Über allem ein weiter Himmel

Nachrichten aus Europa

(Autor)

Buch | Hardcover
224 Seiten
2024 | 1. Auflage
Rowohlt (Verlag)
978-3-498-00366-1 (ISBN)
25,00 inkl. MwSt

Zehn Jahre ist Matthias Nawrat durch die Literaturen und Landschaften des östlichen Europas gereist. Sein Weg führte vom polnischen Opole, von wo seine Familie in den 1980er-Jahren emigrierte, zur Danziger Werft als dem Ursprungsort der Solidarnosc-Revolution, von Tel Aviv zurück nach Berlin und weiter nach Timi_oara, Budapest, ins mazedonische Skopje, nach Minsk und bis hinter den Ural. Kurz: in die Zentren und an die Ränder des postkommunistischen Raums.

Ein Reisetagebuch, ein autobiografischer Essay, eine Lektüre, die neue Erkenntnisse bringen kann.

Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg. Für seinen Debütroman «Wir zwei allein» (2012) erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis; «Unternehmer» (2014), für den Deutschen Buchpreis nominiert, wurde mit dem Kelag-Preis und dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet, «Die vielen Tode unseres Opas Jurek» (2015) mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie der Alfred Döblin-Medaille. «Der traurige Gast» (2019) war unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2020 erhielt Matthias Nawrat den Literaturpreis der Europäischen Union. «Reise nach Maine» (2021) ist sein fünfter Roman. Zuletzt erschien der Gedichtband «Gebete für meine Vorfahren» (2022), ausgezeichnet mit dem Fontane-Literaturpreis der Stadt Neuruppin.

Matthias Nawrat ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Literatur. Juliane Liebert Die Zeit 20240314

Matthias Nawrat ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Literatur.

Kluge Essays verfügen über Superkräfte: Sie erweitern den Horizont und sind Rettungsinseln in der täglichen Informationsflut ... Durch seine Herkunft verspürt Matthias Nawrat eine Verbundenheit mit vielen Ländern in Osteuropa. Ein Zwiespalt, der für die Leserin ein Gewinn ist, denn seine Angst, oberflächlich zu sein, macht Nawrat zum feinfühligen Zuhörer und Beobachter.

Hellwach, aufmerksam auf Details und regionale Spezifika schließt Nawrat vorsichtig auf übergreifende Zusammenhänge. Wenn das Austarieren zwischen Konkretem und Allgemeinen einen guten Schriftsteller ausmacht, wie er sinniert, weil man nur in der Mischung „etwas von der Wirklichkeit des menschlichen Lebens einfangen“ kann, dann ist er ein solcher.

Ohne jede Aufgeregtheit bewegt sich der Autor in einem Dschungel neuer Eindrücke, die er behutsam beschreibt und die ihn zugleich immer wieder an seine eigene polnische Kindheit erinnern. Da braucht es keine Identitätsfindungen oder nationale Befindlichkeiten, „über allem ist ein weiter Himmel“. Man muss nur hinschauen und hinhören.

Es ist, als reflektiere die Sprache wie von allein über ihr Verhältnis zur Wirklichkeit. Weil sie eben nicht partout etwas bedeuten soll. Die Tiefendimension entsteht durch wache Anteilnahme ... Ein Lehrstück darüber, was Literatur zur Weltlage überhaupt zu sagen hat.

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 133 x 210 mm
Gewicht 342 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte autobiografischer Essay • Autofiktion • Biografie • Biographie • Budapest • Danzig • Deutsche Literatur • Deutschsprachige Literatur • Erzählendes Sachbuch • Essay • Europa • Gegenwartsliteratur • Gesellschaft • Literatur Polen • Nowosibirsk • Osteuropa • Polnische Literatur • polnische Wurzeln • Postkommunismus • Reisebericht • Reise durch Masuren • Reise nach Budapest • Reisetagebuch • Transformation • Warschau • Zeitgenössische Literatur • Zeitgeschichte
ISBN-10 3-498-00366-6 / 3498003666
ISBN-13 978-3-498-00366-1 / 9783498003661
Zustand Neuware
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