Perry Rhodan 3276: Das Testament des Terraners -  Michelle Stern

Perry Rhodan 3276: Das Testament des Terraners (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6276-2 (ISBN)
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Die Superintelligenz ist in Fragmente zerfallen, die sich in sogenannten Refugien verbergen. Manche dieser Rückzugsorte befinden sich in weit entfernten Galaxien. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits von dem Raumschiff TEZEMDIA entführt. Während Perry Rhodan sich an die Verfolgung macht, bleibt Shema Ghessow mit der Kastellan-Kapsel RA in Spaphu zurück. Dort erhält sie DAS TESTAMENT DES TERRANERS ...

1.

Asteroidenstaub

 

Das weiße, tropfenförmige Raumschiff zeichnete sich scharf gegen die Schwärze des Weltalls ab. Es stand auf seiner Spitze und schaffte es, trotz seiner Winzigkeit nicht verloren zu wirken, sondern erhaben, als würde der Asteroid ihm gehören. Über ihm erblühten zahlreiche ferne Sonnen, die in der fehlenden Atmosphäre klar hervortraten wie von innen heraus leuchtende Diamantsplitter.

Shema Ghessow ließ die RA hinter sich zurück und sprang in einem leichten Schutzanzug über den dunklen Boden, der von Gesteinsbrocken bedeckt war. Sie genoss das Wissen, wie schnell der Asteroid sich bewegte. Er raste – einer abgefeuerten Gewehrkugel gleich – auf seiner Bahn im Trümmergürtel des Gangoniasystems.

Der Asteroidenring erstreckte sich zwischen dem zweiten Planeten des Systems, der marsähnlichen Wüstenwelt Vloidis, und dem Planeten Sorgorenland. Shema erkannte beide Welten als ferne Silhouetten, beleuchtet vom Zentralgestirn Gangonia.

Kurz blieb sie stehen und sah durch das Visier in die gesprenkelte Schwärze über sich. Da war ein Gefühl, als würde jemand sie beobachten. Waren die Hyperflusspiraten bereits angekommen und hatten eine Sonde auf sie angesetzt, um sie aus einem Versteck heraus zu überwachen? Das wäre keine ungewöhnliche Herangehensweise. Der Skundt machte mehr Spaß, je heimlicher und trickreicher die Spieler ihn führten.

Shema gestand sich ein, dass ihr dieses Spiel wirklich Freude machte. Zu Beginn hatte sie die Einladung zum Skundt nur deshalb angenommen, weil sie gehofft hatte, die Piraten bei Laune zu halten. Die Pertsuma Anmananda war nach Perry Rhodans Verschwinden mehrere Wochen auf Shemas Seite gewesen und hatte sie unterstützt.

Allerdings waren inzwischen sieben Monate vergangen. Derzeit gab gerade einmal ein Piratenschiff, das noch am Rand des Systems stand, außerhalb der chaotischen Zone, in der Strangeness-Effekte die höherdimensionale Technik störten.

Diese Strangeness setzte Shema zu, doch inzwischen hatte sie symptomunterdrückende Medikamente von den Sorgoren erhalten, die auf sie abgestimmt waren. Vielleicht gab es zusätzlich einen leichten Gewöhnungseffekt, denn Shema kam deutlich besser mit der Situation zurecht als bei ihrer Ankunft im Gangoniasystem. Es konnte auch damit zu tun haben, dass der Strangeness-Tsunami, den der Mond Sharund bei seinem Übergang in ein anderes Universum ausgelöst hatte, mittlerweile abgeklungen war. Im Umfeld des Asteroiden lag sie sogar bei nahe null, was ihn eindeutig als Standort für ihr Abwarten qualifizierte.

Shema erreichte den Rand einer 20 auf 30 Meter großen Fläche mit glattem, sandigem Untergrund, in deren Zentrum eine schlanke Säule aus Silber aufragte. In der Auflagefläche der Säule gab es eine Vertiefung. Sie war ein wichtiger Teil des Spiels. An der Farbe der Säule erkannte Shema, dass der Skundt bereits in der Vorphase lief. Die Piratengeschwister waren ihr zuvorgekommen.

Wenige Meter entfernt führte ein breiter Tunnel ins Innere des Asteroiden. Dort hatten vor Jahrhunderten Roboter Metall abgebaut, vor allem Silber. Nach wie vor bestand der Gesteinsbrocken überwiegend aus dem Schwermetall mit dem lateinischen Namen Argentum.

Illustration: Swen Papenbrock

Shema hatte den Asteroiden deswegen »Argentio« getauft. Der fast 500 Meter große Brocken bot einen ungewöhnlich hohen Silberanteil. Unter der rauen, gräulichen Oberfläche verbarg sich jede Menge Metall. Die Sorgoren brauchten es nicht und hatten schon vor Ewigkeiten damit aufgehört, es abzubauen.

Noch einmal schaute Shema hinauf. Der Eindruck, beobachtet zu werden, verstärkte sich, doch sie konnte keine Sonde sehen. Sie nutzte den Scanner, der in den Anzug integriert war. Die Sensoren maßen nichts an. Shema schien allein zu sein. Ihr Blick wanderte zu einem unbedeutenden Fleck im Nichts.

Dort hatte vor sieben Monaten der Mond Sharund gestanden. Mit ihm waren Perry Rhodan, Antanas Lato, Poquandar und die Sorgorin Varsaisch verschwunden. Sie waren in ein anderes Universum übergewechselt, um die LEUCHTKRAFT und den schwarzen Doppelkegelraumer TEZEMDIA zu verfolgen. Ob ihre Freunde noch lebten?

Shema presste die Lippen zusammen. Natürlich lebten sie noch! Sie brauchte lediglich Geduld.

Als sie sich der Mitte des Platzes näherte, brach weißes Licht aus der Säule, das silberne Einschlüsse im Boden aufblitzen ließ.

»Spieler Drei ist eingetroffen«, verkündete die Säule in Spaphri. »Der Skundt beginnt. Du hast fünf Kurzeinheiten Zeit, um deine Anfangsposition zu wählen.«

Shema aktivierte den Deflektor – derzeit schienen höherdimensionale Geräte wieder zu funktionieren, was darauf hindeutete, dass die Strangeness abgeflaut war, aber bis wann? Wie lange würde es dauern, bis der Mond wieder auftauchte und erneut ein Strangeness-Tsunami durch das System spülen und alles durcheinanderbringen würde?

Es war ihr 43. Spiel, und inzwischen kannte sie die Regeln. Sie sprang mit dosierter Kraft in den dunklen Gang, der von der Skundt-Säule und dem Kampfplatz fort ins Innere Argentios führte. An ihrem Anzug leuchteten die Scheinwerfer an Helm und Brust auf. Shema nutzte das Messgerät, um nach Sensoren, Fallen oder Sonden Ausschau zu halten. Wie erwartet fand sie nichts. Noch nicht. Üblicherweise ließen Nebur und Yasu sie die Arbeit erledigen, ehe sie sich auf sie stürzten.

Beim Skundt ging es darum, einen Schatz zu finden, ihn zu bergen und auf der Skundt-Säule in die Vertiefung zu legen. Das Spielfeld konnte frei definiert werden. In ihrem Fall war es ein Labyrinth aus Gängen und Tunneln im Asteroiden. Shema fragte sich, warum Nebur und Yasu ausgerechnet diesen Spielort gewählt hatten.

Auch wenn Silber im Vergleich zu Hyperkristallen kaum einen Wert besaß, wollte sie keinen Ärger mit den Sorgoren, weil die Piraten heimlich Raubbau betrieben. Sie prüfte regelmäßig, dass keine größeren Mengen des Metalls verschwanden.

Wie erwartet, gelangte Shema ungehindert ins Innere der labyrinthartigen Mine. Die Gänge waren hoch genug für einen Fayyud und doppelt so breit. Shema konnte bequem aufrecht darin vorwärtskommen, doch sie musste aufpassen, nicht zu hohe Sprünge zu machen. Der Anzug schützte sie vor den eisigen Temperaturen, die in dieser Umgebung herrschten.

Im Helmvisier flammte ein kleines, vorgelagertes Symbol auf, das an einen kristallinen Transparwürfel mit zehn Zentimetern Kantenlänge erinnerte: der Skundt! Es war ein Richtungshinweis, dem Shema folgte. Häufig war der »Schatz«, den sie bergen musste, nicht allzu trickreich versteckt. Die eigentliche Herausforderung bestand darin, den Skundt sicher nach draußen und über den Kampfplatz zur Säule zu bringen. Auch der Weg zum Skundt barg Gefahren. Spieleigene Roboter oder eingeblendete Hindernisse konnten ihr die Bergung erschweren.

Der Anzug zeigte Shema in einer Übersicht mehrere Gänge an. Sie hatte zwei Möglichkeiten, ins Zielgebiet zu kommen. Auf beiden hielten sich mehrere kegelstumpfförmige Roboter mit Tentakelarmen auf.

Der direkte Weg war versperrt. Eine dicke Wand ragte vor Shema in die Höhe.

»Dann auf meine Art!« Shema spürte kurz in sich, suchte nach ihren Parakräften, dann wechselte sie in den Hyperraum über. Bunte Schleier empfingen sie, als sie in der Hypersenke ankam. Das Gefühl von Schwindel und Übelkeit nahm zu. Es irritierte Shema, ihre Gabe im Gangoniasystem zu benutzen, aber sie tat es trotzdem, sowohl beim Skundt als auch außerhalb des Spiels, um in Übung zu bleiben.

Am TIPI, dem Terranischen Institut für Paranormale Individuen, hatte sie gelernt, dass sie niemals aufgeben und nachlassen durfte. Ihre Gabe musste wie ein Muskel trainiert werden, damit sie stark blieb, besonders dann, wenn sie nur eingeschränkt funktionierte.

Eine milchige Weite umgab Shema, die ihr bedrohlicher vorkam als sonst. Sie erinnerte sich an das Gefühl, beobachtet zu werden, draußen, auf dem Weg zur Säule. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie gedacht, einen der Pseudo-Schmetterlinge der Lipeka-Schiffe bei sich zu haben, der sie belauerte.

»Ich bin schon zu lange allein in diesem System«, murmelte sie.

Es war besser, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, als auf eine Gefahr, die sie sich einbildete. Shema konnte den Einstein-Raum nicht hören, aber sie bekam Paraeindrücke von dort, als würde sie mit ihren Augen hineinsehen können. Die farbigen Schleier verblassten an vielen Stellen und boten ihr eine Sicht auf das, was außerhalb der Hypersenke lag. Sie erkannte zu ihrer Überraschung Wasser am Ende des Gesteins. Es war kristallklar und von Eisformationen durchsetzt, die wie umgedrehte Berge in die Tiefe wuchsen.

Shema durchwanderte die Gesteinsschicht und wechselte in den mit Wasser und Eis gefüllten Tunnel. Sofort erschien im Visier das Skundt-Symbol. Sie war dem Schatz nah.

In der taktischen Anzeige offenbarten sich außerdem drei Meter lange, grün geschuppte Tiere, die wie eine Mischung aus Haien und Würmern wirkten. An ihren schlanken, langen Körpern saßen sieben Flossen. Der Schwanz war gegabelt und pendelte träge hin und her. Es waren Virtu-Gegenspieler. Keines der Tiere war wirklich da, doch wenn Shema in eines der Holos hineinschwamm, konnte das einen Spielausschluss und damit ihre Niederlage bedeuten.

Sie nutzte die Steuerung des Anzugs und berührte dabei die kleine Tasche an der Seite ihres Oberkörpers. Die Handschuhe des schlichten Druck- und Schutzanzugs waren so eng, dass Shema Damars Ring abgelegt hatte. Er war sicher in der Tasche an ihrer Seite verstaut.

Langsam schwamm sie durch kristallklares Wasser und genoss den Druck, der auf ihr lastete. Er fühlte sich...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6276-6 / 3845362766
ISBN-13 978-3-8453-6276-2 / 9783845362762
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