Commissaire Marquanteur und die Mafia von Marseille: Frankreich Krimi -  Alfred Bekker

Commissaire Marquanteur und die Mafia von Marseille: Frankreich Krimi (eBook)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8617-4 (ISBN)
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Commissaire Marquanteur und die Mafia von Marseille: Frankreich Krimi von Alfred Bekker Maßgebliche Leute aus zwei verfeindeten Mafia-Clans in Marseille werden erschossen, der Täter hinterlässt ein eindeutiges Zeichen, aber keine Spuren. Er scheint von Hass getrieben. Commissaire Marquanteur und sein Kollege Leroc tappen im Dunkeln, während die Mordserie weitergeht. Aber auch die Kriminellen beider Organisationen suchen den Mörder. Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Jack Raymond, Jonas Herlin, Dave Branford, Chris Heller, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

»Da ist es!«, sagte François und streckte die Hand aus.

Wir hatten uns sehr beeilt.

Es war später Nachmittag, als François und ich den Vergnügungspark “Parc d’Attractions de Marseille”  erreichten. Er befindet sich in der Nähe des Parc de Ville. Der Parc d'Attractions wurde mal als Disneyland für Arme von den lokalen Medien verspottet. Doch da hatte man sich geirrt. Auch von außerhalb kamen viele hierher, um sich in den verschiedenen Karussells wie Riesenräder und Achterbahnen zu vergnügen und von Bude zu Bude schlendern, die für jeden Geschmack, ob Süßes oder Herzhaftes, etwas zu bieten hatten.

Mein Kollege François Leroc und ich mussten den Sportwagen, den uns die Fahrbereitschaft der FoPoCri zur Verfügung stellte, in einer Seitenstraße abstellen und die letzten fünf Minuten zum Tatort zu Fuß gehen. Es herrschte ein unbeschreibliches Chaos. Sämtliche Zuwege des Parkgeländes waren hoffnungslos verstopft.

»Die letzten Meter sind mal wieder die Schlimmsten«, meinte ich.

»Da heißt es sich durchzukämpfen, Pierre!«, gab mein Kollege François Leroc zurück.

Kollegen der Marseiller Polizei versuchten, das Durcheinander aus in Panik geratenen Passanten, die das Gelände so schnell wie möglich verlassen wollten, und den Einsatzfahrzeugen der Polizei und der Notfallambulanz so gut es ging zu koordinieren.

Worum es auf dem Vergnügungspark im Groben ging, darüber hatte man uns bereits informiert.

Timéo Spano, ein Unterboss des Malatesta-Syndikats, einer Untergruppe der ‘Ndrangheta, war mit fast einem halben Dutzend Leibwächtern ermordet worden, und wir hatten Grund zu der Annahme, dass dies Teil einer größeren Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Gruppen des organisierten Verbrechens war. Geldwäsche, Drogen und Waffen – das waren Gebiete, auf denen sich die Malatesta-Familie unseren Erkenntnissen nach geschäftlich betätigte. Und das mit großem Erfolg, denn Malatesta hatte sich in der Hierarchie der Marseiller Unterwelt schnell nach oben geboxt.

Aber die Konkurrenz schlief nicht.

Insgesamt drei weitere Unterbosse des Malatesta-Syndikats waren innerhalb der letzten Monate umgebracht worden. Da konnte wirklich niemand mehr an einen Zufall glauben, zumal in allen drei Fällen dieselbe Waffe benutzt worden war.

Es sah ganz so aus, als wäre Timéo Spano die Nummer vier auf der Liste dieses unbekannten Killers, der in der Marseiller Unterwelt aufräumte.

Fragte sich nur, für wen er das tat. Das Ganze war vermutlich als Teil einer sehr viel umfassenderen Auseinandersetzung unterschiedlicher Syndikate aufzufassen, die sich kompromisslos und bis aufs Blut bekämpften, um die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen.

Die Kollegen hatten den eigentlichen Tatort weiträumig abgesperrt. François und ich wurden gestoppt. Ich zog meinen Ausweis und hielt sie dem Kollegen entgegen.

»Pierre Marquanteur, FoPoCri«, stellte ich mich vor. »Dies ist mein Kollege François Leroc. Commissaire Ralph Dornier von dem hier zuständigen Revier hat uns angefordert.«

»Schön, dass Sie da sind. Sie werden schon sehnsüchtig erwartet«, sagte der Polizist.

»Wir haben es leider nicht früher geschafft.«

»Kann ich mir denken. Um diese Zeit ist auf den Straßen der Teufel los, wenn man aus Richtung Marseille-Innenstadt unterwegs ist.«

»Das kann man wohl laut sagen!«

Der Beamte deutete mit dem Arm und sagte: »Gehen Sie an dem Imbiss-Stand links bis zur Geisterbahn. Da ist es passiert.«

Ich nickte. »Danke.«

Wenig später hatten wir den eigentlichen Tatort erreicht. Außer den uniformierten Kollegen war dort noch etwa ein Dutzend Beamte anwesend. Dazu kamen noch die Ermittler der Mordkommission, dem zentralen Erkennungsdienst aller Marseiller Polizeieinheiten, dessen Hilfe auch das FoPoCri häufig in Anspruch nahm.

Zwei dunkle Vans des Gerichtsmediziners hatten es irgendwie geschafft, bis hierher zu gelangen. Wahrscheinlich würde noch ein dritter Wagen gerufen werden müssen, um alle Leichen abtransportieren zu können.

Uns bot sich ein Bild des Grauens.

Die Toten waren zwar bereits in Leichensäcke eingepackt und zum Transport in die Gerichtsmedizin fertig gemacht worden, aber überall auf dem Asphalt ließen Spuren getrockneten Blutes erkennen, dass hier etwas Furchtbares geschehen war. Kreidemarkierungen zeigten uns, wo sie gelegen hatten.

Commissaire Dornier war ein rothaariger, etwas korpulenter Mann. Ich kannte ihn flüchtig. Wir waren uns hin und wieder begegnet, als er noch stellvertretender Leiter des zweiten Mordkommissariats der Wache Neustadt gewesen war. Inzwischen war er befördert worden und hatte das Mordkommissariat einer anderen Wache als Chef übernommen, nachdem der vorherige Amtsinhaber Commissaire Gervais bei einer Schießerei ums Leben gekommen war. Das war jetzt ungefähr ein Dreivierteljahr her.

»Hallo Pierre!«, sagte er und begrüßte auch François. »Nachdem wir die Identität eines der Opfers anhand seiner Papiere festgestellt hatten, war uns gleich klar, dass das ein Fall für euch ist.«

»So?«

»Schließlich gehört Spano doch zum Malatesta-Syndikat, und da liegt ein Zusammenhang dieses Mordfalls mit dem organisierten Verbrechen mehr als nahe.«

Ich nickte.

»Jemand scheint systematisch Stephano Malatestas Unterbosse einen nach dem anderen ausschalten zu wollen«, stellte ich fest.

Er nickte.

»Gangsterkrieg. Davon reden alle zur Zeit.«

»Ja – und wahrscheinlich sogar erst der Anfang«, mischte sich François ein.

»Die Umstände der Tat sprechen für einen Profi-Killer«, meinte Dornier. »Er muss von irgendeinem erhöhten Ort aus in rascher Schussfolge punktgenau getroffen haben. Keiner der Leibwächter konnte sich noch in Sicherheit bringen. Bis wir das Kaliber herausgefunden haben, müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden.«

»Ich wette, das Ergebnis deckt sich mit den Fakten, die wir aus den anderen Fällen dieser Serie kennen«, glaubte François.

Dornier kratzte sich an den kurz geschorenen roten Haaren seines Hinterkopfs.

»Ich nehme an, ihr habt da so etwas wie die Ouvertüre zu einem ausgewachsenen Blutbad am Laufen.«

»Das einzige, was mich dabei wundert, ist, dass Malatestas Reaktion bislang sehr ruhig ausgefallen ist«, gab mein Freund und Kollege François Leroc zurück. »Jedenfalls ist uns von einer vergleichbaren Todesrate unter den Mitgliedern der Konkurrenz-Syndikate nichts bekannt.«

Dornier grinste schief.

»Malatesta mag darauf aus sein, sein Image als sauberer Geschäftsmann zu pflegen und nicht mit diesem blutigen Sumpf in Verbindung gebracht zu werden – aber irgendwann kommt der Punkt, an dem er zurückschlagen muss, wenn er die Autorität in den eigenen Reihen behalten will.«

»Von wo aus wurde geschossen?«, fragte ich. Einen Moment lang wunderte ich mich darüber, wie gut Dornier über Malatesta Bescheid wusste. Das meiste von dem, was bisher über Malatestas Organisation bekannt war, konnte über das Datenverbundsystem SIS von allen Polizeieinheiten abgerufen werden – also auch vom Chef eines Kriminalkommissariats in Pointe-Rouge. Schließlich nützte eine noch so gute Bekämpfung des organisierten Verbrechens nichts, wenn diejenigen, die als Erste am Tatort waren, den Zusammenhang nicht erkannten, den ein Tötungsdelikt zu bestimmten Bereichen der organisierten Kriminalität hatte. Wiederholt hatten wir von der FoPoCri wertvolle Zeit verloren, weil die Brisanz einer Tat vor Ort nicht schnell genug erkannt worden war.

Dornier konnte man in dieser Hinsicht nun wirklich nicht das Geringste vorwerfen. Er war mehr als wachsam gewesen und hatte sich erstaunlich gut über die Hintergründe informiert.

Dornier streckte den Arm aus und deutete zu einem zwölfstöckigen Gebäude hinüber, das unmittelbar an das Gelände des Parks angrenzte und vor Kurzem fertiggestellt worden war, aber noch nicht von den Firmen, die sich dort eingemietet hatten, genutzt wurde.

»Wir nehmen an, dass aus diesem Gebäude da vorne geschossen wurde. Jedenfalls muss es diese Richtung sein.«

Ich warf einen Blick hinüber und kniff die Augen zusammen.

»Muss aber ein guter Schütze gewesen sein – aus der Entfernung!«, stellte ich fest.

»Das sind schätzungsweise vierhundert Meter – falls von einer der höheren Etagen aus gefeuert worden ist, sogar noch mehr«, gab François zu bedenken.

»Falls der Kerl ein Scharfschützengewehr verwendet hat, ist das eine ganz normale Distanz«, meinte Dornier. »Und der Killer muss ein Scharfschütze gewesen sein. Die Schüsse folgten sehr schnell aufeinander, das er nur sehr wenig Zeit hatte, um zu zielen. Der Täter brauchte jeweils nur einen Schuss, um Spano und seine Männer zu töten.«

»Das passt ins Muster«, stellte ich fest und wechselte dabei einen Blick mit François.

Bei den...

Erscheint lt. Verlag 2.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8617-0 / 3738986170
ISBN-13 978-3-7389-8617-4 / 9783738986174
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