Bom Dia, Morte! - Die tote Taucherin (eBook)
174 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4134-7 (ISBN)
Bom dia und willkommen in Colares!
Eigentlich wollte Laura nur einen entspannten Tauchausflug mit ihrer Freundin Mariella und deren Bruder Mario machen. Doch unter Wasser finden die drei eine Leiche bei einem alten Wrack! Die Tote stellt sich ausgerechnet als Marios Tauchpartnerin Tomasa heraus. Die Künstlerin hat aus den Fundstücken aus ihren Tauchgängen einzigartige Kunstwerke geschaffen und war in der ganzen Gegend bekannt. Aber warum sollte sie jemand töten wollen? Leider gibt es erste Hinweise, die Mario verdächtig wirken lassen. Laura und Mariella sind sich aber sicher, dass er unschuldig ist, und stellen ihre eigenen Ermittlungen an. Laura schaut sich die Souvenirläden in Colares genauer an und findet zwischen Kunstwerken auch schnell den ein oder anderen Verdächtigen ...
Über die Serie: Privatdetektivin Laura Holler sucht einfach nur Ruhe und Entspannung in dem kleinen idyllischen Fischerdorf Colares an Portugals Küste. Im Strandcamp The Shacks stehen für Laura Surftraining, Yoga und Entspannung auf der Tagesordnung. Mit der Urlaubsidylle ist es allerdings bald vorbei, als sie über die ein oder andere Leiche stolpert! Auf die Dorfpolizisten ist bei den Ermittlungen leider kein Verlass. Die futtern lieber Pastéis de Nata, als Spuren zu verfolgen. Also macht sich Laura unter portugiesischer Sonne selbst auf Mörderjagd - tatkräftig unterstützt von ihren neuen Freunden: der Yogalehrerin Mariella und dem attraktiven Campbesitzer Ben.
Eine humorvolle Urlaubskrimi-Serie in Portugal!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Mina Giers ist das Krimi-Pseudonym von Katja Segin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn. Gedanklich befindet sie sich allerdings ständig auf spannenden Abenteuern, ob in der kleinen Krimi-Tankstelle direkt um die Ecke oder im coolen Surfhotel in Portugal, wo überdurchschnittlich oft gemordet wird - jedenfalls, wenn man ihrer Fantasie glauben darf. Sie hat echt viele Hobbys ... Surfen gehört nicht dazu.</p>
Kapitel eins – Wer einmal lügt …
»Ich weiß nicht recht.« Laura rekelte sich auf ihrer Liege am großen Pool der Vila Calma und gähnte. Neben ihr lag Momo, der schlechteste Wachpudel der Welt, und machte es ihr nach. »Ist es dafür nicht noch viel zu kalt?«
»Findest du es etwa kalt?« Mariella neben ihr wackelte mit den Zehen. Mehr sah Laura nicht von ihrer Freundin, der Yogalehrerin vom benachbarten Surfcamp The Shacks. Jedenfalls nicht, ohne ihren Kopf zu drehen. Und ihr schien gerade so schön die Sonne ins Gesicht, dass sie das unter keinen Umständen tun wollte.
Mariella hatte schon recht. Für April war es herrlich. Ihr ehemaliger Kollege Frederick hatte heute Morgen ein Bild aus dem Fenster des Büros in Deutschland geschickt, auf dem der Regen an die Scheibe prasselte. Was er Laura damit sagen wollte, war ihr nicht ganz klar. Das Foto schrie jedenfalls eher »Alles richtig gemacht« als »Komm zurück«. In ihr regte sich der Verdacht, dass er ihr Mitleid erwecken wollte.
Ihrer Meinung nach hatte sich Ben, der nette Besitzer von The Shacks, wirklich die falsche Jahreszeit für einen Besuch in der deutschen Heimat ausgesucht. Aber vielleicht fand sie das ja nur, weil sie ihn ein bisschen vermisste. Oder mehr als ein bisschen. Sie wurde zwar immer noch nicht schlau aus seinem Verhalten ihr gegenüber, aber trotzdem.
»Nein, gerade finde ich es nicht kalt. Aber das Wasser … Der Atlantik.« Bei dem Gedanken daran lief Laura eine Gänsehaut über die Arme. Der Atlantik war ihr schon bei ihren ersten Surfversuchen im letzten Juni zu kalt gewesen.
Mariella wackelte stärker. »Deshalb tragen wir ja lange Neoprenanzüge.« Sie stieß Laura in die Seite. »Ach, komm schon. Du hast doch in der Nebensaison kaum was zu tun. Die Vila Calma ist maximal halb belegt, und in The Shacks ist eine friedliche Gruppe von Yogis abgestiegen, die so asketisch sind, dass Emeral nur die Hälfte des üblichen Frühstückbuffets vorbereitet!«
Momo fiepte. Für halbe Rationen hatte er wohl kein Verständnis. Dann trollte er sich auf seine übliche Runde über das Gelände des Luxusresorts. Dabei wirkte er wirklich fast wie ein Wachhund, auch wenn er in Wahrheit nur überprüfte, welchen Strauch er mal wieder ausgiebig wässern musste. Hoffentlich feuerte Monteiro ihn nicht, wenn ihm das klar wurde.
Was Mariella sagte, stimmte allerdings. Es war fast schon ein bisschen langweilig, besonders seitdem Ben bei seiner Familie war. Laura schlenderte Tag für Tag durch die Anlage, plauderte mit den wenigen Gästen, machte einen Spaziergang an einem der drei Strände und las. Ein wenig Abwechslung wäre gar nicht so schlecht. »Aber tauchen?« Sie bibberte.
»Bom Dia, die Damen«, erklang es hinter ihnen, und Laura sprang erschrocken auf. Mariella erhob sich deutlich eleganter, wie es sich für eine Yogalehrerin gehörte. Vor ihnen stand Rafael Monteiro, der attraktive Besitzer der Vila Calma, und sah sie aus feurigen Augen an.
Laura rechnete es ihm hoch an, dass er sie beide mit dem gleichen Blick bedachte. Sie konnte sich gut vorstellen, was für einen Eindruck sie auf ihn machen mussten. Die gazellengleiche, rassige Schönheit Mariella ließ sie noch kleiner, blasser und blonder wirken, als sie ohnehin schon war. Doch das ließ sich Monteiro nicht anmerken. Genau genommen schienen seine Augen noch ein paar zusätzliche Funken zu sprühen, wenn er Laura anblickte.
Es kribbelte ein bisschen in ihrem Bauch, wenn er das tat. Ziemlich angenehm. Und irgendwie ganz anders als bei Ben.
»Rafael, sag du doch Laura mal, dass sie übermorgen mitkommen soll zum Tauchen. Mein Bruder und sein Tauchbuddy machen einen der ersten Tauchgänge dieses Jahr, und wenn sie erst später mitkommt, wimmelt es auf dem Wasser vor Booten und Surfern.«
Laura sah Mariella stirnrunzelnd an. Es war in den Augen ihrer Freundin also schon entschieden, dass sie mit ihr tauchen ginge – nur noch nicht, wann. »Ähm, Perdão«, begann sie. »Ich bin nicht sicher …«
»Doch, du bist vollkommen sicher! Dafür wird Mario schon sorgen. Und du kannst schließlich tauchen.«
»Ja, kann ich. Aber es ist ewig her, und …« Laura unterbrach sich nun selbst. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob Mariella einen Witz gemacht hat. »Dein Bruder heißt Mario?«
Mariella verdrehte die Augen. »Kein Kommentar.«
Vermutlich musste sie sich diese Frage öfter gefallen lassen.
»Sie haben im Personalfragebogen angegeben, einen Tauchschein zu haben. Das sollten Sie unbedingt ausnutzen, meine Liebe«, kam Monteiro der Yogalehrerin zu Hilfe. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, wie meistens.
Und wie meistens fragte sich Laura, ob es freundlich oder doch eher gefährlich wirkte. Immerhin waren allem Anschein nach nicht alle von Monteiros Geschäften im rechtlich erlaubten Bereich angesiedelt. Sie musste da nur an die Kungeleien denken, die sein Onkel unternommen hatte, um eine Baugenehmigung zu bekommen. So wie Laura im Moment musste es einem Taucher gehen, wenn er einen grauen Schatten im Wasser vorbeischwimmen sah und überlegte, ob das ein Delfin oder doch ein Hai war. Was Laura wieder zu dem entscheidenden Punkt brachte.
»Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt möchte.« So super hatte sie diesen Sport nämlich gar nicht in Erinnerung.
Genau genommen hatte sie Schiss. Seit ihren misslungenen Surfversuchen im vergangenen Sommer hatte sie den größten Teil ihres Körpers aus dem Atlantik herausgehalten. Nur mal die Füße, Beine, Hände hatten Kontakt gehabt. Das funktionierte auf diese Weise doch ganz gut mit ihr und dem Ozean. Warum sollte sie dieses Arrangement ändern?
»Doch, du willst. Keine Widerrede. Morgen früh komme ich mit der Ausrüstung, und wir machen eine kleine Auffrischung hier im Pool. Du wirst sehen, das verlernt man nicht. Und am Tag danach hole ich dich ab, direkt nach dem Frühstück. Und stopf dich nicht wieder so voll!« Mit diesen Worten drehte Mariella sich um und winkte ihnen über die Schulter hinweg zu.
Monteiro lachte leise. »Da haben Sie wohl keine Wahl, liebe Laura. Tun Sie mir nur den Gefallen und kommen Sie heil wieder.«
Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Sprach da etwa echte Sorge aus ihm? »Hab ich schon vor. Ist ja auch in meinem Interesse.«
»Gut.« Er lächelte. »Weil ich hier nicht mehr auf Sie verzichten kann. Meine Gäste fühlen sich sicherer, die Angestellten benehmen sich besser, es gibt keinen Streit mehr und keine Probleme. Und die Leute mögen Sie.«
»Oh!« Laura konnte nicht verhindern, dass ihr Gesicht warm wurde. Sicher leuchtete es wie das Rücklicht von Monteiros Luxuslimousine. »Tue mein Bestes.«
Er nickte ihr zu und bewegte sich dann gemessenen Schrittes auf eine der Umkleidekabinen zu, die sich wie winzige weiße Strandhäuser an der einen Seite des Beckens aneinanderreihten.
In Lauras Hose vibrierte es. Sie zog ihr Mobiltelefon heraus und warf einen Blick darauf. Mit einem leisen Seufzer ließ sie sich wieder auf ihre Liege sinken. Fredericks Gesicht strahlte ihr entgegen. Oder es tat das, was Fredericks Pendant zu Strahlen war. Wenn man es genau nahm, sah das Lächeln ihres früheren Geschäftspartners immer ein wenig mürrisch aus. Zusammengezogene Augenbrauen, die äußersten Spitzen der Mundwinkel ganz leicht gesenkt. Und das nicht erst, seit sie sich entschieden hatte, hierher nach Colares zu ziehen, um in dem Schickimicki-Schuppen von Rafael Monteiro zu arbeiten.
Nein, das war schon immer so gewesen.
Sie hob ihre eigenen Mundwinkel und drückte auf den grünen Hörer. Irgendwo hatte sie mal gehört, dass man ein Lächeln in der Stimme hörte. Vermutlich in einer Reportage über Versicherungsvertreter. Oder über eine Sexhotline. »Frederick! Wie schön, dass du dich meldest! Was kann ich für dich tun?« Normalerweise war sie es, die sich meldete. Spätestens, wenn sie Hilfe bei einer Internetrecherche brauchte.
»Laura, bist du es?« Seine Stimme klang gedämpft.
»Wen hast du denn angerufen?« Als ob er noch allzu viele andere Bekannte in seinem privaten Telefonbuch hatte. Da war er wie sie früher: Nur die nötigsten Kontakte, damit genug Zeit für die Arbeit bliebe. Aber diese Zeiten waren für sie vorbei. Jetzt sah das anders aus. Jetzt arbeitete sie schließlich, wo man gemeinhin Urlaub machte.
In den Augenwinkeln sah sie, wie die Tür der Umkleidekabine sich öffnete. Ein glatter, perfekt geformter Monteiro in engen Badeshorts schritt heraus. Wie das Model in einer Parfümwerbung.
»Dich natürlich.«
»Na dann. Warum flüsterst du? Steckst du in einer Überwachung?« Ihr fiel kein anderer Grund ein, aus dem er so klingen könnte.
»Beinahe.« Im Hintergrund polterte es, als ob jemand heftig gegen eine Tür klopfte. Eine gedämpfte Frauenstimme erklang. »Laura, ich könnte mal kurz deine Hilfe brauchen.«
»Klar. Schieß los.«
»Hier, meine ich.« Frederick klang ernst, aber das war er ja auch immer.
»Wie, hier?« Laura hörte nur mit einem Ohr hin. Monteiro hatte sich inzwischen unter die Außendusche gestellt und sorgte geschickt dafür, dass jedes seiner Körperteile eine ordentliche Portion Wasser abbekam. Dafür brauchte er anscheinend viele seiner Muskeln. Zum Glück gehörte es zu Lauras Job, alles genau im Blick zu behalten.
Wieder polterte es im Hörer. Da wollte jemand aber unbedingt reingelassen werden. Warum Frederick wohl die Tür nicht öffnete? »Na, hier. Im Büro. Ich brauche deine Hilfe bei einer...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2024 |
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Reihe/Serie | Laura und die Portugal-Morde |
Laura und die Portugal-Morde | Portugal-Krimi |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Colares • Ermittlung • Krimi • Krimis • Mord • Portugal • Surfen • Tod • Urlaub • Wellness • Yoga • Yogacamp |
ISBN-10 | 3-7517-4134-8 / 3751741348 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4134-7 / 9783751741347 |
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Größe: 6,6 MB
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