Stürmische Eroberung auf Carlyle Castle (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2692-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stürmische Eroberung auf Carlyle Castle -  Caroline Linden
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Das kann unmöglich der neue Verwalter von Carlyle Castle sein! Philippa Kirkpatrick ist entsetzt darüber, wen der Anwalt ihrer geliebten Pflegemutter eingestellt hat, um sich um deren Anwesen zu kümmern. William Montclair sieht nicht aus wie ein Gutsverwalter, sondern wie ein Pirat! Außerdem ist er vorlaut, unkonventionell und - Amerikaner! Und er wagt es auch noch, der Duchess permanent zu widersprechen. Philippa fühlt sich verpflichtet, ihm bei der Arbeit genau auf die Finger zu schauen. Zu ihrer Überraschung hat sie bald den Eindruck, dass der faszinierende Will genau der Mann sein könnte, den Carlyle Castle dringend braucht ... und sie selbst womöglich auch?



Caroline Linden studierte Mathematik in Harvard und arbeitete als Programmiererin, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt und gewannen zahlreiche Preise, unter anderem den Daphne-du-Maurier- und den renommierten RITA-Award. Die Autorin lebt in Neuengland.

Prolog


1767

Carlyle Castle

Die Hochzeit war klein, so wie sie sein sollte. Immerhin hatte die Braut die Blüte ihrer Jugend schon hinter sich, und der noch ältere Bräutigam war Witwer.

Aber diese Braut liebte es zu feiern und ließ keine Gelegenheit aus, ein Fest auszurichten. Die Hochzeit mochte klein gewesen sein und im engsten Kreis stattgefunden haben, doch das darauffolgende Fest war weder klein noch privat.

Der Hof der einstigen Vorburg von Carlyle Castle war mittels Zelten und Sonnensegeln verwandelt worden, und eine Schar Zimmerleute hatte gar ein Tanzparkett geschaffen. Die üppige Auswahl an Köstlichkeiten wurde von den Gästen überschwänglich gepriesen, und unterhalb der Speisezimmerfenster spielte ein Streichquartett. Die Sonne schien warm von einem kristallklaren blauen Himmel, als wollte sie die Verbindung segnen, und eine leichte Brise schützte die Tanzenden davor, ins Schwitzen zu geraten. Als die Sonne sich dem Horizont zuneigte, machten sich die Lakaien daran, Dutzende Laternen an Bäumen und Zelten aufzuhängen, bis sie zahlreicher als die Sterne waren und den Hof in fast taghelles Licht tauchten.

Sophia Constance St. James, Duchess of Carlyle, wachte vom größten Zelt aus zufrieden über die Szene. Das Ganze glich mehr einem Dorffest als einem Londoner Ball, und genau das hatte sich ihre Tochter gewünscht. Auf der Burg hatte es kein Fest mehr gegeben seit ... Grundgütiger, seit vielen, vielen Jahren. Es tat gut, wieder Gelächter zwischen den Steinmauern erschallen zu hören.

Ihr liebevoller Blick fiel auf ihre Tochter, die inmitten der Menschen ihren frischgebackenen Gemahl anlächelte. Vom anderen Ende des Rasens her dröhnte Stephens ausgelassenes Lachen herüber. Vermutlich rief er zu einer Partie des Rasenkugelspiels Bowls oder gar zu einem Turnier im Bogenschießen auf. So war ihr jüngster Sohn. Er war federführend an der Planung der Feierlichkeiten beteiligt gewesen, und er hatte die gesamte Gemeinde St. Mary’s eingeladen, wo er demnächst das Amt des Pfarrers antreten würde. Jeder Lord, Squire, Kaufmann und Bauer im Umkreis von zehn Meilen war zugegen.

Während sie das Brautpaar betrachtete, drehte dieses sich um und kam auf sie zu. Der Duchess schwoll das Herz vor Mutterstolz. Ihre Tochter mochte alt für eine Braut sein – schon dreißig –, aber sie war immer noch schön und voller Lebensfreude. Sie trug ein silberfarbenes Kreppkleid, das im Abendlicht schimmerte, und rosa Rosen zierten ihr hoch aufgestecktes Haar. Doch es war das selige Lächeln auf ihrem Gesicht, das der Duchess vor Glück die Kehle eng werden ließ.

„Da bist du ja, Mutter“, sagte Jessica glücklich und setzte sich neben sie auf die Polsterbank. Sie streckte die Arme nach ihrem Bräutigam aus. „Gib sie mir, Miles.“

Miles Kirkpatrick war hochgewachsen und ernst und wirkte imposant in seiner Armeeuniform. Sein dunkles Haar war an den Schläfen ergraut. Aber in seiner Miene lagen Wärme und Zärtlichkeit, als er Jessica das kleine Mädchen reichte, das er hielt. Erst danach wandte er sich seiner neuen Schwiegermutter zu und verbeugte sich knapp. „Welch herrlicher Freudentag, Ma’am. Von ganzem Herzen danke.“

Sie hob die Brauen. „Ich richte das Fest lediglich aus, Oberst. Ihr und meine Tochter seid das freudige Element darin.“

Er lächelte, und Jessica lachte. „Ja, nicht wahr?“ Sie schaute sich um. „Wo steckt Johnny?“

„Er war müde und ist hineingegangen.“ Der Duke war entschlossen gewesen, der Hochzeit seiner Schwester beizuwohnen. Er hatte sie gar zum Altar geführt, war danach jedoch völlig erschöpft gewesen. Nach nur einer halben Stunde in den Zelten hatte er sich in die Burg zurückgezogen.

„Ah“, erwiderte Jessica. „Ich werde ihn morgen aufsuchen, um mich bei ihm zu bedanken.“ Als ein weiteres dröhnendes Lachen ertönte, sah sie auf und blickte hinüber zu ihrem jüngeren Bruder, der auf der anderen Seite des Rasens Hof hielt. „Und ich wäre Stephen sehr dankbar, wenn er keinen Tumult anzetteln würde!“

Die Duchess lächelte. „Das würde er niemals tun.“

„Nicht vor deinen Augen“, raunte ihre Tochter schelmisch.

Inzwischen hatte sie sich das kleine Mädchen auf den Schoß gesetzt, und bei ihrer letzten Bemerkung öffnete das Kind den Mund und gähnte herzhaft. Ihr Vater murmelte etwas Besorgtes, aber Jessica strich dem Mädchen nur übers Haar und lächelte. „Arme Pippa! Du warst lange genug draußen. Bist du sehr müde, Schatz?“

Das kleine Kinn wurde vorgereckt. Das Kind schüttelte den Kopf.

„Jetzt, Pippa, ist es Zeit fürs Bett. Wo ist Asmat?“, fragte sein Vater nach der indischen Ayah, dem Kindermädchen.

„Weiß nicht“, sagte seine Tochter und schlang Jessica die Ärmchen um den Hals. „Will bei Mama bleiben.“

Die Ehegatten tauschten einen Blick. Jenseits des Rasens waren die Musikanten von gesetzten Tänzen zu beschwingten Volksweisen übergegangen, die Jessica besonders mochte.

„Lasst sie bei mir“, meinte die Duchess. „Das Kindermädchen wird gewiss bald auftauchen.“

Jessica umarmte das kleine Mädchen inniglich und zögerte. „Bist du sicher, Mutter?“

Sie bedachte Jessica mit einem gestrengen Blick. „Als hätte ich nicht vier Kinder großgezogen. Da werde ich ja wohl in der Lage sein, es mit einem kleinen Mädchen aufzunehmen.“ Sie wedelte mit den Händen, um sie fortzuscheuchen. „Geht! Tanzt und seid fröhlich!“

„Wenn du darauf bestehst.“ Behutsam setzte Jessica das Kind auf den Platz, auf dem sie gesessen hatte. Sie neigte sich vor, um mit dem Mädchen zu sprechen, wobei ihre blonden Locken die dunklen des Kindes streiften. Nach einem kurzen geflüsterten Austausch richtete Jessica sich auf und hakte sich bei ihrem Bräutigam unter. „Wir sind gleich dort drüben“, sagte sie – ob an die Duchess oder das Kind gerichtet, blieb unklar.

„Ich weiß, wo ihr sein werdet“, entgegnete ihre Mutter spöttisch. „Keine Sorge, meine Liebe.“

Der Oberst sank auf ein Knie nieder und küsste seine Tochter auf die Stirn. Ihr Gesicht nahm sich winzig in seinen Händen aus. Das kleine Mädchen griff nach einem Knopf am scharlachroten Rock seines Vaters und hielt ihn fest. Er flüsterte ihr etwas zu, löste ihre Hand von seinem Rock und küsste ihr die Finger, ehe er sich erhob. „Habt Dank, Ma’am“, sagte er und verbeugte sich erneut, während Lady Jessica ihrer Mutter einen gespielt ungeduldigen Blick zuwarf. „Schickt nach Asmat, falls ...“

„Ja, ja.“ Abermals machte sie eine scheuchende Handbewegung. „Man könnte fast meinen, ihr traut mir nicht.“

Er schaute bestürzt drein, doch Jessica lachte auf. „Natürlich trauen wir dir! Wir wollen dir bloß keine Umstände machen. Aber da du darauf bestehst ...“ Sie winkte dem Kind fröhlich zu, nahm ihren Gatten bei der Hand und zog ihn mit sich fort, zurück zum Tanz.

Die Duchess schaute das kleine Mädchen an, das ihren Blick furchtlos erwiderte. Jessica hatte ihr erzählt, dass Oberst Kirkpatrick eine junge Tochter habe, aber sie war dem Kind nie zuvor begegnet. „Du bist Philippa“, stellte sie fest.

„Philippa Noor un-nisa Kirkpatrick“, lautete die erstaunlich selbstbewusste Antwort.

„Dein Vater nennt dich Pippa.“

Das Mädchen nickte. „Papa und Pippa.“ Kurz schwieg es. „Und nun auch Mama, da Ammi fort ist.“

Ammi musste die Mutter sein, die vor einem Jahr gestorben war. Ihre Gnaden nickte verständnisvoll. Sie wusste, wie es war, jemanden zu verlieren, der einem teuer war.

„Wie heißt du?

Ihre Gnaden hob die Brauen. „Sophia Constance St. James, Duchess of Carlyle.“ Das kleine Mädchen rümpfte abschätzig die Nase. „Vielleicht gibst du mir einfach einen anderen Namen“, schlug die Duchess amüsiert vor.

„Bist du eine Daadee?“, fragte Philippa neugierig.

„Was ist eine Daadee?“

„Die Ammi von Ammi. Sie hat mir das hier gegeben, bevor wir mit dem Schiff hierhergekommen sind.“ Philippa klopfte sich auf den Anhänger aus Gold und Jade, den sie an einer Perlenkette um den Hals trug. Ein viel zu kostbares Schmuckstück für ein Kind, aber Jessica hatte eifrig Bücher über Indien gewälzt und berichtet, dass es dort durchaus üblich sei, Kinder mit Kleinodien auszustatten.

„Aha.“ Die Duchess nickte, wenngleich die Worte ihr einen Stich versetzten. Sie war keine Großmutter – noch nicht. „Möchtest du mich Daadee nennen?“

Das kleine Gesicht erhellte sich. „Ja!“

Ihre Gnaden war hingerissen. „Dann werde ich deine Daadee sein.“

„Daadee“, echote Philippa glücklich.

„Freust du dich, eine Mutter zu haben?“

Philippa nickte. „Mamas Kleid ist schön.“

Die Duchess lächelte entzückt....

Erscheint lt. Verlag 13.1.2024
Reihe/Serie Historical Gold
Übersetzer Nina Hawranke
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2692-7 / 3751526927
ISBN-13 978-3-7515-2692-0 / 9783751526920
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