Schatten über der Alhambra (eBook)

Ein Andalusien-Krimi | Im tiefen Süden Spaniens macht sich in diesem cosy Urlaubskrimi für Andalusien-Fans ein Mutter-Tochter-Duo auf Mörderjagd

*****

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
360 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2999-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schatten über der Alhambra -  Susanne Beck
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Mord in Südspanien: Ein ungewöhnliches Mutter-Tochter-Duo ermittelt Sonnenuntergänge und spanischer Rotwein statt Winterdepressionen und Schneematsch - darauf hoffen die digitale Nomadin Clara und ihre Mutter Anneliese, als sie sich für einige Monate in Granada einquartieren. Und sie haben Glück: Ihr charmanter Vermieter Manuel zeigt den beiden verborgene Ecken der Stadt und zwischen Anneliese und ihm bahnt sich eine Romanze an. Doch der sorglose Spanienaufenthalt nimmt mit einem Todesfall in ihrem Umfeld schon bald eine düstere Wendung, die Clara und Anneliese dazu treibt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dass die Schatten über der Alhambra dunkle Geheimnisse verbergen, merken sie erst, als es fast zu spät ist ... Für alle, die sich in den Süden sehnen und das Matschwetter gerne gegen Sonnenuntergänge und Flamenco eintauschen würden!

Susanne Beck, 1977 im Bayerischen Wald geboren, unterrichtet Strafrecht und Rechtsphilosophie in Hannover und forscht dort zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Hate-Speech oder Menschenhandel. Vor ihrem Umzug nach Niedersachsen hat sie viele Jahre in Australien, China und Großbritannien gelebt, und zahlreiche Länder bereist - natürlich auch Spanien. Dort hat die Alhambra sie so tief beeindruckt, dass sie ihren ersten Urlaubskrimi auf der Festung und im umliegenden Granada spielen lässt.

Susanne Beck, 1977 im Bayerischen Wald geboren, unterrichtet Strafrecht und Rechtsphilosophie in Hannover und forscht dort zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Hate-Speech oder Menschenhandel. Vor ihrem Umzug nach Niedersachsen hat sie viele Jahre in Australien, China und Großbritannien gelebt, und zahlreiche Länder bereist – natürlich auch Spanien. Dort hat die Alhambra sie so tief beeindruckt, dass sie ihren ersten Urlaubskrimi auf der Festung und im umliegenden Granada spielen lässt.

Kapitel 1
02. Oktober


»In Granada anzukommen, bedeutet Heimkehr. Die Menschen erleben sich hier mit der Kraft von hundert Sonnen, der Intensität von tausend Sommern. Sobald sie den Transit verlassen.«

(Alhambra)

»Wir sind überpünktlich. Ein gutes Zeichen!«

Anneliese zeigte auf die Uhr in der Gepäckhalle. Claras Blick folgte dem Finger ihrer Mutter, während sie Koffer und Taschen auf den Gepäckwagen stapelte. Tatsächlich, 14.30 Uhr.

»Und warm ist es! Schau, die Leute laufen im T-Shirt rum.«

Clara musste über die Begeisterung ihrer Mutter lächeln.

»Wie versprochen – in Spanien verlängern wir unseren Sommer.«

Vorsichtig schoben sie den Wagen in Richtung der Taxis, von spätsommerlicher Wärme eingehüllt.

»Die Wohnungsvermittlung öffnet erst um 17 Uhr wieder. Die Gepäckstücke, die wir vorausgeschickt haben, warten dort auf uns. In dem Gesamtpaket ist dann der Transport zur Wohnung enthalten, sobald wir die Schlüssel erhalten und den Vertrag unterschrieben haben«, erklärte Clara ihrer Mutter auf dem Weg. Anneliese nickte abwesend, während sie nach der Schönheit Granadas suchte. Aber bis auf den blauen Himmel und die Palmen am Rand des Parkplatzes fand sie erst einmal nur einen von vielen Parkplätzen, die sich weltweit vor allem durch die Marken der Autos und Anzahl der Dellen pro Auto unterschieden.

»Haben wir nicht schon unterschrieben?«, hakte Anneliese schließlich doch nach.

»Das hat mich auch verwirrt. Ist anscheinend so üblich, dass man vor Ort unterschreibt. Dafür übernehmen sie dann sogar unsere Anmeldung bei der Stadt.«

Anneliese zog den Gepäckwagen eilig zu der Taxi-Ecke.

»Schnell, Clara, da stehen nur noch zwei Wagen!«

Das erste Taxi wurde ihnen von einer vorbeieilenden, teuer gekleideten Dame weggeschnappt. Aber dank Annelieses schneller Reaktion – sie ließ den Gepäckwagen los, fiel in ihren Nordic Walking Schritt, sprintete die letzten Meter und riss die Wagentür auf – waren sie beim zweiten Wagen erfolgreich. Clara blickte zu dem älteren Herrn, der nun hinter ihnen verloren auf dem Parkplatz stand und sich nach einem Transportmittel umschaute. Seinem schwarzen Gewand und Kragen mit einem weißen Fleck in der Mitte nach handelte es sich um einen Pfarrer.

»Können wir Sie mitnehmen?«, rief sie zu ihm auf Spanisch hinüber.

Der Pfarrer musterte erst sie, dann ihre Mutter von oben bis unten. Clara war in Jeans und verwaschenem T-Shirt der Band KISS gekleidet – schon darauf folgte ein irritierter Blick des Priesters. Vor allem aber Annelieses verwuschelte blonde Haare, locker in einem Knoten zusammengebunden, ihr buntes Maxikleid mit lebensfrohem Ausschnitt und die zahlreichen langen Klimperketten riefen bei ihm einen angeekelten Gesichtsausdruck hervor. Er antwortete nur mit einem angedeuteten Kopfschütteln und drehte sich demonstrativ weg.

Na, das war ja eine freundliche Begrüßung von Granadas Klerus.

Clara zuckte mit den Schultern in Richtung ihrer Mutter, die auf Spanisch antwortete, sodass es der Priester auf jeden Fall hören musste: »Wer nicht will, der hat wohl sehr bequeme Schuhe.«

Letztlich war Clara froh, dass der Priester abgelehnt hatte. Obwohl sie zahlreiche Pakete mit Büchern, Kleidung und Malutensilien vorausgeschickt hatten, trugen sie immer noch zahlreiche Koffer mit sich herum. Hoffentlich kam man für das Zurücklassen älterer Kleriker nicht in die Hölle.

Wie der Taxifahrer das Gepäck in den Kofferraum stapelte, erinnerte an das Gameboy-Spiel »Tetris«. Als er triumphierend die letzte Tasche untergebracht hatte, quetschten sich Clara und Anneliese zum Handgepäck auf den Rücksitz.

»Calle Bodegones, 2, bitte«, nannte Clara dem Taxifahrer die Adresse der innerstädtischen Gepäckaufbewahrung.

Die Palmen, Olivenbäume und vereinzelten Johannisbrotbäume neben der Stadtautobahn hießen sie in Andalusien willkommen. Nach zwanzig Minuten fuhren sie durch die immer enger werdenden Straßen und Gassen der Innenstadt, und Clara beobachtete ihre Mutter, wie sie die Altstadt entdeckte. Clara lächelte, während Anneliese bewundernd auf einen dekorativen goldenen Springbrunnen zeigte, dessen Fontäne weit in die Luft stieß, und ihre Tochter gleichermaßen begeistert auf eine riesige Palme in einem Park und auf eine schlichte, reizende Marienstatue in der Nische eines Gebäudes hinwies.

Anneliese deutete außerdem auf die vielen kleinen Hunde, die um diese Zeit Gassi geführt wurden.

An der Gepäckaufbewahrung half ihnen der Taxifahrer, ihre Sachen in Schließfächern zu verstauen.

»Eine Stunde Freizeit«, verkündete Clara.

»Eine Stunde? Ich habe jetzt den Rest meines Lebens Freizeit!« Anneliese lachte und hob ihr Gesicht zur Sonne. Sie wollte ihre Tochter unterhaken, doch die schob den Arm sanft zur Seite und lief voran in Richtung der Kathedrale.

»Ja, ja, reib mir das nur unter die Nase«, antwortete Clara über die Schulter.

Nach wenigen Metern bogen sie um eine Häuserecke, und auf einmal standen sie vor der Kathedrale. Der Platz davor öffnete den Blick auf das historische Gebäude: Bögen mit kraftvollen Verzierungen, in den Himmel ragende Säulen und ein hinter Häusern aufragender massiver Turm, der durch Fenster und Dekorationen trotzdem leicht wirkte. Der Platz vor der Kathedrale war gesäumt von gelben und hellroten Häusern, die fröhliche Stimmung verbreiteten. Am Rand des Platzes entdeckten sie ein Straßencafé mit freien Tischen, auf das sie ohne zu zögern zusteuerten.

»Jetzt beginnt der Urlaub. Danke, meine Liebe, dass du mich überredet hast. Stell dir vor, fast hätte ich wegen meines Dickkopfs diesen Anblick verpasst!« Anneliese ergriff über den Tisch die Hand ihrer Tochter und tätschelte sie.

»Ach, ich hätte weiter genervt, bis du mitgekommen wärst«, antwortete Clara. »Aber ja, es ist eine wunderbare Stadt.«

Sie bestellten Café con leche, auch wenn nur Touristen nachmittags Milchkaffee trinken, so jedenfalls die Auskunft des Reiseführers. Aber sie stellten Genuss über die Schmach, als Tourist erkannt zu werden. Der Kaffee schmeckte genauso, wie er musste: nach Urlaub, Sonne und Temperament. Auf dem Unterteller lag ein Mini-Croissant mit Schokoladenfüllung.

Clara genoss den ersten Spanien-Nachmittag mit ihrer Mutter und freute sich auf viele weitere. Das erste Mal seit Claras Auszug zum Studium, zwei Jahrzehnte war das nun her, würden sie zusammenleben. Sie würden sich neu kennenlernen und dabei Granada und den Rest von Andalusien entdecken. Gut gelaunt wies sie ihre Mutter auf den Fliesentisch hin, auf dem ihre Tassen standen, bemalt in zarten, smaragdgrünen und leuchtend orangefarbenen Ornamenten, die so typisch für Granada waren.

»Ja, das strahlt in echt noch mal ganz anders, nicht wahr? Für diese Schönheit haben wir den Mauren zu danken. Hast du noch im Kopf, wie lange die hier waren? Bis nach 1000 n. Chr., glaube ich, oder?«, fragte Clara ihre Mutter.

»Noch viel länger, bis 1492! Achthundert Jahre haben sie hier geherrscht, und ja, Granada ist bis heute geprägt davon.« Anneliese hatte sich vor der Anreise intensiv eingelesen. »Und die Bilder, die wir uns vorab angeschaut haben, werden der Wirklichkeit nicht gerecht. Da wartet viel Inspiration auf uns, oder?«, fuhr ihre Mutter begeistert fort.

»Absolut! Neue Farben für die Websites, die ich für die Layouts verwenden kann!«

»Und ich kann mich endlich wieder beim Malen austoben.« Anneliese drückte ihre Hand. Clara zog ihre Hand unauffällig zu sich und kramte in ihrer Tasche, bevor sie den Blick schweifen ließ.

Am Nebentisch saß ein Mönch, mit rundlichem, gemütlichem Gesicht. Er hatte ihren Café con leche entdeckt, hielt seine Tasse schief hoch, sodass sie darin ebenfalls das touristische Getränk entdeckten, und reckte grinsend den Daumen nach oben. Anneliese reagierte lächelnd mit derselben Geste. Der Geistliche rief etwas in ihre Richtung. Clara und Anneliese schauten sich fragend an. Keine hatte den starken andalusischen Akzent verstanden.

»Oje, hoffentlich sprechen nicht alle so undeutlich …«, flüsterte Anneliese ihrer Tochter auf Deutsch zu.

Auf Spanisch rief sie zum Mönch: »¿Perdón?«

Der lachte und wiederholte etwas deutlicher: »Gute Wahl! Genießen Sie, mit Gottes Segen!«

Clara runzelte die Stirn, unsicher, was Gottes Segen in ihrem Kaffee verloren hatte. Aber sie ließ die Aussage stehen.

»Na komm, nicht so grummelig. Er hat das doch nett gemeint«, raunte ihre Mutter ihr zu. Wobei der Mönch den deutschen Kommentar sicherlich ohnehin nicht verstehen würde. Clara zog eine Augenbraue hoch, lächelte dem Geistlichen dann aber zu.

In dem Moment lief ein Priester vorbei, in schwarzem Gewand und priesterlichem Kragen, mit breitem lila Gürtel. Wenn Clara sich recht erinnerte, bedeutete das, dass er gerade von einer Beerdigung kam. Der Mann entdeckte den Mönch, anscheinend kannten sie sich. Während der Mönch ihm freundlich zunickte, blickte...

Erscheint lt. Verlag 4.12.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alhambra • Andalusien • Atmosphäre • Begleiter • Betörend • COSY • Dunkel • DUO • Entspannung • Ermittlung • Festung • Flirt • Gefahr • Geheimnis • Gemeinsam • Krimi • Landschaft • Mönch • Mord • Mutter • Reise • Roman • Sangria • Spanien • Strand • Tinto • Tochter • Tod • Urlaub • verano
ISBN-10 3-8437-2999-9 / 3843729999
ISBN-13 978-3-8437-2999-4 / 9783843729994
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