Das rabenschwarze Rätsel -  Klaus-Dieter Soja

Das rabenschwarze Rätsel (eBook)

Der Zankapfel
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2023 | 1. Auflage
440 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-6021-3 (ISBN)
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Das zweite Buch fängt mit einem Paukenschlag an. Shardik provoziert die Goldene Schlange Gor. Doch er kommt mit dem Leben davon und trifft auf die Elfe Thuvia. Die Elfe verwickelt ihn in einen Kampf besonderer Art. Beowulf und Rabea brechen ihre nur auf den Zufall aufgebaute Suche nach Sarah ab und wollen den Drachen Alina um Rat fragen. Alina lebt in den Schrecklichen Sümpfen. Sie verfügt über enorme Geistkräfte, besitzt das zweite Gesicht und fühlt sich dem Guten verpflichtet. Nach seinem Gespräch mit dem Drachen will Beowulf das in den Grauen Bergen liegende Zwergenreich aufsuchen. Dort vermutet er sein verlorengegangenes Schwert. Im Zwergenreich hat sich aber manches zum Schlechten verändert. Caleban und Sarah erfahren im Drachenhaus, dass Beowulf und Rabea zum Zwergenreich aufgebrochen sind. Sie folgen ihnen und erleben unterwegs zahlreiche Abenteuer. Das entscheidende Abenteuer spielt sich jedoch im hohen Norden ab. Ein unbedeutender Volksstamm findet einen rabenschwarzen Ring unbekannter Herkunft. Die Boaden, Necromancer und auch Tanelorn erfahren davon und wolllen ihn um jeden Preis in ihre Finger bekommen. Mord und Totschlag sind die Folge. Der rabenschwarze Ring gleicht der Büchse der Pandora und löst einen langandauernden Krieg aus.

Klaus-Dieter Soja, geboren 1945 in Berlin, wuchs in Espelkamp (Ostwestfalen) auf. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft wandte er sich der Informatik zu und blieb ihr 26 Jahre treu. Die letzten 15 Berufsjahre war er als Informatikleiter (Anwendungsentwicklung) in einem weltweit operierenden Chemiekonzern tätig. Mit 51 Jahren beendete er seine Informatik-Laufbahn. Seitdem widmet er sich seinen Interessen, als da sind: Mathematik, Physik, Astronomie, Kosmologie, Musik (Keyboard, Klavier) und Literatur. Mit dem achtbändigen Märchenroman (20 Arbeitsjahre) hat er sich einen Jugendtraum erfüllt. Klaus-Dieter Soja lebt heute auf einem Bauernhof nahe Münster (Westfalen).

Rückblick


Der alte König stieg die Treppe zur Schlossbibliothek hinauf. Er tat es langsam und bedächtig – so langsam und bedächtig, dass jeder sein Alter hätte erraten können. Diesmal war er nicht allein. Ein süßes, aber etwas vorlautes Geschöpf folgte ihm.

»Opa! Du bist ganz schön klapprig geworden.«

»Sei nicht so naseweis, Birthe.« Leise seufzend fügte er hinzu: »Solltest du mein Alter erreichen, wird man dich jede Treppe hinauftragen müssen.«

»Ich bin fit wie ein Turnschuh, und das wird auch so bleiben.«

»Warum hast du dann mit Volleyball aufgehört? Mama hat es mir erzählt.«

»Weil wir uns zuletzt nur noch gestritten haben.«

Birthe, sein Enkelkind, war vierzehn Jahre alt und schlank wie eine Gerte, was ihr manchmal Kummer bereitete. Sie war jetzt in einem Alter, wo ein Mädchen sich über jede Rundung freut. Sie war auch ein intelligentes Mädchen, wollte aber nicht jeden Tag intelligent sein, sondern das machen, was Mädchen in ihrem Alter am liebsten machen – zum Beispiel träumen, mit Freundinnen reden oder dem neuesten Modetrend nachspüren.

Der König schloss die Tür zur Bibliothek auf und ließ sein Enkelkind vorangehen. Nach links und rechts warf Birthe keinen einzigen Blick. Die in langen Reihen angeordneten Regale mit ihren kaum zu zählenden Buchrücken und Papierstapeln interessierten sie nicht.

»Die Bibliothek ist eine wahre Schatzkammer«, sagte der König, dem Birthes Desinteresse nicht entgangen war.

»Wahre Schätze bestehen aus Gold, Silber und Edelsteinen – nicht aus Papier.«

Der König lächelte nur.

Dann entdeckte Birthe das dicke Buch. Es war das einzige auf dem großen Arbeitstisch. Sofort lief sie darauf zu und strich mit ihren schmalen Fingern über den kostbaren Einband. Das Leder war mit Bildern verziert. Doch die Farben hatten im Laufe der Jahrhunderte gelitten, so dass manche Motive kaum noch zu erkennen waren – besonders für ungeduldige Kinderaugen. Andere kunstvoll gearbeitete Details hatten weniger gelitten – zum Beispiel die silberne Schließe und die sorgfältig gearbeiteten Messingbeschläge, die die Kanten schützten. Es schien auch ungemein schwer zu sein. Birthe versuchte erst gar nicht, es in die Hand zu nehmen.

»Ist es das?«, fragte sie.

»Ja, dieses Buch erzählt die Abenteuer von Beowulf, Sarah und Rabea.«

Der König machte es sich in seinem Sessel bequem, tastete nach dem Lesezeichen und schlug das Buch auf.

»Halt!«, protestierte Birthe. »Du musst mir erst erzählen, was du bisher gelesen hast.« Sie zog einen Stuhl heran, setzte sich und schaute ihren Opa erwartungsvoll an.

»Den Anfang kennst du doch schon.«

Birthe nickte und sprudelte los: »Ich erinnere mich noch gut an die unheimlichen Schatten – die Bösewichte ohne Gesichter. Ich habe mehr als einmal von ihnen geträumt.«

»Erzähl mir etwas über die Kinder.«

»Sarah und Rabea fliehen vor den Räubern durch einen dunklen Wald. Als sie erschöpft sind und nicht mehr weiterwissen, tauchen zwei Elfen auf. Sie raten den Kindern, einen riesengroßen Hund aufzusuchen. Er heißt Thor.«

»Wo ist Thor?«

»In einer Taverne. Sie liegt am Waldrand. Sarah und Rabea finden sie ohne größere Schwierigkeiten und setzen sich zu Thor.«

»Was tut Thor für sie?«

»Als die Räuber auftauchen und die Kinder einsacken wollen, beißt Thor einem den Arm ab. Der Räuber verblutet. Die anderen geben auf und verschwinden.« Birthe seufzte. »So einen tollen Hund hätte ich auch gern.«

»Du hast doch einen.«

»Ja, aber nur einen kleinen. Der beißt bestenfalls einen Maulwurf tot.«

Dem König lag schon eine passende Antwort auf der Zunge, doch dann überlegte er es sich anders und fragte: »Wie passt Beowulf in die Geschichte?«

»Thor gehört Beowulf, und Beowulf findet heraus, dass die Elfen ihm die Kinder zugeführt haben. Mehr weiß ich nicht. Jetzt bist du dran.«

Der König nickte, nahm den Faden auf und sagte: »Beowulf und die Kinder freunden sich mit dem Wirt Wulf und seiner Tochter Maren an. Doch schon am nächsten Morgen verlassen sie die Taverne. Sie ziehen nach Süden – nach Rydaheim, der größten Stadt weit und breit.«

»Und die Räuber lassen das so einfach geschehen?« Birthe schaute den Großvater mit großen Augen an.

»Sie greifen Beowulf und die Kinder noch einmal an, was ihnen zwei weitere Tote beschert. Danach sind sie restlos bedient und fliehen. Die Räuber tauchen erst einige hundert Seiten später wieder auf, aber Beowulf ...«

»Bleib beim Thema«, mahnte Birthe. »Wir sind noch am Anfang.«

Der König musste lächeln, tat aber seinem Enkelkind den Gefallen und sagte: »Beowulf und die Kinder erreichen Rydaheim. Dort passiert etwas, was nicht mal die kühnste Fantasie ersinnen kann.«

»Was denn?«

»Sarah tötet fünfzig Schatten.«

Birthe schaute ungläubig und rief: »Kein Kind auf dieser Welt kann fünfzig Bösewichte töten!«

»Manchmal geschehen eben unglaubliche Dinge. Hör zu! Die Schatten wollen die Menschen in Rydaheim mit einer Machtdemonstration beeindrucken. Mit ihren Geistkräften lassen sie viele Tonnen Gestein aufsteigen und bringen es zum Schmelzen.«

»Warum machen sie so etwas Verrücktes?«

»Sie wollen aus der glutflüssigen Lava eine Goldene Schlange formen.«

»Eine Goldene Schlange?« Birthes Gesicht war ein einziges Fragezeichen.

»Die Goldene Schlange ist das Oberhaupt der Schatten. Ihr Einfluss ist so groß, dass kein Rydaheimer wagt, gegen sie aufzubegehren.«

»Warum lassen sich die Menschen das gefallen?«

»Sie verehren die Goldene Schlange als gottähnliches Wesen.«

Birthe konnte es nicht verstehen. Ihr wäre es nie eingefallen, eine Goldene Schlange als gottähnliches Wesen zu verehren. Schließlich nahm sie es hin und ließ sich wieder von ihrer Neugier packen. »Und dann? Was passiert als nächstes?«

»Ein ungewöhnlich großer Schatten beobachtet mit seiner Geistkraft die Menge. Sarah fühlt sich von ihm entdeckt und gerät in Panik. Ihre Geistkraft bricht unkontrolliert aus ihr heraus.«

»Ihre Geistkraft tötet also die Schatten.«

»Nicht direkt. Ihre Geistkraft trifft das geistige Netz, das die glutflüssige Lava hält. Das Netz bricht zusammen, und die Lava ergießt sich über die fünfzig Schatten.«

»Das ist doch dasselbe«, protestierte Birthe. »Ihre Geistkraft hat die Schatten getötet.«

»Du kannst es so sehen«, lenkte der König ein und fuhr fort: »Beowulf und Sarah fliehen aus der Stadt. Die Schatten – unterstützt von gedungenen Söldnern – schwärmen aus und suchen Sarah. Ein gewisser Tanelorn ist ebenfalls hinter den Kindern her.«

»Wer ist Tanelorn?«

»Das verrät das erste Buch noch nicht. Er hat großes Interesse an den Kindern. Es ist aber ein böses Interesse.«

»Also haben Sarah und Rabea einen neuen Feind.«

Der König nickte und fuhr fort: »Tanelorn findet die Kinder und führt mit Beowulf ein vieldeutiges Wortgefecht. Danach verabschiedet er sich. Er bleibt aber in ihrer Nähe.«

»Will er sie überfallen?«

»Er möchte schon, weiß aber nicht, wie er es anstellen soll. Er hat großen Respekt vor Thor.«

»Hätte ich an seiner Stelle auch«, rief Birthe und drängte: »Erzähl weiter!«

»Beowulf und die Kinder setzen ihre Flucht fort, werden jedoch von berittenen Spähern eingeholt. Einer wird von Thor getötet. Für eine Nacht kommen sie auf der Farm Starenburg unter und schließen Freundschaft mit John und Christine. Am nächsten Morgen setzen sie ihre Flucht fort.«

»Haben sie ein Ziel?«

»Sie wollen in den dünn besiedelten Norden. Dort gib es keine Schatten – zumindest glaubt Beowulf das.«

»Aha! Es kommt also anders?«

»Ich will dem Buch nicht vorgreifen.« Der König dachte kurz nach und fuhr fort: »Ihre Flucht führt sie in die Nähe der Taverne, was bei den Kindern den Wunsch hervorruft, Maren und Wulf „Guten Abend“ zu sagen.«

»Das hätte ich auch getan«, meinte Birthe.

»Wer auf der Flucht ist, tut gut daran, Tavernen zu meiden.«

»Jetzt übertreibst du.«

»Hör zu! Beowulf und die Kinder suchen die Taverne im Schutz der Dunkelheit auf und betreten sie durch die Hintertür. Kaum haben sie...

Erscheint lt. Verlag 29.11.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7583-6021-8 / 3758360218
ISBN-13 978-3-7583-6021-3 / 9783758360213
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