Was Trevellian verrückt macht: Zwei Krimis -  Alfred Bekker,  Pete Hackett

Was Trevellian verrückt macht: Zwei Krimis (eBook)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8589-4 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Der Brooklyn-Killer (Alfred Bekker) Trevellian und der verrückte Rächer (Pete Hackett) Jason Dexter ist aus der Nervenheilanstalt geflohen und versucht Rache an den Agentinnen des FBI zu nehmen. Die FBI-Agenten Trevellian und Tucker können ihre entführte Kollegin zwar befreien, aber Dexter entkommt ihnen. In dieser Situation werden sie mit der Aufklärung einiger Morde beauftragt, zu denen sich die Organisation Punishing Three-Agreement bekennt. Es dauert nicht lange, bis die beiden Agenten herausfinden, wen die Strafende Dreieinigkeit bestraft.

Kapitel 1


Es war nach 22 Uhr, als Sarah Anderson vor der Tür des Gebäudes, in dem sie wohnte, ihren Wagen parkte. Es war wieder einmal ein langer Tag gewesen und die Agentin war müde. Sie stellte den Motor ab, stieg aus und verschloss die Wagentüren per Fernbedienung. Dann wandte sie sich der Haustür zu.

Plötzlich kam aus der Einfahrt ein Mann. Er erregte für einen Moment Sarahs Aufmerksamkeit, denn er kam direkt auf sie zu. Als hinter Sarah Schritte zu hören waren, drehte sie den Kopf. Auch von hinten näherte sich ihr eine Gestalt. Jetzt begannen in der Agentin die Alarmglocken zu läuten. Sie verspürte jähe Anspannung. Der Bursche, der von vorne kam, hielt zwei Schritte vor Sarah an. Ihr entging nicht die Pistole, die in seiner Hand lag und die auf sie wies. Einen Moment dachte die Agentin daran, dass sie Opfer eines Raubüberfalls werden sollte. Ihre Rechte tastete sich zur SIG, die sie an der rechten Hüfte trug.

Eine dunkle Stimme sagte: »Versuche es besser nicht, Lady. Auf dich sind zwei Waffen gerichtet. Wenn Sie losgehen, bist du tot, ehe du am Boden aufschlägst.«

Sarahs Hand sank nach unten. »Was wollt ihr?«

»Erkennst du mich nicht?«

Die Schritte hinter Sarah waren verklungen. Der Kerl drückte ihr die Mündung einer Pistole gegen die Wirbelsäule.

Der Agentin fiel es wie Schuppen von den Augen. »Dexter«, murmelte sie. »Hat das Gericht nicht ihre Einweisung in die Nervenheilanstalt verfügt.«

Jason Dexter lachte leise auf. »Dort hat es mir ganz und gar nicht gefallen. Darum habe ich mich verabschiedet.«

»Was wollen Sie?«

»Dich, Lady. Du bist mir was schuldig.«

»Sie sind krank, Dexter. Rechnen Sie sich denn eine Chance aus?«

Dexter kicherte. »Heute hole ich dich. Morgen ist deine Partnerin dran. Auch sie ist mir was schuldig. Ich habe euch beide zum Tod verurteilt. Ja, ihr werdet dem Tod ins Auge sehen. Und ich werde dabei stehen und zuschauen, wie ihr langsam vor die Hunde geht.« Zuletzt war die Stimme vom Hass verzerrt.

»Sie sind wirklich verrückt, Dexter.«

»Ja, verrückt vor Hass!«

»Gehen wir«, sagte der Mann, der hinter Sarah stand. Der Druck in ihrem Rücken verstärkte sich etwas. Einen Moment dachte die Agentin daran, herumzuwirbeln und die Hand mit der Waffe zur Seite zu schlagen. Sie verwarf diesen Gedanken, denn vor ihr stand Dexter mit der Pistole in der Hand und einer tödlichen Entschlossenheit im Herzen. Sarah wusste, wann sie verloren hatte.

»Einen Moment«, sagte Dexter, trat vor sie hin und zog ihre SIG aus dem Holster. Die Waffe schob er in seinen Hosenbund. »Jetzt können wir gehen.«

Sie dirigierten Sarah zu einem Chevy, sie musste sich auf den Rücksitz setzen, Dexter nahm neben ihr Platz und bedrohte sie mit der Pistole. Der andere der beiden Gangster klemmte sich hinter das Steuer.


*


Mein Telefon klingelte. Ich schnappte mir den Hörer, hob ihn an mein Ohr und meldete mich. Die wohlvertraute Stimme des Assistant Directors erklang: »Guten Morgen, Jesse. Kommen Sie und Milo doch bitte gleich zu mir.«

»Wir sind schon auf dem Weg, Sir.«

Zwei Minuten später betraten wir Mr. McKees Büro. Der Chef saß an seinem Schreibtisch. Jetzt erhob er sich, kam um das Möbel herum und begrüßte uns per Handschlag, dann forderte er uns auf, an dem kleinen Konferenztisch Platz zu nehmen. Sein Gesicht war ausgesprochen ernst. Er setzte sich zu uns und sagte: »Agent Anderson ist nicht zum Dienst erschienen. Es liegt auch keine Entschuldigung vor. Wir haben versucht, sie telefonisch zu erreichen. Sie nimmt nicht ab.«

»Das ist ungewöhnlich«, sagte ich.

»Ist es in der Tat, vor allen Dingen, nachdem vor drei Tagen Jason Dexter aus der Nervenheilanstalt geflohen ist.«

»Den haben doch Sarah und Josy hinter Schloss und Riegel gebracht«, kam es von Milo.

»Sehr richtig«, bestätigte der Chef. »Daher mache ich mir große Sorgen wegen Sarah.«

»Nicht nur wegen Sarah«, erklärte ich. »Wahrscheinlich ist auch Josy gefährdet.«

Der Assistant Director nickte. »Davon gehe ich aus.«

»Bringen wir die Fahndung nach Dexter auf die Reihe«, schlug ich vor. »Und beobachten wir Josy. Wir dürfen sie nicht mehr aus den Augen lassen.«

»Das wollte ich vorschlagen«, sagte der Chef.

Da klopfte es gegen die Tür, im nächsten Moment wurde sie geöffnet und Josy O'Leary zeigte sich.

»Ah, Josy«, sagte der Chef. »Kommen Sie herein.«

Die Agentin betrat das Büro und setzte sich zu uns. »Ich war bei Sarahs Wohnung«, gab sie zu verstehen. »Ihr Wagen steht vor der Haustür. Ich bin nun davon überzeugt, dass Jason Dexter die Hand im Spiel hat.«

»Wir gehen davon aus, dass er sich als nächstes an Sie heranmacht, Josy«, erklärte der AD.

»Du bist gewissermaßen unser Köder, Josy«, fügte ich hinzu.

»Das gefällt mir keineswegs«, murmelte Mr. McKee, »aber eine andere Chance, an Dexter heranzukommen, sehe ich leider nicht.«

»Ich bin dabei, Sir«, erklärte Josy. »Hoffen wir nur, dass er Sarah nicht sofort umgebracht hat. Er ist verrückt. Das Gericht befand, dass er für seine Taten nicht verantwortlich gemacht werden kann. Dexter ist unberechenbar.«

»Ich bin nicht minder in Sorge«, versicherte der AD. »Wir können nur hoffen und versuchen, Dexter so schnell wie möglich wieder einzufangen.«

Damit waren wir entlassen.

Zurück in unserem Büro holte ich die Akte von Jason Dexter auf den Bildschirm. Er war sechsunddreißig Jahre alt und hatte drei Prostituierte ermordet. Einer geregelten Arbeit war er nie nachgegangen. Da stand auch, dass er einer Bande angehörte, die man verdächtigte, einige Überfälle auf Supermärkte und Tankstellen verübt zu haben. Ein entsprechender Beweis war jedoch nicht zu führen gewesen.

Zwei Gutachter hatten völlig unabhängig voneinander festgestellt, dass Dexter aufgrund seelischer Abartigkeit unfähig war, das Unrecht seiner Taten einzusehen. Er war also schuldunfähig und das Gericht hatte nur die Möglichkeit, ihn in die Psychiatrie einzuweisen.

Dexters Mutter und sein Stiefvater wohnten in Queens, Kingsbury Avenue. Der Name des Vaters war Elliott Meacham, die Mutter hieß Kath. Es war um die Mittagszeit, als wir an der Wohnungstür der Eheleute läuteten. Eine Frau von etwa sechzig Jahren mit grauen Haaren öffnete uns. Fragend schaute sie uns an.

Ich übernahm es, uns vorzustellen, indem ich ihr meine ID-Card zeigte und sagte: »Wir sind die Agents Tucker und Trevellian vom FBI New York und haben einige Fragen an Sie und Ihren Mann.«

Das Gesicht der Frau schien zu versteinern. »Sie kommen wegen Jason, nicht wahr?«

»Ja. Dürfen wir eintreten?«

»Kommen Sie herein.« Mrs. Meacham gab die Tür frei. »Mein Mann ist leider nicht zu Hause. Er ist mit dem Hund unterwegs.« Im Wohnzimmer bot sie uns Sitzplätze an und wir ließen uns nieder. Auch die Frau setzte sich. »Man hat uns informiert, dass Jason aus der Nervenheilanstalt ausgebrochen ist.«

»Hat er sich bei Ihnen gemeldet?«, fragte ich und beobachtete die Frau.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«

Mrs. Meacham hielt meinem Blick stand. Ich sagte: »Wir müssen annehmen, dass Ihr Sohn eine der Agentinnen entführt hat, die ihn festgenommen haben.«

Die Augen der Frau wiesen einen erschrockenen Ausdruck auf. Ein abgerissener Laut brach aus ihrer Kehle. Aber sie schwieg.

Ich holte eine von meinen Visitenkarten aus der Brieftasche und gab sie ihr. »Sollte sich Ihr Sohn melden, setzen Sie uns bitte in Kenntnis. Sie wissen selbst, was Ihrem Sohn vorgeworfen wird. Helfen Sie uns zu verhindern, dass weitere Frauen sterben müssen.«

»Ich – ich werde Sie auf jeden Fall in Kenntnis setzen, falls er sich bei uns meldet.«

An der Wohnungstür waren Geräusche zu hören. Augenblicke später schwang sie auf, zuerst lief ein kleiner, schwarzer Hund schwanzwedelnd ins Wohnzimmer, dann betrat Elliott Meacham den Raum. Überrascht musterte er uns. Seine Frau stellte uns vor. Der Mann presste die Lippen zusammen, sodass sie nur noch einen dünnen, blutleeren Strich bildeten. In seinem Gesicht arbeitete es. »Wir können Ihnen nichts sagen«, murmelte er. »Jason hat sich bei uns nicht gemeldet.«

»Er gehörte zu einer Gang«, sagte ich.

»Ein Haufen Tagediebe«, sagte Elliott Meacham verächtlich.

»Nennen Sie uns Namen«, forderte ich. »Wer gehörte zu den Freunden Ihres Sohnes?«

»Mir ist nur ein Name geläufig. Earl Henderson. Er und Jason sollen so etwas wie die Köpfe der Bande gewesen sein.«

»Haben Sie eine Ahnung, wo Henderson wohnt?«

»Nein.«

»Wir haben Ihre Frau gebeten, uns in Kenntnis zu setzen, falls sich Ihr Sohn meldet.«

»Das werden wir ganz sicher«, antwortete der Mann. »Jason ist ein wildes Tier, das hinter Gitter gehört. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis ihn sein unseliger Trieb wieder überkommt. Das muss verhindert werden. Und wenn es in meiner Macht steht, werde ich helfen, ihn wieder auf Nummer sicher zu bringen.«

Wir verabschiedeten uns und fuhren nach Manhattan zurück.

Um 17 Uhr machte Josy O'Leary Feierabend. Sie fuhr zu ihrer Wohnung. Wir folgten ihr. Es gab keinen Zwischenfall. Dennoch erwarteten wir, dass Dexter zuschlug, und so observierten wir...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8589-1 / 3738985891
ISBN-13 978-3-7389-8589-4 / 9783738985894
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