Was du nicht willst, das man dir tu ... (eBook)

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2023 | 7. Auflage
149 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-3376-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was du nicht willst, das man dir tu ... -  Michael Tosch
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In Rüdesheim am Rhein wird in der Oberstraße der Sohn eines Winzers aufgefunden. Er wurde erschossen. Die Kommissare Björn Beckmann und Sonja Krautmann machen sich auf die Suche nach dem Täter. Dabei stoßen sie auf zwei Winzerfamilien, die seit ewigen Zeiten miteinander verfeindet sind. Als Sonja durch eine Verletzung ausfällt, springt ein längst pensionierter Polizist ein und unterstützt den Kriminalhauptkommissar, denn es gilt viele Fragen zu beantworten. Warum entwickeln die Mitglieder einer Familie ein Gespinst aus Lügen, als es um die Alibis geht? Wieso ist das blutüberströmte Handy des Ermordeten in einem Mülleimer in der Grabenstraße gelandet? Welche Rolle spielen drei Goldbarren, die einem Winzer aus dem Keller gestohlen wurden? Wer schrieb die Erpresserbriefe an die Ehefrau eines Winzers? War es die Mafia, die in Rüdesheim aktiv Spuren hinterließ? Was unternimmt die Polizei, als die Haushälterin eines anderen Winzers entführt wird?

Ich bin Michael Tosch, Jahrgang 1944 und lebe in Rüdesheim am Rhein. Als Coach für Manager habe ich Führungskräfte beraten, trainiert und zum Erfolg verholfen. In dieser Zeit entdeckte ich meine Liebe zum Schreiben. Ich verfasste unterschiedliche Lehrbücher und betrieb einen eigenen Verlag. Ich schrieb Drehbücher und übernahm die Regie bei diversen Lehrfilmen und wirkte als Schauspieler mit. Meine Erfahrungen als Vater und Großvater zeigten mir den Weg zum Jugendbuch, mein erstes Werk, das veröffentlicht wurde. Auf der Insel Juist entstand die Idee, Kriminalromane zu schreiben. Es entstanden Krimis, deren Handlungen auf der Insel Juist oder in Rüdesheim angesiedelt sind. Mein Lebensmotto lautet: 'Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie du mich haben willst.'

Ich bin Michael Tosch, Jahrgang 1944 und lebe in Rüdesheim am Rhein. Als Coach für Manager habe ich Führungskräfte und solche, die es werden wollten, beraten, trainiert und zum Erfolg verholfen. Hauptsächlich ging es um die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten, der Rhetorik, sowie bei Präsentationen und Mitarbeiterführung. Während meiner mehr als vierzigjährigen Praxis schrieb ich diverse Fach- und Drehbücher, führte Regie bei Lehrfilmen und agierte dabei auch als Schauspieler. Diese Erfahrungen brachten mich letztendlich dazu, Bücher zu schreiben. Meine Erfahrungen als Vater und Großvater zeigten mir den Weg zum Jugendbuch und viel Fantasie und Kreativität zum Autor von Kriminalromanen.

Eine schlimme Nachricht


 

Sonja startete ihr Auto und fuhr durch die Oberstraße und bog an der Grabenstraße nach links in Richtung Eibingen ab. Nach kurzer Fahrt erreichten sie das Weingut Wolters. Sie hielten vor der großen Einfahrt, stiegen aus und klingelten am Wohnhaus.

»Wer ist da?«, klang eine verschlafene Stimme über die Gegensprechanlage.

»Mein Name ist Beckmann, ich komme von der Polizei. Wir hätten Sie gerne gesprochen.«

»Um diese Zeit? Können Sie nicht zu einer vernünftigen Zeit wiederkommen?«

»Es ist wichtig, bitte öffnen Sie.«

»Ist etwas passiert?«

»Ja, das ist es, bitte kommen Sie herunter, wir müssen Sie persönlich sprechen.«

»Moment, ich komme.«

Augenblicke später öffnete ein Mann die Tür, der einen Schlafanzug trug, über den er sich einen Bademantel gezogen hatte.

»Mein Name ist Björn Beckmann, ich bin Kriminalkommissar aus Wiesbaden und das ist meine Kollegin Sonja Krautmann. Können wir hereinkommen?«

Völlig verstört und sprachlos trat der Mann zur Seite und bat mit einer Handbewegung die beiden Polizisten hinein.

Als sie das Wohnzimmer erreichten, hatte er seine Sprache wiedergefunden und sagte:

»Mein Name ist Hans Wolters. Ich bin der Inhaber dieses Weingutes. Bitte sagen Sie mir, was vorgefallen ist.«

»Bitte nehmen Sie Platz«, forderte Hans Wolter die Besucher auf und nachdem er sich selbst in einen der Sessel gesetzt hatte, fuhr Björn fort. »Herr Wolters, wir haben eine traurige Nachricht für Sie. Vor wenigen Stunden wurde Ihr Sohn Karl tot aufgefunden.«

Zunächst war vom Vater kein Ton zu hören. Seine Gesichtsfarbe war aschfahl und seine Pupillen verengten sich. Dann sprang er aus dem Sessel wieder auf und er schrie mit lauter Stimme:

»NEEEEEIIIIIIIINNN!«

Der Schrei ging auch den beiden Polizisten durch Mark und Bein. Hans Wolters schrie erneut;

»NEEEEEIIIIIIIINNN!«

Die Wohnzimmertür wurde aufgerissen und eine Frau und ein junger Mann stürmten herein.

»Was ist los? Was ist passiert?«, fragte der junge Mann.

»Karl ist tot«, stammelte Hans. Er war ganz leise geworden und die Tränen rannen über sein Gesicht. Er sprach etwas, aber er war kaum nicht zu verstehen.

»Was ist los? Karl ist tot?«, der junge Mann drehte sich zu Björn und Sonja um, »sind Sie von der Polizei?«

»Ja«, sagte Sonja und stellte sich und ihren Kollegen erneut vor.

»Mein Name ist Werner Wolters, ich bin der Sohn von Hans Wolters und das hier ist meine Stiefmutter, die zweite Frau meines Vaters. Sie heißt Iris Wolters.«

Iris Wolters hatte sich inzwischen in einen Sessel gesetzt, ergriff die Hand ihres Mannes und weinte, genau wie er hemmungslos.

»Woran ist Karl denn gestorben?«, fragte Werner Wolters. Er war der Einzige, der in der Familie seine Fassung halbwegs zurückgefunden hatte.

»Er wurde von einer uns unbekannten Person erschossen. Wir haben seinen Körper in der Oberstraße Ecke Bergstraße gefunden«, erklärte Björn.

»Was? Wieso denn erschossen? Von wem? Wer war das?«, Vater Hans schrie die Fragen förmlich heraus und weinte dabei wie ein Kind.

»Wir wissen bisher nicht, wer der Täter war. Wir ermitteln noch. Das kann noch ein paar Tage dauern«, erklärte Björn.

»Wann ist das denn passiert?«, fragte Werner nach. Das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben.

»Laut einer Zeugin haben wir eine Zeitangabe, aber wir prüfen die Daten noch und müssen auf die Untersuchungsergebnisse des Erkennungsdienstes und der Rechtsmedizin abwarten. Vorher können wir Ihnen keine Antworten geben. Wir haben allerdings noch ein paar Fragen an Sie hier im Haus. Sagen Sie mir bitte noch einmal Ihren Namen«, wandte sich Björn an die noch immer weinende Iris.

»Ich bin Iris Wolters, die Ehefrau von Hans. Die Mutter der vier Kinder von Hans starb vor fünf Jahren. Hans und ich haben vor drei Jahren geheiratet.«

»Und ich bin Werner Wolters. Ich bin 24 und der zweite Sohn von meinem Vater Hans. Ich bin kein Winzer, ich bin Kaufmann und arbeite bei einem Handelsunternehmen in Wiesbaden.«

»Wer gehört noch zu Ihrer Familie?«, wollte Björn vom Werner Wolters wissen.

»Meine Geschwister Johannes und Kerstin. Johannes ist dreiundzwanzig, er ist ebenfalls Winzer und wohnt hier im Haus und Kerstin ist Medizinstudentin, sie ist die Jüngste. Sie studiert seit einem Jahr in Heidelberg Medizin. Sie wohnt dort in Heidelberg, in einer Studentenbude.«

»Wo ist Ihr Bruder Johannes jetzt? Ist er in diesem Moment zu Hause? Schläft er eventuell in seinem Zimmer?«, fragte Sonja nach.

»Moment, ich schaue nach«, Werner erhob sich und ging hinaus, um nach Johannes zu suchen.

»Wo waren Sie alle von gestern Abend an bis jetzt?«

Hans hatte sich wieder etwas im Griff und antwortete.

»Nach dem Abendessen saßen Johannes, Karl und ich hier im Wohnzimmer zusammen und sprachen über Belange unseres Weingutes. Wir waren zusammen hier bis ungefähr 19 Uhr. Dann ging Karl weg, er wollte sich mit einigen Freunden treffen. Johannes hatte sich ebenfalls verabredet und ging dann auch, allerdings erst etwas später.

Um 21:30 Uhr ging ich mit Iris zu Bett. Wir haben noch einige Zeit durch das Fernsehprogramm gezappt. Ich schlief dann später ein.«

Iris bestätigte die Aussage ihres Mannes. Werner kam zurück und verkündete, dass Johannes nicht im Hause sei. Sein Bett wäre unberührt.

»Wo kann er sein? Wir hätten ihn gerne gesprochen«, wandte sich Björn an den Vater.

»Das weiß ich nicht, er ist ein junger Mann, hat viele Freunde und Freundinnen. Johannes ist dreiundzwanzig und ist dabei, die Welt und das Leben zu entdecken. Ich habe aufgehört zu kontrollieren, wann er nach Hause kommt. Es kann sein, dass er bei einem seiner Kumpel pennt. Nach meinem Kenntnisstand ist derzeit keine Freundin im Spiel.«

»Können Sie ihn auf seinem Handy erreichen?«, wollte Sonja wissen.

»Ja, das kann ich. Ich fürchte allerdings, wenn er die Nachricht vom Tode seines Bruders erhält, dass er sich sofort in sein Auto schwingt und hierhergefahren kommt, auch wenn er sturzbetrunken ist.«

»Das fürchte ich auch, also lassen wir ihn schlafen, wo immer er auch ist. Wir werden ihn morgen befragen«, erklärte Björn.

»Wo waren Sie gestern Abend?«, wollte Sonja von Werner wissen.

»Ich war hier, bin nicht weg gewesen. Ich war in meinem Zimmer, habe mit ein paar Freunden telefoniert, danach ging ich ins Bett und habe meinen Fernseher eingeschaltet. Da lief ein Spielfilm mit Bruce Willis. Den Film kannte ich schon und bin zwischendurch eingeschlafen. Ich wurde wach, als irgendwas anderes lief. Den Fernseher habe ich dann ausgemacht, da war es kurz nach eins.«

»Gab es Streit zwischen Johannes und seinem Bruder Karl?«, fragte Björn.

»Streit? So würde ich das nicht nennen. Es gab natürlich gelegentlich unterschiedliche Meinungen zwischen den Brüdern, speziell in fachlichen Fragen, aber das ist doch normal. Johannes hat seinem Bruder auch vorgehalten, dass er mehr Engagement an den Tag legen sollte. Das war allerdings auch meine Meinung, Karl war manchmal etwas nachlässig. Johannes war auch schon mal eifersüchtig auf seinen Bruder. Da Karl der Ältere war, stand ungeschrieben fest, dass er mein Nachfolger im Weingut sein würde. Aber die Auseinandersetzungen darüber fand ich immer ziemlich normal.«

»Ich habe doch noch eine Frage«, Werner war sehr nachdenklich, »Sie sagten, Karl wurde erschossen. Wenn das doch feststeht, warum wird er in der Rechtsmedizin noch weiter untersucht?«

»Eine solche Untersuchung ist bei einer Fremdtötung vorgeschrieben. Wir erhoffen uns dadurch verwertbare Spuren zu finden, um den Täter zu entdecken. Dadurch können wir erkennen, mit welcher Waffe und aus welcher Richtung und Entfernung auf Ihren Bruder geschossen wurde. Das kann helfen, den Täter oder die Täterin zu überführen. Gibt es jemanden, der Ihrem Sohn etwas Böses wollte? Hatte Karl Feinde? Haben Sie eine Idee, wer ihm nach dem Leben trachtete?«

»Die Ströbels, da fallen mit nur die Ströbels ein, das können nur diese Dreckschweine gewesen sein. Ich bin sicher, die Ströbels stecken dahinter.«

»Wer sind die Ströbels?«, wollte Björn wissen.

»Die Ströbels sind eine andere Winzerfamilie hier in Rüdesheim. Mit denen liegen wir seit ewigen Zeiten über Kreuz. Es gibt immer wieder Stunk mit denen.«

»Woran liegt das? Können Sie mir mehr dazu erzählen?«

»Das ist eine lange Geschichte, Herr Beckmann«, Hans Wolters hatte Tränen in den Augen, »bitte haben Sie Verständnis, dass mir jetzt nicht der Sinn danach steht. Ich bin in Gedanken bei meinem Sohn, ich hoffe, Sie verstehen das.«

»Natürlich habe ich Verständnis dafür. Benötigen Sie jemanden, der Sie professionell unterstützt, einen Psychologen zum Beispiel?«

Nachdem die Betroffenen verneint hatten, fuhr Björn fort:

»Herr Wolters, ich nehme an, Ihre Kinder haben alle eigene Zimmer. Wir würden gern einen Blick in das Zimmer Ihres Sohnes Karl werfen. Bitte zeigen Sie uns das Zimmer.«

»Ich mache das«, Werner stand auf und bat die Polizisten, ihm zu folgen. Doch auch Hans ging hinter den beiden her. Iris blieb sitzen. Sie weinte herzerweichend.

Werner öffnete die Tür zu einem größeren Wohnbereich. Karl besaß dort ein Schlafzimmer, ein kleineres Wohnzimmer mit einer Kochgelegenheit und einem eigenen Bad.

»Es sieht sehr bewohnt aus«, stellte Björn fest und umschrieb damit diplomatisch die Unordnung in Karls Wohnung.

Kleider lagen über ein paar Stühlen und waren auf einem Sofa und...

Erscheint lt. Verlag 25.11.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Attentat • Erpressung • Geiselnahme • Mord • Rüdesheim
ISBN-10 3-7584-3376-2 / 3758433762
ISBN-13 978-3-7584-3376-4 / 9783758433764
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