Star Wars™ Die Inquisitorin (eBook)

Deutsche Erstausgabe
eBook Download: EPUB
2024
560 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-31291-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars™ Die Inquisitorin - Delilah S. Dawson
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Wenn eine Jedi-Ritterin fällt, steigt eine Inquisitorin auf!
Jedi-Schülerin Iskat Akaris dient der Republik und den Jedi im Klonkrieg. Doch sie hat Fragen, die kein Jedi stellen sollte. Fragen über ihre eigene unbekannte Vergangenheit. Fragen, die die Jedi-Meister für gefährlich halten. Müssen die Jedi nicht mehr Macht ansammeln, um der Galaxis endlich Frieden zu bringen? Als der Jedi-Orden durch den Verrat des Imperators und der Klone fällt, wechselt Iskat die Seiten. Als Inquisitorin jagt sie ihre einstigen Brüder und Schwestern, und endlich ist sie frei, ihre volle Macht zu entfalten - was immer es auch kosten mag.


Erliegen Sie auch gern der dunklen Seite der Macht? Dann tauchen Sie ein in die spannenden Romane über Darth Bane, Darth Maul, den Ronin oder die »New York Times«-Bestsellertrilogie »Thrawn - Der Aufstieg«.

Die »New York Times«-Bestsellerautorin Delilah S. Dawson (geb. 1977) schreibt heute Fantasy und Science Fiction. Unter dem Pseudonym Lila Bowen schreibt sie Fantasy und als Ava Lovelace veröffentlichte sie früher erotische Romane. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Nord-Atlanta.

2.


Als Iskat die Trainingshalle betrat, hatte sie das Gefühl, einen ziemlich beeindruckenden Auftritt hinzulegen. Trotzdem blickte keiner der Anwesenden auf. Die anderen waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich in Trainingskämpfen zu beweisen oder die Duelle zu verfolgen und den Kämpfern hilfreiche Ratschläge zuzurufen. Vom Alter her waren die Versammelten zwischen dreizehn und zwanzig, allesamt Padawane, die noch nicht zu Jedi-Rittern berufen worden waren. Iskat kannte jeden mit Namen und war nicht sonderlich überrascht, mehrere Mitglieder ihrer eigenen Jünglingsgruppe zu sehen. Diese Leute waren mit ihr aufgewachsen und hatten am selben Jedi-Schülerturnier teilgenommen wie sie, und es war sonderbar zu sehen, dass viele von ihnen in der Zeit, die sie von Coruscant fort gewesen waren, praktisch erwachsen geworden waren.

Sogleich suchte ihr Blick den Padawan, der ihr von allen am nächsten stand, einen schwarzhäutigen Twi’lek namens Tualon, dessen Gesicht von zwei langen Kopftentakeln eingerahmt wurde. Genau wie Iskat war er seit dem Turnier unterwegs gewesen, auf Missionen mit seinem jungen, dynamischen Meister, einem Nautolaner namens Bavoc Ansho. Seitdem war Tualon ein gutes Stück gewachsen. Seine ehemals rundlichen Wangen waren jetzt viel kantiger als früher, doch sein Lächeln war immer noch genauso freundlich und verschmitzt wie früher. Im Gegensatz zu einigen der anderen Padawane hatte er Iskat gegenüber nie Angst oder Besorgnis gezeigt und sogar an so manchem Morgen am Ufer ihres fischgefüllten Lieblingsteichs zusammen mit ihr meditiert. Iskat ging zu der Stelle hinüber, wo er hockte und – die Ellbogen auf die Knie gestützt – aufmerksam verfolgte, wie Charlin, das Twi’lek-Mädchen mit der rosa Haut, gegen Fvorn kämpfte, einen wortkargen Duros, der fast um das Doppelte gewachsen war, seit Iskat ihn das letzte Mal gesehen hatte.

»Charlin hat nicht die geringste Chance«, sagte Iskat.

Tualon blickte zu ihr auf; seine orangefarbenen Augen glommen wie glühende Kohlen. Er grinste, und ihre zwei Herzen flatterten. »Vielleicht nicht unbedingt, was die reine Körpermasse angeht, aber sie war schon immer sehr flink. Bist du gerade erst zurückgekommen?«

»Vorhin, ja. Wir waren zuletzt auf Ringo Vinda. Weißt du, warum alle zurückbeordert wurden?«

Der Rest der Halle stieß ein kollektives Zischen aus, als Fvorn einen soliden Treffer landete, aber Tualon sah trotzdem weiter Iskat an und runzelte die Stirn. »Meister Ansho meinte, es geht um etwas, das es zu unseren Lebzeiten noch nicht gab, weshalb wir alle Jedi brauchen, die wir kriegen können. Offenbar gibt es irgendeine Bedrohung durch die Separatisten. Ich bin sicher, wir erfahren bald mehr.«

Sie verfolgten noch eine Weile den Kampf, doch dann machte Charlin einen Salto über Fvorn hinweg und landete einen Schlag, der den Duros umgebracht hätte, hätten sie echte statt Trainingslichtschwerter benutzt. Fvorn ächzte und verneigte sich flüchtig vor seiner Gegnerin, bevor er sich wieder unter die Menge mischte, wo ihm sein rodianischer Freund Zeeth auf die Schulter klopfte und murmelte: »Nächstes Mal kriegst du sie.«

Was Charlin betraf, so wirkte sie ein bisschen stolzer, als es sich eigentlich für eine Jedi geziemte. In einer Geste des Triumphes warf sie ihren rosa gestreiften Lekku über die Schulter und grinste.

In Iskats Brust regte sich etwas, Verärgerung und vielleicht auch ein Anflug von Neid.

»Sie hat sich wirklich verbessert«, sagte Tualon beeindruckt. »Ich hab gehört, auf ihrer letzten Mission hatte sie Gelegenheit, bei einigen der besten Kämpfer von Jedha die Zama-Shiwo-Kampfkunst zu trainieren.«

Bevor sie selbst so recht realisierte, was sie da tat, trat Iskat vor. »Steht die letzte Runde schon fest?«

Charlin blickte auf, und Iskat war seltsam erfreut darüber, zu sehen, wie sich ihre grünen Augen argwöhnisch weiteten. Allerdings schwand dieser flüchtige Moment der Aufrichtigkeit schnell wieder, als Charlin ihr ein Lächeln schenkte, als wären sie die besten Freundinnen. »Nein, aber hier in der Trainingshalle ist jeder willkommen.«

Iskat hakte ihr Lichtschwert von ihrem Gürtel. Der Griff des Schwerts war kurz und ein gutes Stück breiter als die meisten, um ihren langen Fingern ausreichend Platz zu bieten, aus poliertem burgunderrotem Holz gefertigt und mit dem Zahn eines Firaxan-Hais am Ende. Verglichen mit Charlins elegantem, chromglänzendem Schwertgriff wirkte ihrer grobschlächtig und sonderbar, aber Iskat war stolz darauf. Natürlich wurde den Padawanen davon abgeraten, mit echten Lichtschwertern zu trainieren. Darum streckte sie die Hand aus, und Fvorn warf ihr das Trainingsschwert zu, das er verwendet hatte. Zwar kämpfte sie mit ihrer eigenen Waffe am besten, doch sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, auch mit den kleineren Schwertgriffen zurechtzukommen, die die meisten anderen Jedi bevorzugten.

Charlin aktivierte ihr Trainingsschwert, und Iskat tat es ihr gleich. Stille senkte sich über die Halle. Die anderen Duelle wurden unterbrochen. Plötzlich drängten sich die versammelten Padawane allesamt um den Kampfring, schweigend und wachsam. Iskats Herzen schlugen unwillkürlich schneller, als ihr bewusst wurde, dass sie plötzlich im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stand, fast so, als würden die anderen ein echtes Schauspiel erwarten. Doch sie schaffte es, ihren Gefühlsausbruch unter Kontrolle zu bekommen, und besann sich auf die Gelassenheit, die sie sich so mühsam erarbeitet hatte. Ihre Sinne waren angespannt bis zum Äußersten, während sie ihre Umgebung mit messerscharfer Klarheit wahrnahm. Sie registrierte jede Unebenheit des Bodens, jede Klettersprosse an der Wand, jede Waffe, die sie als Alternative einsetzen konnte, falls sie im Kampf entwaffnet wurde. Wenn jemand anders starke Emotionen hatte, insbesondere Anspannung, konnte sie das in der Macht spüren – nicht, dass sie dies jemals jemandem verraten hätte, nicht einmal ihrer Meisterin, die sie ohnehin schon auf Abstand hielt. Keiner hier gab sich Mühe, seine Aufregung zu verbergen. Nachdem sie so viel Zeit mit ihren oft ernsten, grübelnden Meistern verbracht hatten, hofften die anderen auf ein Spektakel – ein Gefühl, das durch ihre jugendliche Unbekümmertheit noch verstärkt wurde. Charlin war hochmütig und selbstbewusst, aber auch ein bisschen furchtsam.

Das konnte Iskat zu ihrem Vorteil nutzen.

Von ihren früheren Trainingseinheiten wusste Iskat, dass Charlin nie aggressiv in die Offensive ging. Für gewöhnlich wartete sie geduldig, bis ihr Gegner den ersten Schritt machte. Iskat hatte sich dieses Wissen stets zunutze gemacht, indem sie unvermittelt losgestürmt und die andere Schülerin damit regelmäßig überrumpelt hatte. Dieses Mal jedoch zwang sie sich, sich in Geduld zu üben, während sie Charlin vorsichtig umkreiste und ihre Bewegungen nachahmte, als wäre sie das Spiegelbild der Twi’lek. Als sie sah, wie Charlin zögerte, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen – offenbar war sie sicher gewesen, dass Iskat dieselbe alte Taktik anwenden würde. Meisterin Vey hatte schon seit Monaten kein Sparring mit Iskat gemacht, und jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie das Gefühl vermisst hatte, sich mit einem echten Widersacher zu messen, um ihr Können dabei zu schärfen wie eine Klinge an einem Wetzstein. Und je länger sie davon absah, anzugreifen, desto unsicherer wurde Charlin.

»Was ist?«, fragte Charlin frustriert. »Willst du nicht irgendwas machen?«

»Ich mache doch was«, entgegnete sie. »Und was hast du jetzt vor?«

»Ich weiß noch nicht genau …«

Doch dann konnte Charlin nicht mehr länger an sich halten und sprang vor, ein klassischer Sturmangriff, den Iskat ohne Mühe parierte. Man sah Charlin viel zu deutlich an, was sie tun würde, und obwohl sie zweifellos trainiert und sich verbessert hatte, war sie einfach keine geborene Kämpferin. All ihre Attacken und Schwertangriffe folgten den starren Manövern, die sie wieder und wieder einstudiert hatte, und ihr Einfallsreichtum im Umgang mit der Lichtklinge beschränkte sich auf das, was ihr über die Jahre eingebläut worden war. Iskat konterte gelassen jeden ihrer Schläge und Stöße und investierte so wenig Energie in den Kampf wie möglich.

Es war offensichtlich, dass Charlin der Kampfverlauf zunehmend ärgerte. Sie war genervt, was sich darin zeigte, dass ihre Angriffe noch weiter nachließen. Hinzu kam, dass die Twi’lek langsam erschöpft war. Iskat spielte mit ihr – und Charlin wusste das. Das ließ sie nachlässig werden. Als Charlin das nächste Mal versuchte, unter ihrer Deckung durchzukommen, sprang Iskat mit einem hohen Salto über ihre Lichtklinge hinweg und versetzte Charlin mitten im Sprung mit ihrem Trainingsschwert einen Hieb auf den Kopf, wobei sie die empfindlichen Lekku ihrer Gegnerin absichtlich um Haaresbreite verfehlte.

»Du bist raus!«, sagte Iskat, nachdem sie leichtfüßig wieder gelandet war.

»Das war kaum der Rede wert«, widersprach Charlin, doch die schmerzhafte Prellung, die sie abbekommen hatte, ließ sie die Zähne zusammenbeißen. Die hellrosa Beule auf Charlins Kopf war für Iskat ebenso wenig zu übersehen wie für alle anderen.

»Hätten wir richtige Lichtschwerter verwendet, wärst du jetzt entweder schwer verletzt oder tot.«

Charlin starrte sie grimmig an. Ihre Wangen waren tiefviolett. Sie war es nicht gewohnt zu verlieren. »Ich bin noch nicht fertig.«

»Nach den Regeln schon.«

Onielle trat neben ihre beste Freundin und aktivierte ihr Trainingsschwert. Das Menschenmädchen hatte orangefarbenes Haar und...

Erscheint lt. Verlag 22.5.2024
Übersetzer Andreas Kasprzak
Sprache deutsch
Original-Titel Star Wars Inquisitor: Rise of the Red Blade
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • Angriff der Klonkrieger • Blockbuster • Bösewichte • das erwachen der macht • Das Imperium schlägt zurück • Der Aufstieg Skywalkers • Die dunkle Bedrohung • Die Hohe Republik • Die letzten Jedi • Die Macht • Die Rache der Sith • Die Rückkehr der Jedi-Ritter • Disney • eBooks • Eine neue Hoffnung • George Lucas • high republic • Jedi • Jedi-Ritter • Knights of the old Republic • Neue Epoche • Neuerscheinung • Science Fiction • Sith • Space Opera • Star Wars für Erwachsene • Star Wars Kanon • star wars neuerscheinung 2024 • star wars roman • The Mandalorian
ISBN-10 3-641-31291-4 / 3641312914
ISBN-13 978-3-641-31291-6 / 9783641312916
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