Paris-Trilogie

Colombe Schneck, geboren 1966 in Paris, hat an einer der renommiertesten Hochschulen in Paris Politik studiert und arbeitet als Journalistin. Schriftstellerin wurde sie eher durch Zufall, nachdem sie entdeckte hatte, dass ihr Großvater von seinem Liebhaber ermordet worden war, der ihn in Stücke zersägt in einem Koffer durch Frankreich bugsierte. Seitdem ist Colombe Schneck besessen von der Wahrheit und hat viel über die Geheimnisse ihre jüdisch-großbürgerliche Familiengeschichte geschrieben, ihre Bücher wurden in Frankreich mehrfach ausgezeichnet. Die drei unter dem Titel «Die Paris-Trilogie» zusammengefassten Kurzromane erschienen in Frankreich 2015, 2019 und 2021.

Claudia Steinitz, 1961 in Berlin geboren. Sie übersetzte u. a. Nancy Huston, Claude Lanzmann, Yannick Haenel, Virginie Despentes und Emma Becker aus dem Französischen. Ausgezeichnet mit dem Johann-Friedrich-von-Cotta-Übersetzerpreis der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Jane Scatcherd-Preis.

Colombe Schneck hat einen scharfen Blick für Details und ein exzellentes Gespür für deren suggestive Kräfte. Lena Bopp Frankfurter Allgemeine Zeitung 20240912

Colombe Schneck hat einen scharfen Blick für Details und ein exzellentes Gespür für deren suggestive Kräfte.

Colombe Schnecks «Paris-Trilogie» mag von Annie Ernaux inspiriert sein, doch ihre Erzählweise ist weit weniger anklagend, weniger explizit. Sie liefert einen erhellenden Blick hinter die Fassade einer Familie von Holocaust-Überlebenden, die als Teil der französischen Bourgeoisie perfekt funktioniert.

Ein entwaffnend ehrlicher Blick in die Entstehung eines überlegenen Habitus... Mir hat imponiert, wie die reife Colombe Schneck sich selbst gegenüber im Lauf ihres Schreibens eine Schonungslosigkeit entwickelt.

Schnecks Erzählhaltung ist bemerkenswert: Der Blick auf sie selbst ist der einer kühlen, manchmal melancholischen Rückschau, die Sätze, alle im Präsens, sind klar und direkt. So entsteht eine eigenartig packende Mischung aus Energie und Ennui.

Sehr intim und berührend.

Zeitlos und berührend.

Wie sich die autobiographische Colombe freischwimmt und ein lebbares Verhältnis zu ihrer Geschichte und nicht zuletzt zu ihrem Körper entwickelt, ist das Thema dieses intensiven, aufregenden und intelligenten Textes.

Für Fans von Annie Ernaux und «La Boum». Und das ist als Empfehlung gemeint.