Die verbotene Liebe des Dukes (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1628-0 (ISBN)

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Die verbotene Liebe des Dukes -  Eloisa James
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Wie es sich für einen Adeligen gehört, plant Octavius Mortimer John Allardyce, der sechste Duke of Trent, standesgemäß zu heiraten. Für ihn kommt nur eine Tochter aus allerbestem Hause infrage, die so wohlerzogen wie sittsam ist. Merry Pelford ist weder das eine noch das andere. Trotzdem sprühen zwischen ihr und Trent die Funken, als sie sich auf einem Ball kennenlernen. Trent weiß sofort: Diese temperamentvolle Amerikanerin soll seine Duchess werden - um jeden Preis! Doch Merry hat sich soeben verlobt. Trent muss seinen Nebenbuhler auf jeden Fall verdrängen. Da erfährt er, wem seine Auserwählte die Ehe versprochen hat: seinem jüngeren Bruder!



New-York-Times-Bestseller-Autorin Eloisa James schreibt nicht nur packende historische Liebesromane, sie ist auch Professorin für Englische Literatur. Eloisa lebt mit ihrer Familie in New York, hält sich aber auch oft in Paris oder Italien auf. Sie hat zwei Kinder und ist mit einem waschechten italienischen Ritter verheiratet.

1. KAPITEL


6. April 1806

Lady Portmeadows Ball zu Ehren des East End Armenhospitals

Golden Square 15

Um Punkt neun Uhr abends fiel Lord Cedric Allardyce elegant auf die Knie und hielt formvollendet um Miss Merry Pelfords Hand an.

Merry starrte auf seine buttergelben Locken herunter und konnte es kaum fassen, dass dies tatsächlich ihr passierte. Mühsam unterdrückte sie ein nervöses Kichern, als Cedric ihre Finger für ihre Zartheit bewunderte, ehe er ihr einen Diamantring auf einen dieser Finger schob.

Es fühlte sich an, als würde sie auf der Bühne stehen und eine Rolle spielen, die für eine grazile, feminine Engländerin vorgesehen war. Die Schauspielerin war nicht aufgetaucht, und Merry Pelford, die einem Storch nicht unähnlich war, hatte ihren Platz eingenommen.

Doch um zwei Minuten nach neun, nachdem Cedric sein schwärmerisches Anliegen vorgetragen hatte, zwang sie ihre nervösen Bedenken zurück und willigte ein, seine Frau zu werden.

Zurück im Ballsaal, schien ihrer Anstandsdame nicht aufzufallen, dass Cedric und Merry nicht zusammenpassten. „Ihr beide ergänzt euch ganz wunderbar, wie Tag und Nacht“, sagte ihre Tante Bess und musterte Cedrics blondes Haar. „Nein, wie Mitternacht und Dämmerung. Das ist nicht schlecht, ich muss es mir gleich notieren.“

„Meine Tante ist eine Dichterin“, erklärte Merry Cedric.

Ehe Bess ihre Künste unter Beweis stellen konnte, indem sie ein paar Zeilen zum Besten gab, zog ihr Onkel Thaddeus Cedric schon mit sich fort ins Kartenzimmer. Onkel Thaddeus machte keinen Hehl daraus, dass er Reime gleich welcher Art verabscheute. Merry zog sofort ihre Handschuhe aus und zeigte ihren Diamantring vor.

„Cedric ist mit dem Prince of Wales befreundet“, flüsterte sie.

Bess hob eine Braue. „Es ist immer hilfreich, mit den Mächtigen bekannt zu sein. Obwohl ich es nicht besonders erstrebenswert finde, diesen Mann um seiner selbst willen zu kennen.“

Merrys Tante war in dem Bostoner Stadtteil Beacon Hill aufgewachsen, einer der Wiegen der amerikanischen gehobenen Gesellschaft. Ihr Vater war ein Cabot und ihre Mutter eine Saltonstall. Bess Pelford glaubte fest daran, dass sie die Créme de la Créme der Gesellschaft repräsentierte. Und diese Überzeugung geriet auch in Gegenwart von überaus arroganten Adligen nicht ins Wanken.

„Cedric findet, dass Seine Hoheit ungerecht dargestellt wurde“, sagte Merry stur. Sie würde einen Engländer heiraten, und das bedeutete, dass sie sich die englische Denkart zu eigen machen musste.

„Der einzige Prinz, den ich bis jetzt kennengelernt habe, ist dieser Russe, der deiner Cousine Kate den Hof gemacht hat“, sagte Bess. „Es gibt nichts Schlimmeres als einen Mann, der sich zu viel verbeugt. Er ist hoch und runter gegangen wie ein Springteufel. Ich habe schon vom Zusehen Kopfschmerzen bekommen.“

„Prinz Jewgeny“, sagte Merry. „Er hat immer weiße Handschuhe getragen.“

„Weiße Handschuhe bei einem Mann haben ihre Zeit und ihren Ort. Aber mit diesen Handschuhen und diesen ständigen Verbeugungen sah er aus wie ein Kaninchen, das seinen Schwanz hochhebt, ehe es davonrennt.“

Tante Bess hatte zweifelsohne eine Begabung für lebhafte Metaphern.

„Was für ein wundervoller Abend“, fuhr sie fort. „Das Einzige, was ihn noch schöner machen würde, wäre, wenn dein Vater hier sein könnte. Aber ich bin sicher, dass er und deine selige Mutter über dich wachen. Wahrscheinlich hat er mir die Idee zu dieser Reise nach England eingegeben.“

Merry nickte, obwohl sie sich nicht ganz so sicher war, ob ihr Vater diese Hochzeit tatsächlich so schätzen würde. Mr. Pelford war ein Patriot durch und durch gewesen. Immerhin hatte man ihn gewählt, um Massachusetts im Constitutional Congress zu vertreten, jener Versammlung, die die Verfassung der Vereinigten Staaten ausgearbeitet hatte.

Er hatte seine Spuren in der Welt hinterlassen. Nachdem ein erfolgreiches Patent auf eine Webmaschine sowie Immobilienspekulationen ihn reich gemacht hatten, war er ins Repräsentantenhaus gewählt worden. Manchmal dachte Merry, dass ihr Vater gewiss Präsident der Vereinigten Staaten geworden wäre, wenn er nicht an seinem Herzleiden gestorben wäre.

Die Gedanken ihrer Tante mussten eine ganz ähnliche Richtung eingeschlagen haben, denn sie fügte hinzu: „Wenn ich genauer darüber nachdenke, hätte deinem Vater die Vorstellung vielleicht doch nicht gefallen. Aber deiner Mutter auf jeden Fall. Ich weiß, dass sie das Land ihrer Geburt geliebt hat.“

Merry hauchte ihrer Tante einen Kuss auf die rosige Wange. „Mein Vater hätte sich mit keinem Wort beschwert. Du und Onkel Thaddeus seid die besten Vormünder, die man sich denken kann.“

„Du warst immer so ein liebes Kind, vom ersten Tag an, seit du zu uns gekommen bist“, sagte Bess, und ihr Blick wurde wehmütig. „Du hast zehnfach wettgemacht, dass ich keine eigenen Kinder bekommen konnte. Ich kann kaum glauben, dass meine Nichte eine englische Dame werden wird.“

Merry konnte es sich selbst noch nicht recht vorstellen.

„Allmächtiger, dieser Raum ist vollkommen überheizt!“ Ihre Tante begann, sich selbst so energisch Luft zuzufächeln, dass die Federn an ihrem Hut sich blähten wie die Segel eines Schiffes. „Mir ist heiß wie Blutwurst.“

„Warum gehen wir nicht auf den Balkon?“, schlug Merry vor. Die großen Flügeltüren standen weit offen – ein fruchtloser Versuch, den Raum abzukühlen.

„Aber nur, wenn es aufgehört hat zu regnen“, sagte Bess zweifelnd. Doch sobald sie in der kühlen Nachtluft war, erholte sie sich rasch. „Dein Cedric ist umwerfend“, rief sie und ließ ihren Fächer zuschnappen. „Ein Titel ist auch sehr schön, meine Liebe, aber ich denke, es ist besser, einen Ehemann nach seinen eigenen Verdiensten zu beurteilen – den nackten Mann ohne jeden Schnickschnack, wenn du verstehst, was ich meine.“

„Tante Bess!“ Merry zog sie von der offenen Tür fort. „Du musst aufpassen, was du sagst. Die Damen des englischen Adels legen großen Wert auf Anstand und Sitte.“

Unnötig zu erwähnen, dass Bess diese Werte nicht teilte. „Dieser Ballsaal ist voller Frauen, die so tun, als hätten sie noch nie die interessanten Stellen eines Mannes angestarrt“, stellte sie fest. „Dabei laufen sie herum wie die Schlachtersweiber auf dem Fischmarkt.“

„Engländerinnen haben sehr kultivierte Manieren“, warf Merry ein.

„Das würde sie gerne von sich glauben. Probieren geht über Studieren, meine Liebe. Sieh dir nur die Mode hier an. Ich sehe mir diese Seidenhosen genauso gerne an wie jede andere Frau hier.“

Merry verdrehte die Augen. „Tante Bess!“

„Du bist wieder verlobt, also kann ich offen sagen, was ich denke“, erwiderte Bess unbeeindruckt. „Übrigens, wo wir gerade von Hosen sprechen, dein Cedric ist jedenfalls ziemlich gut gebaut.“ Sie ließ ein kehliges Lachen hören. „Dabei fällt mir ein, dass ich deinem Onkel versprochen habe, diese Quadrille mit ihm zu tanzen. Er ist tollpatschig wie ein Junikäfer, aber er möchte gerne eine Runde durch den Saal galoppieren. Komm, Liebes.“

„Wenn es dir nichts ausmacht, Tante, würde ich lieber noch ein wenig hier draußen bleiben.“

Ihre Tante umarmte sie kurz. „Wie ich dieses Lächeln bei dir liebe! Dein Cedric ist der perfekte Spielgefährte für eine Dame. In eurer Hochzeitsnacht werdet ihr beide so fröhlich sein wie Grillen im Kamin.“

Damit kehrte ihre Tante mit flatternden Federn und Fächer in den Ballsaal zurück.

Merry wickelte sich fester in ihren Schal, um sich vor der kühlen Aprilluft zu schützen. Sie legte den Kopf in den Nacken, um in den Himmel emporzublicken.

Sie vergaß immer wieder, dass man über London keine Sterne sah, egal, ob es regnete oder nicht. Nebel und Rauch verdunkelten die Straßen bereits um vier Uhr am Nachmittag.

Doch Cedric liebte die Stadt, also würden sie hier leben. Es war sinnlos, sich nach dem Sternenlicht zu sehnen. Oder nach einem Garten.

Merry hatte eine Leidenschaft für Gärten, die weit über das Vergnügen ihrer Schulfreundinnen am Arrangieren von Blumenbouquets hinausging. Sie mochte es, „im Dreck herumzuwühlen“, wie ihr Onkel es nannte, Pflanzen auszugraben und neu anzuordnen, bis sie den perfekten Garten hatte.

In diesem Moment stürmte ein Mann zur Balustrade und stieß eine Reihe Flüche aus, die keine junge Dame hören sollte.

Merry trat einen Schritt näher, erfreut über die Gelegenheit, ihren Wortschatz verbotener Begriff erweitern zu können. Doch das einzige Wort, das sie aufschnappte, war „Mist“, und das kannte sie bereits. Während sie zusah, umklammerte er die Brüstung mit einer kontrollierten, aber wütenden Geste.

Wahrscheinlich hatte jemand ihn schroff abgewiesen, und er war nach draußen gekommen, um seine Fassung wiederzugewinnen. Wie Merry seit ihrer Ankunft in London immer wieder feststellte, hatten englische Aristokraten die Neigung und das Talent, vernichtende Bemerkungen von sich zu geben. Sie hatte sogar ihren lieben Cedric dabei erlebt, wie er selbst mehrere Male jemanden scharf angefahren hatte. Allerdings nur, wenn er heftig provoziert wurde.

Nun, wenn sie dazu neigen würde, sich beleidigt zu fühlen, wäre sie bereits mit der Hälfte der Gäste des heutigen Balls zerstritten. Ständig machte man sich über ihren Bostoner Akzent lustig.

Der Mann, der jetzt finster eine unschuldige...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2023
Reihe/Serie Historical Gold
Übersetzer Maria Beck
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1628-X / 375151628X
ISBN-13 978-3-7515-1628-0 / 9783751516280
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