Perry Rhodan 3251: Das kosmische Gespinst (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6251-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3251: Das kosmische Gespinst -  Christian Montillon
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befand sich in der Galaxis Gruelfin und konnte sichergestellt werden, ein anderes in der Kondor-Galaxis, wo Perry Rhodan es zu bergen versucht. Ihm zu Hilfe eilt die RAS TSCHUBAI - aber sie wird irregeführt und bemerkt DAS KOSMISCHE GESPINST ...

1.

Ausbruch

 

Farye Sepheroa zielte, schoss – und das Türschloss explodierte.

Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Ja, sie waren überwältigt, in Stasis versetzt, weggebracht und eingeschlossen worden ... aber offenbar waren ihre Gegner so von der Wirkung ihrer Stasiswellen überzeugt, dass sie es nicht einmal für nötig gehalten hatten, sie zu entwaffnen und ihnen die SERUNS abzunehmen. War das Gedankenlosigkeit? Oder schlicht die Folge davon, dass es zuvor immer – vielleicht Dutzende oder Hunderte Male – funktioniert hatte?

Diesmal allerdings hatten sie die Rechnung ohne Donn Yaradua gemacht, der der Wirkung der Stasis unbemerkt hatte widerstehen können und dem es anschließend gelungen war, seine vier Begleiter aufzuwecken. Mittlerweile waren alle fünf wach, und trugen SERUNS: Donn, Farye, die arkonidische Chefwissenschaftlerin Thevana Khond und die beiden Sicherheitsleute Siria Kakua und Miron Ta.

Sie stürmten aus ihrer gelben Gefängniszelle, hinein in einen grasgrünen Korridor. Die auf dieser – in höchstem Maß besonderen – Welt heimischen Jedhamuun pflegten offenbar ein Faible für Farben, was Farye unter anderen Umständen wohl sogar schön gefunden hätte. Momentan gab es andere Probleme, als über derlei Details nachzudenken.

Etwa die Roboter, die im Korridor auf dem Boden standen. Es handelte sich um jene fünf kleinen, kugelförmigen Modelle, die die Gefangenen vor wenigen Stunden in die Zelle getragen und dort abgelegt hatten. Nun wurden sie aktiv und erhoben sich in die Luft, schwebten auf halber Höhe des Korridors und versperrten den Flüchtenden den Weg. Je zwei Tentakelarme fuhren aus den Kugeln, mit blitzenden Dioden an den Spitzen.

Farye stellte sich auf einen Kampf ein.

Donn gab als Erster einen Schuss ab. Der Desintegratorstrahl traf, ein Tentakelarm wurde getroffen. Die Maschine torkelte, drehte sich und krachte zu Boden.

Erst in diesem Augenblick flammten um die übrigen Roboter Schutzschirme auf. Auf diese Weise versperrten sie den Weg. Es gab keinen Durchgang mehr in dem schmalen Korridor. Kein Roboter jedoch schoss auf Farye und ihre Begleiter oder ging zum Angriff über.

»Unfassbar«, sagte Miron Ta. »Es sind keine Kampfmaschinen. Wahrscheinlich haben sie nicht einmal integrierte Waffen. Die sind nur hier, weil sie darauf gewartet haben, uns demnächst irgendwo anders hin zu schleppen! Wie können die Jedhamuun derart naiv sein?«

»Sie hatten es noch nie mit jemandem wie mir zu tun«, sagte Donn Yaradua. »Wenn wir nicht gefahrlos darüberfliegen können, schießen wir uns eben den Weg frei. Beeilen wir uns – ich vermute, mittlerweile schrillen irgendwo sehr wohl die Alarmglocken!«

Gemeinsam eröffneten sie das Feuer. Die Schutzschirme der Roboter schluckten etliche Schüsse, absorbierten die Energien und leiteten sie ab, flammten auf – und kollabierten schließlich. Die Maschinen detonierten und blieben als Trümmerhaufen liegen. Kein Zweifel: Sie waren in keinster Weise auf einen Kampf eingestellt.

Farye dachte daran, dass der Jedhamuun, der sie abgefangen und in Stasis versetzt hatte – Berka – davon gesprochen hatte, zunächst müsse die Gesinnung der Besucher überprüft werden. »Ich glaube ja nicht«, meinte sie trocken, »dass wir uns bei Berka momentan besonders beliebt machen.«

»Das ist mir herzlich egal«, sagte Siria Kakua. Sie ging durch das Trümmerfeld voran.

»Ich habe den Anflug mitbekommen«, sagte Donn Yaradua, der wach gewesen war, als die Kugelroboter sie transportiert hatten. »Darum übernehme am besten ich die Führung.« Er passierte seine Kollegin.

Farye hielt sich dicht bei ihm.

Sie erreichten nicht einmal das Ende des Korridors, als sich ihnen erneut Roboter entgegenstellten – vier Maschinen, und diesmal handelte es sich nicht um wehrlose Kugelgebilde. »Bleibt stehen!«, forderte eine von ihnen mit metallisch scheppernder Stimme.

Die Roboter ähnelten von der Körperform her grob den Jedhamuun. Sie gingen auf zwei Metallbeinen, über denen sich ein Oberkörper anschloss, der sich nach oben hin erweiterte. Darauf saß etwas, das einem gewaltigen, etwa einen Meter langen Schnabel glich. Im Unterschied zu einem echten Jedhamuun sah dieser jedoch nicht so aus, als ließe er sich öffnen. Aus dem Oberkörper ragten vier biegsame Metallarme, deren Scherenklauen Strahlerwaffen hielten.

Donn hob die Hand. Seine Begleiter stoppten, etwa 15 bis 20 Meter von den Robotern entfernt.

Wäre auch zu schön gewesen, dachte Farye.

Wahrscheinlich könnten sie dank ihrer funktionstüchtigen SERUNS in einem Kampf gegen die Roboter bestehen – aber man wusste nie. Die Erinnerung daran, mit welcher Leichtigkeit die Stasiswellen ihre Schutzschirme durchdrungen hatten, sprach eine andere Sprache.

Darum entschied sich Farye, zu improvisieren. Nicht dass sie das Talent ihres Großvaters Perry Rhodan in vollem Umfang besaß, in den unmöglichsten Situationen Freunde und Verbündete zu finden, aber bis zu einem gewissen Grad lag es ihr eben doch in den Genen.

»Wir wollen mit Berka sprechen!« Ihr war völlig klar, dass diese Forderung jeder Grundlage entbehrte. »Sein Verhalten uns gegenüber war völlig unangemessen. Wir sind harmlose Gäste, die einen Freund suchen. Er hatte kein Recht, uns in Stasis zu versetzen!«

»Ich hatte jedes Recht«, tönte Berkas Stimme auf. Er musste sich hinter den Robotern befinden, von ihnen derart gedeckt, dass sie ihn nicht sehen konnte. »Die Tradition verlangt es, zunächst eure Gesinnung zu prüfen. Und wie sich zeigt, seid ihr als Erstes ausgebrochen und habt die Trageroboter zerstört. Ihr seid unwürdig, euch in unserer Welt aufzuhalten. Unsere Aduunia ist euch ab sofort verboten!«

»Dann lasst uns gehen«, sagte Farye. »Wir wollen keinen Kampf. Uns ist nur daran gelegen, in Frieden abziehen zu können.« Sie atmete tief ein und wusste schon im Vorfeld, dass ihre nächsten Worte ein Problem sein würden: »Mit unserem Freund. Du hast gesagt, er befinde sich in eurer Gewalt.«

»Pah«, machte der Jedhamuun. »Er liegt in Stasis. Mit Gewalt hat das nichts zu tun.«

»Das sehe ich anders«, erklärte Farye. »Gebt ihr ihn frei?«

Illustration: Swen Papenbrock

»Ihr kommt hierher, zerstört unser Eigentum und wollt danach einfach gehen?« Berka klang wütend und – ja, was noch? Verblüfft?

Farye konnte seine Stimmlage natürlich nicht gut einschätzen, schließlich war er der erste Jedhamuun, den sie je getroffen hatte, und ihre Begegnung war kurz gewesen. Auch die Translatoren interpretierten die Ebene hinter der bloßen Bedeutung von Worten womöglich falsch.

»Wir bedauern, dass es zu diesem Zwischenfall gekommen ist«, sagte sie. »Und wenn wir in unser Raumschiff zurückkehren dürfen, werden wir gerne Ersatz für die zerstörten Roboter leisten.«

»Und für das zerstörte Vertrauen?«, fragte Berka.

»Wir finden bestimmt ...«

»Still! Ihr kehrt zurück in Stasis, und dann erfüllt ihr unsere Tradition!«

Der erste Roboter gab eine Stasiswelle ab – ein gleißend helles Wabern, das durch die Luft sirrte und Donn Yaradua traf, der sich vor sie stellte. Es durchschlug den SERUN-Schutzschirm genau wie beim ersten Mal, und Donn schrie auf. Wahrscheinlich wirkte er wieder mit seiner Paragabe gegen die Stasis an, die seinen Körper lähmen wollte. Gleichzeitig feuerte er zurück, und der Energiestrahl schmetterte in den Schirm des Roboters.

Farye und die anderen eröffneten ebenfalls das Feuer. Unter den gemeinsamen entfesselten Energien kollabierte der Schirm, die Maschine explodierte. Trümmer krachten gegen Wände und Decke und jagten in die Schirme der anderen Roboter. Einer der mechanischen Arme landete nur einen Schritt vor Farye. Die scherenartige Klaue öffnete und schloss sich; die Waffe hatte er verloren.

»Stopp!«, donnerte ein Befehl über das beginnende Chaos. Zwischen den beiden Gruppen flirrte die Luft, ein bläulich glimmendes Feld baute sich auf und schloss den Korridor ab.

Die Klaue öffnete sich ein letztes Mal, ehe sie starr blieb. Teile der grasgrünen Wand waren rußgeschwärzt. Eine Rauchwolke quoll unter der Decke auf und verdünnte sich.

»Dies ist nicht das, was unsere Tradition verlangt, Berka!«, drang dieselbe Stimme über alles hinweg, zweifellos technisch verstärkt. Ein Jedhamuun ging zwischen den verbliebenen Robotern hindurch, blieb dicht hinter dem bläulichen Energiefeld stehen.

»Ich bin Tadasra«, sagte er. Der Schnabel senkte sich ein wenig und öffnete sich weit. Das darin liegende Facettenauge war in Richtung von Farye und ihren Begleitern gerichtet. Farye vermutete, dass Jedhamuun nicht nur damit sehen konnten, da der Schnabel oft geschlossen blieb; wahrscheinlich bildete es eine zusätzliche optische Möglichkeit.

»Tadasra«, sagte Donn, ehe Farye reagieren konnte. »Wir haben von dir gehört.«

»So?«

»Du hast unseren Begleiter getroffen, ehe er eure Aduunia erreicht hat. Er hat uns eine Nachricht geschickt, nachdem du dich kurz bei ihm gemeldet hattest. Und inzwischen wissen wir, dass du ihn anschließend in Stasis versetzt hast.«

»Was erstaunlich schwierig war«, sagte Tadasra. »Seine körperliche Konstitution ist außergewöhnlich. Aber das trifft ja nicht nur auf ihn zu.« Er hob einen der Arme. »Wie ist es euch gelungen, der Stasis zu widerstehen?«

»Darüber können wir gerne reden«, sagte Farye. »Ebenso wie über alles andere. Dazu sollten wir die Waffen senken, findet ihr nicht auch? Berka – siehst du das ebenso?«

Sie war verblüfft über die erneute Wendung der...

Erscheint lt. Verlag 7.12.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6251-0 / 3845362510
ISBN-13 978-3-8453-6251-9 / 9783845362519
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