Romantic Thriller Spezialband 3050 - 3 Romane -  Alfred Bekker,  Carol East,  Ann Murdoch

Romantic Thriller Spezialband 3050 - 3 Romane (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8585-6 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Romane: Unheil über Venedig (Ann Murdoch) Patricia Vanhelsing und die Magie der Maske (Alfred Bekker) Erbin des Fluches (Carol East) Wir gingen Arm in Arm die Stufen des Theaterportals hinab. Um meine Schultern spürte ich zärtlich den Arm des hochgewachsenen, dunkelhaarigen Mannes, in dessen Gesellschaft ich diesen einzigartigen Abend verbracht hatte: Ashton Taylor. Ich wandte den Kopf und erhaschte einen Blick seiner ruhigen dunklen Augen. Während er lächelte, bildete sich ein Grübchen auf seiner linken Wange. Als wir den Fuß des Portals erreicht hatten, blieben wir kurz stehen. Es war eine ziemlich kühle Nacht, aber in Ashtons Armen fühlte ich mich warm und geborgen. Wir sahen uns an, und unsere Blicke verschmolzen für einige kostbare Momente miteinander. Ich schlang meine Arme um seine Taille. 'Du siehst bezaubernd aus, Patricia', sagte Ashton lächelnd. Ich antwortete mit einem Kuss. Unsere Lippen fanden sich voller tief empfundener Leidenschaft. Ein prickelndes Gefühl breitete sich von meinem Bauch aus und erfasste jede Faser meines Körpers. Erinnerungen stiegen in mir auf. Ich hatte Ashton Taylor während der Recherchen über den Mord an einem französischen Filmschauspieler kennengelernt, der mit einer mysteriösen Sekte in Zusammenhang gestanden hatte. Als Reporterin der London Express News hatte ich versucht, Licht in diesen Fall zu bringen und war immer wieder auf Ashton Taylor gestoßen, der mir zunächst recht zwielichtig erschienen war. Ashton war schon damals ein Mann voller Geheimnisse gewesen.

5


„Commissario Stephani, ich muss mich entschuldigen.“ Alfonso di Conti schüttelte dem älteren Beamten mit dem schütteren Haar und der sorgenvoll gerunzelten Stirn die Hand. „Es handelt sich hier offenbar um ein Missverständnis auf beiden Seiten. Signore Bannister ist als mein Gast gerade eingetroffen und wusste selbstverständlich nichts vom Verschwinden der Maske. Nur aus diesem Grund hat er sich geweigert, sich von Ihren Leuten durchsuchen zu lassen.“

Der Begriff Missverständnis mutete ein wenig harmlos an angesichts der Tatsache, dass Frederick fast handgreiflich geworden war, als die Beamten ohne lange zu fackeln seine Taschen und Koffer geöffnet hatten.

Weder Lady Beatrice noch Victoria waren zur Begrüßung in die Halle gekommen, sie waren davon ausgegangen, dass der Majordomus des Palazzo den jungen Mann gleich zu ihnen führen würde. Stattdessen hatte sich hier unten ein kleines Drama abgespielt, bis Alfonso die Sache aufklären konnte.

Die beiden Männer hatten sich ziemlich abweisend gemustert, und auch die aufgesetzte Freundlichkeit des Italieners hatte nichts daran geändert.

Commissario Stephani, der leitende Beamte, hatte sich förmlich für die Übereifrigkeit seiner Leute entschuldigt, war dennoch selbst ein wenig verärgert, dass es überhaupt soweit hatte kommen können.

Erst jetzt hörte Victoria den noch immer erregten Wortwechsel unten in der Halle und kam die breite geschwungene Treppe herunter.

„Hallo, Sie müssen Frederick Bannister sein. Schön, Sie zu sehen. Ich bin Victoria Dryer, die Privatsekretärin Ihrer Tante. Lady Beatrice erwartet Sie schon. Oder gibt es hier noch irgendwelche Probleme?“, fragte sie etwas schärfer und ließ ihre Blicke von einem zum anderen wandern.

Nicht nur Frederick schaute der schönen jungen Frau gebannt entgegen. Auch Alfonso verschlang sie wieder mit Blicken, und selbst der Polizist konnte seine Bewunderung nicht verhehlen. Doch der junge Brite hatte noch nicht vor, sich zu beruhigen. Er empfand diese Art der Begrüßung durch die Polizei als persönlichen Affront. Sein Gastgeber hätte schon dafür sorgen müssen, dass so etwas nicht vorkam. Oder besser noch…

„Da meine Tante offenbar begierig ist, mich zu sehen, hätten Sie sich durchaus etwas früher herbemühen können. Dann wäre ich auch nicht von diesen – diesen übereifrigen…“

Vicky wollte antworten, doch der Marchese kam ihr zuvor.

„Aber mein lieber Frederick – ich darf doch Frederick sagen - ich wiederhole, es handelt sich um ein Missverständnis, und ich bitte Sie um Entschuldigung. Niemand von uns wusste genau, wann Sie eintreffen, der Verkehr ist eine Katastrophe, finden Sie nicht? Reiner Zufall, dass auch gerade die Polizei dazu kam.“

Alfonso versuchte die Wogen zu glätten, endlich sah der junge Mann ein, dass hier und jetzt ohnehin nichts mehr an der Situation zu ändern war.

„Ich hoffe, Sie sind bei der Arbeit für meine Tante etwas aufmerksamer“, meinte er jetzt kühl zu Vicky. „Lassen Sie mein Gepäck in mein Zimmer bringen und führen Sie mich zu Tante Bea.“

Im ersten Moment wollte sie ihm gründlich die Meinung sagen. Musste sie sich wirklich behandeln lassen wie ein kleiner Dienstbote? Und was fiel ihm ein, sie für diesen Unsinn hier verantwortlich zu machen? Aber sie war ja wirklich nur eine Angestellte, und vielleicht war das auch ganz einfach die Art von Frederick. Dann würde sie allerdings jeden engeren Kontakt vermeiden.

Alfonso kam ihr zu Hilfe. „Signoria Vittoria ist für Lady Beatrice unentbehrlich und wird sich bestimmt bemühen, auch Ihren Aufenthalt entsprechend zu gestalten. Mein Personal wird sie dabei unterstützen. Ich jedenfalls schätze die Anwesenheit der jungen Dame sehr.“

„Das ist Ihr gutes Recht“, knurrte Bannister, konnte aber auch jetzt einen bewundernden Blick nicht vermeiden.

Während der Marchese die Polizei verabschiedete, führte Vicky den Besucher zu Lady Emerson.

„Freddie, mein Junge, wie schön, dass du da bist“, rief die alte Dame begeistert.

Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Du siehst, ich eile herbei, sobald du mich rufst“, erklärte er reserviert.

„Du musst mir nicht schmeicheln“, erwiderte die Frau vergnügt. „Ich weiß recht gut, dass du auch gekommen bist, weil du hoffst, von mir einen ordentlichen Zuschuss zu bekommen.“

Er zuckte zusammen und warf Vicky einen verlegenen Blick zu. „So solltest du das aber nicht sehen“, protestierte er und bemerkte ihre spöttischen Augen.

„Ach, ist es denn nicht so?“, fragte Beatrice amüsiert.

„Deine – deine Sekretärin muss mich ja für einen Schmarotzer halten.“

„Ach, Victoria versteht das schon, sie füllt ja immerhin auch die Schecks aus. Im Übrigen ist sie mir fast wie eine Tochter. Ihr werdet viel Spaß miteinander haben. Und jetzt erzähl, mein Junge, wie war deine Reise?“

„Was? Wir? Zusammen?“, fragten plötzlich beide jungen Leute irritiert.

„Aber ja“, erklärte die Lady vergnügt. „Auf Dauer ist es nicht gut, wenn das Kind ständig mit einer alten Frau wie mir zusammen ist. Sie braucht auch mal junges Blut. Ihr werdet gemeinsam ausgehen und mir berichten, was ihr erlebt habt.“

„Aber nein, Mylady, Sie und ich wollten doch gemeinsam den Maskenball besuchen. Ich kann natürlich verstehen, dass Sie lieber Ihren Neffen mitnehmen wollen…“, begann Vicky zu protestieren, die auf keinen Fall mit diesem Angeber etwas zu tun haben wollte.

„Unsinn, wir werden den Ball alle gemeinsam besuchen, den lasse ich mir nicht entgehen. Aber ich bin nun mal eine alte Frau, und Frederick braucht eine gute Tanzpartnerin. Sie werden sich noch um unsere Kostüme kümmern, Vicky. Da unser Gastgeber uns schon ein so großzügiges Angebot gemacht hat, werden wir auch Gebrauch davon machen. Ich bin sicher, es wird sich auch etwas Passendes für Frederick finden. Sorgen Sie so rasch wie möglich dafür, damit die Kleidung noch gereinigt und notfalls geändert werden kann. Fragen Sie den Marchese, ob er seiner Haushälterin gleich Anweisung geben kann.“

„Ja, selbstverständlich, sofort.“ Vicky war plötzlich froh, aus der Nähe des jungen Mannes verschwinden zu können, sie schätzte ihn bisher nicht hoch ein. Doch Lady Emerson schien einen Narren an ihm gefressen zu haben, und auf ihre Menschenkenntnis konnte man sich eigentlich verlassen. Also besaß Frederick vermutlich noch andere Qualitäten, die nicht gleich offen zutage traten. Trotzdem, offenbar tauchte er nur auf, um von seiner Tante Geld zu erhalten. Das war doch wirklich die Höhe. Ein Erbschleicher war er, jawohl. Doch Lady Beatrice schien auch das klar zu erkennen. Im Übrigen hatte sie keine Erben und konnte mit ihrem Vermögen natürlich tun und lassen, was ihr gefiel.

Der anstehende Maskenball im Haus der Prizzis war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, das selbst jetzt in der Karnevalszeit zu den ungewöhnlichen Veranstaltungen zählte. Die Lady kannte die Familie schon seit vielen Jahren, und die Aussicht auf diese Veranstaltung übte auf Victoria einen ungewöhnlichen Reiz aus. Aber wer hatte nicht schon einmal davon geträumt, in einem absolut phantastischen Kostüm, verborgen hinter einer Maske, jemand anderer zu sein?

Vicky ging in das Arbeitszimmer des Marchese, wo er sich gerade aufhielt, denn auch hier in Italien machte die Bürokratie vor niemandem halt. Wer ein so großes Vermögen besaß, hatte eine Menge an Papierkram zu bewältigen, um nicht von den Steuern aufgefressen zu werden.

„Mylady lässt bitten, dass Ihre Haushälterin mich zu den alten Truhen führt und sie dort öffnet. Ich soll dann die Kleidung begutachten“, bat sie höflich.

Die dunklen Augen des Mannes glühten förmlich auf. Er ließ die Papiere, in denen er gelesen hatte, achtlos auf den Schreibtisch fallen.

„Sie müssen mir gestatten, Sie selbst zu begleiten, Signoria. Es wird mir eine Freude sein, gemeinsam mit Ihnen das Passende zu finden.“

Für Vicky war es weniger eine Freude, sie fand den Mann schon wieder unnötig aufdringlich. Aber es war natürlich vollkommen unmöglich, dieses freundliche Angebot auszuschlagen. Höflich neigte sie den Kopf.

Er nahm ein großes Schlüsselbund aus einer Schublade und zog die Frau mit sich durch den Palazzo.

„Schauen Sie nur, Signoria Vittoria, hier auf den Gemälden sehen Sie bildschöne Frauen in wertvollen Kleidern. Wir werden gleich herausfinden, ob sich noch einiges davon wiederfindet. Etwas, das Ihre wunderbare helle Haut und Ihre goldenen Haare noch mehr zum Strahlen bringt. Etwas, das die Farben Ihrer Augen widerspiegelt.“

„Oh, es spielt keine große Rolle, was ich trage, Marchese. In erster Linie brauchen wir etwas für Lady Emerson und Mr. Bannister“, unterbrach sie seine Schwärmerei, die ihr ausgesprochen peinlich war.

„Ach, das dürfte nicht allzu schwierig sein. Kommen Sie, Signoria.“

Er öffnete verschlossene Türen, dunkle Räume kamen zum Vorschein, in denen es muffig roch. Hier war seit Jahren vermutlich niemand mehr gewesen. Oder doch? Vicky sah in dem unvermeidlichen Staub auch frische Fußspuren. Weitere Porträts an den Wänden blickten streng auf die Eindringlinge herab, alles wirkte unglaublich alt und kostbar. Trotzdem, Vicky rümpfte die Nase angesichts des Staubs, hier konnte das Personal wirklich auch mal saubermachen. Lady Beatrice hatte...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-8585-9 / 3738985859
ISBN-13 978-3-7389-8585-6 / 9783738985856
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