Tom Prox 134 (eBook)

Hetzjagd ohne Gnade

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5871-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tom Prox 134 - Gordon Kenneth
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Er scheint sogar der Ghost Squad überlegen zu sein. Immer wieder schafft es Jim Burrow, einer der teuflischsten Verbrecher, mit dem es Tom Prox und Snuffy Patterson je zu tun hatten, sich der Gefangennahme durch die Ghosts zu entziehen. So gelingt es dem ehemaligen Kopf der Puma-Bande gar, sich durch Lug, Betrug und Mord als vermögender Rancher auszugeben. Zwar kann Prox Burrows wahre Identität aufdecken und gerade noch verhindern, dass der Gangster die hübsche Maureen Sendley, die ihren Vater schützen will, zur Ehe zwingen kann. Trotzdem gelingt Burrow nicht nur erneut die Flucht, sondern seine Handlanger holen gar zum Gegenschlag aus: Als der Captain und sein Sergeant versuchen, die Bande durch eine gewagte Geheimoperation zu infiltrieren, misslingt dieser Plan wegen eines dummen Zufalls. Den beiden Ghosts, die von den Verbrechern auf einem buchstäblichen Scheiterhaufen zurückgelassen werden, droht nun der fürchterliche Tod durch die Flammenhölle ...


2. Kapitel


Dutzende von Aufgeboten suchten wochenlang das Gebirge nach Jim Burrow ab, doch der Gangsterchef schien wie vom Erdboden verschwunden. Seine gepanzerte Limousine war in einem Canyon gefunden worden, aber die Spürhunde, die man dort ansetzte, verloren nach wenigen hundert Yards die Fährte. Zweifellos hatte der Verfolgte ein geruchstilgendes Mittel versprüht.

Während die Suchkommandos das Labyrinth der Schluchten durchkämmten, verhörte Tom Prox Tag für Tag die gefangenen Mitglieder der »Puma-Bande«, und das Resultat dieser Vernehmungen veranlasste ihn zu langen Telegrammen an verschiedene Agenten der Ghost-Squad im südwestlichen Texas.

Genau drei Wochen nach Burrows geglückter Flucht erhielt er die Nachricht, auf die er wartete. Noch am selben Tage verließ er Pecos und reiste nach Laredo am großen Knie des Rio Grande.

Die »Half Moon Bar« und ihr Besitzer Geoffrey Chaushilm hatten bei der Polizei der Grenzstadt einen schlechten Ruf. In dem Lokal trafen sich Angehörige der Unterwelt aller Schattierungen, hauptsächlich jedoch jene Sorte von Texanern, die mit dem blonden, hochgewachsenen Menschenschlag, der einst die Pionierarbeit in dem größten amerikanischen Bundesstaat leistete, eigentlich gar nichts gemeinsam hatte und auch heute noch die spanische Sprache weit besser beherrscht als das schleppende Idiom des texanischen »Amerikanisch«.

Da gingen die Agenten der mexikanischen Marihuana-Pflanzer, die die Staaten mit Rauschgift überschwemmten, Mittelsmänner revolutionärer Organisationen, die sich als Waffenschmuggler nach dem ewig unruhigen Mexiko betätigten, oder Männer, die illegale Einwanderer gegen fette »Honorare« in die USA schleusten, und ganz gewöhnliche Räuber und Banditen, die alle schon mehr oder weniger mit dem Zuchthaus Bekanntschaft gemacht hatten, aus und ein.

Geoffrey Chaushilm machte keinen Unterschied zwischen ihnen, sofern sie nur Geld besaßen. Die bedenklichen Manieren seiner Gäste ließen ihn kalt, und wenn sie in vorgerückter Stunde, voll von Whisky oder Sierra-Wein, mit Revolvern schossen oder sich mit Messern bewarfen, ließ ihn das völlig ungerührt.

Die Polizei hatte den dicken, ewig grinsenden Geoffrey in Verdacht, dass er an den dunklen Geschäften seiner Gäste nicht ganz unbeteiligt war. Aber bisher war ihm nichts nachzuweisen gewesen, und die Behörden hüteten sich wohl, ihm die Konzession zu entziehen und das Lokal zu schließen, das immerhin eine ausgezeichnete Gelegenheit bot, die dunklen Elemente Laredos zu überwachen.

Ein leichter Abendwind hatte sich aufgemacht und strich vom Strom her über die von der Tageshitze erwärmten Steinbauten der Stadt, als zwei Männer die Bar betraten.

Der eine war hoch aufgeschossen und so mager, dass man bei einiger Fantasie glauben konnte, seine Knochen klappern zu hören. Die Mundwinkel hatte er gramvoll heruntergezogen, als philosophiere er über die Schlechtigkeit der Welt im Allgemeinen und die seiner näheren Umgebung im Besonderen.

Die Holster der Colts, die er trug, waren so angebracht, dass er die Kolben der Waffen bei herabhängenden Armen bequem ergreifen konnte, und die beiderseits gleichförmig abgewetzten Fischhautgriffe seiner Revolver ließen erkennen, dass es sich bei ihm um einen der gefürchteten Zweihandschützen handelte.

Sein Begleiter war kaum über Mittelgröße, schlank und breitschultrig und bewegte sich im Gegensatz zu dem Dürren, der seine langen Beine phlegmatisch schlenkerte, mit der Leichtigkeit eines berufsmäßigen Tänzers. Schien der Lange ein schwarzer Pessimist zu sein, so machte er im Gegensatz dazu den Eindruck, als erschiene ihm stets alles im rosigsten Lichte. Ein Kranz vergnügter Lachfältchen umgab seine dunklen Augen, die in heller Heiterkeit erstrahlten, und auf seinen Lippen lag ein fröhliches Lächeln. Aber auch er trug unten offene Revolvertaschen, durch die ein geübter Schütze direkt von der Hüfte aus feuern konnte, ohne dass er die Waffe zu ziehen brauchte.

»Whisky«, verlangte der Magere.

»Pur!«, setzte sein Begleiter hinzu.

Die Männer kletterten auf die Barhocker und nahmen die Gläser aus Dolores Marinas Händen entgegen, deren seltene exotische Schönheit Chaushilm als besondere Attraktion hinter der Bar platziert hatte.

Der Anblick des wirklich hübschen Mädchens zauberte bei dem dürren Pessimisten eine erstaunliche Wirkung hervor. Seine Gramfalten verloren sich. Er grinste und begann, dem Mädchen die schönsten Komplimente zu machen.

Sie ließ es sich gefallen und lachte girrend.

»Du kannst mit deinem krummen Zinken spielen, aber nicht mit Dolores!«, wurde plötzlich eine erboste Stimme laut. Gleichzeitig erhob sich von einem Tisch, der dicht neben der Bar stand, ein Kerl, der bei einer männlichen Schönheitskonkurrenz keinesfalls einen Preis gewonnen hätte.

Er war beinahe so groß wie der Dürre, besaß aber ungeheuer breite Schultern, die wie bei einem Menschenaffen nach vorn geneigt waren. Seine langen, muskulösen Arme, die beinahe bis zu den Knien reichten, pendelten hin und her, als er in schaukelndem Gang auf den Mageren zukam.

Mit sichtlichem Unbehagen hatte Dolores die Einmischung dieses Monstrums von einem Menschen beobachtet.

»Fang nicht an, zu stänkern, Pedro!«, befahl sie jetzt zornig.

Aber der Mann, der Pedro genannt wurde, beachtete den Einwurf nicht im geringsten. Er entblößte seine prachtvollen weißen Zähne und stieß ein Knurren aus.

»Nehmen Sie sich in Acht, Señor!«, warnte Dolores.

Im selben Augenblick machte Pedro auch schon einen Satz auf den Dürren zu.

Der war im Nu von seinem Barhocker geglitten und stoppte den Angreifer mit einem Fausthieb in die Magengegend.

Nach Luft japsend, sackte Pedro in die Knie.

In diesem Augenblick wurde die Schwingtür am Eingang des Lokals aufgestoßen, und fünf Männer stürmten herein. Geoffrey Chaushilm hatte keine reine Freude, als er sie erblickte. Wenn Leutnant Sirty mit seinen Beamten auftauchte, gab es jedes Mal eine Menge Ärger.

Der blonde Polizeioffizier streckte seine Hand nach den beiden Männern an der Bar aus.

»Dort sind sie, Jungens!«, rief er. »Nehmt sie fest!«

Dieser Befehl wirkte auf den Dürren und seinen Begleiter wie ein Großalarm auf die Feuerwehr. Der fröhliche junge Mann, der sich nicht im geringsten um den Streit seines Freundes gekümmert hatte, schnellte wie ein Gummiball hoch und sprang leichtfüßig auf die Bar zu. Klatschend fielen seine beiden Hände gleichzeitig auf die Revolverkolben nieder. Dann donnerten die schwerkalibrigen Schießeisen. Aus dem Bergmannrohr der Zuleitung des elektrischen Kronleuchters knisterten blaue Kurzschlussfunken; dann wurde es stockfinster in dem Raum.

»Auf Wiedersehen, liebes Kind!«, flüsterte die Stimme des Dürren Dolores Marina ins Ohr. »Wir müssen jetzt eilig verreisen, aber ich komme wieder.« Dann vernahm sie das Geräusch flüchtender Schritte.

Ein Fensterflügel klirrte, und von der Tür her huschte der Lichtkegel einer starken Stablampe durch den Raum. Der Blendstrahl glitt über die Bar und dann zu den Fenstern.

Draußen sausten die Flüchtigen gleich Schatten an der Häuserwand entlang und bogen um die Ecke in den Hof des Gebäudes.

»Sie sind entkommen!«, rief Leutnant Sirty. »Rasch hinter ihnen her! Wir müssen sie haben – tot oder lebendig!«, befahl er.

»Er spielt ganz vortrefflich, der gute Bill!«, sagte Tom Prox zu seinem langen, dürren Begleiter, dem Sergeanten Snuffy Patterson. »Man müsste ihm eine Hauptrolle in Hollywood geben. Doch jetzt sind wir an der Reihe – komm!«

Rasch huschten sie vom Hof aus die Treppe hinauf und traten in einen spärlich erleuchteten Gang. Vor einer der Türen, die sich zu beiden Seiten befanden, blieb Tom stehen und beugte sich zum Schloss nieder. Durch das Schlüsselloch konnte er einen Teil des dahinter befindlichen Zimmers überschauen.

Ein großer Mann stand am Fenster und blickte auf die Straße hinunter, um die Ursache der Schießerei zu ergründen. Rasch drückte Tom die Klinke nieder und trat in den Raum. Bei dem Geräusch, das er und der ihm folgende Snuffy verursachten, fuhr der Mann am Fenster herum. Maßlos überrascht sah er auf die vier Revolvermündungen, die sich auf ihn richteten.

»Was sollen diese dummen Scherze?«, fragte er stirnrunzelnd, indem er eine Bewegung zu seiner Schulterhalfter machte, aus der der Griff einer automatischen Pistole herausragte.

»Lass das bleiben, Bruder!«, riet Tom ihm. »Ehe du deine Kanone herausholen kannst, hast du schon ein Dutzend blauer Bohnen im Leib. Wir wollen dir gar nichts tun, sondern dir nur ein wenig Gesellschaft leisten, bis unsere Freunde, die einen so unverschämten Krach dort unten machen, eine Meile weit weg sind.«

Bei dieser Erklärung erhellte sich das harte Gesicht des Zimmerinhabers gleich um mehrere Schattierungen. Ein Grinsen erschien um seine wulstigen Lippen.

»Was habt ihr denn ausgefressen, dass der alte Jagdhund Sirty so wild hinter...

Erscheint lt. Verlag 4.11.2023
Reihe/Serie Tom Prox
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • gf unger • G. F. Unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5871-2 / 3751758712
ISBN-13 978-3-7517-5871-0 / 9783751758710
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