovalen Konferenztisch standen vier Flaschen Mineralwasser, Kaffeetassen, eine Thermoskanne und Teller mit Servietten bereit. Cordula Berger, Sarahs Sekretärin, hatte sich um alles gekümmert, während sie selbst die vorbestellten Krapfen in der Bäckerei abgeholt hatte.

Sie stellte die Kartons vorsichtig auf dem Tisch ab, schob sie nebeneinander und öffnete den ersten. In dem Moment betrat Patricia Franz das Konferenzzimmer. Die Lifestyle-Redakteurin trug grüne Jeans, einen Jacquardblazer mit Punkten und darunter ein weißes T-Shirt. Ihre rotblonden Haare hatte sie mit einer schwarzen Haarklammer im Nacken zusammengefasst. Zu Beginn ihrer Karriere beim Wiener Boten hatte sie in der Chronik-Abteilung gearbeitet, doch ihr großer Traum war es gewesen, in die Lifestyle-Redaktion zu wechseln, was ihr vor eineinhalb Jahren gelungen war. Schon seit zwei Wochen berichtete sie fast ausschließlich von den Frisuren, den Kleidern und den Schuhen, die die Ballgäste an diesem Abend tragen würden, sowie von den Getränken und den Speisen, die man in der Oper servieren würde. Zudem hatte sie die Verhaltensregeln auf dem Ball im Wiener Boten für alle Interessierten zusammengefasst. Connys Artikel hatten sich hingegen um die nationalen und internationalen Promis gedreht, die kommen würden. In der Loge des berühmten Bauunternehmers, der für seine aufsehenerregenden Gäste bekannt war, würde dieses Jahr eine US-amerikanische Schauspielerin sitzen.

Herbert Kunz betrat als Letzter den Raum. Wie üblich war er tadellos gekleidet. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit weißem Hemd und kirschrotem Einstecktuch. Seine rahmenlose Brille war wie immer blank poliert. Er schloss die Tür hinter sich.

»David wird im Frack bestimmt sehr elegant aussehen«, sagte Conny schmunzelnd, schenkte Kaffee in vier Tassen und schob jedem eine hin.

»Wie sich das für den Herausgeber des Wiener Boten gehört«, entgegnete Sarah. Sie wusste, dass ihr Lebensgefährte David sich in dem Aufzug unwohl fühlte und verkleidet vorkam. Aber auf dem Opernball herrschte für Männer nun mal Frackzwang, alternativ war eine Ausgehuniform erlaubt. Für die Damen war ein langes Abendkleid Pflicht.

»Dass er aber bitte auf gar keinen Fall seine Armbanduhr dazu trägt«, merkte Patricia streng an.

»Selbstverständlich trägt er eine Taschenuhr. Stilgerecht«, beruhigte Sarah sie. Selbst sie wusste, dass eine Uhr am Handgelenk zum Frack zu tragen einem Sakrileg gleichkam.

Die Lifestyle-Journalistin nickte zufrieden und nahm sich einen Krapfen.

»Immer an der Lochseite anbeißen«, riet Herbert Kunz und griff ebenfalls zu.

Patricia folgte seinem Rat und beugte sich über den Teller, damit die Marillenmarmelade nicht auf ihre Kleidung kleckste. Dann legte sie den Krapfen auf einen Dessertteller und wischte sich die Finger an einer Serviette ab.

Ebenfalls mit Kaffee und Krapfen bewaffnet, eröffnete Sarah endlich die Sitzung. »Also, was gibt es für heute Abend noch zu besprechen?«

»Ich habe gehört, dass Nina Seidling auftauchen wird«, sagte Patricia und schaute dabei in Connys Richtung. Die siebenundzwanzigjährige Schauspielerin war der Topstar unter vielen Stars in der beliebten TV-Serie Lilli am Land. Die Folgen liefen seit acht Monaten wöchentlich im österreichischen Fernsehen, und die Quoten gingen durch die sprichwörtliche Decke.

»Ja, sie hat ihr Kommen erst gestern publik gemacht«, antwortete Conny. »Ich bin mir aber sicher, dass von vornherein klar war, dass sie dabei sein wird. War bestimmt ein PR-Schachzug, um noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren, als sie sowieso schon bekommt.«

»Habt ihr euch mal eine Folge der Serie angeschaut?«, fragte Sarah.

Patricia legte sich ihre Hand aufs Herz. »Natürlich nicht.« Sie grinste breit. »Ich hab bislang alle geschaut und liebe sie. Ihr etwa nicht?«

Conny und Sarah schüttelten synchron die Köpfe.

»Ich weiß zumindest, worum es geht«, beteuerte Conny. »Mehr aber auch nicht.«

»Schämt euch«, sagte Patricia scherzhaft und setzte zu einer Zusammenfassung an. »Also, die titelgebende Hauptfigur Lilli, Nina Seidling, hat von ihrer Großmutter eine kleine Frühstückspension im Burgenland geerbt, mit Blick auf den Neusiedler See. Allerdings hat sie keine Ahnung von dem Gewerbe und will nicht auf dem Land wohnen. Deshalb versucht sie, die Pension schnell wieder zu verkaufen. Aber das ist nicht so einfach, denn das Haus ist ein wenig heruntergekommen. Also beschließt sie, es vor dem Verkauf zu renovieren, und … ihr könnt euch sicher ausmalen, was dann alles passiert. Mittlerweile läuft die zweite Staffel, und Nina spielt die Rolle einfach göttlich«, schwärmte sie. »Das dürft ihr nicht verpassen.«

»Schaun ma mal«, antwortete Sarah unbestimmt. Auch Connys Miene wirkte nicht, als würde die Serie in nächster Zeit auf ihrem Fernseh- beziehungsweise Streamingplan stehen.

Herbert Kunz klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Wie schön, dass die Serie so gut läuft und Nina Seidling auf den Ball kommt.« Er lächelte spöttisch. »Apropos, können wir jetzt endlich anfangen?«

Die Aufgaben für den Abend waren schnell festgelegt. Conny würde sich logischerweise um die Prominenten kümmern. Patricia um deren Make-up, Klamotten und Schmuck. Sarah und David wollten ein wenig Small Talk machen, mit Anzeigenkunden und Prominenten netzwerken und an die beiden Redakteurinnen berichten, so sich dabei etwas Interessantes ergab.

»Dann hoffen wir mal auf eine rauschende Ballnacht«, beendete Sarah nach einer halben Stunde die Sitzung.

»Zum Glück kann ich zu Hause auf dem Sofa sitzen«, seufzte Herbert Kunz und meinte es auch so. Sarah hatte ihm angeboten, sie zu begleiten. »Zu viele Menschen auf zu wenig Fläche«, hatte er dankend abgewunken und erwähnt, dass er schon vor einigen Jahren auf dem Ball gewesen sei und das eine Mal ihm für den Rest seines Lebens genüge.

Auch zu Sarahs Lieblingsbeschäftigungen gehörte es nicht gerade, sich auf derart gesellschaftlichen Events herumzutreiben. Dennoch war sie neugierig. Es war ihr erstes Mal auf dem berühmten Ball.

Sie legte einen Krapfen auf einen unbenutzten Teller. »Den bring ich der lieben Frau Berger.«

»Ich nehm auch gleich welche für den Rest der Lifestyle-Redaktion mit«, sagte Patricia und schnappte sich die halb leere Schachtel.

»Gut, dann bis heute Abend.« Sarah erhob sich. Es waren nur wenige Schritte vom Konferenzraum zum Sekretariat, das zwischen ihrem und Herbert Kunz’ Büro lag. Cordula Berger arbeitete für sie beide.

»Ich hab etwas für Sie«, sagte Sarah, als sie durch die offen stehende Tür ging, und reichte der Sekretärin den Faschingskrapfen.

»Das ist aber lieb von Ihnen, Frau Pauli«, flötete die mollige Fünfzigjährige und nahm den Teller entgegen.

»Ich seh nur noch schnell die Post durch und fahr dann gleich nach Hause zum Umziehen«,...

Erscheint lt. Verlag 17.4.2024
Reihe/Serie Die Sarah-Pauli-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2024 • Charmant • eBooks • Ermittlerin • Heimatkrimi • High Society • Journalistin ermittelt • Krimi • Kriminalromane • Krimis • Neuerscheinung • nr.1-bestsellerautorin österreich • Österreich • Reihe • Sarah Pauli • Wien
ISBN-10 3-641-30056-8 / 3641300568
ISBN-13 978-3-641-30056-2 / 9783641300562
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