Dämmerung (eBook)

Showdown an der Ostsee

(Autor)

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2023 | 2. Auflage
258 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-5892-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dämmerung -  H.E. Wolf
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-Ein Freund kann zum Feind werden, aber ein Feind auch zum Freund.- Durch die Öffnung eines alten Kreuzrittergrabes werden zwei Kreaturen zum Leben erweckt. Eine Reihe unheimlicher Morde ruft den Ex-Polizisten Jonas Drake auf den Plan und zieht ihn in einen Kampf hinein, der vor Jahrhunderten begann und auf der Ostseeinsel Fehmarn in einer finalen Schlacht mächtiger Gegner eskaliert. Spannende Dark-Fantasy trifft auf Horror, mit einer Portion bösem Humor, einem Schuss Sarkasmus, einer Prise Ironie und einem Hauch Erotik. Die Geschichte hat ihren Ursprung im Britannien des frühen Mittelalters und führt den Leser in die Gegenwart nach Schleswig-Holstein, wo es auf der Ostseeinsel Fehmarn zum großen Showdown kommt. Ein Roman für Erwachsene und Junggebliebene, die spannende und humorvolle Fantasy lieben.

H.E. Wolf wurde 1968 geboren, wuchs in Schleswig-Holstein auf und war in verschiedenen Branchen selbstständig, bevor er mit dem Schreiben anfing. Nachdem er 2021 einen Schlaganfall erlitt, widmete er sich intensiv dem Bücher schreiben. Schon früher schrieb er Kurzgeschichten, aber erst seitdem regelmäßig. Seine Geschichten sind im Dark-Fantasy Bereich angesiedelt.

1. Der Wille des Asmodeus


402 nach Christus


Das römische Imperium belagerte den südlichen Teil Britanniens, an dem drei Jahrhunderte zuvor der Hadrianswall errichtet wurde und an der heutigen englisch-schottischen Grenze verlief. Diese massiv befestigte, hohe Mauer wurde für den Zweck gebaut, die Kelten aus dem Norden von dem römisch besetzten Teil fernzuhalten.

Anfang des fünften Jahrhunderts zogen sich die Besatzer zurück. Die Menschen vergaßen die alten Götter und das Christentum erstarkte zu einer Religion, die sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Es erhob sich eine junge Keltin gegen die letzten Römer und die vermehrt ins Land einfallenden Christen. Sie ernannte sich selbst zur Königin und vereinigte die einzelnen Stämme, wie einst Boudicca 340 Jahre zuvor. Sie bekämpfte mit einer immer größer werdenden Armee aus einheimischen Kriegern die Invasoren.

Sie machte es sich zur Aufgabe, die alte Religion zu verteidigen und zu erhalten, ihr Volk wieder zu vereinen und dem Christentum die Stirn zu bieten. Sie trug den Namen Alenya. Sie war eine junge verführerische blonde Erscheinung und äußerst gefährlich. Gnadenlos und brutal bekämpfte sie die Besatzer. Nicht eine Stadt und kein Dorf war vor ihr und ihren Mannen sicher. Die Kirche verbreitete sogar, die Keltenkönigin sei mit dem Teufel im Bunde.

Ein Bischof namens Lucius of Londinium vereinte die christlichen sowie römischen Invasoren hinter sich und machte es sich zur Aufgabe die Aufständischen zu jagen und zu vernichten. Sie metzelten Alenyas Krieger gnadenlos nieder. Ihre überlebenden Gefolgsleute wurden gefoltert und getötet, der Rest endete als Sklaven. Die Römer nahmen dabei keine Rücksicht auf Frauen, Alte und Kinder. Sie fielen ihrem Vernichtungsfeldzug gegen die Barbaren ebenso zum Opfer wie die Krieger.

Die Königin selbst hingegen wurde brutal gefoltert und gekreuzigt. Bevor sie ihren schweren Verletzungen erlag, verfluchte sie den anführenden Bischof.

Einige Angehörige ihres Stammes nahmen ihren Leichnam vom Kreuz und beerdigten ihren verstümmelten Körper in einer eigens für sie errichteten unterirdischen Gruft. Des Nachts schlich sich Bischof Lucius of Londinium in das Grab der Königin. Um zu verhindern, dass sie jemals zurückkehrt, schnitt er ihr das Herz heraus und verbrannte es. Den Leichnam zerteilte er in fünf Stücke und nagelte diese mit silbernen Dolchen im Sarkophag fest, deren Griffe mit christlichen Symbolen und Verzierungen versehen waren. Den Rumpf enthauptete er und trieb ebenfalls einen Dolch durch ihren Schädel. Den Steinsarg ließ er mit geweihtem Wasser füllen und legte ein silbernes Kreuz mit hinein. Im Anschluss wurde die Gruft zugemauert und verschüttet. Sie geriet lange Zeit in Vergessenheit.

***

Schottland, 1068 n.Chr.


Die Jahre waren ins Land gezogen. Kaum jemand erinnerte sich an die Keltenkönigin, die den römischen und christlichen Invasoren erbitterten Widerstand entgegenbrachte. Sie war nur noch eine Legende.

Das kleine Dorf Kildaring lag knapp vierzig Kilometer oberhalb des Hadrianwalls. Die einstige feste Grenze zwischen Schottland und Britannien hatte ihre Bedeutung schon lange verloren. In Kildaring lebten ein paar Bauern und arme Menschen, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlugen. Ein Mönch hielt in der Kirche seinen Gottesdienst ab. Fünfzig Jahre früher gab es einen Bischof in dem Dorf. Aber nachdem er starb, gab es hier keinen Geistlichen mehr. Erst kurz zuvor übernahm der Mönch diesen Posten.

Ein Mann in einem Kapuzenmantel mit einem Wanderstab kam in das Dorf und wurde misstrauisch von den Einwohnern beobachtet. Er beachtete die Menschen um ihn herum nicht. Vor der Kirche blieb er stehen und schaute sich das kleine Gemäuer an. Er lächelte finster und trat ein. Viel hatte sich verändert, seit er das letzte Mal in der Welt der Menschen war. Der Kult um den Nazarener, der am Anfang eine kleine Sekte war, hatte sich zu einer immer mehr wachsenden Religion entwickelt. Der Gottesdienst des Mönchs war beendet und die Menschen verließen die Kirche. Der großgewachsene bärtige Mann wartete geduldig. Kaum jemand nahm Notiz von ihm. Der Mönch schritt auf ihn zu.

„Pax vobiscum.“, begrüßte er ihn und stellte sich vor.

„Ich bin Bruder Lucius, mein Sohn. Was kann ich für dich tun?“

Der bärtige Mann sah dem Mönch in die Augen und lächelte. Lucius konnte dieses Lächeln nicht richtig deuten und stutzte. War der Fremde ein Dieb oder Plünderer? Dann sprach dieser.

„Die Frage ist eher, was ich für dich tun kann.“ Er holte tief Luft und fuhr fort.

„Weißt du, was an diesem Flecken Erde vor langer Zeit geschah?“

Der Mönch schaute ihn irritiert an und schüttelte den Kopf. Der Fremde war ihm unheimlich. Nach einer kurzen Pause erzählte er dem Geistlichen, was vor 666 Jahren hier geschehen war. Er berichtete ausführlich von den Qualen, die Alenya durchmachte und wie sie starb.

„Aber was habe ich damit zu tun? Warum erzählst du mir das?“, fragte Lucius.

Der Fremde lächelte wieder. Der Mönch hatte den Eindruck, dass es von Mal zu Mal bösartiger wurde.

„Nun der Bischof war einer deiner Vorfahren. Er war niederträchtig und verdorben, grausam und nur auf seine Vorteile bedacht. Seine schmutzigen Fantasien ließ er an hilflosen Menschen aus, oder an jenen die er einfach so quälen konnte bis sie starben.“

„Auch wenn er einer meiner Ahnen war, aber ich hoffe mal er schmort in der Hölle!“, gab der Mönch entsetzt zurück.

„Gewiss, gewiss...“, antwortete der Fremde wissend lächelnd. Seine Augen glühten kurz rot auf. Er ließ seinen Mantel fallen. Darunter trug er enge Lederkleidung, mit Nietenverzierungen. Auf der Brust war ein Muster zu sehen. An der linken Seite hing ein Schwert. Er hob seinen Stab und rammte ihn in den Boden. Bei der Berührung mit den Steinen war aus der Erde ein lautes Grollen zu hören. Das Erdreich um ihn herum fing an zu brennen und es entstand ein Loch.

„Was geschieht hier?“, stammelte der Mönch entsetzt und ängstlich.

„Weißt du es wirklich nicht? Unter dieser ... Kirche liegt das Grab Alenyas und ich werde sie nun zurückholen.“, sprach er mit eiskalter Stimme. Mit einer lässigen Handbewegung wischte er die Kirche hinweg. Steine und Trümmer flogen durch das kleine Dorf. Der Weg zum Grab der einstigen Keltenkönigin war frei.

„Wer bist du?“, fragte der Mönch mit zitternder Stimme.

„Ich bin Asmodeus. Gott der Wahrheit und der Lügen, der Fürst der Finsternis und Statthalter der Hölle.“, gab dieser gelassen zurück.

Angsterfüllt guckten die Leute, als aus der Öffnung ein steinerner Gang wurde. Eine breite Treppe führte in die Tiefe. Der Mann breitete die Arme aus und dann geschah etwas, womit die Menschen nicht rechneten. Er verwandelte sich vor ihnen und wuchs auf eine Größe von über zwei Meter heran. Die Haare und sein Bart wurden länger, an der Stirn traten Hörner hervor und seine Augen glühten rot.

Der Fürst der Finsternis war gekommen. Er schritt die Stufen der Treppe hinab und zerstörte die Wand, die ihm im Weg stand.

Er betrat die Gruft und ließ die Fackeln, die an Ringhalterungen an den seitlichen Mauern befestigt waren, brennen. Vor einem Sarkophag blieb er stehen und mit einer Handbewegung wischte er den steinernen Deckel zur Seite, der scheppernd auf dem Boden zerbrach. Im Inneren schlug geweihtes Wasser leichte Wellen. Mit seinem Stab berührte er in Bodennähe die Ruhestätte. Risse entstanden, aus denen die stinkende Flüssigkeit herauslief und im Erdreich versickerte.

Sobald die Bedrohung durch die für ihn gefährliche Brühe vorbei war, schritt er auf den Sarkophag zu. Asmodeus erblickte sechs silberne Dolche die einige verdorrte Körperteile am Boden des Steinsargs fixierten sowie das Kreuz. Mit einer Handbewegung, ohne die Gegenstände zu berühren, fegte er sie davon und sie krachten an die Wand.

Von draußen hörte er Stimmengewirr und er schuf eine Barriere um das Dorf herum, die es verhinderte, dass die Menschen entkamen. Sie saßen in der Falle.

Asmodeus widmete sich wieder der Leiche Alenyas. Ein erschreckender Anblick. Er hörte hinter sich Schritte und drehte sich um. Ein junger Mann war neugierig genug, um zu schauen, was da unten vor sich ging. Der dunkle Fürst sah ihn an, lächelte und sagte:

„Ein dummer Fehler mein Junge!“

„Aber warum mein Herr? Ich dachte, ich könnte Euch behilflich sein.“

„Oh, das kannst du durchaus.“

Der junge Mann strahlte und näherte sich ein paar Schritte dem Höllenfürsten.

,Deine Naivität rührt mich.', dachte sich der Gehörnte und ließ ihn näher kommen.

Der Junge sah in den Sarkophag. Das Entsetzen packte ihn. Der Anblick der Leiche war grauenhaft. Mit seinen mentalen Fähigkeiten ließ der Dämon den Jungen zum Steinsarg schweben. Der Mann war...

Erscheint lt. Verlag 18.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Dark-Fantasy • Horror • Humor • Jonas Drake • Mystik
ISBN-10 3-7583-5892-2 / 3758358922
ISBN-13 978-3-7583-5892-0 / 9783758358920
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