Throne of the Fallen - Verführt (eBook)
736 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60750-6 (ISBN)
Kerri Maniscalco ist in einem Beinahe-Spukhaus in der Nähe von New York City aufgewachsen, wo auch ihre Faszination für Gruselschauplätze ihren Ursprung nahm. In ihrer Freizeit liest sie alles, was sie in die Finger bekommen kann, kocht mit ihrer Familie und Freunden und trinkt viel zu viel Tee, während sie die subtileren Angelegenheiten des Lebens mit ihren Katzen diskutiert. Sie ist Autorin der »Kingdom of the Wicked«- und »Stalking Jack the Ripper«-Reihen und ihre Bücher stehen regelmäßig ganz vorn auf der New-York-Times- und der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Kerri Maniscalco ist in einem Beinahe-Spukhaus in der Nähe von New York City aufgewachsen, wo auch ihre Faszination für Gruselschauplätze ihren Ursprung nahm. In ihrer Freizeit liest sie alles, was sie in die Finger bekommen kann, kocht mit ihrer Familie und Freunden und trinkt viel zu viel Tee, während sie die subtileren Angelegenheiten des Lebens mit ihren Katzen diskutiert. Sie ist Autorin der »Kingdom of the Wicked«- und »Stalking Jack the Ripper«-Reihen und ihre Bücher stehen regelmäßig ganz vorn auf der New-York-Times- und der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Prolog
Haus Neid
Vor mehreren Jahrzehnten
»Gottverdammter Fae.«
Der Fürst des Neids starrte auf die smaragdgrüne Feder hinab, die gerade aus dem aufgefalteten Pergament in seiner Hand gefallen war. Sein Herz hämmerte vor Wut über die Stichelei. Auf einmal fühlte er ein Brennen zwischen den Schulterblättern, und das Verlangen danach, seine Schwingen zu rufen, war fast schon schmerzhaft.
Dieser Mistkerl wusste jedenfalls genau, wo er Envy am härtesten treffen konnte.
Die auf die Feder eingebrannten Wörter glühten einladend.
Sei bereit.
– L.
Envy atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen, dann sah er auf und suchte in dem vergoldeten Spiegel auf der anderen Seite des Raums nach seinem Abbild. Er betrachtete sich selbst mit dem geschulten Auge eines Kunstkenners. Jemand, der auch die hohe Kunst der Täuschung zu schätzen wusste.
Äußerlich wirkte er ruhig, sogar gelangweilt. Ein Porträt königlichen Müßiggangs. Sein fast schwarzes Haar war perfekt frisiert, die kühlen, arroganten Gesichtszüge zu jenem nervenaufreibenden angedeuteten Lächeln geordnet, das es ihm so leicht machte, andere in sein Bett zu locken.
Eine weitere hübsche Täuschung.
Innerlich tobte er, und sein Zorn loderte so hell, dass sein Bruder Wrath, der König der Dämonen, den Aufruhr auch von seinem eigenen Kreis aus noch spüren und schließlich hier auftauchen würde, um herumzuschnüffeln.
Im Laufe der Jahre war Envy zu einem geübten Schauspieler geworden. Eine Notwendigkeit, um seinen Hof zu retten.
Er wusste, was andere sahen, wenn sie ihn betrachteten. Die Maske eines schönen Nach-mir-die-Sintflut-Prinzen, der Spiele und Rätsel mochte. Dabei waren seine sorgfältig gepflegte Erscheinung und seine Grübchen, die er selten aufblitzen ließ, nur zwei weitere Waffen in seinem Arsenal. Eine clevere Methode, um den gefährlichen Dämon hinter dieser feingemeißelten Fassade zu verstecken. Den skrupellosen Prinzen, der längst jedes Moralempfinden verloren hatte, wenn es darum ging, seine Ziele zu erreichen.
Envy hob die Feder auf und strich fast ehrfürchtig über den smaragdgrün schimmernden Rand, bis sich dieses Gefühl in etwas Dunkleres verwandelte.
Die Feder war eine Erinnerung an jene Zeiten, in denen seine eigenen Kanten noch nicht so hart und rau gewesen waren, und die Nachricht kündigte ihm an, dass ein neues Spiel begann.
Sei bereit. Eine Herausforderung, ein Spiel, das Envy zu gewinnen gedachte. Seit über einem halben Jahrhundert wartete er nun schon darauf, während er dabei zusehen musste, wie sein Hof mit jedem Jahr dem Untergang näher kam. Weil er Schwäche gezeigt, weil er diesen einen Fehler begangen hatte, waren sie alle verdammt.
Dies war ein Geheimnis, das er nicht mehr lange vor seinen Brüdern würde verbergen können, besonders wenn es weiterging wie bisher.
Die Anzeichen waren bereits deutlich wahrzunehmen, wenn man genau hinsah. Sie zeigten sich daran, wie benommen seine Höflinge erschienen. Sie zeigten sich an dieser halben Sekunde des Zögerns, die in jeder Konversation gegenwärtig war. Als könnten sich die Beteiligten einen Moment lang nicht daran erinnern, wo sie waren oder mit wem sie gerade sprachen.
Bis jetzt dauerte diese Verzögerung kaum einen Herzschlag lang, doch es würde schlimmer werden. Mit der Zeit.
Und Envy wusste, dass dieser verdammte Fae das Spiel in die Länge ziehen und so lange wie möglich abwarten würde, nur um ihn weiter zu schwächen. Envy bezog seine Kraft wie alle seine Brüder daraus, dass er seine Sünde in anderen provozierte. Ein Hof in tödlicher Gefahr machte jedoch niemanden neidisch.
Sein Fall würde die gesamte Unterwelt ins Chaos stürzen und eine Lücke aufklaffen lassen, durch die andere – wie etwa sein verschlagener Spielleiter – eindringen konnten.
Wenn Envys Brüder wüssten, wie ernst die Lage war … Nun, er würde dafür sorgen, dass sie es niemals herausfanden. Sollten sie doch glauben, dass er nur ein weiteres frivoles Spielchen trieb, ohne einen anderen Hintergedanken als den, dass er gewinnen wollte, um Neid zu erregen und seine Sünde zu stärken.
Nach all seinen sorgfältigen Winkelzügen würden sie nicht weniger von ihm erwarten.
Ein letztes Mal betrachtete Envy sein Gesicht im Spiegel und vergewisserte sich, dass es keine Risse gab, keinen Hinweis auf seine wahren Gefühle, die durch seine liebste Maske sickerten. Dann steckte er die Feder in seine Weste und zerknüllte den Brief in der Faust.
Wenn die Zeit kam, würde er spielen. Er würde zurückerobern, was ihm gehörte, seinen Hof wieder aufbauen und seinen Kreis nie wieder in Gefahr bringen, indem er sich mit einer Sterblichen einließ.
Envy warf das Pergament ins Feuer und sah zu, wie die Flammen die Botschaft dieses verfluchten Mistkerls verschlangen. Dabei schwor er, dass er eines Tages miterleben würde, wie der Spielleiter genauso zu Asche verbrannte.
Die Flammen, die im Kamin seines Studierzimmers loderten, schienen auch in Envy zu wüten.
Mehrere Jahrzehnte später
»Hei, hei! Wie wär’s mit einem Ritt auf dem einäugigen Monster, das an meine Schlafzimmerdecke gemalt wurde, Liebste?«
Während Lord Nilar Rhanes die Stufen des Thronpodests hinaufstolperte und sich dabei über die berühmt-berüchtigte Schlafzimmergestaltung seines Prinzen lustig machte, wurde ihm vage bewusst, dass irgendetwas – abgesehen von dem offenkundigen Verrat, den er gerade beging – nicht mit ihm stimmte.
Trotzdem, sosehr er es auch versuchte, er brachte nicht den Willen auf, mit diesen unpassenden Kapriolen aufzuhören.
»Wer möchte herausfinden, ob Kunst und Wirklichkeit tatsächlich übereinstimmen?«
Rhanes deutete auf die dralle Brünette, die ihm am nächsten stand.
Er konnte sich einfach nicht mehr an ihren Namen erinnern, und wenn es um sein Leben gegangen wäre. Was ihm ebenfalls seltsam vorkam. Irgendwie hatte er den Eindruck, als würde er sie schon seit einer Ewigkeit kennen, hätte sie bisher jedoch noch nie so geifernd angestarrt wie eine jener verkommenen Gestalten aus dem Hause Lust, einem ihrer rivalisierenden Höfe.
Allerdings verflog dieses Gefühl rasch wieder.
»Du da!«, brüllte er mit donnernder Stimme.
Mit hochgezogenen Knien stolzierte er vor dem funkelnden Thron auf und ab wie der letzte Trottel, wobei sich seine Beine ganz aus eigenem Willen zu bewegen schienen.
»Komm, setz dich auf meinen Schoß, Herzblatt. Ich habe ein gewaltiges Geschenk für dich.«
Rhanes packte sein schlaffes Glied, woraufhin die Damen kicherten.
»Wenn Seine Hoheit dich da oben erwischt, bist du geliefert!«, rief ihm Lord … wer auch immer … zu.
Rhanes schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären. Er musste mehr Dämonenbeerenwein getrunken haben, als er geglaubt hatte. Nicht einmal in seiner Jugendzeit hatte er sich so berauscht, dass ihm die Namen seiner Freunde entfallen waren.
Das hier waren doch seine Freunde, oder?
Er betrachtete die halb vertrauten Gesichter der versammelten Lords und Ladys – eine angeheiterte Gruppe aus zwölf Personen. Dreizehn mit ihm. Abgesehen von Rhanes selbst, der in Rot gehüllt war, trugen sie alle Gewänder in dunklem Jagdgrün. Die Farben und die Zahlen fühlten sich irgendwie...
Erscheint lt. Verlag | 3.5.2024 |
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Reihe/Serie | Höllenfürsten-Reihe |
Übersetzer | Diana Bürgel |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Bad Boy • Booktok • Camilla Antonius • Dämonen • Dämonen Fantasy • enemies to lovers • Envy • Fantasy Liebesroman • Fantasy Romance Bücher • historische Fantasy Romane • Höllenfürsten • Hot Romance • kingdom of the wicked • New Adult Fantasy • Paranormal Romance • Romantasy • Romantasy Bücher • Romantasy Bücher Reihe • Romantische Fantasy • spicy books • spicy romance • TikTok • Vampire |
ISBN-10 | 3-492-60750-0 / 3492607500 |
ISBN-13 | 978-3-492-60750-6 / 9783492607506 |
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Größe: 9,3 MB
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