The Finishing Touch (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
381 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2178-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Finishing Touch -  Kara Atkin
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»Wenn wir nicht aufpassen, können wir uns am Ende noch leiden.«

»Sorry, Braveheart, aber in diesem Leben nicht mehr.«

Modedesignerin Veronica Edevane droht alles zu verlieren, als Rapper Damian Lewis ihre neue Kollektion in einem Interview als uninspiriert und konventionell beschreibt. Ein paar gemeinsam entworfene Designerstücke sollen Schadensbegrenzung betreiben, doch Roni hat wenig Lust, sich mit dem selbstverliebten Bad Boy und seiner großen Klappe herumzuschlagen. Damian wiederum weigert sich, für die Entwürfe einfach nur seinen Namen herzugeben, und so fliegen in Ronis Amsterdamer Atelier schon bald die Fetzen - und die Funken ...

»Mit der Geschichte von Veronica und Damian erzählt Kara Atkin authentisch und berührend von wahrer Freundschaft, dem Glauben an sich selbst und der Bedeutung aufrichtiger Liebe. THE FINISHING TOUCH zeigt, welche Herausforderungen die Modebranche (insbesondere für Frauen) mit sich bringt und wie schwierig es dabei sein kann, für sich selbst und die eigenen Werte einzustehen.« BUECHERUNDKAFFEE

Band 3 der THE PERFECT FIT-Reihe von Kara Atkin




<p><i><strong>Kara Atkin</strong></i> lebt mit ihrer Katze in einer kleinen, aber feinen Wohnung in Osnabrück, wo sie stetig den Teevorrat der dortigen Supermärkte dezimiert. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Projekt feilt und in Plots und Charakterbeschreibungen versinkt, dann verbringt sie ihre Zeit entweder mit ihren Freund:innen oder gemütlich auf der Couch mit einem guten Buch, einer Serie oder dem ein oder anderen Videospiel.</p> <p></p>

PROLOG


Veronica


Emperor – King – Ring – Living Thing

London, acht Wochen zuvor

Damian Lewis ist ein Arsch.

So viel ist nach weniger als fünf Sekunden klar.

Eigentlich bin ich jemand, der keine voreiligen Schlüsse zieht und allen eine faire Chance gibt. Bei dem auf der Couch fläzenden Rüpel, der sich nicht mal dazu herablässt, zur Begrüßung neuer Gäste aufzustehen, bin ich allerdings gewillt, eine Ausnahme zu machen.

Alles an dem Rapper von Parallel schreit Gottkomplex.

Mit weit gespreizten Beinen hockt er auf dem Sofa, unterzieht mich und meinen Boss Vincent de Haan einer desinteressierten Musterung, bevor er sich demonstrativ noch tiefer in die Polster sinken lässt, nur um zu zeigen, dass er absolut keinen Bock hat, sich mit uns herumzuschlagen, sondern lieber seine Ruhe hätte.

Ein Gefühl, das ich durchaus teile, denn auch ich wäre lieber zu Hause in Amsterdam, um die abschließenden Vorbereitungen für die Mailänder Fashion Week zu treffen, anstatt hier in London einen übellaunigen Promi zu umgarnen. Aber mein Boss hat mir unmissverständlich klargemacht, dass Damian Lewis fürs Label zu gewinnen, genauso Bedingung meiner Beförderung zum Creative Director ist wie positive Kritiken zur neuen Frühjahrskollektion.

Eine Kollektion, an die ich gerade dringend Hand anlegen sollte. Stattdessen stehe ich mit einer großen Schachtel und diversen Tüten bewaffnet in der Garderobe des erfolgreichsten Musik-Duos meiner Zeit und gebe vor, die unzähligen Geschenke anderer Designer nicht zu bemerken, die mir vor Augen führen, wie austauschbar wir alle sind. Die Boxen und Taschen türmen sich an der Wand zu meiner Linken auf, und ich bemühe mich inständig, nicht zu sehr über die Symbolik nachzusinnen, als eine freundlich dreinblickende Assistentin mir unsere Geschenke abnimmt, die zwischen all den anderen innerhalb weniger Sekunden einfach verschwinden. Als wäre es nicht schon erniedrigend genug gewesen, an der Seite von meinem Boss wie seine Assistenz mit dem Arm voller Geschenke vor der Garderobe mit all den anderen vierzig Minuten darauf zu warten, endlich an der Reihe zu sein, und nicht mal eines Blickes gewürdigt zu werden, als das ungleiche Duo mit seinem Tross nach dem Konzert an uns vorbeigeschwebt ist. Aber so ist das wohl, wenn einem die ganze Welt aus der Hand frisst.

Denn Parallel hält heute Hof, und all diejenigen, die sich ihnen untertan gemacht haben, sind hier, um Geschenke darzubringen.

Ich sehe mich um, in der Hoffnung, einem Gespräch mit dem Rapper zu entgehen, doch Roan, mit dem ich zumindest telefonisch schon ums eine oder andere Mal Kontakt hatte, ist nirgends zu entdecken. Meine Hände fühlen sich schwitzig an, und nur so gerade widerstehe ich dem Drang, sie an den Beinen meiner Hose abzuwischen. Hässliche Flecken hat die hübsche Marlene-Hose aus Satin beim besten Willen nicht verdient. Ganz abgesehen davon, will ich vor dem unverschämten Rapper-Prinzchen auf keinen Fall Schwäche zeigen. Nicht nur, weil mein Stolz es mir verbietet, in Unruhe zu geraten. Nein, auch weil ich glaube, dass Damian Lewis auf keinen Fall so unbeteiligt ist, wie er sich gibt, und wenn ich eins in meinen Jahren im Haifischbecken der Fashion-Welt gelernt habe, dann, dass es eben die scheinbar Desinteressierten sind, vor denen man sich besonders in Acht nehmen muss. Ein Tropfen Blut im Wasser, ein Moment der Schwäche, und sie zerreißen dich mit ihren rasiermesserscharfen Zähnen in den Untiefen der schwarzen See, wo nicht einmal mehr dein Blut auszumachen ist.

Ich stolpere einen Schritt nach vorn und stoße mir das Schienbein am Couchtisch an, als mein Boss mich unsanft vorwärtsschiebt und dabei, wie schon so oft, seine Körperstärke unterschätzt.

»Sorry«, flüstert Vincent, und seine Augen zucken in Richtung meines Schienbeins, ehe sie zurück zum Rapper schnellen, der uns genaustens beobachtet und dem er ein charmantes Lächeln zuwirft, dass die Augen meines Vorgesetzten sowie alten Freundes aber nicht erreicht. Er ist offensichtlich noch immer übellaunig wegen der langen Wartezeit, mit der er scheinbar nicht gerechnet hat, während die Tatsache, dass die Mitarbeitenden von Prada uns vorgezogen wurden, wohl an seiner Berufsehre kratzt. »Aber worauf wartest du denn? Stell uns endlich vor, statt Löcher in die Luft zu starren.«

Ich gebe mein Bestes, keinen Anstoß an Vincents Verhalten zu nehmen, immerhin weiß ich, wie aufgeregt er während des Konzerts auf seinem Platz hin- und hergerutscht ist. Der einzige Grund, warum wir hier sind, ist, Kontakte für ihn zu knüpfen. Kontakte, die er über mich aufbauen will, und die er hoffnungslos überschätzt, wenn er meint, dass ich jeden im Team Parallel kenne. Denn auch wenn ich immer mal wieder Kontakt zu Ellie und Roan habe, ist Damian Lewis auch für mich absolutes Neuland, von dem ich beim besten Willen nicht weiß, ob ich es überhaupt betreten will.

Seine haselnussbraunen Augen, die uns noch immer über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg mustern, sind plötzlich auf mich fixiert. Erschöpfung hat Linien um sie gezeichnet, und er wirkt blasser als auf den Fotos, die ich mir von ihm angesehen habe, doch ich bin nicht so naiv zu glauben, dass ich deshalb weniger auf der Hut sein muss. Es hat gewiss einen Grund, warum sein Team der Couch, auf der er thront, zum Großteil fernbleibt. Nur ein junger Mann ist noch in seiner Nähe und serviert ihm gerade einen Tee mit einer Zitronenscheibe, ehe er sich auf die Armlehne des Sofas setzt und Damian prüfend anschaut. Eine tiefe Falte erscheint zwischen seinen Brauen, und er greift zwischen die Polster. Er fördert eine Flasche Sauerstoff hervor, hält allerdings sofort in der Bewegung inne, als Damian ihm einen warnenden Seitenblick zuwirft, den selbst ich bis ins Mark spüre, und lässt sie wieder sinken. In einem Magazin habe ich gelesen, das Künstler:innen gerade zum Auftakt einer Tour nach Konzerten manchmal wegen der Anstrengung und akuter Kurzatmigkeit Sauerstoff benötigen. Es ist ganz normal. Menschliche Limitierungen scheinen Damian jedoch gar nicht zu schmecken.

Krampfhaft bemühe ich mich um eine Begrüßungsfloskel, die mir zum Glück erspart bleibt, denn noch bevor ich Vincent oder mich vorstellen kann, ist der Raum erfüllt von Sonnenschein.

»Roni!«

»Ellie.« Erleichterung durchflutet mich, als mich meine alte Studienfreundin stürmisch in ihre Arme schließt, der ich die drei Aufträge für Roans Stage-Outfits sowie die Einladung zu diesem Eröffnungskonzert der restlos ausverkauften Welttournee von Parallel zu verdanken habe. Unaufgefordert hatte ich auch für Damian passende Entwürfe angefertigt, dazu aber nie etwas gehört. Keine Antwort ist bekanntermaßen auch eine Antwort. Dunkle Schatten liegen unter ihren Augen, und doch sieht sie glücklich und zufrieden aus. Schnell stelle ich ihr Vincent vor, und die beiden tauschen kurz etwas professionelles Geplänkel aus, ehe meine Freundin sich erwartungsvoll wieder mir zuwendet. Das wird Vincent überhaupt nicht gefallen. Ich ringe mir ein Lächeln ab und nehme die Konversation so locker wie möglich wieder auf. »Schön, dich zu sehen. Wie geht es dir?«

»Gestresst, aber happy.« Sie drückt mich fest an sich, bevor sie mich wieder freigibt. »Die Outfits sahen unterm Licht genauso aus, wie ich mir das vorgestellt habe, und niemand war wegen eines Garderobenunfalls plötzlich nackt. Ein Erfolg auf ganzer Linie, würde ich sagen.« Sie kichert, der Laut ist irgendwo zwischen hysterisch erschöpft und ekstatisch erleichtert zu verorten. Vincent stimmt ein, es klingt allerdings recht hölzern. »Jetzt muss es nur noch den Rest der Tour so laufen, und alles ist fein.«

»Es sei denn, du wirfst in einem Anflug kreativen Wahnsinns plötzlich doch noch alles über den Haufen, kleiner Wirbelwind.« Caleb Lee, CEO von Two Lines Entertainment, Manager von Parallel und Partner von Ellie taucht neben uns auf und begrüßt mich mit einem üblich formellen Handschlag, der fest daherkommt und den ich ehrlich zu schätzen weiß, in einer Welt, in der man mich oft entweder ignoriert oder meine Finger so behutsam drückt, als wäre ich aus Glas. Vincent ist erst nach mir an der Reihe, und ich kann förmlich spüren, wie es in ihm brodelt. »Guten Abend, Miss Edevane und Mr de Haan. Es freut mich sehr, dass Sie unserer Einladung nachkommen konnten, obwohl Sie beide gewiss schwer beschäftigt sind.«

Zum Glück beiße ich mir rechtzeitig auf die Zunge, um nicht herauszuposaunen, dass ich nicht wirklich eine andere Wahl hatte. Als der schlicht schwarze Umschlag mit den Tickets ins Atelier flatterte und Vincent Wind davon bekam, waren Flüge und Hotel gebucht, bevor ich den beigelegten Brief zu Ende gelesen hatte. Und der bestand aus lediglich fünf Zeilen.

»Natürlich. Außerdem haben wir für die Einladung zu danken, Mr Lee. Wir wollten genauso sehen, ob unsere Arbeit sich ausgezahlt hat«, sagt Vincent, und obwohl wir alles als Team angehen, stört es mich, dass er hier von einem Uns spricht, da ich allein es gewesen bin, die sich ein Konzept überlegt und diesen Auftrag ausgeführt hat, für den er, wegen seiner eigenen Ambitionen, zu beschäftigt war.

»Das hat sie, wie ich finde.« Der muskulöse Hüne in dem maßgeschneiderten Anzug verzieht entschuldigend das Gesicht, als er in meine Richtung blickt. »Roan ist, glaube ich, gerade noch in einer Besprechung. Er war mit den Einstellungen seines Mikros...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2024
Reihe/Serie Perfect-Fit-Reihe
Perfect-Fit-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ali Hazelwood • Bad Boy • Celebrities • Damian Lewis • dramatisch • Emily in Paris • Emotional • enemies to lovers • Enemies-to-Lovers-Trope • forced proximity • From Enemies to Lovers • Große Gefühle • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Modedesign • Modedesignerin • Nähe • New Adult • Rapper • Romance • Romantik • romantisch • The perfect fit • Veronica Edevane • Vogue
ISBN-10 3-7363-2178-3 / 3736321783
ISBN-13 978-3-7363-2178-6 / 9783736321786
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