Star Wars™ Die Hohe Republik - Die Vernichtung (eBook)

Deutsche Erstausgabe

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
544 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-31235-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars™ Die Hohe Republik - Die Vernichtung - Lydia Kang
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Welchen Preis ist wahre Freiheit wert? Das Finale der zweiten Phase der Hohen Republik.
Seit fünf Jahren herrscht Krieg zwischen den Planeten Eiram und E'ronoh, doch endlich bietet sich die Möglichkeit auf Frieden. Denn Jedi-Ritterin Gella Nattai weiß nun, wer die geheimen Kriegstreiber sind. Die mysteriösen Verschwörer vom Pfad der offenen Hand, die von den Jedi auch für die Katastrophe von Jedha verantwortlich gemacht werden, haben ihre Finger im Spiel. Gella kann sie besiegen, doch dafür benötigt sie die Hilfe von Axel Greylark. Allerdings sitzt der Sohn der Kanzlerin der Republik sitzt für seinen Verrat im Gefängnis. Und doch muss die Jedi-Ritterin ihm vertrauen, wenn sie überleben will.


Jetzt einsteigen! Die zweite Phase der Hohen Republik umfasst nur drei Bände und ist ohne Vorkenntnisse lesbar:
1. Die Verschwörung
2. Die Schlacht von Jedha
3. Die Vernichtung

Lydia Kang ist Autorin von Belletristik, Lyrik und Sachbüchern für Erwachsene und junge Erwachsene. Sie ist außerdem Ärztin und praktiziert als Internistin in Omaha, Nebraska. Sie lebt mit ihren drei Kindern, ihrem Ehemann - ebenfalls Arzt - und zwei sehr anhänglichen Hunden zusammen, von denen einer einem Ewok verblüffend ähnlich sieht.

Prolog


An Bord der Gaze Electric, Hyperraum


Binnot Ullo ging in einem der Sitzungsräume der Gaze Electric auf und ab. Rechts von ihm gab ein Aussichtsfenster den Blick auf das amorphe Licht des Hyperraums frei, während das Schiff dem System von Eiram und E’ronoh entgegenraste. Einmal war er stehen geblieben, um sich zu dem Fenster umzudrehen, aber der Anblick hatte ihn nur wütend gemacht; er wollte bereits dort sein. Er wollte etwas tun.

Als Binnot an der Wand des Raumes verharrte und sich erneut umdrehte, sah er sich einem Spiegel gegenüber, dessen Rahmen aus poliertem Glas bestand. Auch den wollte er nicht sehen. Er wartete jetzt schon seit fast einer Stunde. Aber wenn er mehr erreichen wollte – wenn er in den Augen der Mutter mehr sein wollte –, dann musste er sich in Geduld üben. Plötzlich öffnete sich die Tür des Sitzungsraumes, und die Mutter trat herein. Sie war allein, und wie jedes Mal war Binnot überrascht, wie unscheinbar sie auf den ersten Blick wirkte. Doch wenn man sie genauer musterte, war nichts Gewöhnliches an ihr. Drei wellige Linien aus blauer Brikalmuschel-Farbe verliefen quer über ihre Stirn – obwohl einige Mitglieder des Pfades die Linien in letzter Zeit vertikal trugen. Ihre Kleidung war schlicht und ebenfalls mit blauen Glaubenslinien bemalt. Seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, waren weitere silbrige Strähnen in ihrem dunkelbrauen Haar aufgetaucht, und sie wirkte insgesamt älter als zuvor. Im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern des Pfades der Offenen Hand trug sie eine Juwelenkette um den Hals, und ihre Robe war aus feinerem, seidigem Material gewoben. Der größte Unterschied bestand jedoch in ihrer Haltung. Es war, als würde sie alles sehen und alles wissen.

Jenseits der offenen Tür ertönte ein tiefes Knurren, auf einer Frequenz, die Binnot bis in die Fingerspitzen fühlte. Hastig drehte die Mutter sich um und schloss die Tür.

»Wurde er heute schon gefüttert?«, fragte Binnot.

»Ja. Im Moment kann er sich nicht beklagen. Ebenso wenig wie du, Binnot.« Sie lächelte sanftmütig, und er fühlte sich wie jedes Mal, wenn er ihre volle Aufmerksamkeit hatte: als könnte er es mit allem und jedem in der Galaxis aufnehmen. Sie setzte sich an den Tisch in der Mitte des Raumes – er war mit mehreren Gläsern aus geschliffenem Glas gedeckt, die auf der Tischplatte wie Eiskristalle schimmerten –, bot ihm jedoch keinen Platz an. Binnot war froh darüber; er war kein Freund von Bequemlichkeit. Außerdem hatten sie viel zu tun.

»Mein Schiff ist startbereit«, erklärte er.

»Und Goi Ganok?« Die Mutter zog eine Augenbraue hoch.

»Ist ebenfalls bereit.«

»Er wird den nervösen Unschuldsengel überzeugend spielen«, sagte die Mutter. »Aber ihm fehlt dein Talent, Binnot, darum musst du immer ein Auge auf ihn haben.«

Binnot nickte und versuchte, nicht über das Kompliment zu lächeln. »Das Klytobakter ist an Bord. Wir werden dafür sorgen, dass ein e’ronisches Schiff uns entdeckt, sobald wir nahe dem Mond den neutralen Bereich zwischen E’ronoh und Eiram betreten.« Er hatte selbst geholfen, die großen, mit Flüssigkeit gefüllten Zylinder in den Geheimfächern des Schiffes zu verstauen. Jemand, der sich nur oberflächlich an Bord umsah, würde sie nicht entdecken. Aber jemand, der einen Grund suchte, um einen Krieg neu aufflammen zu lassen … der würde sie ganz sicher finden.

»Ausgezeichnet.« Sie legte ihre langen schlanken Finger aneinander. Ein goldener Armreif rutschte an ihrem Handgelenk herab und verschwand unter ihrem Ärmel. »Du lässt den Antrieb durchbrennen, wenn du im Hoheitsgebiet von E’ronoh bist, und verlangst, dass man dich für Reparaturarbeiten auf dem Mond landen lässt …«

»Und sobald wir wissen, dass ein eiramisches Schiff die Explosion erfassen kann, jage ich auch den zweiten Antrieb hoch.« Er begann, wieder auf und ab zu gehen. »Aber was ist mit Jedha?«

»Was soll damit sein?«

»Die Friedensverhandlungen sind gescheitert. Der Krieg wird so oder so weitergehen. Seid Ihr sicher, dass diese Mission nötig ist? Ich kann mehr tun.«

»Das weiß ich doch.« Die Mutter lächelte, dann stand sie auf und kam zu Binnot herüber. Er überragte sie deutlich, um fast einen ganzen Kopf. Sie drehte seine breiten Schultern herum, bis er der Wand zugewandt war. Nein, nicht der Wand – dem Spiegel.

Er war groß genug, um ihrer beider Reflexion zu zeigen, doch Binnot nahm fast den gesamten Platz ein, während die Mutter wie ein Schatten hinter ihm stand. Im Gegensatz zu anderen Mirialanern besaß er nur eine Handvoll Markierungen auf seiner blassgrünen Haut; auf Mirial wären alle wichtigen Leistungen und Erfolge seines Lebens in Form von Gesichtstätowierungen verewigt worden, aber Binnot war gerade zehn gewesen, als der Pfad ihn aufgenommen hatte. Die Augen der Mutter huschten von ihrer eigenen Reflexion zu seinem Spiegelbild.

»Ich weiß, was du denkst. Du wirst innerhalb des Pfades noch viel Großes und Bewundernswertes erreichen, und deine Erfolge werden sich nicht auf deiner Haut manifestieren, sondern in deinem Innern. Mein Stolz auf dich wird immer weiter wachsen, Binnot.«

»Danke, Mutter.«

»Die Schlacht von Jedha ist vorbei«, erklärte sie, noch immer in seinem Schatten stehend. »Der Herold hat dafür gesorgt, dass die Jedi-Statue außerhalb von Jedha City fällt. Viel zu lange hat sie den Mond verschandelt. Und der Friedensvertrag zwischen Eiram und E’ronoh ist in Flammen aufgegangen.« Ihre Hände schlossen sich um Binnots Schultern. Irgendetwas, das auf Jedha geschehen war, nagte an ihr. »Der Herold hat einen Aufstand gegen die Machtbenutzer angezettelt.«

»War das nicht Teil des Plans?«, fragte Binnot.

Die Mutter zögerte. Sie ließ seine Schulter los und begann, langsam um ihn herumzugehen, während er reglos vor dem Spiegel stehen blieb. »Nicht wirklich. Das Ziel war, die Friedensgespräche zum Erliegen zu bringen. Aber der Herold hat ohne mein Einverständnis gehandelt. So möchte ich den Pfad nicht führen. Es ist leicht, im Affekt zu handeln – so, wie er es tat –, aber eine größere Vision umzusetzen, das ist ungleich schwieriger.«

»Eure Vision, Mutter?«, fragte Binnot.

»Ich bin der Pfad.« Sie beugte sich dichter zu ihm vor. »Und die Hand des Pfades wird schon bald bis an die Enden der Galaxis reichen. Viel weiter, als die Republik oder die Jedi es sich auch nur vorstellen können.«

Binnot wusste, dass sie keinen Grund hatte, ihm irgendetwas von alldem zu erzählen – von ihren Hoffnungen und ihrer Enttäuschung über den Herold. Dass sie es trotzdem tat, war ein Zeichen des Vertrauens. Beinahe hätte er gelächelt. Ihr Plan hatte ihn im Stillen fasziniert, und jetzt, nach dem törichten Fehler des Herolds, gab es einen freien Platz an der Seite der Mutter. Er war bereit, ihn zu füllen … sofern sie sein Potenzial erkannte.

»Wenn die Friedensgespräche vorbei sind, warum müssen wir den Krieg dann mit dem Klytobakter neu anfachen?« Binnot drehte den Kopf. Er konnte nicht einfach nur weiter geradeaus starren. Die Mutter sollte wissen, dass ihn die Sache mit Unbehagen erfüllte. Das war ein Trick, den er vor mehreren Jahren gelernt hatte: Bring jemanden aus dem Gleichgewicht, und die Chancen, dass er dir die Wahrheit sagt, steigen exponentiell.

»Siehst du nicht die Ironie?«, fragte Mutter. »Eine biologische Waffe gegen Eiram. Nachdem die Königin einen Pakt mit uns schloss, um ein geheimes Gift zu erschaffen, und dann aus dem Geschäft ausstieg und vor dieser lächerlichen Hochzeit ihre Forschungseinrichtung schloss – es ist die perfekte Gelegenheit, um sicherzustellen, dass der Krieg weitergeht. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen. E’ronoh wird natürlich leugnen, dass das Klytobakter von dort stammt, aber allein seine Existenz wird zu Gewalt führen. Und der Krieg wird weitertoben. Dieser Konflikt muss brennen wie ein Feuer, Binnot. Der Pfad braucht dieses Feuer. Der Pfad braucht das Chaos. Nur so werden wir in der Lage sein, mehr für diese Galaxis zu tun.«

»Chaos«, wiederholte Binnot. Meinte sie Axel? Aber er war im Gefängnis. Außerdem war Binnot inzwischen doch ohne jeden Zweifel nützlicher als er. Der Mirialaner drehte sich herum und presste die Hände an die Schläfen. Sein Kopf begann allmählich zu pochen.

»Alles in Ordnung, mein Kind?«, fragte sie, während sie sich wieder setzte.

»Alles bestens«, erwiderte Binnot ein wenig zu hastig. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart immer ein wenig unwohl. Sie sah nicht einschüchternd aus, aber sein Körper schien sie genau so wahrzunehmen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass der Gleichmacher vor der Tür wartete. Ein giftiger Blick der Bestie reichte schon aus, um Binnot den Angstschweiß auf die Stirn zu treiben.

»Ja.« Die Mutter warf einen Blick durch die Aussichtsfenster der Gaze Electric. »Chaos. Mein Chaos. Ich meine Axel Greylark.«

»Axel Greylark«, sagte Binnot mit tonloser Stimme, um seinen Neid zu verbergen. »Derselbe Axel Greylark, der gerade irgendwo in einer Zelle sitzt?«

»Nicht mehr lange«, erklärte die Mutter. »Nach deiner Mission, den Krieg wieder zu entfachen, wirst du Axel nämlich aus seiner Gefangenschaft auf Pipyyr befreien.«

»Er hat Euch hintergangen. Er hat uns alle hintergangen«, protestierte Binnot.

»Ja. Und ich werde dafür sorgen, dass er das nicht vergisst«, erwiderte die Mutter. Ihre Lippen wurden schmal. »Aber er ist mir außerhalb seiner Zelle von größerem Nutzen als darin.« Sie zog die Brauen...

Erscheint lt. Verlag 21.8.2024
Reihe/Serie Die Hohe Republik – Phase 2
Die Hohe Republik – Phase 2
Übersetzer Andreas Kasprzak
Sprache deutsch
Original-Titel Star Wars: Cataclysm (The High Republic 6) (Part of Star Wars: The High Republic: Prequel Era)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • Angriff der Klonkrieger • Blockbuster • das erwachen der macht • Das Imperium schlägt zurück • Der Aufstieg Skywalkers • Die dunkle Bedrohung • Die Hohe Republik • Die letzten Jedi • Die Macht • Die Rache der Sith • Die Rückkehr der Jedi-Ritter • Disney • eBooks • Eine neue Hoffnung • George Lucas • high republic • Jedi • Jedi-Ritter • Knights of the old Republic • Neue Epoche • Neuerscheinung • Science Fiction • Sith • Space Opera • Star Wars für Erwachsene • Star Wars Kanon • star wars neuerscheinung 2024 • star wars roman • The Mandalorian
ISBN-10 3-641-31235-3 / 3641312353
ISBN-13 978-3-641-31235-0 / 9783641312350
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