Der Mut der Lady Leaf -  Kristin MacIver

Der Mut der Lady Leaf (eBook)

Roman | Band 3 der gefühlvollen Liebesroman-Reihe in den schottischen Highlands
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46734-3 (ISBN)
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Leaf MacKay ist eigensinnig, unabhängig und ganz sicher nicht auf der Suche nach einem Mann. Und jetzt soll gerade sie den Frieden des Clans sichern, indem sie eine Zweckehe eingeht? Der dritte Band der historischen Liebesroman-Reihe um die Töchter des Clans MacKay vor der atemberaubenden Kulisse der schottischen Highlands. Schottland 1487: Leaf MacKay vertraut sich selbst und sonst niemandem. Nun soll ausgerechnet sie ihren erbitterten Feind Lennox heiraten, um die jahrelange Fehde mit Clan Ross zu beenden. Der drohende Verlust ihrer Unabhängigkeit treibt sie immer stärker in die Nähe des düsteren Schmieds Grey, der ihr im Kampf gegen Lennox zur Seite steht. Und dann ist da noch Leafs bester Freund und Adoptivbruder Artair, der nicht nur mit seiner unbekannten Herkunft, sondern vor allem mit seinen Gefühlen für Leaf ringt. Doch die Wunden der Vergangenheit sind tief, und Leaf muss eine Entscheidung treffen: Glaubt sie an die wahre Liebe? Oder nur an sich selbst? Hin und her gerissen zwischen ihrem Bedürfnis nach Schutz und ihrer Sehnsucht nach Liebe droht sie alles zu verlieren. Ein gefühlvoller historischer New-Adult-Liebesroman im romantischen Setting der schottischen Highlands - frech, erfrischend, knisternd! Kristin MacIver überzeugt abermals mit einer modernen und jungen Liebesgeschichte vor dem historischen Hintergrund der schottischen Clans. »Stark, wild und unwiderstehlich - dieses Buch hat mein Herz im Sturm erobert! Der dritte Band der Celtic-Dreams-Reihe hat mich vollends in seinen Bann gezogen. Eine tiefromantische Geschichte mit unwiderstehlichem Knistern, die für die Stärke und den Mut steht, sich selbst zu finden und das Leben in die eigene Hand zu nehmen.« Anna Husen Verfolge das Schicksal von Leafs älteren Schwestern in: - Band 1, Celtic Dreams: Der Traum der Lady Flower - Band 2, Celtic Dreams: Die Liebe der Lady River

Frei nach dem Ausspruch 'Herz über Kopf' entschied sich Kristin MacIver nach ihrem Management-Studium in Irland und den Niederlanden für das Schreiben. Ihre Faszination für alles Keltische, ihre Leidenschaft für vergangene Zeiten und ihre Liebe zur Natur inspirierten sie zu ihrem Debüt. Sie lebt mit ihrem Partner in der Nähe von Stuttgart, wo man sie in ihrer Freizeit entweder auf dem Pferderücken oder im Theater findet. Mit Mut und Liebe durch das Leben zu gehen ist ihr wichtig.

Frei nach dem Ausspruch "Herz über Kopf" entschied sich Kristin MacIver nach ihrem Management-Studium in Irland und den Niederlanden für das Schreiben. Ihre Faszination für alles Keltische, ihre Leidenschaft für vergangene Zeiten und ihre Liebe zur Natur inspirierten sie zu ihrem Debüt. Sie lebt mit ihrem Partner in der Nähe von Stuttgart, wo man sie in ihrer Freizeit entweder auf dem Pferderücken oder im Theater findet. Mit Mut und Liebe durch das Leben zu gehen ist ihr wichtig.

Kapitel 1


Castle Varrich, Herbst 1487

Nicht schon wieder. Leaf schnalzte mit der Zunge, damit ihr Hengst schneller über den Waldboden galoppierte, nahm die Zügel in eine Hand und schob die andere umständlich in den Bund ihrer Hose. Als sie sie wieder herauszog, haftete Blut daran.

»Ach, zur Hölle!« Sie wischte ihre Finger an ihrem schwarzen Leinenhemd ab. Kurz erinnerte sie sich an ihre älteste Schwester Flower, die ihr für den Fall, dass die Blutung mit Bauchkrämpfen einhergehen würde, nicht nur Eisenkraut, sondern auch Ruhe empfohlen hatte. Dann drückte sie die Fersen nur noch einmal fester gegen den Bauch ihres Pferdes.

Der Oktoberwind riss gelbe und orange Blätter von den Birken und Eschen und wehte sie beharrlich über den schlammigen Weg, auf dem bereits mehrere abgebrochene Äste lagen. Vor ihrem inneren Auge sah Leaf ihre Mutter, die erleichtert aufatmete und schlussfolgerte, dass Leafs Sorge und Wut der letzten Tage also nur auf ihre Blutung zurückzuführen waren. Dass sich beides bald wieder legen würde.

Was für ein Unsinn! Leaf lehnte sich im Sattel nach vorn, als ihr Pferd über einen Graben sprang und auf der anderen Seite wieder aufkam. Erstens musste man sich immer Sorgen machen. Und zweitens war Wut nichts, das sich legen sollte. Denn Wut machte stark. Und unverletzlich.

Wenn sie eines sein musste, jetzt, nachdem Lennox Ross ihren Onkel Malik getötet hatte, war es unverletzlich.

»Leaf, du kannst die Spur des Wolfs nicht mehr sehen, wenn du so schnell reitest!«

Sie musste seine Stimme nicht hören, um zu wissen, dass Artair fast zu ihr aufgeschlossen hatte. Wenn er da war, spürte sie es. Die Härchen auf ihrem Arm richteten sich nicht auf, sondern legten sich. Sie blickte schräg hinter sich. »Hat da jemand Angst, dass er seine Wette verliert?«

Artairs Mundwinkel hoben sich leicht, so wie sie es immer taten, wenn er sie zur Einsicht bringen wollte, gleichzeitig aber wusste, dass er damit scheitern würde. »Die Spur ist schon mehr als hundert Fuß vor dem Graben ins Unterholz verlaufen, Wildfang.«

Leaf blinzelte einmal mehr als sonst, ließ sich aber nicht anmerken, dass sie tatsächlich keine ovalen Pfotenabdrücke mehr vor sich sah. Sie rückte den Köcher mit den Pfeilen auf ihrem Rücken zurecht, an dem auch ihr Bogen befestigt war, und gestand sich ein, dass sie bisher nur halbherzig nach dem Wolf suchte, der in der Nacht ein Hochlandrind angefallen hatte. Sonst wäre sie zu Fuß aufgebrochen.

»Wenn du lieber ausreiten willst, kannst du mir das sagen«, fügte Artair spöttisch hinzu. Er ritt mittlerweile neben ihr und hielt sich ebenso mühelos im Sattel wie sie. »Andernfalls drehen wir besser um.«

»Wölfe ruhen in der Nacht nicht. Es muss mehrere Spuren in diesem Wald geben.« Leaf duckte sich unter dem immergrünen Ast einer Kiefer hinweg, der gefährlich tief hing, und musterte Artair von oben bis unten. »Am Ende willst du mir doch nur sagen, dass wir den Wolf nur wegen dir gefunden haben.«

Artair lachte. »Wenn wir getrennt suchen, werde ich eher sagen müssen, dass ich den Wolf nur wegen mir gefunden habe.«

Leafs Mundwinkel zuckten, dann schüttelte sie den Kopf. »Weißt du was, heute ist mir das gleich. Denn du hast recht. Der Wolf hat die Rinder verletzt, und wir sollten ihn finden. Getrennt gelingt uns das eher.«

»Leaf MacKay gibt auf?« Artair sah sie prüfend an.

»Niemals. Aber hier geht es nicht um mich, sondern um den Schutz meines Clans.« Sie zwinkerte ihm zu. »Was nicht bedeutet, dass ich das Tier nicht trotzdem vor dir finden werde, großer Bruder.«

»Nenn mich nicht so«, gab er prompt zur Antwort und ließ sich zurückfallen. Sofort packte Leaf die Zügel so fest, dass ihr das Leder schmerzhaft in die Finger schnitt, denn sie wusste, dass er es nicht mochte, wenn sie ihn so nannte. Sie würde daher nach ihrer Rückkehr nach Castle Varrich als Wiedergutmachung auch sein Pferd trocken reiben.

Kurz sah sie Artair noch nach, dann wandte sie den Kopf wieder nach vorn und schnalzte abermals mit der Zunge, um noch ein wenig Strecke zurückzulegen, da der Wolf mittlerweile überall sein konnte. Dabei kam ihr wieder der ungute Gedanke, dass vielleicht gar kein Wolf das Hochlandrind verletzt hatte. Sondern ein Mann aus Clan Ross, der sich bis nach Castle Varrich geschlichen hatte.

Ein Knurren entstieg ihrer Kehle, während ihr der Wind die Haare ins Gesicht peitschte. Niemand versehrte ihren Clan. Und doch, rief sie sich ins Gedächtnis, hatten die Mitglieder von Clan Ross genau das getan. Sie hatten ihrem Onkel Malik erst einige Rinder gestohlen, danach wehrlose Bauern verletzt, seine Tochter Fia getötet und zuletzt ihn selbst umgebracht. Und das alles nur aus Grausamkeit und Gier. Und Lennox Ross …

Leaf biss sich so hart auf die Lippe, dass sie Blut schmeckte. Lennox Ross war der schlimmste von ihnen. Er hatte den Pfeil durch das Herz ihres Onkels getrieben. So hatte ihr Vater es zumindest Artair erzählt, bevor er diesem die Verantwortung für Castle Varrich übertragen hatte, um danach als neuer Clanführer der MacKays gen Süden aufzubrechen und sich der dortigen Lage anzunehmen. Vor bald zwei Wochen hatte Lennox die Burg Maliks, Achfary Castle, zwar noch nicht eingenommen gehabt, aber Leaf zweifelte keinen Augenblick lang daran, dass er dies nun mit allen Mitteln versuchte. Er war hinterlistig und musste möglichst rasch gefangen genommen werden, damit ihre Familie sich an ihm rächen konnte.

Für Fias Tod, die mit Lennox sogar verlobt gewesen war. Für Maliks Ermordung. Und für das, was vor all den Jahren zwischen ihnen vorgefallen war.

Ein krampfartiger Schmerz in ihrem Unterbauch ließ sie kurz innehalten, und nicht zum ersten Mal überlegte sie, ob sie nicht trotz des ausdrücklichen Verbots ihrer Mutter ebenfalls nach Achfary Castle reiten sollte, um sicherzustellen, dass das auch wirklich geschah. Aber was würde dann aus Castle Varrich werden? Hatte sie sich nicht auch geschworen, dass sie die Burg in der Abwesenheit ihres Vaters zusammen mit Artair so wehrhaft machen würde, dass die Menschen in ihr vor einem möglichen Hinterhalt der Ross geschützt wären?

Auch wenn sie aufgrund dieser Gedanken am liebsten noch schneller und ohne Sattel geritten wäre, parierte Leaf ihr Pferd unmittelbar in den Schritt durch und saß in einer flinken Bewegung ab. Artair hatte recht. Wenn sie den Verantwortlichen für das verletzte Hochlandrind finden wollte, sei es ein Wolf oder ein Mitglied des Clans Ross – und eher wollte sie nicht auf die Burg zurückkehren –, sollte sie wachsamer nach ihm suchen. Zumal es, der Wunde am Hals des Rinds nach zu urteilen, wahrscheinlich eher ein Wolf war, der seinen Pfotenabdrücken nach zudem noch jung und folglich ohne Rudel unterwegs war.

Sie band die Zügel ihres Pferds um dessen Hals, damit es nicht darauf trat, und ließ es dann am Wegrand zurück. Sie hatte Ealair zwar beigebracht, auf sie zu warten, wusste aber, dass der Hengst fliehen würde, sobald ihm Gefahr drohte. Dann war sie auf sich selbst gestellt, aber das war sie ohnehin. Und besser das Tier suchte das Weite, als dass ein Angreifer es verletzte, weil es angebunden war.

Leaf tätschelte Ealair noch einmal kurz den Hals, dann bog sie die Äste eines Brombeerstrauchs zur Seite und tauchte tiefer in den Wald abseits des Wegs ein. Die Eichen und Eiben standen hier enger, das wenige Licht des grauen Tages brach nur spärlich durch die herbstlichen Baumkronen. Steinpilze und Heidekraut überzogen den Boden, ebenso wie Hölzer, gefiederte Farne, Moosbüschel und manchmal auch Steine. Sie gab acht, worauf sie trat, sah einmal etwas durch die Brennnesseln huschen, doch von einem Jungwolf mit graubraunem Fell und zu groß wirkenden Ohren war keine Spur zu sehen.

Zwischen den Baumstämmen pfiff der Wind noch schärfer und lauter. Es war alles andere als behaglich, denn sie konnte nicht einmal mehr ihren Herzschlag noch irgendwelche sonstigen Bewegungen um sich herum vernehmen. Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge, sog den erdigen Geruch tief in ihre Nase und sehnte sich nach Stille. Doch der Wald lebte nun einmal nach seinen eigenen Regeln, genau deshalb mochte sie ihn auch so sehr. Trotzdem riet ihr ein inneres Gefühl dazu, besser ihren Bogen samt Pfeil vom Rücken zu nehmen.

Sie schlich eine Weile weiter, zuckte zusammen, als ein Habicht über ihr aus den Ästen einer Pappel flog, und war danach froh, dass Artair nicht Zeuge davon geworden war. Er hätte sie das nächste Jahrzehnt damit aufgezogen.

»Wo bist du?«, flüsterte sie und überlegte, ob sie nicht lieber zu der Stelle, an der sie die Fährte des Wolfs vorhin verloren hatte, zurückgehen und Artair folgen sollte. Aber erstens würde das nichts bringen, und zweitens würde Artair dann noch glauben, dass sie Angst davor hätte, sich dem Wolf allein zu stellen. Was nicht stimmte, oder zumindest nicht mehr.

Weitere Zeit verging, in der sie neben Fußspuren auch nach dem oft von Knochen durchsetzten Kot eines Wolfs Ausschau hielt, bis Leaf aus dem Augenwinkel heraus tatsächlich die Bewegung eines Tieres sah. Sofort schlug ihr Herz schneller, ihr Griff um den Bogen wurde fester, und ihre Sinne schärften sich. Du kannst das, ermahnte sie sich und spürte gleichzeitig, wie die zwei punktförmigen Bissnarben an ihrem Arm zu jucken begannen. Ein Wolf ist zwar weit gefährlicher als ein Haushund, aber du bist nicht mehr sechs, du bist erwachsen.

Sie wartete einige Atemzüge, bis sich das elende Zittern in ihren Beinen legte, dann näherte sie sich vorsichtig dem Wacholderstrauch, hinter dem sie das Tier vermutete. Sobald sie es sah, würde sie ihren Pfeil...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2024
Reihe/Serie Celtic Dreams
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 15. Jahrundert • Celtic Dreams • Celtic Dreams Band 1 • Childhood Sweethearts Trope • Clanfehde • drei Töchter • eigensinnige Frau • enemies to lovers • enemies-to-lovers books • Familienclan Schottland • Flower MacKay • Forbidden Love Trope • Heilerin • Highlandsaga • Highland-Saga • historische Liebesromane Highlander • Historischer Liebesroman • junge Protagonsitin • Lady Flower MacKay • Lord Sinclair • Love Triangle • MacKay Clan • moderner historischer Roman • Naturelemente • Outlander meets Regency Romance • River MacKay • Schottland 15. Jahrhundert • Stuck Together Trope • Töchter • Unkonventionell • vier Töchter
ISBN-10 3-426-46734-8 / 3426467348
ISBN-13 978-3-426-46734-3 / 9783426467343
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