Die Datschi-Connection (eBook)

Schwabenkrimi
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
304 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3880-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Datschi-Connection - Franz Hafermeyer
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Privatdetektiv Sven Schäfer rettet am Augsburger Hauptbahnhof eine Frau mit Kind vor zwei Schlägern - doch die Gerettete springt in einen Zug und lässt ihn mit der Kleinen am Bahnsteig zurück. 'Beschütze das Mädchen!', ruft sie noch. Schäfer wendet sich an seine Vertraute bei der Polizei, Kommissarin Elsa Dorn. Doch die hat gerade anderes zu tun: Ein Mitglied der kriminellen Augsburger Datschi-Connection wurde ermordet - die Spuren deuten auf die italienische Mafia hin. Oder gibt es etwa einen Zusammenhang zu dem Kind?

Der sechste Augsburg-Krimi mit Schäfer und Dorn - für alle Fans von Regionalkrimis und coolen Ermittlerduos. Geschrieben von einem echten Kommissar!

Ebenfalls in der Reihe 'Schäfer und Dorn' erschienen:

Tote lächeln nicht (Band 1)

Das Spätzle-Syndikat (Band 2)

Der Brezen-Trick (Kurzkrimi, Band 3)

Das Extrawurscht-Manöver (Band 4)

Die Schampus-Verschwörung (Band 5)

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.





<p>Franz Hafermeyer heißt in Wirklichkeit Thomas J. Fraunhoffer. Unter diesem Namen schreibt er nicht nur weitere Krimis, sondern arbeitet auch für die bayrische Polizei. Er lebt mit Ehefrau, zwei Miniponys und einer Krimikatze auf dem Land in der Nähe von Augsburg.<br></p>

Kapitel 1


Sven Schäfer bemerkte die Kerle und wusste, dass es Ärger geben würde. Das sagte ihm sein Instinkt als Privatdetektiv. Vor einigen Jahren war er sogar mal Polizist gewesen, ein ziemlich guter, wie er fand. Aber das war Geschichte. Bei den Cops hatten sie ihn aufgrund des Komplotts eines korrupten Polizisten rausgeschmissen. Auch als Bulle hatte er ein verdammt gutes Bauchgefühl gehabt und Gschwerl kilometerweit gegen den Wind gerochen. Und jetzt stank es geradezu nach Gefahr.

Die Typen sahen zusammen wie fünfzig Jahre Knast aus. Bei dem einen fiel Schäfer sofort der krumme Zinken auf, der andere hatte rote Haare wie ein Kobold. Er taufte die Knilche insgeheim auf Adlernase und Pumuckl. An einem Fahrkartenautomaten lehnend hielten sie offenbar nach jemandem oder etwas auf dem Augsburger Hauptbahnhof Ausschau, denn sie musterten argwöhnisch die Passanten, die an ihnen vorbeigingen.

»Hey, Paps, was ist los?«, schnitten die Worte seiner Tochter durch Schäfers Gedanken.

»Ach, nichts«, wiegelte er mit einem letzten Blick auf die Typen ab und schob Hannah schnell weiter.

»Mein Zug fährt erst in zehn Minuten, wir müssen uns nicht beeilen«, protestierte sie.

»Ich will nicht, dass du zu spät zu deiner Klassenfahrt kommst«, antwortete er, während er misstrauische Blicke in seinem Rücken fühlte. Er hievte Hannahs Koffer auf das Gepäckförderband und stieg mit ihr die Stufen zum Personentunnel hinunter.

»Hat deine Privatschnüfflernase wieder was gerochen?«, zog ihn Hannah auf, deren gute Laune ansteckend war. Es war sonnenklar, dass sie sich auf die Klassenfahrt mit ihren Freundinnen freute. Eine Woche Rodelspaß in Österreich.

»Schon gut, Paps«, wehrte sie ab, als er den Koffer vom Band heben wollte. »Kann ich alleine.« Sie schleifte ihren Trolley hinter sich her, grinste bis über beide Ohren und lächelte ihn aus dunklen Mandelaugen an. Ihre Hosenbeine flatterten im Wind, der durch den Tunnel rauschte. »Sollen wir ein paar Ulkfotos machen?«, witzelte sie und deutete auf den Passfotoautomaten.

»Nach deiner Rückkehr, okay?«, wehrte er ab. Schäfer sah sich ungern auf Fotos.

Das Geräusch von rollenden Koffern auf Stein und Stimmengewirr wurden von den Wänden zurückgeworfen. Sie liefen bis zum Ende des Tunnels und stiefelten den Aufgang zu Gleis zwölf hoch. Dort empfing sie der typische Bahnhofsgeruch. Schäfer hatte mal gelesen, das komme von den Eisenbahnschwellen, die gegen die Feuchtigkeit mit Teerölen behandelt wurden. Ein Zug kam laut kreischend zum Stehen und spuckte Fahrgäste aus, die an ihnen vorbeiströmten, als wären Hannah und er eine Insel. Plötzlich wurden sie von einer Anzahl weiblicher Teenager umringt, Hannahs Klassenfreundinnen. Es begann ein Geschnatter wie auf einem Gänsemarkt. Nachdem der erste Schwall an aussteigenden Fahrgästen vorüber und die Begrüßung der Mädels zu Ende war, stieg seine Tochter ein. Schäfer reichte ihr den Koffer. Wenig später saßen Hannah und ihre Freundinnen im Zugabteil, seine Tochter drückte ihre Nase gegen das Fenster. Es war zu kalt, um es zu öffnen. Der Dezember hatte mit Minusgraden Einzug gehalten und die Stadt mit eisigen Klauen fest im Griff. Fehlte nur noch der Schnee. Hannah hauchte gegen die Scheibe und malte mit den Fingern ein Herz in den Dunst.

Schäfer drückte von außen seinen Daumen dagegen und zwinkerte Hannah zu, als das Signal zur Abfahrt ertönte. Er trat zurück und beobachtete, wie der Zug langsam anfuhr. Sie winkte ihm ein letztes Mal, dann steckten Hannah und ihre Klassenkameradinnen die Köpfe zusammen. Der Zug verschwand aus dem Hauptbahnhof und aus Schäfers Blickfeld.

Er seufzte leise und schlug den Kragen seiner Jacke hoch. Es war zugig auf dem Bahnhof, außerdem verdammt früh am Morgen, kurz nach neun Uhr. Schäfer hatte nichts gefrühstückt. Hannahs Abreise hatte ihm im Magen gelegen, er machte sich Sorgen um sie. Obwohl sie demnächst achtzehn Jahre alt werden würde, war sie für ihn immer noch die Kleine. Aber eine Klassenfahrt zum Rodeln war nun wirklich kein Grund zur Sorge. Sein Magen knurrte auf einmal lautstark. Schäfer beschloss, am nächsten Imbissstand eine Currywurst zu ergattern und dann schnellstens zu seinem Wagen zu gehen, der im Parkverbot stand. Nicht, dass ihm eine Zettelhexe von der Verkehrsüberwachung noch ein Knöllchen unter den Scheibenwischer klemmte.

»Komm, meine Süße, beeil dich, sie haben uns gefunden«, zischte eine Stimme in seiner Nähe. Aus Osteuropa, der Aussprache nach zu schließen. Der panische Unterton ließ ihn aufhorchen.

Eine junge Frau, höchstens Ende zwanzig, in einem grünen Anorak und weißer Strickmütze drückte ihren Rücken gegen einen Stand Bahnhofsschließfächer und linste um die Ecke zum Treppenaufgang. An ihre rechte Hand klammerte sich ein dunkelhaariges Mädchen, schätzungsweise zehn oder elf Jahre alt. Auf dem Rücken trug es einen rosaroten Rucksack, an die Brust hielt es einen Plüschgorilla gedrückt, der seine besten Tage hinter sich hatte. Der rechte Arm fehlte, und an der Nase war der Stoff eingerissen.

In diesem Moment stürmten Adlernase und Pumuckl aus dem Treppenschacht auf den Bahnsteig. Dort stoppten sie abrupt und ließen ihre Blicke schweifen. Dann nickten sie synchron. Nach ihrem zufriedenen Gesichtsausdruck zu urteilen, hatten sie gefunden, was sie gesucht hatten: die Frau im grünen Anorak und ihr Anhängsel. Pumuckl hob den Arm und deutete auf die Schließfächer, hinter denen sich die Frau glücklos versteckt hielt und den Arm schützend um das Mädchen legte. Adlernase nickte, klatschte seinem Kumpel anerkennend auf die Schulter und schritt mit bedrohlichem Gang auf sein Ziel zu.

»Los, komm!«, flüsterte die Frau dem Mädchen an ihrer Seite zu und zerrte es weiter. Gemeinsam hasteten sie an Schäfer vorbei, der rasch einen Schritt zur Seite trat.

Sein Instinkt hatte wieder mal recht behalten, der Ärger war da. Er blickte über die Schulter. Die Flüchtenden waren nicht weit gekommen, ein Wagen mit Gepäck versperrte ihnen den Weg. Außerdem war ein Teil des Bahnsteigs mit Warnbaken wegen einer Baustelle abgesperrt.

Sackgasse!

Links und rechts leere Gleise, da die Züge gerade erst abgefahren waren. Der nächste Zug kam laut Anzeige in sieben Minuten. Einen Moment glaubte Schäfer, die Frau würde vom Bahnsteig herunter und über die Gleise springen und dabei sich und das Mädchen in Lebensgefahr bringen.

Das tat sie allerdings nicht. Resigniert senkte sie die Schultern und nahm das Mädchen in die Arme. Hilflos starrte sie auf ihre Verfolger. Zwischen den zwei Parteien befanden sich jetzt nur noch ein Greis mit zwei Krücken, eine Rollstuhlfahrerin und … Schäfer.

Der Greis und die Rollstuhlfahrerin machten eingeschüchtert Platz.

Das letzte Hindernis war nun Schäfer.

Die Schläger fletschten die Zähne wie angriffslustige Raubtiere, in ihren Augen loderte die Lust auf Gewalt. Sie schwangen ihre Arme lässig wie zwei Cowboys auf dem Weg zum Saloon.

Zwei Möchtegerns auf Krawall gebürstet.

Verdammt, das Frühstück würde warten müssen. Schäfer hätte natürlich auch den Schwanz einziehen und die Kerle vorbeilassen können. Dann hätte er in zwei Minuten in eine Currywurst gebissen. Aber das wäre nicht richtig gewesen und außerdem gegen seine Natur. Er konnte es nicht ausstehen, wenn Stärkere auf Schwächere losgingen. Da schlug sofort sein Gerechtigkeitssinn an, der ihn zwang einzuschreiten.

Er machte sich kleiner, als er war, und beugte sich nach vorne. Schob die Wollmütze tief in die Stirn. So tief, dass sie sein Gesicht zur Hälfte verdeckte. Es war immer gut, unterschätzt zu werden. Er sah zu Boden und hielt die Arme eng an den Seiten. Jetzt wirkte er nicht mehr wie ein 1,90-Meter-Hüne. Die wuchtige Winterjacke täuschte zudem über seinen Körperbau hinweg. Einhundertzehn Kilo pure Muskelmasse verschwanden unter dem Stoff. So sah er nicht besonders gefährlich aus.

Als die Kampfhähne etwa drei Meter entfernt waren, hob Schäfer den Blick. »Stopp!«, schmetterte er ihnen mit erhobener Hand entgegen. Drohend wie ein spanischer Inquisitor.

Die Männer blieben unsicher stehen, offenbar überrascht über die scharfe Ansage.

Schäfer registrierte, wie Adlernase unter die Jacke griff. Die Klinge eines Messers blitzte auf.

»Aus dem Weg, du Arsch!«, herrschte ihn unterdessen Pumuckl an.

»Was wollt ihr von der Frau und dem Kind?«, zeigte sich Schäfer unbeeindruckt.

»Geht dich einen Scheiß an, und jetzt troll dich!«, gab Adlernase zurück und zog das Messer so weit hervor, dass es deutlich zu sehen war. »Sonst schlitz ich dich von oben bis unten auf. Du willst bestimmt nicht, dass dein Gedärm den Bahnsteig verschandelt.«

Schäfer grinste, ließ aber Adlernase und dessen Waffe keine Sekunde aus den Augen.

»Bist du schwerhörig?«, bellte der und machte einen Schritt auf ihn zu.

War ein Messer im Spiel, gab es kein Vorgeplänkel, kein Abtasten. Wenn man diese Situation unbeschadet überstehen wollte, musste man zum Angriff übergehen. Sofort und gnadenlos. Sonst war man verratzt. Schäfer wusste das und trat Adlernase deshalb ohne Vorwarnung mit dem Stiefel zwischen die Beine. Aus dem Gesicht des Kerls schwand jede Regung, er ließ den Griff des Messers los, das auf den Boden fiel, und sank auf die Knie. Ein Wimmern und Stöhnen folgte, das Schäfer ignorierte.

Pumuckl hingegen gaffte mit offenem Mund seinen Kumpel an.

Diese Sekunde der Unaufmerksamkeit genügte Schäfer, er rammte dem Kobold die Faust in den Magen. Pumuckl ging erwartungsgemäß mit dem Kopf nach unten, wo ihn Schäfers...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2023
Reihe/Serie Ein Fall für Sven Schäfer und Elsa Dorn
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Augsburg • Augsburger Allgemeine • Brezen • Drogen • Extrawurst • Extrawürste • Gangster • Krimi • Kriminalroman • Krimis • Mafia • Mops • Privatdetektiv • Regio-Krimi • Regionalkrimi • Schäfer und Dorn • Schampus-Verschwörung • Schläger • Schnüffler • Schwabenkrimi • serienermittler • spannend • Spätzle Syndikat • Thomas J. Fraunhoffer • Tote lächeln nicht • witzig
ISBN-10 3-7517-3880-0 / 3751738800
ISBN-13 978-3-7517-3880-4 / 9783751738804
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