Historical Saison Band 103 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1800-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 103 - Christine Merrill, Sophia James, Marguerite Kaye, Virginia Heath, Catherine Tinley
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ENTHÜLLUNG UNTERM MISTELZWEIG von CHRISTINE MERRILL
Daphnes einzige Freunde sind die Katzen. Das denkt sie zumindest, bis sie den wunderbaren Charles Pallister kurz vor Heiligabend kennenlernt. Doch er ist nicht das, was er zu sein vorgibt ...
EIN LORD ZUM CHRISTFEST VON SOPHIA JAMES
Nie wieder heiraten! Da ist sich die junge Witwe Elizabeth Martin sicher. Ihre beiden Kinder halten sie schon genug auf Trab. Doch dann lädt sie ihr neuer Nachbar, Lord Alexander Grey, ein, die Festtage in seinem Haus zu verbringen ...
RETTE MICH VOR WEIHNACHTEN! von MARGUERITE KAYE
Weihnachten im Kreise der Familie: Das ist sowohl für die geschiedene Lady Silvia als auch für den unkonventionellen Ellis Wyn-Jones ein Alptraum. Also beschließen sie, das Fest der Liebe gemeinsam zu feiern ...
EINE WINTERBRAUT FÜR DEN DUKE von VIRGINIA HEATH
Ein Ball in der Adventszeit? Nein, der Duke of Manningtree ist auf Brautschau! Das interessiert Eliza nun wirklich nicht, und sie zieht sich während des Festes in die Bibliothek zurück. Wo sie auf einen attraktiven Buchliebhaber trifft ...
CINDERELLA UND DER FREMDE von CATHERINE TINLEY
Nach dem Tod ihres Vaters ist Nell gezwungen, im Haus ihrer Stiefmutter zu arbeiten. Doch mitten im Schnee trifft sie auf einen Fremden, der all ihrem Kummer ein Ende bereiten könnte ...



Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben'. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.

1. KAPITEL


Daffy Bingham war schon als alte Jungfer mit einer Affinität zu Katzen zur Welt gekommen. Praktisch gesehen wurden natürlich alle Frauen unschuldig geboren. Doch die kleine Daphne hatte etwas an sich, das jedermann vermuten ließ, an diesem Zustand werde sich auch nichts ändern, bis sie irgendwann alleine und in hohem Alter verstarb. So wie ihr Cousin Geoffrey als Viscount Mawbry und dessen Schwester als Lady Honoria geboren worden waren, war es Daphne also als alte Jungfer.

Zunächst sei erwähnt, dass ihre Eltern, Mr. und Mrs. Bingham, bedauerlicherweise am Fieber verstarben, als Daffy noch ein ausgesprochen gesundes Baby war, und sie somit als jene arme Verwandte zurückließen, derer sich der Duke und die Duchess von Twinden annehmen mussten. Was nicht bedeutete, dass selbige es als unangenehm empfanden – sie liebten Daphne auf die gleiche geistesabwesende Weise wie auch ihre eigenen Kinder. Doch sie war, nichtsdestotrotz, nur die arme Verwandte.

Dazu kam noch ihr unglücklicher Spitzname, den sie von Geoffrey erhalten hatte, als der noch ein lispelnder Dreijähriger gewesen war. Die Familie hatte es als entzückend erachtet, und fortan war sie Daffy, was nichts Geringeres als albern und dümmlich bedeutete. Doch was entzückend sein mochte, wenn man fünf Jahre alt war, war eine ganz andere Sache, wenn man ins Erwachsenenalter kam. Und während Geoffrey zu einem strammen Geoff heranwuchs und Honoria süß genug war, um Honey genannt zu werden, war die vernünftige Daphne dazu verdammt, für immer Daffy zu bleiben.

Ein klarer Verstand war nur eine von vielen vortrefflichen Eigenschaften alter Jungfern, und entgegen ihrem Spitznamen war Daffy damit zur Genüge gesegnet. Vor acht Jahren hatte sie eine Saison mitgemacht, doch die Duchess hatte von vornherein bezweifelt, dass eine ausreichte. Männer erlagen gerne dem Glauben, die Frauen durch eine Heirat zu retten. Daffy Bingham aber verströmte eine unselige Selbstsicherheit, die besagte, dass sie durchaus in der Lage war, auf sich selbst und dazu auf jeden anderen, der zufällig ihren Weg kreuzte, aufzupassen.

Daffy war eine von jenen, die stets ein zusätzliches Taschentuch bei sich trugen, falls eine zarter besaitete Dame in Tränen ausbrach. Zudem hatte sie allzeit eine Sicherheitsnadel parat, um einen gelösten Saum aufzustecken, der an den Tränen sein mochte. Und sollte ein Übermaß an Emotionen zu einer Ohnmacht führen, verwahrte Daffy immer ein Fläschchen Riechsalz in ihrem Retikül.

Daffy fiel niemals in Ohnmacht.

Auch benötigte sie keinen jungen Mann, der ihr nach einem etwas zu lebhaften Tanz eine Limonade brachte. Man forderte sie ohnehin kaum je zum Tanz auf, und wenn doch, tanzte sie gut und war niemals erschöpft. Tatsächlich war sie stark wie ein Ochse.

Und was ihre oftmals erwähnte Affinität zu Katzen anbelangte, so entsprach diese Annahme nicht ganz den Tatsachen. Vielmehr war es so, dass Katzen eine Affinität zu ihr hatten. Während Lady Honey Rotkehlchen dazu bringen konnte, auf ihrer Hand zu landen, wenn sie Brotkrumen im Garten verstreute, wurden Daffy von vergötternden Miezen allerorts tote Vögel zu Füßen gelegt. Wenn sie tragend waren, warfen sie ihre Kätzchen in genau dem Schubfach, in dem sie ihre überschüssigen Taschentücher aufbewahrte. Setzte sie sich irgendwo hin, sprangen sie ihr auf den Schoß und kuschelten sich in ihre Strickarbeit, davon überzeugt, dass ihr Nickerchen nicht gestört werden würde, denn Daffy Bingham ging niemals irgendwo hin.

Sie brachten sie zum Niesen.

Doch sie gestattete ihnen zu bleiben, denn sie gehörte nicht zu der Sorte, die anderen Personen Unannehmlichkeiten bereitete, selbst wenn diese Person zufälligerweise eine Katze war.

Gemäß dem Duke war ihr derzeitiges Verhalten genau aus dem Grunde äußerst befremdlich. Ein so praktisch veranlagtes Mädchen sollte nicht dazu tendieren, anderer Leute Eigentum an sich zu nehmen.

„Besonders nicht an Weihnachten“, fügte die Duchess hinzu und wrang ihr Taschentuch sorgenvoll zu einem dünnen Strang.

„Es ist schon das restliche Jahr über schlimm genug“, ergänzte der Duke verärgert. „Ständig müssen wir Manschettenknöpfe und Ohrringe aus ihrem Zimmer holen, die sie entwendet hat. Undankbar ist das.“

Als Diebeshäscher wusste Charles Pallister sehr gut, dass allzu magere Almosen einer Familie deren arme Verwandtschaft dazu treiben konnten, Dinge aus dem Haus zu stibitzen. Was er dagegen nicht verstand, war, inwiefern die Herrschaften von ihm erwarteten, selbiges zu verhindern. „Sprachen Sie mit ihr über dieses Problem?“, fragte er und strebte somit die direkteste Lösung an.

„Etliche Male“, antwortete der Duke stirnrunzelnd. „Es zügelte ihr Verhalten in keiner Weise. Es ist verflixt ärgerlich.“

„Wir machten Zugeständnisse. Schließlich gehört sie zur Familie.“ Die Duchess zuckte die Schultern. „Keine nahe Verwandtschaft natürlich. Dennoch, jede Familie hat ihre Schrullen, und man muss Zugeständnisse machen. Aber nun“, merkte sie an, „haben wir Gäste. Das ganze Haus voll. Und wenn deren Habseligkeiten verschüttgehen? Nun, das können wir uns nicht erlauben.“

„Ich verstehe“, sagte Charles, der in einem Ohrensessel am Kamin saß. „Dennoch ist das eine ungewöhnliche Angelegenheit. Sonst ist es meine Aufgabe, den Täter aufzuspüren, ihn zu fassen und vor Gericht zu bringen. In diesem Fall sind die ersten beiden Schritte nicht nötig. Was genau erwarten Sie also von mir, soll ich mit einem Dieb anstellen, den Sie ja bereits gefasst haben?“

Die Duchess wrang ihr Taschentuch noch fester. „Wir dachten, vielleicht, wenn Sie mit ihr sprächen …“

„Ihr Angst einjagen, meinen Sie“, erwiderte Charles ausdruckslos. Der Strick war eine gängige Strafe für Diebe. Augenscheinlich war er hier, um einer armen alten Frau Gottesfurcht einzubläuen, weil sie sich das Silber unter den Nagel gerissen hatte. An manchen Tagen hasste er seine Arbeit.

„Nicht vor den Gästen, versteht sich“, fügte die Duchess hinzu.

„Wir wollen niemanden beunruhigen“, merkte der Duke an.

„Außer Miss Bingham“, entgegnete Charles.

„Nur dahingehend, dass sie mit ihrem Betragen nicht die ganze Familie blamiert. Könnten Sie sie im Auge behalten und sie vom Stehlen abhalten, wäre das noch besser“, meinte die Duchess.

„Wir werden Sie auf der Party als entfernter Cousin vorstellen“, erklärte Twinden fröhlich. „Niemand muss erfahren, wer Sie sind.“

„Ich bezweifle allerdings, dass Miss Bingham das als sonderlich beunruhigend empfinden wird“, gab er zu bedenken.

„Es gibt keinen Grund, sich ihr zu offenbaren, wenn sie nichts Falsches tut“, sagte die Duchess. „Vielleicht können Sie eine leise Warnung äußern, wie von einem Freund.“

„Dann soll ich mich mit ihr anfreunden?“, fragte er, bemüht, sich seinen Frust nicht anmerken zu lassen.

„Wenn sie sich jedoch mit jemandes Diamantdiadem davonmacht“, meinte der Duke grimmig, „muss etwas geschehen.“

„Dann wünschen Sie also schlichtweg, dass ich jegliche Diebstähle auf dieser Hausparty vereitele, auf welchem Weg auch immer“, schloss er, dankbar für diese Klarheit. Für gewöhnlich interessierte ihn die Bestrafung mehr als die Vorbeugung. Das von ihnen beschriebene Verhalten könnte jedoch eher das Anzeichen einer geistigen Schwäche sein als eines schlechten Charakters. Es widerstrebte ihm, eine vornehme Dame zu verfolgen, die ihre Handlungen womöglich gar nicht unter Kontrolle hatte.

„Sie abzuhalten wäre ideal“, stimmte die Duchess zu und lockerte endlich den Griff um ihr gepeinigtes Taschentuch. „Geben Sie auf sie acht, wenn wir es nicht können, und sorgen Sie dafür, dass sie nichts tut, wodurch sie sich blamieren könnte.“

„Oder uns“, fügte Twinden mit zusammengezogenen Brauen hinzu. „Was ich ihretwegen an Unsinn erdulden musste, reicht für ein ganzes Leben. Wenn sie sich bis zum Dreikönigsabend nicht zusammennehmen kann, müssen drastische Konsequenzen her.“

Durch mich, nahm Charles an. Wenn er eine unglückliche alte Jungfer nicht an Weihnachten in eine Anstalt verfrachten wollte, sollte er sich wohl besser ranhalten. „Ich werde mich um alles kümmern, Eure Hoheit.“ Er lächelte zuversichtlich. „Von heute an bin ich Ihr entfernter Cousin, der an Weihnachten die Familie besucht. Und Miss Bingham wird für niemanden ein Ärgernis darstellen.“

„Sie stehen genau unter dem Mistelzweig“, sagte der attraktive, junge Lord Beverly, wobei sich langsam ein Lächeln auf sein Gesicht schlich.

Sein Opfer sah auf und täuschte Überraschung vor, wie es alle Ladys taten, wenn sie auf diese Weise erwischt wurden. Es wäre nicht gut, würde ein Gentleman glauben, diese Situation sei in irgendeiner Form künstlich herbeigeführt worden. Die holde Weiblichkeit forderte keine Küsse ein, ganz gleich, wie sehr es sie danach verlangte.

„Dafür müssen Sie Buße tun“, sagte er und sein Blick brannte sich in ihren.

Bebend presste sie eine Hand auf ihre Brust, schaute ihn unschlüssig an, dann lächelte sie. „Wenn das so ist, werde ich es gerne tun, Mylord.“

Er senkte die Lippen auf ihre nieder, während er eine Beere von dem Zweig pflückte. Seine Hand verweilte über ihnen, ebenso wie seine Lippen auf den ihren verweilten, und er griff nach einer weiteren Beere.

Aus einer dunklen Ecke des Raumes heraus räusperte sich Daffy.

Das Paar schrak auf, peinlich berührt davon, ertappt worden zu sein. Sie hatten sie nicht bemerkt. Das taten die Leute...

Erscheint lt. Verlag 25.11.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Charlotte Kesper, Vera Möbius, Mira Bongard
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1800-2 / 3751518002
ISBN-13 978-3-7515-1800-0 / 9783751518000
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