Over My Dead Body -  Maz Evans

Over My Dead Body (eBook)

Miriam Price wurde ermordet. Und jetzt ist sie stinksauer! Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60665-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Nur über meine Leiche | britischer Kriminalroman mit Witz und Charme Die geniale Autorin Maz Evans schreibt exzentrisch, witzig und charmant über eine Frau, die ihren eigenen Tod aufklären muss! »Hallo? Können Sie mich hören? Wahrscheinlich nicht. Ich bin Dr. Miriam Price ... und ich bin tot.« Dr. Miriam Price kann ihr Pech nicht fassen: Als die etwas unwirsche Ärztin aufwacht, muss sie nämlich entsetzt feststellen, dass sie tot ist! Irrtümlicherweise scheinen alle davon überzeugt zu sein, dass Miriam sich das Leben genommen hat. Dabei weiß sie ganz genau, dass sie ermordet wurde. Um nicht für ein halbes Jahrhundert in die langweilige Vorhölle zu kommen, muss Miriam irgendwie beweisen, dass sie getötet wurde. Gar nicht so einfach, wenn man ein Geist ist! Und ausgerechnet ihre Nachbarin Winnie, mit der sie eine leidenschaftliche Feindschaft pflegt, ist die Einzige, die ihr helfen kann ... Perfekt für Fans von »How to kill your family« und »Achtsam morden«. »Urkomisch!« The Guardian »Eine ganz andere Art von Krimi. Warm, abgedreht und witzig. Ich habe ihn geliebt!« SALLY PAGE »Zum Totlachen komisch, bewegend und lebensbejahend. Ich konnte dieses fabelhafte Buch nicht aus der Hand legen.« JANICE HALLETT »Klug, weise und richtig witzig.« LUCY MANGAN »Manchmal kommt ein Buch daher, das einen daran erinnert, warum man sich in das Lesen verliebt hat. Fantasievoll, witzig und originell ... eine absolute Freude!« WOMAN & HOME »Dieses Buch ist Der Donnerstagsmordclub ... in verkatert!« TAKE A BEAK Die perfekte Spannungslektüre mit dem besonderen britischen Charme - für den Urlaub, fürs Sofa oder als Geschenk! »So bedauerlich es sein mag, dass ich meinen Nächsten und Liebsten Unannehmlichkeiten bereiten muss - es war auch für mich keine gute Woche, um das mal zu erwähnen. Was mich daran erinnert, dass ich mich vorstellen sollte. Hallo. Ich bin Dr. Miriam Price. Schön, dass wir uns beinahe noch begegnet wären.«

Maz Evans ist die Autorin der Bestseller-Reihe für Kinder »Die Chaos-Götter« (Who Let The Gods Out). Ihre Bücher wurden in 22 Länder verkauft und für über 20 Preise nominiert. Dies ist ihr erster Roman für Erwachsene.

Maz Evans ist die Autorin der Bestseller-Reihe für Kinder »Die Chaos-Götter« (Who Let The Gods Out). Ihre Bücher wurden in 22 Länder verkauft und für über 20 Preise nominiert. Dies ist ihr erster Roman für Erwachsene.

2


Heute ist Montag, der 14. September, der Tag meiner Trauerfeier. Seit Entdeckung meiner Leiche sind fast fünf Monate vergangen, was den heutigen Tag zu einem Höhepunkt in meinem zusammengeschrumpften sozialen Kalender macht. Seit April bin ich nur noch ratlos und frustriert umhergeirrt, ohne Ahnung von Sinn und Zweck meines Nachlebens.

Der Tod, so scheint es, gleicht einem ewigen Besuch bei IKEA. Wenn es einen Himmel gibt, hab ich’s wohl nicht hineingeschafft. Und gibt es eine Hölle, scheine ich sie noch nicht verlassen zu haben.

Da ich auf dem Höhepunkt des Lockdowns starb, durften nur enge Familienangehörige zur Bestattung kommen. Nur Nav und Christian waren an jenem Tag im Krematorium anwesend, wobei beide meinen einzigen Wunsch bezüglich der Beseitigung meiner sterblichen Überreste geflissentlich ignoriert haben. Ja, es waren schwierige Zeiten. Aber ich habe immer noch das Gefühl, dass man sich etwas mehr Mühe hätte geben können, einen Dudelsackspieler zu finden, der »Shaddap You Face« draufhat.

Bisher ist das Jahr 2020 unerbittlich düster gewesen. Covid. Trump. Selbst gebackener Sauerteig. Ich wurde unbestreitbar zur Frau mittleren Alters. Dann ermordet. Ach ja – 2020: das Jahr, in dem ich zweimal gestorben bin.

Die Lebensmitte schleicht sich an und packt einen wie ein Kollege auf einer Büroparty in den Neunzigern. Mich erwischte es im Januar bei einem Gebärmutterhalsscreening – ein Begriff, der übrigens immer an Open-Air-Kino erinnert. Beim letzten Mal wurde ich noch gefragt, ob die Möglichkeit besteht, dass ich schwanger sein könnte. Dieses Mal wurde ich gefragt, ob ich in den Wechseljahren sei. Bumm! Das war’s! Meine Jugend – ausgelöscht mit einem Klick auf der Tastatur. Und dieser ungeschickte Arzt-Azubi suchte nach dem Hals meiner Gebärmutter, als würde er eine fehlende Socke im Wäschetrockner suchen.

Mit dem Tod verhielt es sich ähnlich. In der einen Minute war ich so unverzichtbar wie ein Korkenzieher, in der nächsten – weg! Verschwunden! Puff! Nichts! Ähnlich wie eine Frau in der Menopause. Anfangs habe ich die Anonymität genossen, mich an Gesprächen erfreut, von denen niemand wusste, dass ich sie mithören konnte, und mich an Orten aufgehalten, an denen mich niemand erwartete. Aber im Laufe der Wochen langweilte ich mich bis zur Psychose. Es wurde so schlimm, ich besuchte sogar die Tate Modern! Meine Interaktionen mit anderen Menschen reichten, als ich noch am Leben war, von unerquicklich bis unerträglich. Aber wenigstens haben sie mir die Zeit vertrieben.

Ich gehe die Stufen zur St. John’s Church hinauf und schlüpfe durch die halb geöffnete Tür. Von allen Unannehmlichkeiten, die die letzten Monate mit sich gebracht haben, ist die Tatsache, dass ich immer noch eine offene Tür brauche, um einen Raum zu betreten oder zu verlassen, eine der ärgerlichsten. Ich hatte erwartet, dass mich niemand sehen, hören oder berühren würde – schließlich bin ich eine Frau in den Vierzigern. Aber auch mein ätherisches Selbst kommt nicht gegen feste Materie an – eine Freude, die ich schon früh entdecken durfte, gefangen in der düsteren Enge eines nächtlichen Tesco-Marktes, eine echt schwarze Stunde meiner Seele.

Ich betrete die St. John’s, erschaudere unwillkürlich. In Kirchen ist mir nie was Gutes widerfahren. Ich wurde getauft, war eine Braut, hab meinen besten Freund Dan beerdigt, und jetzt – komme ich als Eingeäscherte. Wenigstens freu ich mich darauf, die Legionen von Trauernden zu sehen. Als Dan letztes Jahr starb, gab es nur Stehplätze. Meine Mutter hat immer darauf bestanden, dass das, was du erreicht hast, dich überdauern wird.

»So funktioniert unsere Spezies«, predigte sie. »Tu was dafür!«

Ich habe es auf jeden Fall zu was gebracht, selbst in meinem arg verkürzten Leben. So ich es objektiv von mir selbst sagen kann, war ich eine außergewöhnliche Ärztin. Allein in der näheren Umgebung habe ich Hunderte von Leben gerettet, von denen viele es fast schon hinter sich hatten.

Zweifelsohne wird der Laden bis unter die Decke mit dankbaren Patienten und ihren Familien gefüllt sein.

Oh.

Meine Mutter sagte auch, dass Dankbarkeit ein kurzes Gedächtnis hat.

Höchstens ein Dutzend Menschen haben sich in der überschaubaren Pracht des größten christlichen Gotteshauses ringsum versammelt. Selbst meine Vorlesungsreihe für Medizinstudierende am UCL, Undoctored, hat mehr Publikum angezogen – sogar nachdem die Freud’schen Philister vom Pi Magazine in ihrer Ein-Sterne-Rezension erklärt hatten, Price würde »… über den natürlichen Charme einer Sprechstundenhilfe verfügen«.

Sehr optimistisch hat man ein Kondolenzbuch ausgelegt. Ehrlich gesagt, hätte bei diesem Andrang auch ein querformatiger Post-it-Zettel gereicht. Ich sehe mir die einzige Seite mit Eintragungen an. Ein paar meiner Medizinstudentinnen haben pflichtbewusst unterschrieben.

(Du warst eine Inspiration – Lexie M; Du hast mein Leben verändert – Lottie P; Deine Arbeit lebt weiter – Maya S)

 

Ich konnte mir die Namen meiner Studenten nie merken – es gab so viele davon, und ich hatte mächtig zu tun. Zahlen, fand ich, funktionierten genauso. Somit beobachte ich gerade, wie sich Nr. 2, Nr. 1 und Nr. 3 miteinander unterhalten.

In weitem, von einem Gericht verfügten Mindestabstand zu diesem Trio hockt Paul.

Er war nie ein richtiger Freund, war mal mein Kollege, mal mein Mieter, mal mein persönlicher Apotheker. Das Kondolenzbuch hat er mit seinem üblichen antiquierten Schwachsinn vollgemüllt

Unsere Gespräche – und deine Beine – hab ich geliebt. Ruhe in Frieden, Mim – dein Power-Paul …

 

Er war immer schon ein Widerling – ich habe ihn nur ab und an toleriert, wenn er von Nutzen war. Andere zeigen sich zur Zeit weniger nachsichtig, momentan ist er vom Westmouth General suspendiert, gegen ihn läuft ein Verfahren wegen sexueller Belästigung, angestrengt übrigens von mindestens einer jener durchnummerierten Medizinstudentinnen, die gerade am anderen Ende der Kirche sitzen.

Im Rückraum entdecke ich jemanden, der mich schaudern macht. Meine böse Nachbarin Winnie lauert dort und starrt mit feindseligen Augen auf die Stelle, an der ich gerade stehe. Selbst jetzt sieht sie unangemessen genervt drein, wie damals, als ich ihr rohe Garnelen in die Dachrinne legte.

Ich strecke ihr die Zunge raus, dieser Xanthippe. Prompt, als würde sie drauf reagieren, rollt sie mit den Augen – diese Frau ist eine unverbesserliche Hexe.

Inzwischen haben die hochkarätigen unter den Trauergästen ihre Plätze eingenommen. Meine Eltern sind beide tot, was ihnen viel emotionale Zermürbung erspart, die Grausamkeit, die es bedeutet, ein eigenes Kind zu überleben. Nav sitzt ordnungsgemäß in der ersten Reihe, neben ihm Jane. Sie haben sich ihre privilegierten Plätze verdient. Wir sind alle seit unserer Kindheit befreundet, und sie sehen richtig erschüttert aus – eine gute Performance, von beiden. Jane schluchzt leise, und Nav legt ihr unbeholfen eine Hand auf den Rücken. Sie bricht neben ihm beinahe zusammen, er sieht verlegen drein. Die Beerdigung seiner Frau scheint ihm kein passender Ort zu sein für die öffentliche Zurschaustellung ununterdrückter Gefühle. Den Ort, an dem ihm das möglich wäre, muss Nav erst noch finden.

Angestrengt starrt er auf das Foto von mir, das auf einer Staffelei neben meiner Urne steht. Ein ganz anständiger Schnappschuss von vor etwa acht Jahren. Er zeigt meine damals besten Seiten: zerzaustes schwarzes Haar, große blaue Manga-Puppenaugen, Lippen, die die Sünde versprechen, und einen Körper, der in Erinnerung bleibt. Ich war ziemlich süß. Nicht, dass ich das zu jener Zeit von mir gedacht hätte. Frauen lernen sich immer nur rückwirkend zu schätzen.

Mein Bruder Christian betritt mit seinem Gatten und den Kindern lautstark die Kirche. Sein Stiefsohn Jake stürmt wie ein Wirbelsturm herein, bewegt seinen neun Jahre alten Hintern geradewegs den Gang hinauf und führt vor meiner Asche sofort ein albernes Tänzchen auf. Er ist sehr lustig – und er mochte mich, wir haben immer...

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Übersetzer Helmut Krausser, Beatrice Renauer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Achtsam morden • Britischer Krimi • Buch • Bücher • Donnerstagsmordclub • Englischer Krimi • Geschenkbuch • how to kill your family • Humor • Krimi • Krimi England • Kriminalroman • Kriminalromane Humor • lustig • lustige • lustiger Krimi • lustiger Kriminalroman • originell • Roman • Romane • Roman England • Schwarzer Humor • spannend • starke Ermittlerin • starke Heldin • unterhaltsame Dialoge • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-492-60665-2 / 3492606652
ISBN-13 978-3-492-60665-3 / 9783492606653
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 5,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99