Lassiter Sammelband 1858 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
192 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4727-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1858 -  Jack Slade
Systemvoraussetzungen
4,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2455, 2456 und 2457.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Verblüfft riss Petterson die Augen auf, als der Kellner ins Zimmer trat, und das Mädchen griff hastig nach dem vor ihm auf dem Bett liegenden Kleid, um seine Blöße zu bedecken.

»Wer zur Hölle bist du denn?«, fragte Petterson, rutschte von der Matratze und trat dem Kellner entgegen. »Hast du sie noch alle, einfach hier hereinzuplatzen? Weißt du eigentlich, wer vor dir steht? Mir gehört dieser verdammte Laden hier!«

Der Kellner hob verdattert die Augenbrauen und streckte die Arme mit dem Tablett vor, auf dem sich in einem Eiskübel eine Flasche Champagner befand, daneben zwei Sektkelche.

»Aber … Sie haben doch Champagner bestellt, Sir«, versuchte er, sich zu rechtfertigen. »Um Punkt sieben Uhr sollte ich hereinkommen und dabei Ol’ Man River singen, so wurde es mir aufgetragen. Alles Gute zu Ihrem Geburtstag!« Er lächelte unsicher, räusperte sich und begann nun tatsächlich, das alte Liebeslied an den Mississippi anzustimmen.

Eine ungesunde Röte stieg über dem Hemdkragen von Petterson auf und breitete sich auf seinem feisten Gesicht aus wie Tinte auf Löschpapier. Mit geballten Fäusten stürmte er auf den Kellner zu, und als der erschrocken zurückwich, geriet ihm das Tablett aus der Balance.

Gläser und Eiskübel rutschten herunter und landeten zwischen den Männern auf dem Teppich. Die Flasche blieb ganz, die Gläser zersprangen, und Eiswürfel knirschten unter Pettersons Füßen.

»Raus! Sofort! Und wehe, ich bekomme deine Visage noch ein einziges Mal zu sehen, du Kretin! Du bist gefeuert, und wer auch immer diesen Mist verzapft hat, wird dir zügig folgen!«

Der Kellner hob die Hände und hielt dabei das Tablett wie einen Schild vor sich. »Schon gut, Sir, es tut mir leid – jemand muss sich einen Scherz erlaubt haben, und ich wollte wirklich nicht …«

»Verpiss dich endlich, ehe ich mich vergesse!« Drohend hob Petterson die Faust, und der Kellner wandte sich hastig zur Flucht. Eine Sekunde später war er im Korridor verschwunden, und Petterson drehte sich schwer atmend um.

»Himmel, ich fasse es nicht«, brummte er kopfschüttelnd. »Welcher Vollidiot ist bloß …« Verblüfft stellte er fest, dass das Mädchen wieder vollständig angekleidet vor ihm stand. Nicht nur das – jede Freundlichkeit war aus ihrem Gesicht verschwunden und hatte grimmigem Zorn Platz gemacht.

»Du hast recht, Willy«, sagte sie und tippte ihm mit ausgestrecktem Zeigefinger gegen die Brust. »Aber der Vollidiot bist wohl eher du! Glaubst du etwa, ich finde es lustig, wenn mir wildfremde Lakaien auf die Titten starren? Ist das deine Art von Humor? Dann verrate ich dir mal etwas: Ich kann darüber gar nicht lachen!«

Beschwichtigend hob er seine Hände und wollte sie ihr auf die Schultern legen, doch sie stieß sie brüsk zur Seite.

»Jetzt hör mal, Süße. Du musst mir glauben, ich habe nichts davon gewusst …«

»Aber sicher!«, giftete sie und verzog die Lippen zu einem humorlosen Lächeln. »Du bist der Boss von dem Schuppen hier, und trotzdem kommt einer deiner Angestellten einfach so rein marschiert, ohne anzuklopfen! Hältst du mich für so dämlich, dass ich dir das abnehme? Du hast ja nicht mal abgeschlossen!«

Petterson überlegte fieberhaft, ob sie damit recht hatte. Eigentlich war er sich ziemlich sicher, dass er die Tür vorhin verriegelt hatte, doch beschwören konnte er es nicht.

»Na gut, du hattest deinen Spaß – wenn es das war, was du unter Spaß verstehst. Wünsche noch einen schönen Abend!« Ihre Blicke schienen Funken zu sprühen, als sie mit einer tiefen Zornesfalte über der Nasenwurzel an ihm vorbeirauschte und krachend die Tür hinter sich zuschlug.

Völlig perplex starrte Petterson auf das zitternde Türblatt, während seine Erektion zusammenschrumpfte und der Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Er sackte mit dem ausladenden Hintern auf dem Fußende des Bettes nieder und kratzte sich am Kopf.

Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Welcher hirnverbrannte Volltrottel hatte sich das ausgedacht? Wenn Herman Davis, der Portier und Chef des Hotelpersonals auf diese unselige Geburtstagsüberraschung gekommen war, durfte er sich morgen einen neuen Job suchen.

Petterson erhob sich und griff nach dem eleganten, maßgeschneiderten Jackett, das über der Stuhllehne hing. Grimmig schob er das Kinn vor und beschloss, sich sofort ins Foyer zu begeben, um dem Dilemma auf den Grund zu gehen.

Er hatte die Hand bereits auf dem Türknauf, als er spürte, dass etwas nicht stimmte. Das Jackett war zu leicht und wölbte sich nicht über dem Herzen.

Entgeistert fuhr er mit der linken Hand in die Innentasche und stieß scharf die Luft aus, als er feststellte, dass sie leer war.

Seine Brieftasche war verschwunden.

»Dieses ausgekochte Aas«, flüsterte er.

Er riss die Tür auf, sprang hinaus auf den Korridor, schnappte nach Luft, während sein Puls in bedrohliche Höhen schnellte und prallte gegen die gegenüberliegende Wand, bevor er sich taumelnd in Richtung der hinabführenden Treppe bewegte.

»Haltet sie …«, brachte er keuchend hervor. »Haltet … sie … auf …« Kurz vor der Treppe durchzuckte ein scharfer Schmerz seine Brust, und er griff sich ans Herz, bevor er auf die Knie fiel und mit hervorquellenden Augen zu Boden ging.

Herman Davis, der vom Tresen im Foyer aus den Zusammenbruch seines Arbeitgebers bemerkte, erkannte den Ernst der Lage sofort und schickte den Pagen los, um einen Arzt zu holen.

Die kompetente Hilfe des wenige Minuten später eintreffenden Doktors rettete dem Hotelbesitzer das Leben, doch nachdem Petterson sich halbwegs von dem Herzinfarkt erholt hatte und in der Lage war, den Diebstahl seiner wohlgefüllten Börse anzuzeigen, waren die junge Frau und der Kellner, der selbstverständlich nicht auf seiner Lohnliste stand, schon längst über alle Berge.

»Dreihundertvierundzwanzig Dollar!« Norman Prentice pfiff leise durch die Zähne. »Nicht übel.«

Loretta, die neben ihm auf der Bank des Landauers saß, schmunzelte und griff in ihren Ausschnitt, um eine golden funkelnde Taschenuhr zwischen den Brüsten hervorzuziehen. »Und dieses Schmuckstück bringt mit Sicherheit noch mal achtzig weitere Greenbucks ein – oder was meinst du, Wiseman?«

Nathan Cole, den alle nur Wiseman nannten, lehnte sich aus dem Sattel seines Rappen, um die Uhr entgegen zu nehmen. Er ließ den Deckel aufschnappen, kniff das rechte Auge zu und taxierte den Zeitmesser ausgiebig.

»Hmm …«, brummte er gedehnt. »Die Kette ist nur vergoldetes Sterlingsilber, und die Uhr selbst nicht besonders gut verarbeitet. Bei Leuten, die sich auskennen, kriegen wir höchstens dreißig dafür. Aber vielleicht finden wir einen Dummen, der uns hundert zahlt.« Er schaute auf und zwinkerte Loretta verschmitzt zu. »Ihr wisst schon, der Trick mit der Tochter des verschuldeten Grafen aus Ungarn.«

Oscar, Normans Bruder, der gegen das Wagenrad des Landauers gelehnt eine Zigarette rauchte, nickte mit einem schiefen Grinsen. »Dafür müssten wir aber in ein Casino, und du hast selbst gesagt, dass alle lohnenswerten Spielhöllen in der Gegend bis auf weiteres verbrannte Erde sind.«

Wiseman zuckte die Achseln und warf die Uhr Norman zu, der sie geschickt mit der Hand auffing und in seiner Jacke verschwinden ließ.

»Ich schätze, Louisiana ist für uns inzwischen in Gänze verbrannte Erde, Freunde. Es wird Zeit, den Blick gen Norden zu richten.«

Loretta hob die Augenbrauen und schlang die Arme um ihre Schultern. »Damit meinst du aber nicht wirklich Norden , oder?« Theatralisch begann sie zu bibbern und mit den Zähnen zu klappern. »Da ist es kalt und regnet dauernd. Schon bei dem Gedanken daran bekomme ich einen Schnupfen.«

Norman lachte und rieb ihr über den Rücken. »Keine Sorge, Schwesterherz. Das wird uns Wiseman doch nicht antun wollen.«

Er warf ihrem Anführer einen neugierigen Blick zu. »Oder, Nat?«

Der Angesprochene schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Ich hatte eher an Tennessee gedacht. Mildes Klima, wohlhabende Städte, und wenn wir dem Mississippi folgen, können wir in zwei Tagen zwei Staatsgrenzen hinter uns bringen.«

Oscar blickte wachsam in Richtung seines Anführers. »Wenn ich deine Miene richtig deute, hast du schon einen Plan in petto.«

Wiseman runzelte die Stirn. »Ich muss mir wohl Sorgen um mein Pokerface machen, Kleiner. Du scheinst in mir zu lesen wie in einem offenen Buch.«

»Nicht ganz.« Oscar grinste breit und warf seine Zigarette fort. »Du warst heute Morgen beim Telegrafenbüro und hast eine Nachricht erhalten. Willst du uns nicht verraten, was darin stand?«

Wiseman lächelte. »Sicher. Aber alles zu seiner Zeit.« Er warf einen Blick den Hügel hinab auf die Stadt, über der sich langsam die Dämmerung herabsenkte. »Jetzt sollten wir machen, dass wir davonkommen, bevor Mr. Petterson uns den Sheriff und seine Deputies auf den Hals hetzt, meint ihr nicht? Wenn wir uns beeilen, können wir heute Nacht noch Monroe erreichen.«

Gesagt, getan. Sie beeilten sich, über die Brücke bei Gallup den Red River zu überqueren und den Ort ihres jüngsten Coups hinter...

Erscheint lt. Verlag 19.12.2023
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4727-3 / 3751747273
ISBN-13 978-3-7517-4727-1 / 9783751747271
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,5 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
14,99
Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson

von Hallgrímur Helgason

eBook Download (2011)
Tropen (Verlag)
9,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49