Die Angst, die niemals endet (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
300 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01728-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Angst, die niemals endet -  Alex Smith
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Er sucht die Wahrheit - selbst, wenn sie ihn tötet ... Fünf Monate, nachdem DCI Ketts Frau entführt wurde, gibt es endlich eine Spur: Es ist ein Horrorkabinett, das die Ermittelnden in der verlassenen Londoner Villa vorfinden, in der offenbar mehrere Frauen festgehalten und gefoltert wurden. Robert Kett kehrt für seinen persönlichsten und gefährlichsten Fall nach London zurück. Es zerreißt ihn - seine drei kleinen Töchter sind auf ihren Vater angewiesen, doch er hat ihnen auch versprochen, ihre Mutter nach Hause zu bringen. Als er Billies Handy am Tatort findet, zögert er keine Sekunde, sein Leben für das seiner Frau zu geben. Nichts für schwache Nerven - der dritte Teil der Erfolgsserie um DCI Robert Kett. ????? Alex Smith schrieb sein erstes Buch im Alter von sechs Jahren. Es war nicht gerade gut, aber es kamen übernatürliche Monster darin vor. Später veröffentlichte er Horror-Romane unter seinem vollen Namen Alexander Gordon Smith. Seine drei Töchter inspirierten ihn dazu, über einen Detective zu schreiben, der ebenfalls kleine Kinder hat. In den Thrillern mit DCI Robert Kett geht es wieder um Monster, die sind jedoch menschlicher Natur und daher umso Furcht einflößender. Alex Smith lebt in Norwich mit seiner Frau und seinen Kindern.

Alex Smith schrieb sein erstes Buch im Alter von sechs Jahren. Es war nicht gerade gut, aber es kamen übernatürliche Monster darin vor. Später veröffentlichte er Horror-Romane unter seinem vollen Namen Alexander Gordon Smith. Seine drei Töchter inspirierten ihn dazu, über einen Detective zu schreiben, der ebenfalls kleine Kinder hat. In den Thrillern mit DCI Robert Kett geht es wieder um Monster, die sind jedoch menschlicher Natur und daher umso Furcht einflößender. Alex Smith lebt in Norwich mit seiner Frau und seinen Kindern.

Alex Smith schrieb sein erstes Buch im Alter von sechs Jahren. Es war nicht gerade gut, aber es kamen übernatürliche Monster darin vor. Später veröffentlichte er Horror-Romane unter seinem vollen Namen Alexander Gordon Smith. Seine drei Töchter inspirierten ihn dazu, über einen Detective zu schreiben, der ebenfalls kleine Kinder hat. In den Thrillern mit DCI Robert Kett geht es wieder um Monster, die sind jedoch menschlicher Natur und daher umso Furcht einflößender. Alex Smith lebt in Norwich mit seiner Frau und seinen Kindern. Alice Jakubeit übersetzt Romane, Sachbücher und Reportagen aus dem Englischen und Spanischen, u.a. Alexander McCall Smith, Greer Hendricks & Sarah Pekkanen, Brian McGilloway und Eva García Sáenz. Sie lebt in Düsseldorf.

PROLOG


Mittwoch

Irgendjemand hatte Detective Sergeant Adam Ridgway einmal gesagt, London sei die Hölle.

Heute war er sich so sicher wie noch nie, dass das stimmte.

Er lenkte den Ford Focus an den Straßenrand und hielt an, ließ aber den Motor laufen. Die Scheibenwischer schlugen unablässig hin und her wie ein erregt klopfendes Herz, doch selbst auf höchster Stufe konnten sie die Windschutzscheibe nicht regenfrei halten. Den ganzen Tag lang hatte er immer wieder gehört, der Himmel habe seine Schleusen geöffnet. Falls dem so war, dann vielleicht, um endlich den Gestank aus der Stadt zu spülen. Wenn es nur stark genug regnete, würde London womöglich endlich sauber.

Schön wär’s, dachte er.

Mit zusammengekniffenen Augen blickte er durch den Regen auf eine Straße, die einem Märchen zu entstammen schien. Hinter hoch aufragenden Linden und befestigten Mauern prunkten herrschaftliche Häuser, so unnahbar, dass sie nur die Spitzen ihrer Dächer sehen ließen, auf denen sich Dutzende von Schornsteinen wie Geschütztürme auf einem Zerstörer erhoben, die den Regen zurückschlagen sollten. Keins der Häuser hatte eine Hausnummer, was Ridgway eigenartig und zugleich extrem ärgerlich fand.

Er zog einen Zettel aus der Jackentasche. Das Papier fühlte sich fettig an und war schon so oft auseinander- und wieder zusammengefaltet worden, dass es einem Stück Pergament aus einer mittelalterlichen Gruft glich. Die kleinen krakeligen Zeichen darauf sahen aus, als hätte die Hand des Schreibenden heftig gezittert.

Bishop 73.

«Wirst du mich irgendwie weiterbringen oder nicht?», fragte er den Zettel.

Gut möglich, dass die Antwort nein lautete, wie bei jedem anderen Anflug einer Spur, den er bisher entdeckt hatte. Nicht ein einziger Hinweis hatte sie weitergebracht, sie drehten sich immer nur im Kreis. Nicht eine einzige Zeugenaussage – nicht, dass irgendjemand gewagt hätte, mehr als seinen oder ihren Namen anzugeben – hatte ein wenig Licht ins Dunkel dieses beschissenen Falls gebracht. Ridgway war die Aufgabe übertragen worden, Billie Kett und die Männer, die sie entführt hatten, zu finden. Doch genauso gut hätte man ihm befehlen können, den Mond vom Himmel zu holen. Billie zu finden war unmöglich, weil diese Stadt jede wie auch immer geartete Wahrheit gut verbarg.

Die Hölle gab ihre Geheimnisse schließlich nicht preis.

Aber Bishop 73 war nun mal alles, was er hatte, und wenn er dem nicht nachging, wie sollte er seinem alten Freund Robbie dann jemals wieder unter die Augen treten? Er hatte Detective Chief Inspector Kett sein Wort gegeben, dass er ihm helfen würde, seine Frau zu finden, und auch wenn seit diesem Versprechen fünf lange Monate vergangen waren, würde er die Suche noch lange nicht aufgeben.

«Dreiundsiebzig», sagte er, faltete den Zettel wieder zusammen und steckte ihn in die Tasche seines Sakkos. «Wo bist du?»

Er legte den Gang ein und rollte durch die Straße. Regen trommelte aufs Autodach, es klang wie ein Angriff, so als würden die Menschen hinter diesen hohen Mauern Steine auf ihn werfen. Er war hier nicht willkommen, das war ihm schon klar. Dies war eine unfreundliche Straße. Eine lieblose Straße. Er war erst seit ein paar Jahren Detective bei der Met, der Metropolitan Police, aber er kannte London gut genug, um zu wissen, welche Gegenden die eigentlich gefährlichen waren. Es waren nicht die Hochhaussiedlungen, in denen die Banden ihre Kriege führten, es waren nicht die Ecken, an denen Drogen verkauft wurden. Es waren Straßen wie diese, denn die Häuser hier waren Burgen, sie waren Königreiche, und die Bewohner konnten sich alles erlauben.

Ridgway rollte an einem schmiedeeisernen Tor vorbei, auf dem eine gewaltige Siebenundsechzig prangte. Mehr brauchte er nicht. Er fuhr an zwei weiteren überdimensionierten Häusern vorüber, hielt vor dem nächsten Anwesen und schaltete den Motor aus. Sofort kroch die Kälte in den Wagen, und er rieb sich die Arme. Über einem hohen Tor konnte er trotz des strömenden Regens den oberen Teil eines palastartigen weißen Gebäudes mit acht breiten, dunklen Sprossenfenstern erkennen, die ihn anzustarren schienen. Sie sahen aus wie Spinnenaugen, dachte er, und trotz seiner zweiunddreißig Jahre erschauerte er bei diesem Gedanken.

 

Reiß dich zusammen, Adam, dachte er. Laut sprach er es allerdings nicht aus. Obwohl der Regen auf die Karosserie trommelte, kam ihm die Straße zu still vor, zu leer.

Zu tot.

«Ach, scheiß drauf», zwang er sich zu sagen und schnippte mit den Fingern, um den Bann zu brechen. «Es ist bloß ein Haus.»

Er öffnete die Tür, stieg aus und war innerhalb von Sekunden bis auf die Haut durchnässt. Sein Mantel lag im Kofferraum. Er holte ihn heraus und zog ihn über, während er bereits über den breiten Gehweg zu einer gewaltigen Konifere platschte, die an der zwei Meter fünfzig hohen Mauer wuchs und ein wenig Schutz vor dem Regen bot. Er überlegte, ob er Superintendent Barry Benson anrufen sollte, doch Bingo – wie er von der gesamten Truppe genannt wurde – wollte sicher nicht gestört werden, außer es gäbe etwas Konkretes. Er zog das Telefon hervor und schrieb ihm stattdessen eine Nachricht:

Überprüfe 73 Bishops Avenue, Update folgt.

Der Regen versuchte, ihm das Telefon aus der Hand zu spülen, wollte es mit dem Wasser, das durch den Rinnstein strömte, fortreißen. Das Display war so nass, dass es ihm zunächst nicht gelang, die Nachricht abzusenden. Als das vertraute wusch ertönte, steckte er das Telefon wieder ein.

«Na dann.» Er blies Regentropfen von den Lippen. «Hoffentlich ist es das wert.»

An der Mauer war eine Klingelanlage mit Kamera montiert, aber sie war nicht eingeschaltet, was Ridgway daran erkannte, dass keine Lämpchen leuchteten. Pflichtschuldig betätigte er trotzdem die Klingel.

«Hallo? Hier ist DS Ridgway von der Metropolitan Police. Würden Sie bitte das Tor öffnen?»

Nichts. Keine Antwort, kein Knistern oder Rauschen. Ridgway seufzte, zog den Mantelkragen um den Hals zusammen und trat ein paar Schritte zurück. Die Mauer um das Grundstück war von kunstvollen schwarzen Metallschnörkeln gekrönt, die hübsch aussahen, aber so konstruiert waren, dass man sich daran verletzte, wenn man versuchte, hinüberzuklettern. Das Tor war niedriger und nicht mit solchen Schutzvorkehrungen versehen – die beiden Überwachungskameras links und rechts davon genügten als Sicherheitsmaßnahme. Ridgway winkte ihnen zu und war sich ziemlich sicher, dass niemand da war, der zurückwinken konnte.

Sehnsüchtig blickte er zurück zum Auto und fragte sich, ob er einfach wieder fahren sollte. Dann stellte er sich widerwillig die Frage, von der er gewusst hatte, dass er irgendwann mit ihr konfrontiert würde.

Was würde Robert Kett tun?

Eigentlich hatte Bingo ihm sogar befohlen, sich genau diese Frage niemals zu stellen, denn die Antwort war normalerweise etwas Absurdes, Impulsives und wahrscheinlich Gesetzwidriges.

Aber zugleich meistens etwas, womit der Fall aufgeklärt wurde.

«Was würdest du tun, Robbie?», fragte er. «Was würdest du tun, um deine Frau zu finden?»

Alles, lautete die Antwort. Absolut alles.

Bishop 73 war nicht viel. Der Informant, der diese Angaben gemacht hatte – ein Mann, der so unglaubwürdig wie nur etwas war –, hatte ihm nicht gesagt, woher er sie hatte oder was sie bedeutete. Bishop 73 konnte ein Name sein. Es konnte eine Altersangabe sein. Da bishop im Englischen der Läufer war, konnte es auch einen Schachzug benennen. Es konnte alles Mögliche bedeuten, oder gar nichts.

Oder es konnte eine Adresse sein. Diese Adresse.

Was würde Robert Kett tun?

Ridgway atmete tief durch, dann rannte er zum Tor und sprang so hoch, dass er mit den Händen den oberen Rand packen und einen Fuß auf die Querstrebe stellen konnte. Das Holz war so nass, dass er mit dem Schuh beinahe wieder abgerutscht wäre, und er schrie leise auf, während er nach Halt tastete. Dann stellte er den anderen Fuß ebenfalls auf die Strebe, stieß sich ab und schwang ein Bein übers Tor. Sein Abstieg auf der anderen Seite war nicht gerade elegant, aber mit einigen schnellen Ausweichschritten entging er einem Bad in der gewaltigen Pfütze, die sich dort gebildet hatte. Er hüpfte in Sicherheit und strich die Aufschläge seines Sakkos glatt, um sich wieder zu fassen.

Falls doch jemand im Haus war, der ihn beobachtete, würde derjenige sich jetzt vor Lachen bepinkeln.

Es spielte keine Rolle. Sein Dienst war fast zu Ende. Wenn er hier fertig war, hatte er Feierabend, was nur gut war, denn er war bereits spät dran. Er würde sich nur rasch umsehen, dann konnte er nach Hause fahren, sich aus dem durchnässten Anzug schälen und mit seiner Frau zu Abend essen – die ihm wegen seiner späten Heimkehr Vorhaltungen machen und ihn dann trotzdem abküssen würde. Sein neunjähriger Sohn Cal, eine echte Nervensäge, würde selbstverständlich auch da sein, aber man konnte nicht alles haben.

Ridgway lächelte und tadelte sich im Stillen dafür, dass er es Cal so schwer machte. Natürlich liebte er den Jungen über alles. Und ihn jeden Abend am Wohnzimmerfenster auf ihn warten zu sehen, wenn er mit dem Wagen in die Einfahrt fuhr, war der Höhepunkt seines Tages.

Ich komme etwas später, sagte er den beiden, schleuderte es quer durch die Stadt in der Hoffnung, dass er irgendwie telepathische Fähigkeiten erworben hätte....

Erscheint lt. Verlag 12.12.2023
Reihe/Serie Detective Robert Kett
Übersetzer Alice Jakubeit
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte britischer Autor • britischer Ermittler • Britischer Krimi • crimethrill • DCI Kett • Kindle unlimited • Krimi E-Book • Krimi Neuerscheinung • Krimis und Thriller • Polizeiarbeit • Prime Reading • Spannung • Suspense • Three Little Pigs • Thriller E-Book • Thriller England • Thriller neuerscheinung 2024
ISBN-10 3-644-01728-X / 364401728X
ISBN-13 978-3-644-01728-3 / 9783644017283
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