Perfektion (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
352 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-03601-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perfektion -  Fabrice Rebers
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Seit Jahren treibt ein Serienmörder sein Unwesen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er hinterlässt keinen Spuren. Kein Muster ist zu erkennen. Der Fall landet auf Eis. Und dann kehrt er zurück, um seiner Perfektion genüge zu tun.

Fabrice Rebers, Jahrgang 1988, ist examinierter Altenpfleger. Er studierte in Hamburg Pflegemanagement und Biopsychologie. 2017 erreichte er beim Bundeswettbewerb 'Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege' den vierten Platz. Es folgten gemeinsame Publikationen mit der MdB a. D. Elisabeth Scharfenberg ('Pflege ist stark' und 'Wer soll uns Pflegen?'). Als Ausgleich zu seinem Beruf entdeckte er schon früh das Schreiben und die Leidenschaft zur Geschichte, zum Adel und vor allem zu den Tudors. Sein Debutroman 'Elisabeth's Erbe - die Grafenwürde von Kendal', welches als verlängerter Prolog zum ersten Band der Reihe 'Der Earl von Kendal' gesehen werden kann, erschien im Juli 2023 im Story.One-Verlag. Fabrice Rebers ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen drei Kinder in der Nähe von Bremen.

Fabrice Rebers, Jahrgang 1988, ist examinierter Altenpfleger. Er studierte in Hamburg Pflegemanagement und Biopsychologie. 2017 erreichte er beim Bundeswettbewerb "Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege" den vierten Platz. Es folgten gemeinsame Publikationen mit der MdB a. D. Elisabeth Scharfenberg ("Pflege ist stark" und "Wer soll uns Pflegen?"). Als Ausgleich zu seinem Beruf entdeckte er schon früh das Schreiben und die Leidenschaft zur Geschichte, zum Adel und vor allem zu den Tudors. Sein Debutroman "Elisabeth's Erbe - die Grafenwürde von Kendal", welches als verlängerter Prolog zum ersten Band der Reihe "Der Earl von Kendal" gesehen werden kann, erschien im Juli 2023 im Story.One-Verlag. Fabrice Rebers ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen drei Kinder in der Nähe von Bremen.

4

„Jeff, ich hab' dir gesagt, dass ich darauf keine Lust mehr habe … Nein, wir treffen uns heute Abend nicht. Ich möchte jetzt erst mal meine Ruhe haben.“ Carrol legte auf und steckte ihr Telefon zurück in die Tasche, als sie die Treppe zu ihrer Wohnung hochging. In letzter Zeit stritten sie und ihr Freund sich nur noch. Sie war drauf und dran, die Beziehung zu beenden, musste sich aber eingestehen, dass sie ihn noch viel zu sehr liebte, um das durchziehen zu können. Sie wusste, wie toxisch ihr Denken war. Ihre beste Freundin riet ihr mehr als nur einmal, Jeff endlich den Laufpass zu geben. Doch irgendetwas hinderte sie daran.

Kurz vor ihrer Wohnung bemerkte sie, dass ein Strauß Blumen, fein säuberlich verpackt, vor ihrer Tür lag. Sie verdrehte die Augen, fand es aber gleichzeitig romantisch, dass Jeff offenbar in ihrer Abwesenheit hier war, um ihr eine kleine Freude zu machen. Ein großer Teil ihrer Wut war verflogen, als sie die Blumen aufhob und nach ihrem Schlüssel kramte. Sie öffnete die Tür und betrat ihre Wohnung. Jeffs Geschenk und ihre Tasche legte sie auf den Küchentisch. Nachdem sie ihr Handy entsperrt hatte, wählte sie den Chat mit ihrer besten Freundin Jill aus.

„Ach man, Jeff und ich haben uns gerade mal wieder gestritten“, sprach sie in das Telefon, während sie nach einer Vase suchte. „Aber dann komm' ich nach Hause und vor meiner Tür liegt ein Strauß Blumen. Ist das nicht süß?“, fragte sie und schickte die Sprachnachricht ab. Sie legte ihr Smartphone zur Seite und füllte die Vase halb voll mit Wasser. Dann schnappte sie sich die Blumen und entfernte das Papier.

Das Lächeln in ihrem Gesicht verschwand.

Schwarze Tulpen.

Warum sollte Jeff ihr schwarze Tulpen schenken?

„Dämlicher Idiot“, fluchte sie und warf die Tulpen zurück auf den Küchentisch.

Mehr als den kurzen, stechenden Schmerz nahm Carrol nicht wahr, als ihr plötzlich etwas Hartes gegen den Kopf schlug. Um sie herum wurde alles schwarz. Ihr letzter Gedanke waren schwarze Tulpen.

„Worum genau geht es bei diesem Fall?“, fragte Giulia, als Mel von der Toilette zurückkam. Mel lächelte und setzte sich. Sie hatte sich vorgenommen, auch Connor zuliebe, freundlich zu sein und unterdrückte ein Augenrollen.

„Zunächst einmal“, begann sie, „haben wir keinen Fall.“ Sie warf Connor einen Blick zu. „Wir haben aber den Verdacht, dass ein Todesopfer, von dem in den Nachrichten die Rede war, zu einem unserer früheren Fälle gehört. Deshalb wollen wir uns mit den örtlichen Polizeibehörden austauschen, um nähere Informationen zu erhalten.“

„Also haben Sie eine besondere Bindung zu diesem Fall?“, fragte Giulia genauer nach.

Mel atmete unauffällig tief ein.

„Es war ein Fall, der uns sehr lange beansprucht hat. Das letzte bekannte Opfer war zugleich das einzig überlebende. Die einzige Person, die uns Hinweise geben konnte. Die einzige Person, bei der wir in der Lage gewesen waren, sie zu retten. Aber wir haben diesen Fall nie wirklich klären können. Es gab einfach keine Spuren, keine Hinweise. Nichts.“ Mel machte eine Kunstpause. Doch bevor Giulia erneut etwas fragen konnte, fuhr sie fort.

„Wir waren gezwungen, die Ermittlungen einzustellen, da wir einfach nichts in der Hand hatten. Beth, das Opfer aus unserem Fall, zog sich daraufhin vollkommen aus dem Leben zurück. Sie verließ die Stadt, mietete sich ein kleines, schäbiges Appartement in einer Gegend, in der selbst die Anonymität anonym blieb, und kapselte sich komplett von der restlichen Welt ab. Sie brach den Kontakt zu allen Freunden und zu ihrer Familie ab. Das, was ihr passiert ist, hat sie in einen psychischen Abgrund getrieben, aus dem sie sich nicht mehr wegbewegen konnte. Es hat lange gedauert, bis sie sich dazu durchringen konnte, professionelle Hilfe zu suchen. Aber selbst ihre Therapeutin kam nur schwer an sie heran. Dennoch nahm Beth ihre Termine immer wahr, was Dr. Staffort, die Psychologin, als großen Fortschritt wertete. Ein bis zwei Mal in der Woche schaffte es Beth, ihre Wohnung zu verlassen und diesen einen Termin wahrzunehmen. Alles andere ließ sie sich liefern. Lebensmittel, Kleidung. Alles.“

„Und womit hat sie ihren Lebensunterhalt verdient?“, fragte Giulia nach.

„Beth war Übersetzerin in einem sehr großen Verlag. Sie übersetzte alle möglichen Werke aus der englischen Sprache ins Italienische, Spanische und Portugiesische. Ich denke, dass sie dies auch weiterhin tat. Übersetzen konnte sie auch aus ihrer Wohnung heraus“, erklärte Connor.

„Und wie genau kommen Sie jetzt darauf, dass es sich bei dem Opfer aus den Nachrichten um Beth handeln könnte?“

Mel schaute Connor an. Sie wollte, dass er ihr seinen Verdacht erklärte.

„Der Wohnkomplex, in dem sich die Leiche befand, und der in den Nachrichten gezeigt wurde, ist jenes Gebäude, in das sich Beth eingemietet hatte. Hinzu kommt, dass ich sie nicht erreichen konnte – was nicht ungewöhnlich ist, denn sie wollte so wenig Kontakt wie möglich zu anderen Menschen. Sie vertraute niemanden mehr. Umso wichtiger war ihr wohl auch die Bindung zu Dr. Staffort. Sie ist – oder war – der einzige Mensch, der zumindest ein winziges Stück an Beth herankam. Aber Beth erschien nicht zu ihrem Termin. Und das hatte es in der gesamten Zeit noch nicht gegeben. Beth hatte nie abgesagt. Sie kam immer pünktlich, meinte Dr. Staffort. Wie ein Uhrwerk.“

„Hm, ich verstehe. Was ist ihr passiert?“

„Vor etwa anderthalb Jahren wurde Beth aus ihrer Wohnung entführt. Es ist zunächst keinem aufgefallen, denn Beth hat immer für sich allein gearbeitet und war nur selten in ihrem Büro im Verlag. Sie mochte es, an verschiedenen Workspaces zu arbeiten. Deswegen wurden ihre Vorgesetzten erst stutzig, als sie eine Deadline nicht einhielt. Man hatte versucht, sie zu erreichen, doch ohne Erfolg. Ihr Chef entschied sich dazu, die Polizei zu verständigen, die aber – natürlich – noch nicht handeln wollte, da es keine Anzeichen eines Verbrechens gab. Rückblickend betrachtet ist es wohl dem Einfluss und der Penetranz des Verlagschefs zu verdanken, dass wir Beth damals lebend gefunden haben. Sie wissen ja selbst, wie entscheidend die Zeit bei solchen Verbrechen ist. Ihr Chef konnte durchsetzen, dass eine Streife zu ihrer Wohnung geschickt wurde, um nach ihr zu sehen. Doch Beth war nicht dort“, erzählte Mel die Geschichte und stoppte kurz. Alte Bilder schossen ihr durch den Kopf und es dauerte nicht lange, da fühlte sie sich wieder vollkommen zurückversetzt in diesem Fall.

„Die Officers wären vermutlich auch unvollrichteter Dinge wieder gefahren, wenn ihnen nicht aufgefallen wäre, dass die Tür einen winzigen Spalt breit offen stand. Sie war wohl nicht ins Schloss geschnappt, als man sie schließen wollte. Als sie die Wohnung betraten, wirkte alles unauffällig. Auf dem Küchenboden lagen schwarze Tulpen verteilt, eine mit Wasser gefüllte Vase stand auf dem Tisch. Anzeichen eines Eindringens in die Wohnung gab es jedoch keine. Die Officers vermuteten zunächst, dass Beth dringend irgendwohin musste, weswegen der Strauß vom Tisch gefallen war und die Tür nicht komplett geschlossen wurde. Sie schrieben einen Bericht und dank unseres Systems wurde dieser an uns weitergeleitet, da er die Worte schwarze Tulpen enthielt. Ab da war das Verschwinden von Beth ein Fall für das FBI.“ Mel nahm einen Schluck Wasser.

„Das heißt, es gab bereits andere Fälle, die mit schwarzen Tulpen im Zusammenhang standen?“

Du bist ein kleines, schlaues Ding, dachte Mel, lächelte aber nur leicht.

„Vor fünf Jahren fand eine Wandergruppe im Wald die Leiche einer Frau, die komplett entkleidet war. An ihrem Hals zeigten sich Merkmale einer Strangulation. Wie der Gerichtsmediziner später bestätigte, waren diese Merkmale nicht durch bloße Hände entstanden, sondern durch einen Strick – Rückstände von Fasern konnte man leider keine finden. Wir vermuteten, dass alle Spuren durch den Regen in den Tagen zuvor abgewaschen wurden. Die Leiche der Frau lag laut Autopsiebericht bereits eine Woche dort. Auffällig waren laut Bericht die weit aufgerissenen Augen und der leicht geöffnete Mund. Der Gerichtsmediziner ließ sich dazu verleiten zu vermerken, dass er während der Autopsie das Gefühl nicht loswurde, dass sie etwas so unsäglich Erschreckendes gesehen haben musste, dass ihr das Blut in den Adern stockte und sie einen Schlaganfall erlitt – denn das war die offizielle Todesursache. Nicht die bis dahin vermutete Strangulation. Es gab allerdings noch weitere Auffälligkeiten: Auf ihrem Körper zeichneten sich hauchdünne, akkurat und in größter Perfektion gezeichnete Linien ab. Der Gerichtsmediziner vermutete zunächst, dass es sich dabei um Farbe handelte und dadurch Markierungen vorgenommen werden sollten. Doch eine Probe ergab, dass es sich um simples...

Erscheint lt. Verlag 8.10.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Amerika • Die Idee von etwas Neuem • Ermittlungen • erschreckend • FBI • Kriminalität • Kriminalroman • Mathematik • Medizin • Perfektion • Polizeiarbeit • Psychothriller • Spannung • Thriller • Unsicherheit • USA
ISBN-10 3-384-03601-8 / 3384036018
ISBN-13 978-3-384-03601-8 / 9783384036018
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