Historical Saison Band 102 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1799-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 102 - Bronwyn Scott
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ZAUBERHAFTE FEINDIN von BRONWYN SCOTT
Rache! An nichts anderes kann Inigo Vellanoweth, der Earl of Tintagel, mehr denken. Er ist überzeugt, dass die schöne Audevere schuld am Tod seines besten Freundes ist. Dafür soll sie büßen! Doch zu Inigos Überraschung ist Audevere nicht nur überwältigend klug und charmant, sondern sie steht ihm zur Seite und will den Übeltäter genauso bestraft wissen wie er. Ist sie wirklich unschuldig oder nur unglaublich raffiniert?
EIN DUKE MIT DOPPELLEBEN von BRONWYN SCOTT
Vennor Penlerick führt ein Doppelleben. Tagsüber ist er der galante Duke of Newlyn; nachts versucht er, die Mörder seiner Eltern zu stellen, da die Polizei den Fall längst aufgegeben hat. Ausgerechnet seine beste Freundin Marianne, die nichts von seinem Doppelleben ahnt, hat sich in den hübschen Kopf gesetzt, die Mörder seiner Eltern ebenfalls zu überführen. Wie soll er nur ihr Leben schützen und gleichzeitig sein Geheimnis vor ihr bewahren?



Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.

2. KAPITEL


Mut erforderte Geduld, wie es schien. Damit hatte sie nicht gerechnet. Für Geduld brauchte man Nerven aus Stahl, um so zu tun, als ob sich nichts verändert hätte. Schon einen Tag, nachdem sie die Nachricht an Inigo geschickt hatte, ging sie rastlos in ihrem Zimmer auf und ab und ertappte sich dabei, dass sie beim leisesten Geräusch zusammenzuckte. Es war, als wären ihre Sinne geschärft und reagierten auf die kleinsten Veränderungen. Gerade hörte sie, wie sich unten die Haustür öffnete. Ihr Vater war nach Hause gekommen. Sie hatte ihn seit dem gestrigen Frühstück nicht mehr gesehen. Bestimmt brachte er Neuigkeiten mit, und das übliche Gebrüll würde nicht ausbleiben. Einmal Kapitän zur See, immer Kapitän zur See. Sie zählte die Sekunden herunter: drei, zwei, eins. Und wie aufs Stichwort …

„Audevere!“ Die laute Stimme des Vaters donnerte dröhnend über die große Treppe von Brenley House zu ihr nach oben und hallte von den holzverkleideten Wänden wider, als ob er sich noch immer an Bord eines Schiffes befände. Audevere erschauderte. Sie warf einen Blick auf ihre kleine Uhr. Wenn die Zeit doch bloß schneller verginge! Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der abendliche Ball begann. Wenigstens war sie auf die Begegnung mit Inigo vorbereitet. Sie hatte ihren Text einstudiert, jedes Wort, das sie zu ihm sagen wollte. Dabei hatte sie sich auf alle Argumente vorbereitet, die Inigo vorbringen konnte, um ihre Bitte abzulehnen. Zweifellos würde er sich nur schwer überzeugen lassen.

Früher waren sie gut darin gewesen, einander Wortgefechte zu liefern. Einst hatte sie sich sogar auf die Rededuelle mit Inigo gefreut. Er besaß eine rasche Auffassungsgabe und einen scharfen Verstand, wenngleich das alles vor dem Hintergrund von Collins heiterer Art einen finsteren Zug hatte. Die Erinnerung an diese geistreichen Debatten zauberte ein leises Lächeln auf ihre Lippen, während das Gebell der väterlichen Stimme erneut das Treppenhaus erfüllte. „Audevere, auf der Stelle nach unten!“ Ihr Vater mochte sich den Anschein eines Gentlemans geben, die Kleider eines Gentlemans tragen und im Haus eines Gentlemans wohnen, aber er würde stets ein Kapitän zur See sein. In allen Dingen erwartete er unverzüglichen Gehorsam. Rasch hatte sie gelernt, das Rufen des Vaters nicht zu ignorieren, obgleich selten jemand wegen guter Nachrichten zu ihm zitiert wurde.

Sie fand ihn in seinem Arbeitszimmer vor. Breitbeinig, mit geraden Schultern und die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stand er neben dem wuchtigen, polierten Mahagoni-Schreibtisch, von dem aus er seine Geschäfte führte. „Vater, was ist passiert?“ Sie schützte Interesse vor, um ihre Nervosität zu verbergen. Inständig hoffte sie, dass ihr Schreiben an Inigo nicht abgefangen worden war und sie nicht zu ihm zitiert wurde, um bestraft zu werden.

Er lächelte breit, und ihre Befürchtungen verringerten sich. Ihre kleine List schien nicht bemerkt worden zu sein. „Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht. Das ist passiert.“ Er wies auf die lange Schachtel eines Modisten, die auf dem tiefen Tisch vor dem Sofa lag. Sie war mit einem blassrosa Satinband und Schleife umwickelt – dem Markenzeichen eines der feinsten Tuchhändler Londons.

„Für mich?“ Audevere strich liebevoll über die weiche Atlasseide der Schleife, während ihr Verstand längst Alarm schlug. Es handelte sich um ein sehr teures und unerwartetes Geschenk. Allein das Zierband kostete den Monatslohn eines Arbeiters. Sie war fünfzehn Jahre alt gewesen, als ihr Vater reich geworden war, alt genug, um sich an das Leben vor seinem Ritterschlag zu erinnern, bevor der Wohlstand es ihr erlaubte, nicht mehr jeden Penny dreimal umzudrehen. Gleichzeitig war sie zu jung gewesen, um überflüssigen Tand infrage zu stellen, und zu naiv, um zu erkennen, welchen Preis das Vermögen des Vaters hatte.

„Nun, mach schon, Mädchen. Öffne die Schachtel und sieh nach, ob es dir passt.“ Der Vater machte eine ungeduldige Handbewegung. Es war nicht zu übersehen, dass er stolz war, weil er es sich leisten konnte, in einem so teuren Geschäft einzukaufen. Selbst nach mehr als sieben Jahren hatte das für ihn nicht an Reiz verloren, auch wenn es sich bei ihr anders verhielt. Ganz gleich, wie hübsch die Schleife oder die Schachtel waren, kein Geschenk ihres Vaters oder seiner Freunde kam ohne Bedingungen, für alles wurde eine Gegenleistung erwartet. Diese Lektion hatte sie auf schmerzhafte Art und Weise gelernt.

Weiterhin auf der Hut, löste Audevere das Band und legte es behutsam zur Seite. Es war ellenlang, und sie würde einen Teil davon ihrer Zofe schenken. Patsy war innerhalb der Mauern von Brenley House vielleicht ihre einzige Freundin. Die junge Frau würde sich wie eine Schneekönigin darüber freuen. Audevere entfernte das weiße Seidenpapier. Trotz aller Bedenken verschlug es ihr fast die Sprache, als sie das Kleid aus der Schachtel hob. „Oh! Das ist bezaubernd!“

Sie hielt sich das Kleid vor und breitete die Röcke aus. Bezaubernd war eine Untertreibung. Preiselbeerrote Atlasseide schimmerte unter einem Überkleid aus weicher elfenbeinfarbener Spitze, elegant mit einem breiten Band tailliert … Das Kleid war eine atemberaubende modische Hommage an den Herbst. Audevere konnte nur erahnen, wie viele Stunden sorgfältigster Arbeit allein die Herstellung der filigranen Spitze gekostet hatte. Früher hätte sie sich nie erträumt, einmal etwas so Feines zu besitzen.

Sie drehte sich schwungvoll mit dem Kleid im Kreis und wiegte sich für einen Moment in dem Wunschtraum, einen normalen Vater zu haben, der seine Tochter verwöhnte, weil er sie liebte und ihr eine Freude machen wollte. „Ich werde es heute auf dem Ball der Bradfords tragen.“ Kaum hatten die Worte ihren Mund verlassen, löste sich die Wunschvorstellung in Luft auf.

„Davon bin ich ausgegangen. Ich hatte es in der Erwartung bestellt, deine Verlobung zu verkünden …“, sagte er, ohne seine vorwurfsvolle Enttäuschung zu verbergen, „… aber nun brauchen wir das Kleid, um für die Schlacht gerüstet zu sein, oder wir verlieren den Viscount.“

Aha. Daher wehte also der Wind. Die Neuigkeit überraschte sie. „Ihn verlieren?“ Audevere blickte von dem wundervollen Stoff hoch. „Ist etwas bei Tattersall’s vorgefallen?“ Sie legte das Kleid seufzend zurück in die Schachtel. Einerseits war sie erleichtert, dass der Viscount dem Angelhaken ihres Vaters zu entschlüpfen schien. Andererseits würde der Vater nun wieder verstärkten Druck auf sie ausüben, damit sie den Viscount wieder einfing.

„Tremblay ist nicht gekommen. Kannst du dir das vorstellen? Er schickte nur eine kurze Notiz, dass er durch eine Geschäftsangelegenheit aufgehalten sei.“ Die Miene des Vaters verfinsterte sich. „Selbstverständlich wollte ich der Sache auf den Grund gehen. Schließlich war doch im Vorfeld klar, um was es bei dem heutigen Treffen mit mir gehen sollte. Ich fand heraus, dass diese wichtige Geschäftsangelegenheit darin bestand, den Nachmittag mit Inigo Vellanoweth im White’s Club zu verbringen. Und nun weigert Tremblay sich, mich zu empfangen. Mit seinem Verhalten beleidigt er sowohl dich als auch mich.“ Er schlug so fest mit der Faust auf die Schreibtischplatte, dass das Tintenfass nach oben hüpfte. „Den ganzen Sommer über haben wir daran gearbeitet, und so behandelt Tremblay mich jetzt? Immerhin gehöre ich dem Ritterstand an!“

Darum ging es letztlich immer: um ihn, um seinen Titel, seinen Willen. Audevere war nie einem Mann begegnet, der selbstsüchtiger oder gefährlicher war.

Sie dachte rasch darüber nach, was der Vater ihr gerade enthüllt hatte: Tremblay hatte Inigo getroffen. War das wegen ihrer Nachricht geschehen? Oder hatte Inigo ihre Botschaft noch gar nicht erhalten? Wie gern sie das gewusst hätte. Möglicherweise hatte das Treffen unabhängig von ihrer Nachricht stattgefunden, weil Inigo sich noch immer an ihrem Vater rächen wollte – und vielleicht auch an ihr. War sein Hass auf sie auch nach fünf Jahren noch immer so stark? Diese Deutung verhieß für den Abend nichts Gutes. Sie musste noch vorsichtiger vorgehen, als sie gedacht hatte.

„Du musst Tremblay zurückholen“, sagte ihr Vater zornig. „Tintagel flößt ihm Gift ins Ohr. Heute Abend tanzt du mit Tremblay, machst ihm schöne Augen, nimmst ihn mit hinaus auf die Terrasse und küsst ihn. Suche dir ein paar zuverlässige Freunde, die das bezeugen können, wenn es nötig ist“, fügte er mit knurrender Stimme hinzu. „Der Viscount soll endlich unsere Erwartungen erfüllen. Er muss um deine Hand anhalten, bevor er auf die Idee kommt, die Stadt zu verlassen, oder bevor Tintagel unseren Plan vermasselt, wie er es bei dem Geschäft mit den Blaxland-Minen getan hat. Ich will verflucht sein, wenn wir Tremblay jetzt noch entkommen lassen.“ Er hielt inne. „Was ist los? Du siehst entsetzt aus. Was ich von dir verlange, ist doch nichts, was du nicht schon zuvor getan hättest.“

Nein, das nicht, nur mit dem Unterschied, dass sie sich jetzt schuldig fühlte, Mitleid hatte und sich schämte. Seit sie sechzehn Jahre alt war, bezirzte sie auf sein Geheiß seine Freunde und Geschäftspartner. Wie oft hatte sie einem Mann geschmeichelt, bis er sich wichtig fühlte, sodass ihr Vater Aufträge bekam, vorteilhafte Geschäfte abschloss und die weniger Scharfsinnigen hinters Licht führen konnte? Diesmal nicht!, schwor sich Audevere. Es tat nicht weh, heute Abend mit dem Viscount zu tanzen, aber sie würde ihn nicht zur Ehe zwingen und sich auch nicht selbst vor den Altar zerren lassen. Wenn sie noch irgendeinen Zweifel gehegt hatte, ob es richtig gewesen war, sich Hilfe suchend an Inigo zu...

Erscheint lt. Verlag 14.10.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Mira Bongard
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1799-5 / 3751517995
ISBN-13 978-3-7515-1799-7 / 9783751517997
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