Das Geheimnis von Winterset (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2639-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Geheimnis von Winterset -  Candace Camp
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Nie hat Reed Moreland aufgehört, Anna zu lieben. Obwohl sie der Grund war, dass er vor drei Jahren voller Schmerz seinen idyllischen Landsitz Winterset verließ. Stunden ungetrübten Glücks hatte er dort mit ihr verbracht, ehe sie ohne Erklärung seinen Heiratsantrag zurückwies. Als er jetzt träumt, dass Anna in Gefahr schwebt, kehrt er unverzüglich zurück nach Winterset, um sie zu beschützen. Sofort spürt er wieder ihre magische Anziehungskraft. Doch dann geschieht ein rätselhafter Mord. Und Reed muss erkennen, dass seine Geliebte etwas zu verbergen hat ...



Bereits seit über 20 Jahren schreibt die US-amerikanische Autorin Candace Camp Romane. Zudem veröffentlichte sie zahlreiche Romances unter Pseudonymen. Insgesamt sind bisher 43 Liebesromane unter vier Namen von Candace Camp erschienen. Ihren ersten Roman schrieb sie unter dem Pseudonym Lisa Gregory, er wurde im Jahr 1978 veröffentlicht. Weitere Pseudonyme sind Kristin James sowie Sharon Stephens, heute schreibt sie nur noch unter ihrem Mädchennamen Candace Camp. Seit sie denken kann, bereitete ihr das Ausdenken von Geschichten viel Freude. Ihre Mutter war Reporterin, ihr Vater Geschäftsführer einer Zeitung, bereits in jungen Jahren dachte sich Candace Camp Geschichten aus. Als Kind ließ sie ihrer Fantasie beim Spielen mit kleinen Figuren freien Lauf und erfand dabei Geschichten. Bereits im Alter von zehn Jahren schrieb sie erste Geschichten auf, schnell wurde das Schreiben zu ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung. Allerdings blieb es ein Hobby, sie studierte an der Universität von Austin in Texas und wurde Lehrerin. Später zog sie nach North Caroline, arbeitete bei einer Bank und entdeckte ihre Vorliebe für Romances, es sind moderne Liebesromane. Während ihres Jura-Studiums an der Universität von North Carolina schrieb sie ihren ersten Liebesroman. Noch heute ist sie davon überzeugt, dass sie die Disziplin, die zum Schreiben eines Romans benötigt wird, durch ihr Jura-Studium erhielt. Nach den ersten Erfolgen gab sie ihre Arbeit in der Anwalts-Kanzlei auf, widmete sich ganz dem Schreiben von modernen Liebesromanen und denkt sich mit Begeisterung neue Geschichten aus. Geboren wurde Candace Camp am 23. Mai 1949 in Amarillo in Texas. Seit 1980 ist sie mit Pete Hopcus verheiratet, sie haben eine gemeinsame Tochter.

2. KAPITEL


Anna fasste die Zügel wieder fester, und das Herz schlug ihr plötzlich bis zum Hals. Doch als die Gestalt aus dem Gebüsch hervorkam und schließlich vor ihr auf dem Fahrweg stand, entspannte sie sich.

„Grimsley. Ich habe Sie gar nicht erkannt.“

Jahre der gebückten Arbeit über Pflanzen und Gräsern ließen den schmächtigen Mann ein wenig gebeugt gehen. Er hob die Hand und nahm seine Kappe ab, unter der ein wirrer Schopf grau gesträhnter dunkler Locken zum Vorschein kam.

„Guten Tag, Miss“, erwiderte Grimsley und neigte zur Begrüßung ehrerbietig den Kopf. Einst war er Hauptgärtner auf Winterset gewesen, und während all der Jahre, in denen das Haus leer gestanden hatte, war er als Hausmeister geblieben.

„Wie geht es Ihnen?“, erkundigte Anna sich höflich.

„Sehr gut, Miss. Nett von Ihnen, danach zu fragen.“ Er grinste sie an und zeigte dabei seine schiefen Zähne. „Das alte Anwesen ist immer noch eine prächtige Schönheit, nicht wahr, Miss?“

„Ja. Mir hat Winterset schon immer sehr gefallen.“ Anna zögerte kurz und fügte dann hinzu: „Wie ich gehört habe, wird der Eigentümer bald zurückkehren.“

Grimsley nickte eifrig. „Ja, Miss, das stimmt. Mr. Norton war heute hier und hat es mir gesagt. Er meinte, dass die Herrschaften zurückkommen. Vielleicht sind Sie dann ja auch wieder öfter hier.“

Rasch schüttelte Anna den Kopf. „Nein, das denke ich nicht.“

„Es ist nicht gut für das Haus, wenn keine de Winters mehr dort leben.“

„Ich bin mir sicher, dass Lord Moreland Ihnen ein guter Dienstherr sein wird.“

„Er ist aber kein de Winter“, beharrte Grimsley. Er drehte sich um und sah zu dem Gebäude hinauf. „Das Haus ist einsam ohne die Familie. Es war nicht gut, dass Lord de Winter es verlassen hat, um in die Wildnis zu gehen.“

„Nach Barbados“, ergänzte Anna. Wenn sie und Mr. Grimsley sich in den letzten Jahren begegnet waren, kamen sie früher oder später immer darauf zu sprechen.

„Einfach so das Haus zu verkaufen …“ Die Miene des Gärtners drückte Missbilligung aus.

„Es war für meinen Onkel viel zu groß“, sagte Anna, „und er wollte dort nicht mehr leben.“

Der Lord de Winter, über den sie sprachen, war Charles, der Bruder ihrer Mutter. Er hatte nie geheiratet, und da er keine Kinder hatte, waren er und Annas Mutter Barbara die letzten de Winters gewesen. Nachdem er beschlossen hatte, Winterset zu verlassen, überließ er seinen gesamten Besitz der Vormundschaft von Annas Vater, damit nach seinem Tod alles an Kit und Anna übergehen würde. Kit verwaltete nach wie vor die Ländereien und das Vermögen der de Winters, doch ihr Vater hatte das Haus verkauft, da sie alle es vorzogen, auf Holcomb Manor zu leben.

Anna konnte sehen, dass ihre Worte Grimsley wie immer nicht hatten beschwichtigen können. Wahrscheinlich würde ihr das auch nie gelingen, denn der Mann war von Winterset und den de Winters geradezu besessen. Er war auf dem Anwesen geboren worden und hatte dort sein ganzes Leben verbracht. Auch während der letzten drei Jahre, in denen Winterset leer gestanden hatte, hatte er weiterhin in dem kleinen Gärtnerhaus gelebt. Es war allgemein bekannt, dass er seit einiger Zeit ganz gerne dem Gin zusprach, und Anna vermutete, dass seine seltsamen Ansichten nicht wenig damit zu tun hatten.

Sie versuchte, die Unterhaltung wieder zu dem Thema zurückzubringen, das ihr nicht aus dem Kopf wollte. „Wissen Sie, wann Lord Moreland eintreffen wird?“

Grimsley schüttelte finster den Kopf. „Bald, meinte Mr. Norton. ‚Bringen Sie alles gut in Schuss, Grimsley.‘ Das hat er gesagt. Ich frage mich, wie ich das allein schaffen soll.“

„Ich glaube nicht, dass er Unmögliches von Ihnen erwartet“, beruhigte Anna ihn. „Ree… Lord Moreland ist ein sehr gerechter Mann.“

Grimsley nickte, aber Anna konnte ihm trotzdem seine Zweifel ansehen.

„Zudem“, fuhr sie unverdrossen fort und wusste, dass sie weniger dem Gärtner als vielmehr sich selbst Mut zu machen versuchte, „wird er nicht lange bleiben. Ich denke, dass er sich nur noch einmal alles genau ansehen will, bevor er über den Verkauf entscheidet.“

„Ja, sicher.“ Grimsley wirkte betreten und wandte den Blick ab. Auf einmal verstand Anna, was den alten Mann beunruhigte.

„Selbst wenn Lord Moreland das Haus verkauft“, versicherte sie ihm in ihrer verständnisvollen Art, die sie bei allen Bediensteten von Holcomb Manor so beliebt gemacht hatte, „wird der neue Besitzer Sie bestimmt als Gärtner behalten wollen. Wahrscheinlich werden sogar noch Leute eingestellt, die Ihnen helfen, das Anwesen wieder so herzurichten, wie Sie es sich wünschen.“

Er sah zu ihr auf und lächelte vorsichtig. „Ja, Miss, das wird er wohl – wenn er so ist wie Sie und Ihr Bruder.“

„Sie sollten wissen, dass auf den Ländereien von Winterset immer ein Platz für Sie sein wird“, erwiderte Anna.

„Ich danke Ihnen, Miss. Auf Wiedersehen, Miss.“ Er verbeugte sich ehrerbietig und zog sich dann in das Gebüsch zurück, aus dem er gekommen war.

Anna sah wieder zum Haus hinauf. Sie musste Kit von Reeds Rückkehr erzählen, denn es würde einen sehr seltsamen Eindruck machen, wenn sie das nicht täte. Kit wusste nichts von dem, was zwischen ihnen beiden vorgefallen war, weil er sich im Ausland aufhielt, als ihr Vater das Anwesen an Reed verkaufte, und Anna hatte ihrem Bruder nie erzählt, was geschehen war. Es mochte wohl sein, dass ihm Gerüchte zu Ohren gekommen waren, von sich aus hatte er indes das Thema nie zur Sprache gebracht. Wenn Reed eintraf, würde Kit ihm seine Aufwartung machen müssen. Alles andere wäre in hohem Maße unhöflich und würde Gerede verursachen. Doch in Anbetracht dessen, was zwischen ihm und Anna geschehen war, würde Reed den Besuch wohl kaum erwidern, und wenn sie sich noch dazu von allen Gesellschaften fernhielte, auf denen sie ihm begegnen könnte …

Aber sie wusste selbst, dass dies eine lächerliche Vorstellung war. Sie konnte nicht während all der Tage oder gar Wochen, die Reed hier sein würde, Unwohlsein vortäuschen. Auf einmal überkam sie ein feiger Fluchtimpuls. Wenn sie doch nur irgendeine Verwandte hätte, der sie einen Besuch abstatten könnte! Nur leider war sie nicht gerade mit vielen Verwandten gesegnet. Ihr Onkel hatte keine Kinder, und die Großtante, die ihre Mutter nach dem tragischen Tod der Eltern aufgezogen hatte, war vor einigen Jahren gestorben. Die einzige Möglichkeit wäre eine Cousine ihres Vaters, die allerdings alle Hände voll damit zu tun hatte, ihre fünf Töchter an den Mann zu bringen. Schon vor Jahren hatte sie Anna gegenüber unmissverständlich klargemacht, dass sie wenig Interesse daran hatte, noch ein Mädchen bei sich im Haus zu haben – zumal eines, das ihre eigenen, wenig reizvollen Töchter in den Schatten stellen würde.

Dann gab es natürlich noch ihre Freundin Miranda, die einen Pfarrer geheiratet hatte und nun in der Nähe von Exeter lebte. Anna hatte sie schon oft besucht und wusste, dass Miranda sie willkommen heißen würde, aber ihre Freundin hatte bereits zwei Kinder und lag derzeit das dritte Mal im Wochenbett. Ihre Schwiegermutter war gekommen, um ihr mit dem Baby zu helfen, und Anna bezweifelte, dass für sie neben der Amme, den Kindern und der Schwiegermutter noch viel Platz in dem kleinen Pfarrhaus sein würde.

Zudem würde ihre plötzliche Abreise just in dem Moment, wo Reed zurückkehrte, Anlass zu allerlei unwillkommenen Vermutungen geben – und das musste Anna unbedingt vermeiden. Sie würde also hierbleiben und versuchen, Reed aus dem Weg zu gehen. Und sollten sie sich doch zufällig einmal begegnen, würde sie höflich lächeln, ein wenig belanglos plaudern, und alles wäre überstanden.

Immerhin waren seitdem drei Jahre vergangen. Sie dachte eigentlich gar nicht mehr an ihn … meistens jedenfalls – und wahrscheinlich erging es ihm genauso. Er hatte die letzten drei Jahre in London verbracht, und Anna war sich sicher, dass es dort nicht an Frauen mangelte, um seine Stimmung zu heben. Vielleicht hatte er ja sogar geheiratet.

Der bloße Gedanke daran versetzte ihr einen Stich im Herzen, selbst wenn sie sich streng ermahnte, nicht so dumm und selbstsüchtig zu sein. Ein begehrter Junggeselle, gut aussehend und charmant wie Reed es war, konnte mühelos eine neue Liebe finden, und genau das wünschte Anna ihm auch. Natürlich tat sie das. Denn sie war längst über ihn hinweggekommen und hatte ihre Träume von einst begraben. Wenn eine erneute Begegnung ihr nun einen immer noch beschämend großen Schmerz verursachte, dann sicher nicht deshalb, weil sie ihn noch liebte!

Verärgert schüttelte sie den Kopf und schnalzte kurz mit der Zunge, um ihr Pferd zu wenden und die Auffahrt wieder hinunterzufahren. Sie wollte sich auf keinen Fall wie ein unsterblich verliebtes Mädchen aufführen. Vor drei Jahren hatte sie nur getan, was sie tun musste, und sie bedauerte es nicht. Nein, kein bisschen. Dieser Teil ihres Lebens gehörte der Vergangenheit an, und sie würde nicht zulassen, dass Reed Morelands Rückkehr ihre Gefühle erneut in Aufruhr brachte.

Sie schlug mit den Zügeln, trieb das Pferd vorwärts und versuchte dabei, den Gedanken daran zu verdrängen, dass sie letztlich nur vor sich selbst davonlief.

Während der nächsten Tage achtete Anna darauf, sich unablässig mit etwas zu beschäftigen, damit sie möglichst wenig an Reed und seine baldige Ankunft denken musste. Sie erledigte alle Stopfarbeiten, die sich in ihrem Nähkorb angesammelt...

Erscheint lt. Verlag 20.1.2024
Reihe/Serie Historical Victoria
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-2639-0 / 3751526390
ISBN-13 978-3-7515-2639-5 / 9783751526395
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