Lassiter Sammelband 1857 (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4726-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1857 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2452, 2453 und 2454.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

O.Der stattliche Vollbart von James Taylor war mit Schnee und Eiskristallen verkrustet, als der frühere Schuhmacher und derzeitige Eigentümer der Cold Mine aus dem Stollen kroch. Die Nacht hatte zwanzig Fuß frischen Schnee gebracht, der sich an den Hängen des Jigsaw Peak wie ein Hermelinfell ausnahm. Die Fangzäune oben am Turmoil Point hatten das Gröbste davon halten können.

»Raus mit dem Zeug!«, brüllte Taylor zu seinen beiden ältesten Söhnen John und Rod hinüber. Die Brüder hatten die schmale Baldwin-Lokomotive angeheizt, die sie im letzten Sommer aus South Dakota geholt hatten. »Das Wasser im Tank friert ein!«

Die bissige Kälte der vergangenen Wochen hatte Taylor und dessen fünf Söhnen die Schufterei in den beiden Stollen der Cold Mine zusätzlich erschwert, deren Ausbeute mit zwanzig Tonnen im letzten Jahr so dürftig wie nie zuvor gewesen war. Sie hatten in Gunnison Schulden aufnehmen müssen, um nicht am Hungertuch nagen zu müssen.

»Hetz uns nicht, Papa!«, rief John zurück und nahm die Mütze vom Kopf. Er hatte das schmale Gesicht seiner Mutter und die zupackenden Hände von Taylor selbst. »Die alte Dame braucht ihre Zeit! Sie soll ohne Hast hinunter nach Gunnison fahren, nicht?«

Der Alte nickte gequält und schob die Lore mit ausgestreckten Armen über die letzte Anhöhe. Er starrte auf die Erzbrocken vor sich, zwischen denen der Schnee hindurchpeitschte. »Soll sie, Junge, das soll sie! Aber wenn wir’s nicht endlich vom Berg kriegen, können wir einpacken! Denkt an eure Mutter unten im Tal!«

Das winzige Haus, das sie für Taylors Frau Ellen erworben hatten, genügte gerade für das Nötigste. Es besaß eine schmale Küche, eine Speisekammer, eine Schlafstube und einen Wohnsalon, in dem Ellen jedoch ihren Gemischtwarenladen betrieb. Sie war schweren Herzens im Tal geblieben, nachdem die Winterstürme über den Jigsaw Peak hereingebrochen waren.

»Kipp es hier rüber!«, schrie der zwei Jahre jüngere Rod gegen das Getöse des Sturms an. Er war seinem älteren Bruder fast wie aus dem Gesicht geschnitten und eiferte ihm in jeder Hinsicht nach. »Ich schaufle es in den Kohletender! Wenn wir nur mit der Lokomotive fahren, kann uns der Sturm nichts anhaben!«

Die Cold Mine war die letzte Mine am Berg und warf zumindest noch solche Mengen Erz ab, dass es Taylor um seine Söhne nicht ausschließlich bange sein musste. Sie hatten die Leute von der Nims Mine verschwinden sehen, davor die Männer von Red Mine und der deutlich kleineren Carly Bob Mine.

Sie waren die Letzten am Jigsaw-Massiv.

Eine halbe Stunde verstrich im heulenden Schneesturm, bis John und Rod den Inhalt der Lore in den Kohletender geschaufelt hatten. Sie waren anstelle von Harrison und Danny geblieben, die Taylor davor geholfen und darüber krank geworden waren. Von ihrem zurückgebliebenen Bruder Oscar sprach in der Familie niemand.

»Erledigt!«, erklärte John stolz und schwang sich mit einem Satz in den Führerstand der Baldwin-Lokomotive. Er schlug den Druckhebel herum und beugte sich aus dem Fenster, um nach dem Kolbengestänge zu sehen. »Kommt mit hoch! Wir fahren alle runter und genehmigen uns einen Scotch im Shield’s

»Kommt nicht in Frage!«, protestierte Taylor und hielt sich den Rücken. Er hatte sich unten im Stollen verhoben. »’ne halbe Tonne krieg’ ich diese Woche noch raus! Wir gehen runter und graben weiter! Die Schmelzhütte ist voll Proviant!« Er ging aus dem Weg, als die Lokomotive eine heiße Dampfwolke aus dem Kolben blies. »Wir arbeiten weiter, Jungs!«

Die freudige Erwartung in Rods Zügen erlosch binnen Sekunden. Er warf die Schaufel auf den Tender hinauf und tauschte einen Blick mit seinem Bruder. »Komm doch, Vater! Die paar Erzbrocken retten uns nicht bis zum Mai! Du hast genug geschuftet!«

Ohne es zu merken oder gar zu wollen, setzte Rod den flehenden Blick auf, den Taylor von seiner Frau Ellen kannte. Der Minenbesitzer liebte seine Kinder, jeden Einzelnen dieser verdammten Sippe, und er konnte Rod die Bitte unmöglich abschlagen.

»Kommst du?«, fragte Rod und deutete auf das Führerhaus. »Bis nach Gunnison ist’s höchstens ’ne halbe Stunde! Ich geb’ dir einen aus! Von meinem Geld, Papa!«

Widerstrebend kniff Taylor die Lippen zusammen und nickte. Er schleuderte die Schaufel ebenfalls auf den Tender, verkeilte die Lore auf dem Gleis und stieg zu seinen beiden Jungen hinauf. Der heiße Wasserdampf der Baldwin-Lokomotive brachte den Schnee rechts und links des provisorisch befestigten Schienenstrangs zum Schmelzen.

»Auf nach Gunnison!«, rief John und schlug den Druckhebel ganz hinunter. Er betätigte das Horn am Führerhaus und schaute zur ersten Gleisbiegung unterhalb der Schmelzhütte. »Es geht nach Hause, hört ihr? Es geht nach Hause!«

Der anfängliche Groll in Taylors Magen schwand gänzlich, als sich die Jungen die Arme um die Schultern legten und zusammen die Köpfe aus dem Führerhaus reckten. Sie waren gute Söhne und noch bessere Brüder, auf die Taylor stolz war, ob er es ihnen verriet oder nicht. Er hätte sich keine tüchtigeren Kinder wünschen können.

Die Baldwin stampfte das Gleis hinunter und fuhr bald darauf in die erste Kurve.

Nordwärts braute sich über den Bergspitzen ein weiterer Sturm zusammen und sandte seine tosenden Vorboten zum Jigsaw Peak hinüber. Die Kiefern auf der gegenüberliegenden Flanke bogen sich unter der Gewalt der Böen.

Die Jungen und Taylor würden erst in Gunnison sicher sein.

»Fahrt zu!«, befahl der alte Minenarbeiter. »Fahrt zu!«

Der Servierwagen voller Geldbörsen, hinter dem das Mädchen stand und an ihren Nägeln feilte, setzte sich mit quietschenden Rollen in Bewegung. Er stieß gegen den Tabaktisch neben der Eingangstür und blieb daran hängen. Der Mann auf der Schwelle räusperte sich, worauf die Blondine erschrocken aufsah.

»Sir!«, rief die Verkäuferin und nach vorn. Sie schob den Wagen an dessen alten Platz zurück und setzte ein höfliches Lächeln auf. »Verzeihen Sie meine Unachtsamkeit! Ich hatte Sie nicht bemerkt!«

Das bärtige Gesicht des Fremden war schlammverkrustet und unter der Hutkrempe kaum zu erkennen. »Miss, ich brauche ein Bad und frische Kleider. Ich zahle gut dafür.«

Die Ladenverkäuferin wich vor der reglosen Gestalt an der Tür zurück und tastete sich am Tresen entlang. Sie blieb hinter der Messingkasse stehen und betrachtete den späten Besucher eingehend. »Sir, das Portland’s ist kein Armenhaus. Ich darf und muss Sie bitten, sich eine Herberge in der Stadt zu suchen.«

Der Mann in der Tür hustete und machte einen Schritt von der Schwelle weg. Er hielt sich am Tisch mit dem Tabakschachteln darauf fest und riss eine von ihnen zu Boden. »Ich komme aus Canon City und bin seit zwei Tagen unterwegs. Von meinem Unterschlupf darf niemand erfahren.«

Bleich vor Schreck schüttelte die Verkäuferin den Kopf und zog plötzlich einen .45er Colt unter dem Ladentisch hervor. Sie setzte eine flehende Miene auf. »Zum Teufel, gehen Sie, Sir! Ich will Ihnen kein Leid zufügen müssen. Das Portland’s kennt sich mit Landstreichern wie Ihnen aus.«

Unter den vor Kälte geröteten Händen des Fremden erschien ein Bündel Dollarscheine, das mit einem gekonnten Wurf auf dem Tresen landete. Unter der Banderole steckten mehr als zweihundert Dollar. »Ich arbeite für die Regierung, Miss. Ich bin kein Landstreicher.« Er verzog vor Schmerz das Gesicht. »Mein Name ist Lassiter.«

»Zweihundert Dollar?«, fragte die Verkäuferin des Tabakladens. »Sie zahlen dem Portland’s zweihundert Dollar für einen Zuber heißen Wassers?«

Der erschöpfte Fremde grinste und trat näher. »Hundert für das Portland’s und einhundertzwanzig für Ihr Schweigen. Ich muss geschäftliche Angelegenheiten in Gunnison erledigen. Ich kann keine neugierigen Ohren gebrauchen.«

Misstrauisch klaubte das Mädchen die Geldscheine vom Tisch und zählte sie nach. Als es sich vergewissert hatte, dass zweihundert Dollar keine Übertreibung gewesen waren, sann es einen Augenblick lang nach und nickte. »Sie können meine Kammer für diese Nacht bekommen, Sir. Aber Sie müssen verschwinden, bevor Mr. Portland am Mittag heimkehrt, ja?«

»Einverstanden«, brummte Lassiter und nahm den Mantel von den Schultern.

Das Telegramm aus Washington rutschte Lassiter aus der Hosentasche, als er sich eine Viertelstunde darauf hinter dem Paravent auszog. Er hatte für den stürmischen Divide Creek einen halben Tag gebraucht und war während des Ritts bis auf die Knochen nass geworden. Die gekabelten Zeilen aus der Hauptstadt hatte ihm indes keine andere Wahl gelassen.

»Lavendel?«, rief Millie quer durch die Kammer. Sie hantierte mit einem Kupferkrug voll heißem Wasser. »Möchten Sie Lavendel ins Wasser?«

Der Mann der Brigade Sieben las erneut das Telegramm, in dem ihm aufgetragen worden war, sich in Gunnison mit einem Notar namens Robert McDougall zu treffen, und stopfte es in die Tasche zurück. Er entledigte sich seiner Unterhose und reckte sich. »Mir genügt die Seife, Miss. Den Lavendel heben Sie bloß für sich selbst auf.«

Die...

Erscheint lt. Verlag 21.11.2023
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4726-5 / 3751747265
ISBN-13 978-3-7517-4726-4 / 9783751747264
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