Der Tod lauert im Museum (eBook)

Der vierte Kriminalfall des Privatermittlers Achille Corso
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
138 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-1643-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod lauert im Museum -  Alexander P. Dyle,  Eireen M. O'Brien
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Bei einem Museumsbesuch werden der Privatermittler Achille Corso und seine Verlobte, die Forensikerin Pentesilea Orsini in einen doppelten Kriminalfall hineingezogen. Zuerst wird eine Leiche gefunden und danach folgt eine weitere Tat. Hängen die beiden Fälle miteinander zusammen? Corso ermittelt dieses Mal in München. Eine wilde Jagd führt die beiden Ermittler zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und auch auf das Oktoberfest. Auch als Printausgabe verfügbar: ISBN: 978-3758415418 Trailer zur Kriminalreihe auf YouTube: https://www.youtube.com/@AlexanderPDyle

Alexander P. Dyle ist ein Schriftsteller, der für seine Kriminalromane und historischen Romane bekannt ist. Er schreibt unter einem Pseudonym. Hier sind einige seiner bemerkenswerten Werke: Kriminalromane: Die Kriminalfälle des Privatermittlers Achille Corso Tod an der Konferenz (2022) Der Krönungsball (2023) Das Diadem der Königin (2023) Der Tod lauert im Museum (2023) Geister in Wales (2024) Tod im Weltall (2024) Die Gralshüterin (2024) Seine Romane sind gut recherchiert und fesselnd geschrieben. Sie bieten eine Mischung aus Spannung, Tragödien, Visionen und harter Realität. Sie basieren auf aktuellen Fakten und präsentieren historische Perioden auf farbenfrohe und verständliche Weise.

Alexander P. Dyle ist ein Pseudonym, gewählt für die historischen Romane und Krimis. Er ist als Wissenschaftler in der Geschichtsforschung tätig.

Museumsbesuch


Wenige Minuten vor der Einfahrt vernahmen Pentesilea Orsini und ihr Verlobter Achille Corso die Lautsprecherdurchsage in Bayrisch an Bord des Nachtzuges aus Bologna:

„In wengn Minudn drifft da Nightjet Zwoahundertvierundneinzig in Minga Habtbohof a. I hoff sie hatdn a ognehme Reise mid den den Österreichischen Bundesbohn und da Deitschn Bohn und frein uns, sie boid wieda bei uns begrüssn zua dürfa…“

Pen, wie sie genannt wurde, und Achille waren erst vor kurzem aus dem Bordrestaurant gekommen, wo sie einen Kaffee und ein Frühstück eingenommen hatten.

Pen blickte auf ihre Grande Classique. Die elegante Uhr mit blauem Zifferblatt zeigte 9:10.

„Der Zug ist sogar pünktlich in München…“ murmelte Pen, während sie die letzten Dinge im Koffer verstaute.

„Perfekt, dann haben wir genügend Zeit für den Besuch der Kunstausstellung und sind dennoch früh genug zurück, um uns für das Treffen mit Kommissar Schleifmayr vorzubereiten…“ sagte Corso.

„Du meinst, präventiv einen Magenbitter einzunehmen…?“ fragte Pen.

„Das Essen wird deftig sein, da er uns in ein Traditionsrestaurant eingeladen hat…“ stimmte Corso zu.

Sie verließen das Abteil nachdem sie sich vergewissert hatten, nichts zu vergessen und trugen die Reisekoffer in den Korridor. Schon fuhr der Zug in den Hauptbahnhof München ein.

Sie strebten zum Taxistand und fragten den Fahrer:

„Können Sie uns zum Hotel Bayrischer Hof bringen?“

„zum Boarischa Hof? Grnde de Dame und da Herr...“ antwortete der Fahrer, nahm Pen und Achille die Koffer ab und fuhr sie in weniger als zehn Minuten zum Hotel.

Bei der Rezeption erkundigte sich Achille bezüglich der neuen Kunstausstellung. Der Mann am Desk erklärte den Weg: „De neie Kunstausstäiung is grod wenge Minudn vo do entfernt. Am besdn sie gengan vo do zum Marienblotz und laffa weida in de Maximiliansstrass. Do is de Ausstäiung guad zua finden…“

Corso bedankte sich, dann bezogen sie eilig ihr Zimmer. Schon vierzig Minuten später waren die beiden auf dem Weg in die Kunstausstellung.

„Die Maximilianstraße, hatte da nicht der legendäre Rudolph Moshammer seine Boutique?“ fragte Pen als sie in die breite Prachtstraße einbogen.

„Genau meine Liebe, Nummer 14. Allerdings ist heute eine Uhrenboutique dort einquartiert.“ antworte Achille.

Nur eine Minute später waren sie am Museumseingang angelangt. Das Messingschild verriet:

Sonntag 10-18

Montag 14-18

Di-Sa 10-18

Achille öffnete die Türe für Pen und sie betraten die Eingangshalle. Alles war blitzblank poliert. An der Kasse warteten bereits die ersten Leute. Es war gerade 10:15.

Am Schalter bediente sie eine Luisa Romano. Sie gab den beiden ihre Eintrittskarten

„Grazie mille…” sagte Corso ganz unbewusst.

„Siete i benvenuti.” antworte die Dame mit dunklen Haaren ebenso spontan.

„Können sie uns etwas empfehlen, was wir zuerst besuchen sollten?“ fragte Corso charmant.

“Also wenn sie schöne Kunst sehen wollen, dann am besten direkt in die neue Portraitausstellung.“ antwortete die Italienerin. Sie war etwa 40 Jahre alt, rundlich mit einem sympathischen Gesicht, dunklen kurzen Haaren und ein fröhliches Lachen spielte auf ihren Gesichtszügen.

Auf dem Weg in die Portraitgalerie kamen sie an verschiedenen Räumen mit moderner Kunst und entsprechenden Installationen vorbei.

„Ganz nett, aber für mich als Paläopathologe gibt es da nichts Medizinisches zu diagnostizieren…“ sagte Corso.

„Außer Spekulationen über den mentalen Zustand des Künstlers, Schatz…“ sagte Pen.

„Die Kunst bei der modernen Kunst ist es, jemanden zu finden der Millionen dafür bezahlt.“ meinte Corso.

„Moderne Kunst ist heute die Kunst der Provokation: Bewusste Verletzung von Tabus, Gewalt bis zur Unerträglichkeit und politisch unkorrekte Ästhetik und eine Menge Presseerklärungen…“ stimmte Pen zu. [4]

Dann strebte Corso auf eine Schwarz-Weiß-Photographie zu.

„Also diese Kunstphotographie hier ist sehr gut…“ fand Pen und ging näher zu dem Kunstwerk.

„Es ist ja auch Salvador Dalí - Dalí Atomicus…“ las Corso vom Informationsschild ab.

„Das erinnert mich lebhaft an unser Abenteuer im Castello di Sammezzano…“ schwärmte Pen.

„Einem spannenden Kriminalfall wäre ich nicht abgeneigt. Vielleicht hat Helmut Schleifmayr ein paar aufregende Dinge zu erzählen…“ sagte Corso.

„Wie hast du eigentlich den Kommissar kennengelernt?“ fragte Pen interessiert.

„Es ist schon einige Jahre her, als ich noch in den Niederlanden tätig war und ihn dort bei einer länderübergreifenden Fahndung kennengelernt habe. Damals war er noch Polizeimeister.“ sagte Corso.

„Um was ging es damals?“ fragte Pen.

„Vandalismus in Kulturinstitutionen…“ sagte Corso.

Inzwischen waren sie bei der Portraitausstellung angelangt. Es empfing sie ein Gruppenportrait von Rembrandt.

„Die Abteilung von gut abgehangenen Schinken der Alten Meister.“ witzelte Pen.

„Ah, die berühmte Anatomielektion des Doktor Nicolaes Tulp – ein prachtvolles Gruppenportrait von Doctoren der Medizin…“ schwärmte Corso.

„Mit einem Schönheitsfehler…“ fügte Pen hinzu.

„Stimmt…der angehobene Muskel, den der „Doctor“ vorzeigt, ist der Musculus flexor digitorum superficialis und der müsste an anderer Stelle ansetzen…“ gab Corso zu.

„Damals musste man nur großartig dozieren können, um als guter Arzt zu gelten – operiert wurde von anderen.“ schwärmte Pen von der guten alten Zeit.

Gleich nebenan entdeckte Corso eine Studie von Leonardo Da Vinci: La Scapigliata, die Frau mit zerzaustem Haar.

„Fällt dir etwas dabei auf?“ fragte Pen mit professionellem Unterton.

„Das Bild ist nicht vollendet, aber das ist typisch für Da Vinci…“ rätselte Corso.

„Das schon, aber ich meine etwas anderes…“ sagte Pen spitzfindig.

Corso blickte sich um und sah einige weitere Gemälde im Raum. Nun begriff er:

„Verschiedene Gemälde im Raum sind bekannt, weil sie irgendwann in ihrer Geschichte einmal geraubt wurden. Wenn ich mich recht entsinne, war die Scapigliata im Besitz der Adelsfamilie Gonzaga und wurde 1630 von einer Horde Landsknechte gestohlen, als diese die Stadt Mantua plünderten… Aufgetaucht ist das Bild erst wieder Jahrhunderte später…“

„So in etwa habe ich das gemeint…“ sagte Pen.

„Aber sieh dir doch die Aufhängung der Bilder genauer an…“ ergänzte sie.

Corso rückte seine Brille zurecht und betrachtete den Rahmen.

„Also für mich ist das ein ganz normaler Rahmen, mit Sensoren, die Alarm auslösen, wenn das Bild heruntergenommen oder bewegt wird…“ sagte Corso.

„Genau, das Museum hat sich für die Sicherheit im Brandfall entschieden, zuungunsten gegenüber der Sicherheit vor Diebstahl – Die meisten Museen machen das so.“ sagte Pen.

„Stimmt, entweder man befestigt das Bild fest in der Wand, idealerweise versenkt in einer Nische mit Panzerglas – dann können Diebe es kaum aus dem Museum stehlen…“

„Aber auch die Feuerwehr im Brandfall kann das Bild dann nicht retten…“ ergänzte Pen.

„…oder man hängt es einfach auf. Einfach zu retten, aber auch einfach zu stehlen…“ sagte Corso.

Achille und Pen schlenderten weiter zum Portrait von Arthur Wellesley, dem ersten Herzog von Wellington, gemalt von Francisco de Goya etwa um 1812.

„Dieses Gemälde ist auch einmal in einen berühmten Kunstraum in der National Gallery in London entwendet worden.“ schwärmte Corso, nun ganz in seinen beiden Passionen – Kriminalistik und Kunst.

„Wann war das?“ wollte Pen wissen.

Corso wühlte in seiner Erinnerung, konsultierte auch kurz die Informationstafel zum Gemälde.

„Sie sagen den Besuchern natürlich nicht, dass es einmal gestohlen wurde – man will die Leute ja nicht inspirieren. Aber hier steht, dass es in den Besitz von John Osborne, dem 11. Herzog von Leeds gekommen war und dieser es 1961 bei Sotheby’s versteigern ließ.“ fasste Corso die Information zusammen.

Corso erinnerte sich an eine Debatte, die er mit seinem Chronisten und Freund A. P. Dyle gehabt hatte:

„Um einen Verkauf in die USA zu verhindern, schoss die britische Regierung einer Stiftung zusätzliches Geld ein und so blieb das Bild in England und landete in der National Gallery. Nur gerade 19 Tage nachdem es dort ausgestellt war, wurde es gestohlen. Erst vier Jahre später gab der Dieb es freiwillig zurück, indem er es in einer Gepäckaufbewahrungsstelle in Birmingham aufgab und sich dann bei der Polizei meldete.“ erzählte Corso.

„Ist es wirklich so, dass die Rückgabe von gestohlener Kunst oft schwieriger ist als der Diebstahl derselben?“ fragte Pen interessiert.

„Oft ist es wirklich so. Der Mann, der den Goya geklaut hatte landete vor Gericht und wurde in einem berühmt gewordenen Prozess vorurteilt - aber nicht für den Diebstahl des Gemäldes, sondern für den Diebstahl des Rahmens, in welchem das Bild war. Absurd.“ resümierte Corso amüsiert. [3]

Pen fand das auch erheiternd.

„Noch besser ist die Episode, welche mir Dyle erzählt hat. Als die Macher von James Bond 1961-1962 den ersten Film mit dem Titel Dr. No drehten, war das Bild noch immer verschwunden. Also dachten sich die Filmproduzenten, es wäre cool, wenn das gestohlene Bild im Geheimversteck des Bösewichts Julius No zu sehen wäre. Der Bühnenbildkünstler Ken Adams pinselte an...

Erscheint lt. Verlag 19.10.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Kulturkrimi • Kunstdiebstahl • Kunstkrimi • Münchner Krimi • Museumsmarketing • Oktoberfest • Pentesilea Orsini • Tod im Museum
ISBN-10 3-7584-1643-4 / 3758416434
ISBN-13 978-3-7584-1643-9 / 9783758416439
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