Perry Rhodan 3267: Der Konstruktor -  Robert Corvus

Perry Rhodan 3267: Der Konstruktor (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
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2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6267-0 (ISBN)
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Die Superintelligenz ist in Fragmente zerfallen, die sich in sogenannten Refugien verbergen. Manche dieser Rückzugsorte befinden sich in weit entfernten Galaxien. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum. Doch dann wird er in einem unbekannten Sonnensystem festgehalten. Verantwortlich dafür ist DER KONSTRUKTOR ...

2.

Werft

 

Der Himmel war wolkenlos, die kalte Luft trügerisch klar. Hätten sie die Helme geöffnet, hätte die Konzentration von Kohlenstoffmonoxid von über zwei Prozent sie innerhalb von Minuten getötet. Die Betreiber der Werft nahmen keine Rücksicht auf Lebensformen mit einer Biologie, wie die meisten Sauerstoffatmer sie aufwiesen.

Dennoch faszinierte diese Umgebung Antanas Lato. In jede Richtung bis zum Horizont erstreckte sich die planierte Fläche. Obwohl es kaum Bodenwellen gab, war der Blick nicht unbegrenzt: Er endete an Raumschiffen unterschiedlichster Form, die in Gerüsten oder Mulden standen. Beiboote von wenigen Metern Länge fanden sich ebenso darunter wie Riesen, die kilometerhoch aufragten. Bei einem Raumer schien der untere Bereich bereits fertiggestellt, eine lang gezogene Wanne aus rötlich-halbtransparentem Material, durch das er Roboter im Innern dabei beobachten konnte, wie sie Kabel zogen und Aggregate verbauten. Weiter oben erweiterten die Maschinen die tragende Struktur aus Längs- und Querstreben, die später unter dem Rumpf verborgen liegen würde. Es wirkte, als faserte das Schiff in den Himmel hinein aus.

Die Anti-Strangeness-Skaphander gestatteten den Einsatz sämtlicher Funktionen ihrer Raumanzüge auch in diesem fremden Universum. Getarnt durch Deflektorschirme flogen sie mittels Gravopaks mit einer Geschwindigkeit von mehreren Hundert Kilometern pro Stunde über das Werftgelände, das kein Ende zu kennen schien. Die schlauchförmige DROCHA war schon lange außer Sicht.

Die Positroniken waren auf West-Nordwest als Generalkurs programmiert, wobei sie nach Zufallsmuster variierten, um es Verfolgern nicht zu leicht zu machen, selbst wenn die Energieabstrahlung ihrer Flugaggregate punktuell erfasst werden sollte. Die Manövrierroutinen hielten die drei Reisenden beisammen und wichen Hindernissen automatisch aus.

Überall gab es Bewegung, aber nirgendwo Hinweise auf Leben. Antanas Latos SERUN analysierte permanent Atmosphärenproben, fand jedoch keine der typischen Rückstände biochemischer Prozesse in signifikanter Konzentration. Zouharra war eine Maschinenwelt, zumindest im bisher erkundeten Bereich.

Sie landeten vor einem Schiff, dessen Grundform eine 100 Meter lange Spirale war, die schräg aufragte. Gebogene Dorne verlängerten die Windungen, wobei sie sich vom Hauptkörper entfernten wie die Schweife von Kometen. Kugelförmige Abschlusselemente an den Spitzen der bis zu 20 Meter langen Dornen verstärkten diese Assoziation. Schwärme kleiner Roboter sprühten Farbe in Rottönen auf die Hülle.

»Das sieht fertig aus«, sagte Perry Rhodan.

Poquandar schwenkte den Truimou, wobei er mit den langen Feinfingern der rechten Hand Sensorfelder am gewinkelten Stab betätigte. Kleine Holos erschienen über der schwarzen Oberfläche. Lato konnte das nur wegen der entsprechend justierten Antiflex-Funktion des SERUN-Helms beobachten. Ohne die exakte Synchronisierung waren sie unsichtbar, aber einander sahen sie als goldene Gestalten in einer vorwiegend stahlgrauen Welt.

»Für ein fertiggestelltes Schiff sind die Energieemissionen zu niedrig«, meinte Poquandar. »Das ist mir bei allen Einheiten aufgefallen, die ich angemessen habe. Auch wenn die Generatoren nur eine Grundversorgung für Systeme liefern würden, die sich in Bereitschaft befänden, müsste der Truimou es erfassen.«

»Die Sensoren in meinem SERUN bestätigen das«, sagte Lato.

»Nur schwache Energieströme«, fuhr Poquandar fort. »Punktuell verortbare Quellen, die sich durch die Schiffe bewegen. Das sind die Roboter, die darin arbeiten.«

Rhodan drehte sich um die eigene Achse. »Auf dieser Werft kommen auffällig viele mechanische Stützmechanismen zum Einsatz. Stelzen, Gerüste, Mulden.«

»Es gibt auch Antigravgeneratoren und Prallfeldemitter«, ergänzte Poquandar, »aber die sind in den Werftanlagen montiert. In den Schiffen sind keine Aggregate aktiv.«

»Meint ihr, es sind nur Modelle und keine funktionstüchtigen Einheiten?«, formulierte Lato eine Hypothese.

»Überprüfen wir das.« Rhodan reaktivierte seinen Gravopak und flog auf eine Schleuse des Spiralraumschiffs zu.

 

*

 

Die Roboter, die sich an Bord aufhielten, waren vorwiegend kleine Maschinen, die mechanische Montagen, Reinigungs- und Politurarbeiten verrichteten. Schächte wurden verschlossen, Sessel, die offenbar für eine humanoide Besatzung gedacht waren, eingerichtet und Schmutz entfernt. An der Technik des Schiffs wurde nicht mehr gearbeitet.

Poquandar steckte den Truimou tief in eine enge Öffnung in einem Aggregatblock und las ein Holo an der Spitze des Stabs ab.

»Das ist ziemlich sicher ein Potenzialspeicher, oder was meinst du, Kollege?« Er schickte eine Datenübertragung an Antanas Latos SERUN.

»Die Reservoirverteilung ähnelt ...«

»... dem, was wir in den Lipeka-Kuben vorgefunden haben«, vollendete Poquandar den Satz. »Robuste Technik, ausfallsicher bei dimensiologischen Erschütterungen. Aber die Zellstruktur ist derart geordnet, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass diese Speicher bereits einmal aufgeladen wurden.«

»Ich mir auch nicht«, bestätigte Lato.

Das Aggregat bestand aus einer Vielzahl abgerundeter, kubischer Elemente, deren Oberflächen Rippen strukturierten. Auf den ersten Blick hatte Lato diesen eine Kühlfunktion zugeschrieben, aber die Scans legten nahe, dass sie den kontrollierten Übersprung verschiedener Energieniveaus gewährleisteten, mithin die Abgabeintensität regulierten. Möglicherweise konnten sie auch eine Verteilerfunktion unterstützen, die Komponenten waren offensichtlich schwenkbar, sodass sie unterschiedliche Verbindungen ermöglichten.

»Ich erkenne keine Ähnlichkeit zu den Lipeka-Kuben«, gestand Perry Rhodan.

»Nicht in der Erscheinung«, räumte Lato ein. »Aber das Funktionsprinzip weist Parallelen auf. Wie Poquandar sagte: eine dimensiologisch robuste Technik.«

»Bereit, in Betrieb genommen zu werden, sobald es mit Energie versorgt wird?«, fragte Rhodan.

»Nichts spricht dagegen.«

»Dann sollten wir uns auf die Suche nach den Generatoren machen.«

Sie waren nicht schwierig zu finden, die drei brauchten lediglich den Energieleitungen zu folgen. Die Roboter, denen sie dabei begegneten, waren offenbar ausschließlich auf ihre jeweilige Aufgabe programmiert. Sie putzten um die Besucher, und die größte Feindseligkeit, die sie an den Tag legten, war ein lautes Brummen.

»Das soll also ein Energieerzeuger sein?«, fragte Rhodan.

»Ja ...«, antwortete Poquandar vorsichtig.

»Angesichts der Position im Bordenergienetz kann ihm eigentlich keine andere Funktion zukommen«, überlegte Lato. »Auch wenn mir das Prinzip, nach dem er arbeitet, unklar ist.«

Das Aggregat füllte eine 20 Meter hohe, zylindrische Halle, in die gedrehte Dornen ragten. Weil es keine aktive Bordschwerkraft gab, wirkte sich die Schrägstellung des Schiffs aus; ohne die Gravopaks wären die Gefährten in einen Winkel zwischen dem Boden und der umlaufenden, runden Wand gerutscht. Mithilfe ihrer SERUNS konnten sie jedoch die Dornen umschweben und Detailerkundungen vornehmen.

»Mir scheint, dass ein Gas als Energieträger genutzt werden soll«, funkte Poquandar. »Die Dornen sind weitgehend hohl und weisen viele kleine Löcher auf, durch die man es ausströmen lassen könnte.«

»Um es dann zu entzünden?«, fragte Rhodan.

»Das liegt nahe«, antwortete Lato. »Aber wo wird die freigesetzte Energie abgenommen?«

»An der Wandung?«, schlug Poquandar vor.

»Erfasst du dort Rezeptoren?«

»Ich bin mir unsicher ... vielleicht die Legierung selbst? Wenn man sie geeignet auflüde ...«

»Das würde eine initiale Energetisierung voraussetzen.«

»Also werden die Maschinen von außen gestartet?«, fragte Rhodan.

»Das ist nur eine Hypothese«, schränkte Lato ein.

»Und dann brauchen wir noch dieses Gas als Treibstoff«, überlegte Rhodan.

»Mehrere Gase«, präzisierte Poquandar. »Ziemlich sicher ein hochreaktives Gemisch.«

»Aber selbst wenn die Tanks gefüllt sein sollten, fehlt uns die Initialzündung«, hakte Rhodan nach. »Richtig?«

»Falls die Hypothese mit der Energieabnahme durch die ... periphere Einhüllung dieser Generatorhalle zutreffen sollte«, sagte Lato.

Rhodan seufzte. »Ein voll funktionsfähiges Raumschiff, aber bevor wir es zum Fliegen kriegen, haben wir längst Alarm ausgelöst.«

Lato betrachtete die wandernden Zahlenkolonnen auf der Innenseite seines Helmvisiers. »Ich fürchte, so kann man es zusammenfassen.«

 

*

 

Sie versuchten ihr Glück bei weiteren Raumschiffen, die fertiggestellt aussahen.

Bei einem legte die ultraversiegelte Innenwandung nahe, dass es für Wasserstoffatmer vorgesehen war. Die Anordnung der Bordkontrollen schien eine Rundumsicht vorauszusetzen.

Das nächste konnten sie nicht betreten, weil es trotz seiner imposanten Außenabmessung auf eine Besatzung von Siganesengröße ausgelegt war – die Schleusen waren 30 Zentimeter hoch und 40 breit.

In einem weiteren waren sämtliche Bedienelemente in engen Röhren untergebracht. Poquandar erkundete sie mit dem Truimou. Offensichtlich erforderten sie die Flexibilität von Tentakeln.

Ihnen gemein war, dass in keinem die interne Energieversorgung aktiv war, auch wenn sie komplett funktionstüchtig erschienen. Mehr als das: Antanas Lato staunte über die Effizienz der Konstruktionen. Die Signalwege, die Materialzusammensetzung, die Verarbeitungsqualität, die Redundanzen kritischer Systeme, die Überlaufkontrollen und die Aggregateverteilung variierten...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6267-7 / 3845362677
ISBN-13 978-3-8453-6267-0 / 9783845362670
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