Lady Hardcastle und der Todesflug (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

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2024
416 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-31681-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lady Hardcastle und der Todesflug - T E Kinsey
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Ein Toter, der vom Himmel fiel, Spionage auf dem Flugplatz und ein Wettrennen um die Vorherrschaft in der Luftfahrt - Lady Hardcastle und Florence Armstrong ermitteln in ihrem 7. Fall.
August 1911: Lady Hardcastle und ihre einzigartige Zofe Florence genießen den Sommer, als ein Unglück die Idylle zerreißt. Ein Fallschirmtest in der örtlichen Flugzeugfabrik läuft schrecklich schief - der Pilot stürzt in den Tod. Lady Hardcastles Bruder Harry ist sich sicher, dass hinter diesem vermeintlich tragischen Unfall mehr steckt. Denn auf dem Flugplatz wurden streng geheime Informationen an ausländische Rivalen weitergegeben. Kurzentschlossen ermittelt das unerschrockene Duo undercover. Da internationale Mächte massiv in die Luftfahrt investieren, steht viel auf dem Spiel. Kann Lady Hardcastle den Schuldigen finden, bevor eine weitere Person sterben muss?

»Diese Reihe gehört mit Sicherheit zu den besten historischen Wohlfühlkrimis, die ich bis dato gelesen habe.« The Book Decoder

Lesen Sie auch die anderen Fälle des charmanten Ermittlerduos wie zum Beispiel »Lady Hardcastle und der Mord am Meer« oder »Lady Hardcastle und der tote Reporter«.

T E Kinsey wuchs in London auf und studierte Geschichte an der Universität Bristol. Er schrieb einige Jahre lang als Journalist für Zeitschriften und Magazine, bevor er der glamourösen Welt des Internets verfiel und bei einer sehr bekannten Unterhaltungswebsite arbeitete. Nachdem er dabei half, drei Kinder großzuziehen, Tauchen lernte und sich beibrachte, Schlagzeug und Mandoline zu spielen, beschloss er schließlich, dass es an der Zeit ist, zum Schreiben zurückzukehren. Zum Glück - denn seine Reihe um die exzentrische Hobbydetektivin Lady Emily Hardcastle und ihre tatkräftige Zofe Florence Armstrong wurde ein Megahit.

2

Mittwochmorgen saß ich in der Küche über ein paar Näharbeiten. Miss Jones war bei mir, Lady Hardcastles Köchin, außerdem Edna, Hausmädchen und Haushälterin in Personalunion. Der Kaffee war aufgesetzt, Eier und Speck brutzelten in der Pfanne, und vier Ladungen Toast bräunten hübsch auf dem Grill.

»Ich wünschte, wir hätten Strom«, sagte Miss Jones, als sie zum zwanzigsten Mal nachsah, dass der Toast auch ja nicht anbrannte. »Ich hab einen dieser elektrischen Toaster gesehen, als ich mit unserer Ma letzte Woche mit dem Bus in die Stadt gefahren bin. So ein Ding würde mein Leben wirklich verändern.«

»Mir würde elektrisches Licht schon reichen«, erwiderte ich. »Ach, und ein elektrisches Bügeleisen. So was haben sie oben in The Grange.«

»Sie haben aber auch einen eigenen Generator, oder?«, fragte Edna bedächtig. »Da oben gehen sie wirklich mit der Zeit. Wenigstens halbwegs.«

»Ich wäre auch nicht enttäuscht, wenn es in Littleton Cotterell bald Strom geben würde«, sagte Miss Jones. »Sie behaupten, sie wollen es machen, aber wir sind eben die arme Verwandtschaft vom Lande. Das erste Telefon gab es hier, kurz bevor Sie und Lady Hardcastle hergezogen sind. Und selbst das nur auf dem Polizeirevier. Sie mussten Masten und so Zeug aufstellen lassen, um die Leitung hier raus bis zum Haus zu legen, wissen Sie noch?«

»Daran erinnere ich mich gut«, bestätigte ich. »Und trotzdem würde ich das Landleben immer noch nicht gegen eine Rückkehr in die Stadt eintauschen wollen. Wir wohnen hier zwar erst seit drei Jahren, aber es fühlt sich schon mehr wie ein Zuhause an als sonst ein Ort, an dem ich je gelebt habe.«

»Drei Jahre«, echote Edna. »Ist das wirklich wahr? Donnerwetter.« Sie lachte auf. »Es hat also nur drei Jahre gedauert, bevor Sie den Garten in Ordnung gebracht haben.«

»Es lag nicht daran, dass ich ihr nicht damit in den Ohren gelegen hätte«, beteuerte ich. »Ich habe schon, kurz nachdem wir ihn kennengelernt haben, vorgeschlagen, Jed als Gärtner einzustellen, aber irgendwie haben wir das nie geschafft.«

»Er ist ein feiner, alter Kerl, wenn man ihn mal besser kennt«, sagte Miss Jones. »Unsere Ma hat von ihren Freundinnen im Dorf Geschichten über ihn gehört. Sie hat immer davon geredet, dass sie einem Kerl nicht traut, der in einer Hütte im Wald lebt. Aber er ist wirklich sehr nett.«

»Er wohnt in einem Wagen«, korrigierte ich sie. »Und er ist wirklich nett. Er ist, glaube ich, ein ehemaliger Soldat.«

»Mit dem Gärtnern kennt er sich jedenfalls aus«, sagte Edna. »Gestern hab ich ein bisschen mit ihm geplaudert. Ich hab ihn gefragt, ob wir hinter dem Haus ein kleines Kräuterbeet anlegen können. Darauf hat er irgendwas von Sonne und Entwässerung erzählt, dann aber gesagt, dass Lady Hardcastle sowieso Wildkräuter haben wollte und dass er sie fragen würde, ob sie einverstanden ist, einen kleinen Kräutergarten an der hinteren Mauer anzulegen.«

»Das würde mir gefallen«, sagte Miss Jones. »Ich hab sonst immer Kräuter aus dem Garten unserer Ma mitgebracht, wenn ich welche gebraucht hab, aber es wäre schön, eine kleine Auswahl hier zu haben.«

Als das Frühstück fertig war, lud ich es auf ein Tablett, und Edna half mir dabei, alles ins Frühstückszimmer zu tragen. Von Lady Hardcastle noch keine Spur.

»Soll ich schnell mal raufgehen und anklopfen?«, fragte Edna. »Ich muss mich heute Morgen sowieso um die Zimmer oben kümmern.«

»Nur wenn Sie tatsächlich gerade vorhatten hochzugehen. Wenn Sie erst noch Ihre Utensilien zusammensammeln müssen, habe ich einen anderen Plan.«

»Na ja, ich brauche meinen Staubwedel und ein bisschen Politur. Und einen Eimer. Und eine Bürste. Und …«

»Überlassen Sie es mir«, unterbrach ich sie.

Ich ging in die Eingangshalle hinaus, steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus.

»Das sollte klappen«, sagte Edna kichernd und ging dann in die Küche, um ihr Putzzeug zu holen.

Ich kehrte unterdessen ins Frühstückszimmer zurück, wo sich einige Minuten später eine verschlafen dreinblickende Lady Hardcastle einfand.

»Sie haben gepfiffen, Mylady?«, sagte sie und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen.

»Frühstück ist fertig.«

»Das sehe ich. Und es ist auch eine hübsche Auswahl. Danke, meine Liebe.«

»Miss Jones hat die ganze Arbeit gemacht. Ich habe so lange das geblümte Kleid geflickt, das Sie zerrissen haben.«

»Nun, dann danke dafür.«

»Ich dachte mir, Sie würden es vielleicht gern heute Nachmittag tragen.«

»Ach ja, Tee auf The Grange. Man braucht ja eine hübsche Garderobe für gesellschaftliche Anlässe, auch wenn sie bei Freunden stattfinden.«

»Vor allem wenn man die Beziehungen der Freunde zu einem Flugzeugwerk ausnutzt, um für seinen Bruder herumzuschnüffeln.«

»Für König und Vaterland, meine Liebe. Ich liebe Harry, aber wir haben beide wirklich Besseres zu tun, als nur zu seiner Belustigung irgendwelche Werksbesichtigungen zu machen. Er behauptet jedoch, Flugzeuge sind die Zukunft – überlebenswichtig für die nationale Dings in Zeiten von Bums – und dieser neue Fallschirm wird dies oder jenes zum Besseren verändern.«

»Mit den Einzelheiten haben Sie’s offensichtlich nicht so.«

»Ach, du weißt doch, was ich meine. Er trägt immer ein bisschen dick auf, aber ich sehe schon, was er meint. Wenn es also eine undichte Stelle gibt, die wir verschließen können, dann sollten wir das auch tun.«

»Und dabei können wir vielleicht sogar eine Runde in einem Flugzeug drehen.«

»Das wäre doch ein ziemlicher Spaß, oder?«

»Wäre es. Woher wissen wir, wonach wir suchen?«

Bevor Lady Hardcastle mir noch antworten konnte, klingelte es an der Tür. Es folgten das Scheppern von Putzutensilien und ein paar Flüche. Ziemlich viele Flüche.

»Ich sollte wohl besser aufmachen«, sagte ich. »Hört sich so an, als hätte Edna ein paar Schwierigkeiten.«

Also stand ich auf und ging in die Eingangshalle hinaus, wo Edna gerade eine große Lache Seifenwasser aufwischte.

»Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«, fragte ich.

»Geht schon, meine Liebe«, entgegnete sie. »Die Klingel hat mich erschreckt. Ich wollte schnell hingehen und aufmachen und bin dabei über meine eigenen Füße gestolpert.«

»Ich mache auf. Dann helfe ich Ihnen beim Aufwischen.«

»Ach, überlassen Sie das mir. Es ist ja nur ein bisschen Wasser. Solange ich es schnell wegfeudele, ist es halb so wild.«

Draußen stand der Postbote mit einem großen in braunes Packpapier gewickelten Paket. Ich bedankte mich bei ihm und trug es ins Haus. Edna hatte inzwischen schon den Großteil der Pfütze aufgewischt und sammelte gerade den Inhalt ihres kaputten Putzkastens auf.

»Jed kann den für Sie bestimmt wieder in Ordnung bringen«, sagte ich im Vorbeigehen.

»Ach, das wird er bestimmt auch«, entgegnete sie. »Ich hätte sonst meinen Dan gefragt, aber bei ihm dauert es wieder Wochen. Jed erledigt das im Handumdrehen.«

»In der Speisekammer sind noch ein paar Flaschen Bier«, sagte ich. »Wahrscheinlich macht er es auch umsonst, aber bieten Sie ihm trotzdem ein Getränk an.«

Sie lächelte und trug dann die Sachen wieder zurück in die Küche. Ich kehrte derweil ins Frühstückszimmer zurück.

»Irgendwas für mich?«, fragte Lady Hardcastle.

»Es ist immer für Sie«, entgegnete ich und reichte ihr das Paket.

»Du bekommst doch auch Briefe. Du erzählst mir ständig die letzten Neuigkeiten von deiner Schwester oder von der jungen Eleonora Wilson.«

Ellie Wilson und ihre Tante hatten wir letzten Sommer in Weston-super-Mare kennengelernt. Sie waren zu Besuch aus Amerika gewesen und hatten nicht ganz den Aufenthalt gehabt, den sie sich vorgestellt hatten. Nachdem die Aufregung vorüber war und die beiden wieder nach Annapolis zurückgekehrt waren, hatten Ellie und ich begonnen, uns zu schreiben. Zu meinem großen Vergnügen war sie auch immer noch in Kontakt mit unserem Musikerfreund »Skins« Maloney.

»Nun, das hier ist nicht von Ellie«, erklärte ich. »Es kommt aus London. Haben Sie irgendwas Aufregendes bestellt?«

»In letzter Zeit nicht. Na, da bin ich jetzt aber neugierig.«

Sie öffnete das Paket und war etwas enttäuscht, als darin nur zwei dicke Aktenordner und eine Nachricht von Harry lagen.

»Wie geht’s, wie steht’s, Schwesterherz?«, las sie vor. »Anbei ein bisschen Papierkram über Flugzeuge, Fallschirme und Bristol Aviation. Die üblichen Regeln – kein Wort darüber zu irgendwem. Liebe Grüße, Harry.«

»Er hat Ihnen Hausaufgaben geschickt«, merkte ich an. »Wie aufmerksam.«

»Mein Bruder ist ein freundlicher und großzügiger Junge. Na ja, wenigstens muss ich mich jetzt nicht mehr entscheiden, was ich heute bis zum Tee so mache. Hattest du schon irgendwas vor?«

»Nichts, was nicht warten kann.«

»Dann suchen wir uns ein stilles Eckchen und bereiten uns gemeinsam vor. Aber erst Frühstück.«

Ich arbeitete seit 1894 für Lady Hardcastle. Seit siebzehn Jahren. Mein halbes Leben lang. In diesen siebzehn Jahren war ich offiziell immer ihre »Kammerzofe« gewesen, aber meine Rolle war die meiste Zeit über eher die einer Adjutantin und rechten Hand, die außerdem noch ein paar Näharbeiten erledigte.

Selbst jetzt, da Harry uns überredet hatte, als Teil des Geheimdienstes in den Staatsdienst...

Erscheint lt. Verlag 21.8.2024
Reihe/Serie Ein englischer Wohlfühlkrimi
Ein englischer Wohlfühlkrimi
Übersetzer Bernd Stratthaus
Sprache deutsch
Original-Titel The Fatal Flying Affair (Lady Hardcastle 7)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2024 • Agatha Christie • Ann Granger • Bristol • Britischer Humor • Cosy Crime • Cozy Mystery • Der Donnerstagsmordclub • eBooks • England • Fallschirm • Fallschirmspringen • Florence Armstrong • Flughafen • Geheimagent • Helena Marchmont • Hercule Poirot • Historische Kriminalromane • Historischer Kriminalroman • Inspector Barnaby • Krimi • Kriminalromane • Krimi Neuerscheinung 2024 • Krimis • M. C. Beaton • Miss Fishers mysteriöse Mordfälle • Miss Marple • Mord • Neuerscheinung • Richard Osman • Spion • Spionage • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-641-31681-2 / 3641316812
ISBN-13 978-3-641-31681-5 / 9783641316815
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