Die freien Bastarde - Die Geteilten Lande 3 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
624 Seiten
Panini (Verlag)
978-3-7569-9978-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die freien Bastarde - Die Geteilten Lande 3 -  Jonathan French
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Der Abschlussband der gefeierten Halb-Ork-Saga von Jonathan French. Der Krieg hat seine Weg in die Geteilten Lande gefunden und droht alles zu zerstören, wofür Schakal und seine Bande hartgesottener Keilerreiter derart hart und entbehrungsreich gekämpft haben. Das große Finale wartet mit teuflische Wendungen, unvergesslichen Momenten für alte und neue Charaktere und eine unsichere Zukunft der Geteilten Lande auf - und gibt dem unvergleichlichen Trio aus Schakal, Augenweide und Vollkorn den mitreißenden, blutgetränkten Abschied, den es verdient. Ganz wie es sich für echte Bastarde eben geziemt.

Jonathan French ist der Autor der Autumn's Fall Saga und der Geteilte Lande-Trilogie. Sein Debütroman The Exiled Heir wurde 2012 bei den Georgia Author of the Year Awards als bester Erstlingsroman nominiert. Als engagierter und energiegeladener Redner leitete Jonathan diverse Podiumsdiskussionen auf Fan-Messen wie der DragonCon, der TimeGate und der CONjuration. Kürzlich hatte er das Vergnügen, in einer Episode der Webserie Retroblasting als Berater für die kulturellen Auswirkungen des Dungeons & Dragons-Franchise präsentiert zu werden. Jonathan wohnt derzeit mit seiner Frau und seinem Sohn in Atlanta.

Jonathan French ist der Autor der Autumn's Fall Saga und der Geteilte Lande-Trilogie. Sein Debütroman The Exiled Heir wurde 2012 bei den Georgia Author of the Year Awards als bester Erstlingsroman nominiert. Als engagierter und energiegeladener Redner leitete Jonathan diverse Podiumsdiskussionen auf Fan-Messen wie der DragonCon, der TimeGate und der CONjuration. Kürzlich hatte er das Vergnügen, in einer Episode der Webserie Retroblasting als Berater für die kulturellen Auswirkungen des Dungeons & Dragons-Franchise präsentiert zu werden. Jonathan wohnt derzeit mit seiner Frau und seinem Sohn in Atlanta.

20

»… und man sollte meinen, sie wären gute Köche. Das würde doch naheliegen. Sieh dir die Brennerei an! Na ja, ich meine, du kannst sie nicht sehen, weil sie auf der anderen Seite der Geteilten Lande liegt und außerdem alles eingestürzt ist, aber denk an die Brennerei. Bastarde waren Pioniere, sie zerstörten Schlösser, also ist es logisch, dass ihr Schloss gut gebaut war. Alle Spitzbuben waren Huren. Iltis ist ein Zauberer des Fickens. Schädelsäer? Sie waren Totengräber. Deshalb ist die Furche unterirdisch, und ihre Brüder sind alle sehr unheimlich. Also, Vollkorn, wenn die Bruderschaft der Kessel als Diener der Köche angefangen hat, warum sind sie dann die schlechtesten Köche in Ul-wundulas?«

Vollkorn antwortete nicht.

Nicht, dass Übeltäter eine Antwort von ihm gebraucht hätte. Der junge Mischling holte kaum Luft, bevor er fortfuhr.

»Kein Scherz! Die Keiler überlegen es sich zweimal, bevor sie ihre Rüssel in die Tröge stecken. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie besseren Fraß hatten als wir! Du hättest diese Suppe sehen sollen. Nein! Du hättet sie riechen sollen! Das erinnerte mich an die Zeit, als wir Schlammköpfe Dünnpfiff bekamen, weil Krämer sich weigerte, verdorbenes Fleisch wegzuwerfen. Hat er das auch gemacht, als du Anwärter warst? Ich wette, das hat er, der alte Geizhals.«

Vollkorn musste sich zusammenreißen, um Matschepatsch nicht zu einer schnelleren Gangart anzuspornen. Er mochte Übeltäter, und es war schön, ihn zu sehen, aber der Wortschwall hatte – ähnlich wie der Dünnpfiff durch Krämers verdorbene Lebensmittel – den ganzen Morgen nicht aufgehört. Die gelegentlichen Grunzlaute, die Vollkorn als Antwort hervorzauberte, waren nicht gerade hilfreich und nötigten den jüngeren Mischling dazu, die Stille zu füllen. Diesmal versuchte Vollkorn, ihn völlig zu ignorieren, und betrachtete die Wolken, die sich am östlichen Himmel zusammenzogen. Sie waren schnell immer dunkler geworden und sahen aus, als hätten sie das dringende Bedürfnis, ungemütlich zu werden. Regen gab es in Ul-wundulas nicht oft, aber die Frühjahrsstürme brachten den Großteil davon. Am Nachmittag würden sie nass sein.

»Jedenfalls«, fuhr Übeltäter fort, »war ich noch nie so froh, den Häuptling zu sehen. Die letzten Monate waren … Ich verstehe nicht, warum Schlangenschlupf nicht bei der Bruderschaft gelandet ist! Der Glückspilz hat es sich bei der Flut bequem gemacht. Glaubst du, der Häuptling mag ihn lieber als mich? Ich dachte immer, ich wäre ihr Liebling. Aber es tut gut, wieder zu reiten und von dort weg zu sein. Was sagt das aus, dass ich lieber eine Stadt belagern würde, als noch einen Tag länger bei Blumenkohlohr und seinem beschissenen Essen zu bleiben? Und damit meine ich, dass er seine Rotte mit Scheiße füttert.«

Übeltäter mochte erleichtert sein, Schwarzer Knöchel hinter sich gelassen zu haben, aber Vollkorn hatte das noch nicht getan. Sein Körper saß auf Matschepatsch, kilometerweit von der Festung entfernt. Sein Geist jedoch war immer noch in der düsteren, muffigen Kammer, in der Schlauberger lag.

Vollkorn hatte versucht, in seiner Nähe zu bleiben, aber es hatte nicht lange gedauert, bis seine Masse in dem engen Raum nur noch ein Hindernis war. Die alte Sprosse arbeitete mit der Geduld eines wachsenden Baumes um ihn herum, wechselte Schlaubergers Verbände und Bettzeug, rieb Salben in sein verdorbenes Fleisch, hüllte seinen Körper in den Rauch verschiedener schwelender Kräuter und führte Flüssigkeiten mit einem hohlen Knochenstück in seinen Mund. Ganz gleich, was er tat, der sanfte Gesang ging weiter. So wenig der Elf Vollkorn zur Kenntnis nahm, so pflichtbewusst war er Schlauberger gegenüber. Das Kind war am Leben und litt, aber sein Betreuer tat alles für sein Wohlergehen. Er gab Vollkorn nicht das Gefühl, nicht willkommen zu sein, sondern einfach nur überflüssig. Dennoch blieb Vollkorn, bis die Kriegsangelegenheiten seine Anwesenheit erforderten, auch wenn er ihnen seine Aufmerksamkeit nicht widmen konnte.

Weide und Grasmücke hielten einen ganzen Tag lang eine private Beratung ab, bevor sie die anderen Häuptlinge zum Palaver zusammenriefen. Als sie in den späten Nachtstunden wieder auftauchten, waren der Plan aufgestellt und Befehle erteilt.

Im nächsten Morgengrauen ritten die Rotten los.

Die Kolonne, die sich vom Gebiet der Bruderschaft entfernte, war die größte Ansammlung von berittenen Mischlingen, die Vollkorn je gesehen hatte, weit über dreihundert an der Zahl. Ihm war nicht klar gewesen, nicht in dieser Deutlichkeit, wie effektiv Faulpelz und Dreschflegel bei ihren Rekrutierungsreisen nach Hispartha gewesen waren. Die Früchte ihrer zweijährigen Arbeit hatten die Reihen der Rotten gestärkt. Die meisten hatte Augenweide zur Ausbildung in die Suhle geschickt. Neben Vater vertraute sie Keilerlippe mehr als den anderen Häuptlingen, und er hatte aus den Besten der Gruppe schnell fähige, wenn auch unerfahrene Rottenreiter gemacht. Die Stoßzahnflut zählte nun einhunderteinundzwanzig Halb-Orks und war damit so stark wie seit ihrer Gründung nicht mehr. Die Bruderschaft der Kessel war auf über achtzig angewachsen. Die gleiche Anzahl von unabhängigen Reitern und Kerbes etwa sechzig Scherben vervollständigten die versammelte Kavallerie. Von allen Häuptlingen hatte sich nur Gruft geweigert, neues Blut aufzunehmen. Weide hatte die Schädelsäer nicht nach Schwarzer Knöchel gerufen, weil sie es für das Beste hielt, sie im Osten zu lassen, damit sie die Armee Hisparthas im Auge behielten, die jetzt im Besitz der Dreiblutbastion war. Vollkorn hoffte, dass diese zwei Dutzend Bastarde – und die zweihundert Söhne in der Wiege – nicht den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen würden.

Glücklicherweise war der große Tross von Keilern, der jetzt eine Staubwolke aufwirbelte, nur ein Teil der Kräfte, die sich auf Kalbarca zubewegten.

Schakal und die Flotte setzten ihren Weg auf dem Fluss fort, weniger als anderthalb Kilometer von der linken Seite der Kolonne entfernt. Die ehemaligen Galeerensklaven hatten ihre eigene Rotte gebildet, obwohl sie auf Wellen und nicht auf Barbaren ritten. Sie hatten sich selbst die Weißen Handgelenke genannt, nach dem Stück bleichen Fleisches, das zurückblieb, nachdem ihre Fesseln durchschlagen worden waren. Es war eine Herausforderung, ein angemessenes Tempo zwischen den Keilern an Land und den Schiffen auf dem Wasser zu finden. Das Terrain erlaubte es den Reitern nicht immer, in Sichtweite des Guadal-kabir zu bleiben, was die erste Strecke der Reise zu einer frustrierenden Angelegenheit machte. Aber Weide und Grasmücke hatten die Sache im Griff, bevor die Sonne zu hoch stand, und schickten ihre Vorreiter immer wieder zum Fluss, um sicherzustellen, dass die Ruderschläge mit dem Hufschlag des Trabs übereinstimmten.

Schlangenschlupf galoppierte von seinem letzten Ritt dieser Art zurück und winkte mit seinem vernarbten Arm in die Richtung, aus der er gerade gekommen war. »Übeltäter. Du bist dran.«

Übeltäter verzog das Gesicht. »All diese Mischlinge, und es ist immer noch Aufgabe der Bastarde, einen Haufen Boote im Auge zu behalten.«

»Es steht dir frei, dich beim Häuptling zu beschweren«, sagte Schlupf.

Übeltäter zögerte, der Mund stand halb offen, die Hand kratzte an der rasierten Kopfhälfte, während er überlegte.

»Du bist ihr Liebling«, sagte Vollkorn und nickte in Richtung der entfernten Spitze der Kolonne, wo Augenweide ritt.

Übeltäters Mund klappte zu, und er wendete seinen Keiler in Richtung des Flusses.

Schlangenschlupf gluckste und lenkte seinen Keiler neben Matschepatsch. Das leichtere Tempo erlaubte es ihm, den halben Umhang, den er trug, über das runzlige Fleisch seines linken Arms zu ziehen. Nach all der Zeit bereitete die Sonnenwärme seiner alten Brandwunde immer noch Schmerzen. Er betrachtete die wachsende Sturmwand.

»Es wird bald einen gewaltigen Platzregen geben.«

Vollkorn brummte zustimmend. Er spürte, wie sein Bastardbruder ihn verstohlen ansah.

»Ich werde kein Geschwätz von mir geben«, sagte Schlupf nach einem Moment. »Ich nehme an, Übeltäter hat dir inzwischen die Ohren vollgequatscht.«

»Das weiß ich zu schätzen.« Vollkorn ließ für ein Dutzend Hufschläge oder so Stille herrschen. »Iltis hat ihn davon überzeugt, dass er ein Sexzauberer ist.«

Schlangenschlupf stieß ein so lautes Lachen aus, dass die Scherben, die vor ihm ritten, Blicke nach hinten warfen.

Vollkorn konnte sich seine eigene Belustigung nicht länger verkneifen. »Ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob er das aus erster Hand weiß.«

Schlangenschlupf schauderte übertrieben. »Verdammt, kannst du dir das vorstellen?«

»Nein. Danke. Ich habe Iltis mit einer Frau gesehen. Fast mehr, als ich ertragen konnte.«

»Ah, genug! Das haben wir alle! Dieses verdammte schmale Gesicht …« Schlupf verzerrte seine eigenen Gesichtszüge zu einer großäugigen, zähnefletschenden Maske der Intensität. Es sah nicht aus wie Iltis, war aber irgendwie perfekt.

»Tut nicht so, als wüsstet ihr nichts davon!«, rief Vollkorn den lauschenden Scherben zu. »Ihr habt es auch gesehen!«

»Ich bin erstaunt, dass sie ihn nicht getötet haben«, sagte Schlupf, als die anderen Rottenreiter sich kopfschüttelnd wieder nach vorne drehten. »Ich bin erstaunt, dass wir es nicht getan haben!«

Vollkorn nickte. »Aber willst du etwas Komisches hören? Ich habe ihn vermisst. Iltis!«

»Ich weiß«, sagte Schlangenschlupf. »Ich auch. Aber sag es ihm bloß...

Erscheint lt. Verlag 28.11.2023
Reihe/Serie Die Geteilten Lande
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Astounding-Award • Brutal • Crawford Award • Drachen • episch • Fantasy • Locus-Award • magisch • Orcs • Orc-Stämme • Orks • World Fantasy Award
ISBN-10 3-7569-9978-5 / 3756999785
ISBN-13 978-3-7569-9978-1 / 9783756999781
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