Erregende Lektionen eines Dukes (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1775-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erregende Lektionen eines Dukes - Sophie Jordan
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Für ihre Familie würde Marian alles tun! Aus Verzweiflung beschließt die junge Gouvernante, Mätresse zu werden. Doch in dieser zwielichtigen Welt kennt sie sich überhaupt nicht aus! Deshalb nimmt sie die Hilfe von Nathaniel, Duke of Warrington, in Anspruch: Der berüchtigte Schwerenöter soll sie in der Kunst der Verführung unterweisen. Einen sinnlichen Augenaufschlag, ein gehauchtes Wort, eine flammende Berührung - all das will sie perfekt beherrschen! Doch die erregenden Lektionen des Dukes stellen sie bald auf eine harte Probe. Sie merkt, dass sie sich seinem Charme kaum noch entziehen kann ...



Geschichten über Drachen, Krieger und Prinzesssinnen dachte Sophie Jordan sich schon als Kind gerne aus. Bevor sie diese jedoch mit anderen teilte, unterrichtete sie Englisch und Literatur. Nach der Geburt ihres ersten Kindes machte sie das Schreiben endlich zum Beruf und begeistert seitdem mit ihren eigenen Geschichten. Die New-York-Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in Houston, und wenn sie sich nicht gerade die Finger wund tippt bei einem weiteren Schreibmarathon, sieht sie sich gerne Krimis und Reality-Shows an.

1. KAPITEL


Marian Langley steckte in einer für sie höchst ungewöhnlichen und überaus unbehaglichen Lage. Jahrelang war sie als Gouvernante tätig gewesen und hatte junge Damen darauf vorbereitet, in die höchsten Ränge der Gesellschaft eingeführt zu werden. Würde war dabei stets ihr oberstes Gebot. Ihr Handwerkszeug.

Oder besser gesagt, so war es gewesen.

Sie war nicht mehr als Gouvernante angestellt. Diese Zeiten waren vorbei.

So viele Dinge waren jetzt vorbei. Bunte Erinnerungsfetzen, die auftauchten, wann sie wollten, quälten sie immer wieder. Papa war tot, und sie hatte ihre sichere Stellung aufgegeben und war nach Hause zurückgekehrt, um sich um ihre Familie zu kümmern. Sie seufzte schwer und betrachtete ihre momentane Situation: Sie versteckte sich unter einem Tisch in Colley’s Taverne. Gegenwärtig hatte sie ganz und gar nicht das Gefühl, dass sie sich um ihre Familie kümmern würde.

Es war einfach lächerlich.

Sie fühlte sich lächerlich und vollkommen würdelos. So tief war sie gefallen.

Sie hatte keinen Penny mehr in der Tasche, und wie sie nun feststellen musste, förderte Zahlungsunfähigkeit nicht gerade die Würde.

Im Gegenteil, sie zerstörte sie.

Aus keinem anderen Grund hatte sie die Knie an die Brust gepresst und hielt den Stoff ihrer nicht mehr makellosen Röcke mit beiden Händen fest umklammert, in der inbrünstigen, verzweifelten Hoffnung, dass dieser Moment vorübergehen möge, und zwar schnell.

Sie atmete stoßweise, ihre Brust hob und senkte sich im raschen Wechsel, was zum einen an ihren überreizten Nerven lag und zum anderen an dem wahnwitzigen Tempo, mit dem sie durch das Dorf und in Colley’s Tavern gerannt war, wo es den besten Shepherd’s Pie der Grafschaft gab.

Trotz ihrer Nervosität knurrte ihr der Magen schon bei der bloßen Vorstellung von Colleys köstlichem Pie. Sein würziger, reichhaltiger Duft stieg ihr in die Nase direkt von dem Tisch über ihr.

Der Magen knurrte ihr wieder und erinnerte sie daran, dass sie schon eine ganze Weile nichts mehr gegessen hatte.

Sie hielt den Atem an und richtete den Blick auf die Spitzen der abgenutzten Stiefel, die sie trug. Es waren die Stiefel ihres jüngeren Bruders. Sie hatte sie aus seinem Zimmer geholt – er war im Internat und konnte sie also derzeit ohnehin nicht tragen. Sie bezweifelte, dass sie ihm nach seiner Rückkehr passen würden. Burschen seines Alters wuchsen wie Unkraut.

Sie rümpfte die Nase und versuchte, den Schmutz und die verfaulten Essensreste um sich herum zu ignorieren. Der Wirt sollte mal ein ernstes Wörtchen mit seinen Angestellten reden, weil sie es versäumt hatten, unter den Tischen zu putzen.

Über die Essensreste hätte sie vielleicht hinwegsehen können, aber die beiden Beine, denen sie in ihrem Versteck immer wieder ausweichen musste, waren schwerer zu übersehen. Sie waren kräftig, die Schaftstiefel saßen wie angegossen. Sie starrte sie an, als ob sie sie dadurch irgendwie zum Verschwinden bringen könnte.

Ja, der Tisch war derzeit besetzt, aber das hatte sie nicht davon abgehalten, sich darunter zu verstecken. Marian hatte einen flüchtigen Blick auf die Person am Tisch geworfen, bevor sie unter dem Tisch abgetaucht war. Aber sie hatte keine andere Wahl gehabt. Es war der nächstgelegene Tisch und der Kohlenhändler war ihr dicht auf den Fersen gewesen.

Sie hatte einen vagen Eindruck von der dunklen Gestalt des Mannes am Tisch gewonnen. Er hatte dunkle Augen. Und trug dunkle Stiefel, natürlich. Dunkel wie alles andere im schattigen Inneren der Taverne. Hoffentlich dunkel genug, um sie vor den Blicken des Kohlenhändlers, der sie verfolgte, zu schützen.

Unter dem Tisch war es alles andere als geräumig. Sie fürchtete, dass das Möbel sowohl ihren Körper als auch die langen, wohlgeformten Beine des Mannes kaum zu verbergen vermochte.

Der Mann schlug die Beine übereinander, eine Stiefelspitze stieß gegen ihre Hüfte – absichtlich, wie Marian vermutete.

„Au.“ Mit finsterer Miene rieb sie sich die betroffene Stelle.

„Was zum Teufel machen Sie da?“

Die Stimme klang tief und grimmig und war näher, als sie erwartet hatte – warmer Atem streifte ihr Ohr. Sie wandte den Kopf und sah direkt in ein Paar dunkler Augen. Einen Moment lang verschlug es ihr die Sprache. Er war jung und gut aussehend. Zwei Dinge, die sie nicht bemerkt hatte, als sie unter dem Tisch Zuflucht gesucht hatte. Was vielleicht keine gute Idee gewesen war.

Er schaute sie an, ihre Gesichter waren sich so nahe, dass sie mit den Nasen fast aneinanderstießen. „Sind Sie schwerhörig, Lady?“

Sie schüttelte sich und fand ihre Stimme wieder. „Ist es nicht offensichtlich, was ich hier tue?“

Er blinzelte nicht einmal, sondern starrte sie weiter auffordernd an und wartete, offensichtlich unzufrieden mit ihrer Antwort.

Sie zappelte ängstlich, weil sie befürchtete, dass Clite Oliver den Raum betreten und diesen Mann dabei erwischen würde, wie er unter den Tisch schaute.

„Ich befinde mich in einer schwierigen Situation“, gestand sie.

„Was für eine Situation ist das?“, fragte er mit tiefer, kultivierter Stimme, ganz und gar nicht amüsiert.

„Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Ich bitte Sie, Sir. Tun Sie so, als ob ich nicht hier wäre. Ich verspreche Ihnen, dass ich Sie bald in Ruhe lassen werde.“

Er nickte, als ob er verstanden hätte, aber die Worte, die aus seinem Mund kamen, waren alles andere als verständnisvoll. „Sie lassen mich am besten jetzt gleich in Ruhe.“

Sie warf einen Blick über die Schulter und wurde mit einem Blick auf den dreckigen Boden belohnt. Noch keine Arbeiterstiefel, schwarz vom Kohlenstaub. Sie hatte jedoch keinen Zweifel daran, dass sie jeden Moment in ihrem Blickfeld auftauchen würden.

„Ich beschwöre Sie. Hören Sie bitte auf, mit mir zu reden“, zischte sie und sah ihn mit einem verzweifelten Kopfschütteln an. „Ich werde es wiedergutmachen.“

Nicht dass sie ihm auch nur einen Penny zu bieten gehabt hätte. Das war doch der Grund, aus dem sie in diesem Schlamassel steckte … und was sie überhaupt dazu gebracht hatte, vor dem Kohlenhändler zu fliehen.

Ihr Flehen und ihr leeres Versprechen schienen ihn in keiner Weise zu rühren. Mit seinen dunklen Augen starrte er kalt auf sie herab. Hoffnungslosigkeit wallte in ihr auf. In letzter Zeit hatte sie oft mit diesem dämonischen Gefühl zu kämpfen. Zu oft. Eigentlich die ganze Zeit. Sie weigerte sich, aufzugeben. Wenn sie die Hoffnung aufgab, bedeutete das, dass sie die Hoffnung für sie alle aufgab – für Charlotte, Eleanor und Phillip. Wenn sie aufgab, bedeutete das, dass sie alle verloren waren.

Marian konnte das nicht zulassen, musste sich zusammenreißen, es hing alles an ihr. Sie musste ihre Familie retten. „Bitte“, flüsterte sie erneut und schämte sich, weil sie sich kaum von einer gemeinen Bettlerin unterschied. So leise sie das Wort auch ausgesprochen hatte, es brannte ihr auf den Lippen und verletzte ihren Stolz.

Der Kohlenhändler durfte sie auf keinen Fall entdecken. Er würde keine Gnade walten lassen. Er war gefühllos. Von allen Menschen, denen sie Geld schuldeten – und es waren leider einige –, war er der hartnäckigste. Der rücksichtsloseste. Derjenige, dessen Augen Vergeltung versprachen … und Kummer. Es war ihm egal, wer ihr Vater gewesen war oder was Papa für die Gemeinde Brambledon getan hatte. Sie schuldeten dem Mann Geld. Er würde es bekommen oder irgendetwas Schlimmes würde passieren.

Der Gentleman, der sie unter dem Tisch anstarrte, sagte nichts. Er blinzelte, aber seine Miene blieb teilnahmslos. Und dann war er verschwunden.

Das Rascheln seiner Kleidung war zu hören, als er sich wieder aufrichtete. Schritte polterten über die alten Holzdielen, und sie zog die Knie enger an die Brust, als könnte sie sich damit irgendwie kleiner machen. Die gefürchteten kohlebefleckten Stiefel tauchten auf.

Sie holte scharf Luft und betete, dass der Gentleman, den sie immerhin bei einer bestimmt wohlverdienten Mahlzeit störte, sie nicht verraten würde.

Sie beobachtete, wie die Stiefel sich hin und her bewegten, während ihr Verfolger wohl den Blick durch den Raum schweifen ließ. Sie brauchte sein Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass es Mr. Oliver war und dass allein sie es war, nach der er Ausschau hielt.

Ihre Augen weiteten sich, als die abgenutzten Stiefel auf den Tisch zukamen – auf sie zu. Herr im Himmel! Hatte der Mann am Tisch ihm ein Zeichen gegeben?

„Verzeihen Sie, Sir. Haben Sie ein Mädchen hier hereinlaufen sehen?“

Sie presste sich die zitternden Finger an die Lippen und hoffte auf die Verschwiegenheit des Mannes, dessen bestiefelte Füße sich in ihren Hintern bohrten.

Es war vielleicht eine Dummheit, sich vor ihm zu verstecken. Sie konnte schließlich nicht ewig vor Mr. Oliver davonrennen, aber als er ihren Namen auf der Dorfstraße gebrüllt hatte, hatte die Panik Oberhand gewonnen. Sie hatte einen Blick in seine gnadenlosen Augen geworfen, ihre Röcke gerafft und war weggelaufen.

Auf dem Tisch über ihr schrammte Besteck über einen Teller, und sie blickte nach oben, als könnte sie durch das Holz sehen.

Schließlich ergriff der Gentleman das Wort, und seine Stimme klang gereizt und arrogant. „Sehen Sie hier irgendwo ein Mädchen?“

Ihr Blick fiel wieder auf seine Stiefel, auf die wohlgeformten Beine, die von einem Paar teuer aussehenden Hosen umhüllt waren. Hoffnung flatterte wie...

Erscheint lt. Verlag 28.10.2023
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Carlotta Jakob
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • The Rogue Files
ISBN-10 3-7515-1775-8 / 3751517758
ISBN-13 978-3-7515-1775-1 / 9783751517751
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