Perry Rhodan Neo 327: Festung der Loower -  Marie Erikson,  Michael Tinnefeld

Perry Rhodan Neo 327: Festung der Loower (eBook)

Staffel: Catron
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
160 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5527-6 (ISBN)
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Im Jahr 2114: Auf der Erde und den Welten der Terranischen Union leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Gemeinsam arbeitet man am Aufbau einer positiven Zukunft. Doch alle wissen: In der fernen Galaxis M 87 lauert eine feindliche Macht namens Catron, die jederzeit angreifen kann. Mit dem riesigen Sternenschiff BASIS brechen Perry Rhodan und eine wagemutige Besatzung dorthin auf. Nach gefahrvollen Erkundungsflügen erreichen sie Monol. Dabei handelt es sich um die Hauptwelt der geheimnisumwitterten Konstrukteure des Zentrums, die womöglich zugleich der Stammsitz von Catron ist. Auf Monol bietet sich Perry Rhodan und seinen Gefährten schließlich eine Chance, um die Gefahr zu bannen, die der Menschheit durch Catron droht. Sie wagen einen riskanten Vorstoß in die uralte FESTUNG DER LOOWER ...

1.

Einlass

Perry Rhodan

 

»Ich hasse es hier!«

Es war ein Aufstöhnen der Verzweiflung, kein Ausruf der Wut. Der wässrige Blick aus Guckys müden Augen schmerzte Perry Rhodan.

In den meisten Situationen fanden viele den gerade mal einen Meter großen Mausbiber mit seinem weichen Fell, den großen Ohren und dem Biberschwanz niedlich. In diesem Moment jedoch machte er einen komplett anderen Eindruck. Er schleppte sich durch eine namenlose Bodenfurche am Nordhang des Kristallgebirges von Monol und bot ein Bild des Jammers.

Gucky ließ die Ohren hängen, schleifte mit dem breiten Schwanz über den Untergrund, der anmutete wie geschmolzenes Glas, und seine erschlaffte Oberlippe verdeckte den sonst so prominenten Nagezahn so weit, dass er kaum zu sehen war.

»Das kommt dir nur so vor«, versuchte Rhodan, seinen Gefährten aufzumuntern. »In Wahrheit ist es die Catron-Strahlung, die dir zu schaffen macht.«

»Aber meine Erschöpfung ist echt!«, protestierte der Ilt.

»Das ist sie für uns alle.« Die Wirkung von Catrons Blut, wie die Hyperstrahlung auch genannt wurde, war auf Monol erheblich stärker als bisher in der Galaxis M 87. Rhodan fühlte sich auch selbst reizbar, und jeder Schritt kostete ihn Überwindung, da ihnen die Anzüge der Latenz, die sie vor der Strahlung schützen sollten, zugleich beständig Kraft entzogen.

»Für mich ist alles viel schlimmer«, murmelte Gucky. »Monol hat mir mittlerweile so viel Psi-Kraft geraubt, dass ich praktisch keine Parafähigkeiten mehr habe. Ich fühle mich wie ein Krüppel.«

»Hältst du mich auch für einen Krüppel?«

»Wie meinst du das?«

»Wenn du sagst, dass du ohne deine Parafähigkeiten ein Krüppel bist, muss ich ebenfalls einer sein. Ich hatte nie welche.«

»Es ist doch etwas vollkommen anderes, ob man Fähigkeiten verliert oder ohne sie geboren wird.«

Rhodan verstand seinen Freund. Als Teleporter, Telekinet und Telepath war Gucky für gewöhnlich eins der mächtigsten Mitglieder ihrer Einsatzteams. Dass er sich ohne diese Psi-Kräfte nutzlos fühlte, war verständlich. Allerdings würde es keinen von ihnen weiterbringen, wenn Rhodan ihm das zugestände.

Gucky hatte sein Schritttempo so verlangsamt, dass er und Rhodan den Anschluss an den Rest der Gruppe verloren. Sie konnten gerade noch Icho Tolot sehen, wie er vor ihnen hinter dem Bergkamm verschwand. Sogar der dreieinhalb Meter große Haluter kämpfte mit den Gegebenheiten dieses Planeten; er nahm seine Laufarme zu Hilfe, um besser voranzukommen.

»Wir brauchen dich, Gucky. Wir alle. Ich auch. Du musst uns Mut machen.«

»Wie soll ich jemandem Mut machen, wenn ich meinen verloren habe?« Unter den patzigen Tonfall mischte sich eine Spur Hilflosigkeit.

»Findest du, wir sollten aufgeben?«

»Nicht ihr. Ich.«

»Wenn einer aufgibt, fängt das Team an, auseinanderzubrechen. Der Nächste wird folgen, und dann haben wir verloren und Catron hat gewonnen. Wir können es nur zusammen schaffen!«

»Na schön.« Gucky ließ sich auf den Hintern plumpsen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann gebe ich eben nicht auf, sondern bleibe einfach nur sitzen.«

»Wie gut kennen wir uns? Glaubst du ernsthaft, dass ich dich, nach allem, was wir schon gemeinsam durchgestanden haben, allein an diesem Ort zurücklasse?«

Die Oberfläche des Kristallgebirges war büschelweise mit etwas bedeckt, das wie speerlange, dunkelrote Kristallnadeln aussah. Rhodan zeigte hinauf zum Rand der Furche, wo diese Gebilde besonders hoch und bedrohlich aufragten. In unregelmäßigen Zeitabständen änderte sich deren Ausrichtung, sie neigten sich in verschiedene Winkel, als bewege sich ein riesiger Magnet unter dem Boden entlang und zwänge Metallspäne, sich klirrend den veränderten Feldlinien zu beugen.

»Selbstverständlich nicht hier«, erwiderte Gucky mürrisch. »Catron scheint mich als schmackhaften Snack zu betrachten, und das Gebirge verstärkt das noch. Ich merke, wie Monol mich aussaugt. Deshalb gehe ich zurück zur KARGERSOND und warte dort auf euch.«

»Und dann hörst du dir nach unserer Rückkehr Geschichten von unseren Heldentaten an, bei denen du nicht dabei warst? Wir sind die Retter, und du bewachst ein Raumschiffswrack?«

Guckys Ohren richteten sich auf, er legte den Kopf schief.

Rhodan machte einen Schritt auf ihn zu, hielt dem Mausbiber die Hand hin. Es dauerte einen Moment, bis Gucky schicksalsergeben seufzte und seine Pfote hineinlegte.

Obgleich es Rhodan schwerfiel, sich selbst auf den Beinen zu halten, zog er seinen Freund hoch. Gemeinsam quälten sie sich Schritt für Schritt weiter, die letzten Meter auf den Bergkamm zu.

Dahinter wartete Thora Rhodan da Zoltral auf sie. Ihre ohnehin fahle arkonidische Haut war noch blasser als sonst, der Blick der roten Augen auf ihr Ziel gerichtet. »Spürt ihr das auch?«

Rhodan war zunächst unsicher, was seine Frau meinte. Doch dann fühlte er es ebenfalls. Ein neues Gewicht drückte auf ihn, als wäre er in flüssigen Beton gesunken, der sich allmählich verhärtete. Der Auslöser war ein intensives Brummen. Rhodan spürte es mehr, als es zu hören. Es drückte ihm die Luft aus der Lunge und verdrehte ihm den Magen.

Die Vibration drang von der Festung heran, die etwa drei Kilometer entfernt und hundert Höhenmeter unter ihnen lag.

Acht als offener Schutzring vorgelagerte Außentürme ragten wie stumme Wächter aus der Schlucht auf. Sie umschlossen eine riesige, transparente Kuppel, aus deren Zentrum ein neunter Turm zum Himmel strebte. Im Innern der Halbkugel waberten Nebelschwaden. Sie kräuselten sich zu Wirbeln und drückten in Wogen gegen das Material der Domwandung, das Rhodan an Kristallstahl erinnerte. Wenn sich neue Schleier emporkämpften, beschlug die Kuppel an der betreffenden Stelle, als wären die Schwaden Kältenebel.

Rhodan ahnte, dass der Grundriss jedes Turms symmetrisch neuneckig war. Er hatte schon vergleichbare Neunturmanlagen gesehen. Diese Bauwerke waren von Loowern erschaffen worden, in deren Kultur die Zahl Neun eine besondere Rolle gespielt hatte.

Die Außenwand der Türme bestand aus neuneckigen Platten und Zwischenflächen. Eine Art Stahlplast und schwarzer Marmor wechselten einander ab, sodass ein perfekt regelmäßiges Muster aus schwarz glänzenden und anthrazitfarbenen Waben entstand.

Gemeinsam mit den dunklen Gebirgsketten aus Kristall bildete dieser Ort das schwarze Herz der Kristallwelt Monol. So wie die ägyptischen Pyramiden auf der Erde einst als ewige Grabmale der Pharaonen errichtet worden waren, war dies eine passende Heimstatt für Catrons Stammzellen.

Pankha-Skrin hatte sie unterwegs über diesen Teil von Catrons Geschichte informiert. Demnach war das Neuronat aus neun mentalen Keimen entstanden, aus neun sogenannten Stammzellen. Was diese genau repräsentierten und wie sie aussahen, hatte der Quellmeister nicht verraten. Aber Rhodan war sofort klar gewesen, dass diese Objekte das lohnendste Ziel seiner Bemühungen darstellten, um die Gefahr zu beseitigen, die durch Catron drohte. Er hatte vergeblich versucht, dem Loower weitere Einzelheiten zu entlocken.

Furcht einflößend, düster und unzerstörbar wartete das Bauwerk auf die Gefährten.

»Bevor ich da reingehe, gehe ich lieber zum Wrack zurück und gründe Ilt-City auf Monol.« Guckys Fell sträubte sich.

Trotzdem gab der eigentlich müde Witz Rhodan Hoffnung, dass der Mut seines Mitstreiters zurückkehrte. »Du willst also nicht wissen, was da unten auf uns wartet? Nach all den Reisen zu den Sternen, nach all den Abenteuern scheut sich Gucky, der Retter des Universums, ein simples Türmchen zu betreten?«

Eine größere Untertreibung hätte Rhodan kaum wählen können. Denn der neunte Turm, der mittig aus der Nebelkuppel stach, ließ alles um sich herum klein und bedeutungslos erscheinen.

»Das Ding ist schrecklich.« Vermutlich gingen Thora ähnliche Gedanken durch den Kopf.

»Schrecklich ist eher das, was geschieht, wenn Catron nicht aufgehalten wird«, entgegnete Rhodan. »Und das kann niemand außer uns tun.«

Thora öffnete den Mund, schloss ihn aber sogleich wieder. Sie nickte ihrem Ehemann kaum merklich zu. Sie hatte verstanden, was er versuchte.

»Außer uns ist ja auch niemand blöd genug, nach Monol zu fliegen.« Gucky ließ seinen Nagezahn mit neu erwachter Zuversicht in ganzer Pracht aufblitzen.

Aus ihrer Begleitergruppe, die sich bereits ein gutes Stück den Bergabhang hinuntergearbeitet hatte, löste sich Watson und lief auf seinen acht Beinen zu ihnen herauf. Das krötenartige Wesen hatte sich Gucky während ihres Marsches schon häufiger als Reittier angeboten. Watson schnalzte zweimal mit seiner überlangen Zunge und legte sich dann auf den Boden, sodass der Ilt bequem aufsteigen konnte.

Obwohl der kleine, pelzige Außerirdische eine verdrossene Miene aufzusetzen versuchte, verrieten Rhodan die zuckenden Schnurrhaare der Mausbiberschnauze, dass Gucky lächelte.

 

Auf Watson reitend, kam Gucky wieder zügig voran und schloss zu der Gruppe um Icho Tolot auf. Ihn konnte Rhodan zwischen dem zerklüfteten Kristallgestein ihrer Umgebung am besten erspähen, weil der Haluter seine drei Begleiter um fast das Doppelte überragte.

Rhodan fühlte sich beobachtet. Nicht von den anderen, sondern von der Festung. An den acht Außentürmen entdeckte er aus seiner derzeitigen Perspektive keinerlei Öffnungen, sondern sah nur glatte Mauern. Unüberwindbar, es sei denn, man war wie der Okrill Watson mit Saugnäpfen ausgestattet.

Der Hauptturm jedoch war überzogen mit verspiegelten Fenstern, Antennen und pyramidenartigen Ausstülpungen. Auch er...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5527-1 / 3845355271
ISBN-13 978-3-8453-5527-6 / 9783845355276
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