H. C. Hollister 96 (eBook)

Vigilanten im Elk Basin

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5751-5 (ISBN)

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H. C. Hollister 96 - H.C. Hollister
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Mit einer Treibherde von achthundert Longhorns zieht Clay Harding in das gewaltige Elk Basin, um die Spearhead-Ranch zu übernehmen, die er bisher nur aus den Berichten eines Landagenten kennt. Doch schon kurz nach seinem Eintreffen in der kleinen Rinderstadt Shoshone wird er zum ersten Mal gewarnt - vor Jason Donegal, der sich hier ein Weidereich erobert und ebenfalls ein Auge auf die herrenlose Spearhead-Ranch geworfen hat, sowie vor den Vigilanten, die sich prahlerisch die 'Gerechten' nennen.
Wenig später erfährt Clay Harding dann auch, welches Ende diese Vigilanten dem vorherigen Besitzer der Ranch bereitet haben. Es fällt ihm schwer, sich hier auf Anhieb zurechtzufinden. Welche Ziele verfolgen ein ehemaliger Kartenhai, der Clay vom Kauf der Ranch abhalten will, und die Erbin der Spearhead-Ranch, die jetzt als Sängerin auftritt und anscheinend vor keinem Mittel zurückschreckt, um einen harten Kämpfer als Käufer für die Ranch zu gewinnen? Wie unkompliziert ist demgegenüber doch Jason Donegal, der große Mann dieses Beckens. Obgleich Clay vom ersten Augenblick an seine Gegnerschaft spürt, ist es für ihn beinahe wohltuend, endlich auf einen Mann zu stoßen, der offenbar keine Hintergedanken hegt ...


VIGILANTEN IM ELK BASIN

Mit einer Treibherde von achthundert Longhorns zieht Clay Harding in das gewaltige Elk Basin, um die Spearhead-Ranch zu übernehmen, die er bisher nur aus den Berichten eines Landagenten kennt. Doch schon kurz nach seinem Eintreffen in der kleinen Rinderstadt Shoshone wird er zum ersten Mal gewarnt – vor Jason Donegal, der sich hier ein Weidereich erobert und ebenfalls ein Auge auf die herrenlose Spearhead-Ranch geworfen hat, sowie vor den Vigilanten, die sich prahlerisch die »Gerechten« nennen.

Wenig später erfährt Clay Harding dann auch, welches Ende diese Vigilanten dem vorherigen Besitzer der Ranch bereitet haben. Es fällt ihm schwer, sich hier auf Anhieb zurechtzufinden. Welche Ziele verfolgen ein ehemaliger Kartenhai, der Clay vom Kauf der Ranch abhalten will, und die Erbin der Spearhead-Ranch, die jetzt als Sängerin auftritt und anscheinend vor keinem Mittel zurückschreckt, um einen harten Kämpfer als Käufer für die Ranch zu gewinnen? Wie unkompliziert ist demgegenüber doch Jason Donegal, der große Mann dieses Beckens. Obgleich Clay vom ersten Augenblick an seine Gegnerschaft spürt, ist es für ihn beinahe wohltuend, endlich auf einen Mann zu stoßen, der offenbar keine Hintergedanken hegt ...

Es ist ein hässlicher, struppiger Schecke, auf dem Clay Harding nach Shoshone hineinreitet. Dass Pferde im Stehen schlafen können, ist allgemein bekannt. Bei diesem knochigen Gaul jedoch möchte man annehmen, dass er das Kunststück beherrscht, sogar während seines gleichmäßigen Trotts zu dösen.

Kein Wunder also, dass dieser Clay Harding mit seinen langgeschnallten Bügeln und seiner eingesunkenen Haltung keinen imposanten Anblick bietet. An seinen Schläfen schimmert es silbrig auf, wenn er durch die Lichtbahnen auf der Hauptstraße von Shoshone reitet – nicht leicht zu entscheiden, ob dieses Haar noch blond oder schon grau ist. Clay Harding ist ein großer, kräftiger Mann. Seine schlotternde Segeltuchjacke lässt ihn hagerer erscheinen, als er in Wirklichkeit ist. Der Staub eines langen Treibens rieselt aus seiner Kleidung und klebt sogar in den scharfen Linien seines lederhäutigen Gesichts, sodass man ihn älter als siebenunddreißig Jahre schätzt.

Vor dem Hotel schwenkt Clay an den Holm und rutscht steifbeinig aus dem Sattel. Pferd und Reiter sind nach acht Stunden Arbeit bei einer Treibherde und dem einstündigen Ritt vom Herdencamp zur Stadt ziemlich erschöpft.

Clay lässt die geteilten Zügel Geronimos einfach zu Boden fallen, ohne sie um den Haltebalken zu schlingen. Der Schecke steht dennoch wie angewurzelt und regt sich nicht von der Stelle.

Clay Harding klopft mit Hilfe seines verbeulten grauen Hutes den Staub aus der Kleidung. Dann tritt er in die Halle des Hotels, dessen Besitzer Larry Nightingale ist, wie das große Schild an der Fassade aussagt.

Ein Mann mit erschreckend abstehenden Ohren rekelt sich hinter dem Pult der Rezeption und studiert einen uralten, bebilderten Katalog. Clay Hardings Eintritt hat er gar nicht bemerkt.

Erst als Clays Schatten über das Pult fällt, schrickt der Mann dahinter auf. Hastig schiebt er seine Lektüre unter das Pult und zeigt ein verlegenes Grinsen.

»Guten Abend, Sir! Brauchen Sie ein Zimmer?«

»Ich bin mit einer gewissen Mrs. Pamela Young verabredet«, sagt Clay ruhig. »Wohnt sie bei Ihnen, Mister?«

»Miss Pamela Young«, erwidert der Hoteldiener betont. »Sie haben recht, Sir. Vor einer halben Stunde ist sie auf ihr Zimmer gegangen.«

»Ich habe mich verspätet. Könnten Sie ihr Nachricht geben, dass ich angekommen bin? Harding ist mein Name – Clay Harding.«

»Ich bin Miles, Mr. Harding«, stellt sich auch der Hoteldiener vor. »Wenn ich einen Vorschlag machen darf, dann warten Sie doch drüben im Wintergarten hinter dem Restaurant. Bestimmt wird Miss Young gleich zum Essen herunterkommen.«

»Gut, Miles«, nickt Clay. »Aber geben Sie ihr trotzdem Bescheid. Ich möchte noch vor Mitternacht wieder zu meiner Herde hinaus.«

Anschließend geht er wortlos zum Restaurant, dessen Eingang von zwei Topfpalmen flankiert wird, und lässt sich in einem Sessel hinter einem größeren Windfang auf dessen Rückseite nieder. Mit ruhiger Selbstsicherheit stopft Clay sich eine Pfeife, legt seinen Hut auf den Boden und lehnt sich zurück.

Fünf Minuten verstreichen. Dann steht plötzlich ein Mann im Türrahmen – selbstbewusst, die dunkelbraune Samtjacke zurückgeschlagen und die Daumen in die Westentaschen gehakt. Sein schmales Gesicht zeigt einen verwegenen Ausdruck und seine Lippen sind in einem geringschätzigen Lächeln aufgeworfen.

»Mr. Harding?«, sagt der schlanke Mann im Samtjackett. »Miles hat Miss Young Bescheid gegeben. Sie wird gleich hier sein. Bei einer Lady muss man sich immer ein bisschen in Geduld fassen.«

Die Betonung des Wortes »Lady« lässt Clay aufhorchen.

»Danke«, erwidert er einsilbig.

Doch so leicht ist der andere offenbar nicht abzuschütteln. Er geht zum Tisch, lehnt sich gegen die Kante und verschränkt die Arme. So schaut er Clay Harding an und murmelt gedehnt:

»Miles sagte mir, dass Sie mit einer Herde hergekommen seien, Mr. Harding. Wenn ich Ihnen mit meiner Neugier nicht auf die Nerven falle, dann ...«

»Doch«, fällt Clay ihm ins Wort.

Fragend verzieht der andere das Gesicht.

»Bitte?«

»Doch«, wiederholt Clay Harding trocken. »Neugier geht mir immer auf die Nerven, insbesondere, wenn ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe, Mister.«

Der Mann beginnt glucksend zu lachen, bis dieses Lachen in einem Hüsteln erstickt.

»Und ich schätze Leute, die offen auf ihr Ziel losgehen und ihre Meinung sagen«, erklärt er grinsend. »Also – ich bin Larry Nightingale. Mir gehört dies Hotel, und gewisse Leute behaupten von mir, ich sei der größte Sünder dieser Stadt.«

Die scheinbare Offenheit vermag an Clays Zurückhaltung nichts zu ändern.

Larry Nightingale schüttelt leicht den Kopf, fragt dann aber doch wieder: »Spaß beiseite, Harding. Ich habe nicht nur aus Neugier gefragt. Wenn hier ein Mann mit einer Rinderherde auftaucht und sich nach Pamela Young erkundigt, dann habe ich dafür nur eine Erklärung.«

»Und zwar?«

»Sie sind an der Spearhead-Ranch interessiert«, erwidert Nightingale schleppend. »Warum sonst würden Sie eine Herde hierher ins Elk Basin bringen. Denn hinter der Shoshone Range und den Owl Mountains ist die Welt zu Ende. Keinem vernünftigen Menschen würde es einfallen, Rinder in das Banditenland am Yellowstone zu treiben. Und weiter im Norden wäre erst recht nichts anzufangen. In Montana schlägt die Armee sich noch immer mit den Dakotas und Cheyennes herum.«

»Sind Sie auch sicher, dass Sie nichts außer Acht gelassen haben, Nightingale?«, erkundigt sich Clay Harding spöttelnd.

»Absolut«, versetzt der andere ernsthaft. »Ich erkenne einen Narren, wenn ich ihn vor mir sehe.«

Langsam stemmt sich Clay aus dem Sessel empor und tippt dem Mann mit dem Mundstück seiner Pfeife vor die Brust.

»Ich vermute, dass Sie keine beleidigende Absicht verfolgen, Mister. Somit kann es also nur eine Warnung sein.«

»Sie wissen nicht, welches Ende Buster Young genommen hat?«

»Der frühere Besitzer der Spearhead-Ranch?«

Larry Nightingale nickt düster. »Es war Pamela Youngs jüngerer Bruder. Ein ziemlich wilder und leichtsinniger Bursche.«

»Soll das heißen, dass er mit dem langen Lasso und einem sorglosen Brenneisen gearbeitet hat?«, fragt Clay nachdenklich.

Zögernd hebt der Hotelbesitzer die Schultern.

»Ich weiß es nicht. Kein Mensch weiß es. Außer den ›Gerechten‹ vielleicht. Denn sie sind es gewesen, die ihm die Schlinge um den Hals gelegt haben, und bisher gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass sie jemals einen Unschuldigen bedrängt hätten.«

»Schön, und wer sind diese ›Gerechten‹?«

Nightingale legt den Zeigefinger über die Lippen.

»Danach fragt man nicht, und schon gar nicht so laut, mein Freund. Tatsache bleibt, dass seit dem Tod von Buster Young die Spearhead-Ranch als Rustlerranch verschrien ist. Haben Sie das gewusst?«

»Nein«, erwidert Clay rau. »Das hat mir der Agent aus Cheyenne nicht verraten.«

»Ich habe es mir gedacht. Dann stehen Sie also jetzt vor der Frage, ob Sie ...« Er verstummt und blickt über Clay Hardings Schulter hinweg. Und gleich darauf meldet sich hinter Clays Rücken eine kehlige Altstimme:

»Vor welcher Frage steht er, Larry? Warum sprichst du nicht weiter?«

»Nichts«, entgegnet Larry Nightingale verschlossen. »Jetzt habe ich den Faden verloren. – Ich möchte dir Mr. Clay Harding vorstellen, Pam. – Harding, dies ist Miss Pamela Young.«

Längst hat Clay sich der Frau zugewandt und muss sich zusammennehmen, um seine Überraschung nicht offenkundig werden zu lassen. Pamela Young ist kein Mädchen...

Erscheint lt. Verlag 14.10.2023
Reihe/Serie H.C. Hollister
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5751-1 / 3751757511
ISBN-13 978-3-7517-5751-5 / 9783751757515
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