Gespenster-Krimi 130 (eBook)
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5736-2 (ISBN)
Es lebt!, dachte Arthur Davis überwältigt. Ich wusste es von Anfang an. Dieses Haus lebt!
Davis war Hobby-Parapsychologe. Alles Mysteriöse faszinierte ihn. Er besaß so ziemlich alle Bücher, die sich mit dem Thema Parapsychologie befassten, und er studierte nächtelang alte Schriften über Okkultismus, Dämonologie und dergleichen mehr.
Durch Zufall war er auf das unheimliche Haus gestoßen, in dem er sich nun befand. Es sollte verflucht sein. Angeblich verbarg sich ein schreckliches Geheimnis in ihm, und diesen Schleier wollte Arthur Davis lüften ...
Mädchenschreie im Dämonenhaus
Ein Gruselklassiker A.F. Morland
Es lebt!, dachte Arthur Davis überwältigt. Ich wusste es von Anfang an. Dieses Haus lebt!
Davis war Hobby-Parapsychologe. Alles Mysteriöse faszinierte ihn. Er besaß so ziemlich alle Bücher, die sich mit dem Thema Parapsychologie befassten, und er studierte nächtelang alte Schriften über Okkultismus, Dämonologie und dergleichen mehr.
Durch Zufall war er auf das unheimliche Haus gestoßen, in dem er sich nun befand. Es sollte verflucht sein. Angeblich verbarg sich ein schreckliches Geheimnis in ihm, und diesen Schleier wollte Arthur Davis lüften ...
Ghouls, Vampire, Werwölfe, Poltergeister hatte Davis schon aufzustöbern versucht. Doch was immer er getan hatte, es war ihm kein Erfolg beschieden gewesen. Aber das entmutigte ihn nicht. Er war sicher, dass er eines Tages Kontakt mit dem Bösen haben würde – und dann würde er es mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen.
Nächtelang lag er auf alten, einsamen Friedhöfen auf der Lauer und wartete – umwallt von grauen, gespenstischen Nebeln – darauf, dass sich ein Leichenfresser zeigte.
Er suchte düstere Schlösser auf. Nicht nur in England. Bis in die Karpaten reiste er, wenn er das Gerücht vom Umtrieb eines Vampirs aufschnappte. Er beteiligte sich im schottischen Hochland an einer Wolfsjagd. Die Bestie sollte angeblich in der Lage sein, menschliche Gestalt anzunehmen. Obwohl man sie eingekreist hatte, konnte sie entwischen und wurde nie wieder gesehen.
Zu guter Letzt blieben auch zwei Fälle von Poltergeist-Phänomenen ungeklärt, obwohl ihnen Davis mit größtmöglicher Akribie zu Leibe zu rücken versuchte. Seine Erfolglosigkeit ließ ihn in den Augen seiner Freunde, Bekannten und Verwandten als Phantasten erscheinen, der mit lächerlichem Eifer Hirngespinsten nachjagte.
Aber man brauchte ihn nicht zu bemitleiden. Was er machte, tat er gern. Es war sein Hobby, in dem er völlig aufging. Er investierte eine Menge Zeit in diese nutzlos scheinende Arbeit. Sie kostete ihn auch viel Geld, doch das konnte er sich leisten, denn er besaß mehrere Fabriken, die die Sportler mit so ziemlich allem versorgten, was sie brauchten.
Turnschuhe, Trainingsanzüge, Tennisrackets, Surfbretter, Schianzüge ... Davis-Artikel waren weltweit ein Begriff, und da die Unternehmen von ausgesucht guten Direktoren geleitet wurden, brauchte Arthur Davis nur hin und wieder nach dem Rechten zu sehen.
Fünfundvierzig Jahre war er alt, groß, schlank, dunkelhaarig, mit ein paar silbergrauen Haaren an den Schläfen. Ein Mann also in den besten Jahren, sportlich, kräftig und durchtrainiert – und von dem großen Wunsch beseelt, irgendwann einmal schwarzen Umtrieben einen Riegel vorzuschieben.
Aus diesem Grund hatte er dieses verfluchte Haus gekauft. Ein Gebäude am Stadtrand von London, in einer teuren Wohngegend, mit wohlhabenden Nachbarn. Hier mähte keiner selbst seinen Rasen. Man beschäftigte einen Gärtner, das gehörte zum guten Ton.
Man gab großzügige Feste und erzählte unheimliche Geschichten von jenem düsteren Haus, dem man um Himmels willen fernbleiben sollte, wenn man kein Opfer der Hölle werden wolle.
Dass solches Gerede die Neugier Arthur Davis' weckte, war klar. Er befasste sich wochenlang mit dem Spukhaus und sog die Geschichten, die er hörte, wie ein Schwamm in sich auf.
Diesmal wird es klappen!, dachte Davis. Was er gehört hatte, konnte einfach nicht nur ein Gerücht sein, das konnte nicht alles nur erfunden sein. Hinter diesen unheimlichen Geschichten steckte seiner Ansicht nach eine große Portion Wahrheit.
In seinen Augen wurde das Haus mehr und mehr zu einem schrecklichen Wesen. Es war eine Höllenfalle, die angeblich bereits mehreren Menschen zum Verhängnis geworden war.
Deshalb stand das Gebäude nun schon seit mehr als zehn Jahren leer. Es rankten sich zu viele furchtbare Geschichten darum, als dass jemand den Mut aufgebracht hätte, es zu kaufen.
Davis hatte diesen Mut. Vor drei Wochen betrat er das Büro des Maklers, der die Hoffnung bereits aufgegeben hatte, das Haus jemals loszuwerden. Mehrmals hatte er den Kaufpreis herabgesetzt. Es fand sich dennoch niemand, der so verrückt gewesen wäre, das Gebäude haben zu wollen.
Als Arthur Davis seine Kaufabsicht erwähnte, starrte ihn Jeff Hagman, der Makler, entgeistert an. Er fuhr sich verwirrt über die Augen, hatte mit einer so großen Überraschung nicht gerechnet.
»Sie meinen wirklich das Haus in der Bellwood Street, Mr. Davis?«
»Ja, das möchte ich haben.«
Hagman drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage. »Lisa«, sagte er zu seiner Sekretärin.
»Ja, Mr. Hagman?«
»Keine Anrufe jetzt. Und bringen Sie zwei schöne große Kognaks.«
Als Davis den riesigen Schwenker in der Hand hielt, machte ihn der Makler fairerweise darauf aufmerksam, dass mit dem Haus in der Bellwood Street irgendetwas nicht stimme.
Davis nickte. »Das ist der Grund, weshalb ich es kaufen möchte.«
»Sie kennen die haarsträubenden Geschichten, die über das Gebäude im Umlauf sind?«
»Ich glaube, ich kenne sie alle.«
»Dennoch sind Sie an einem Kauf interessiert?«
»Gerade deswegen«, bestätigte Davis. »Ich will sehen, was an den Geschichten dran ist. Mein Hobby ist die Parapsychologie. Ich befasse mich seit Langem mit übersinnlichen Phänomenen, habe gelesen, wie man sie bekämpfen kann, und möchte mein Wissen endlich einmal in der Praxis anwenden.«
»Sie scheinen ein sehr mutiger Mann zu sein, Mr. Davis«, sagte der Makler voller Bewunderung.
»Waren Sie schon mal in dem Haus?«
»Keine zehn Pferde würden mich da jemals hineinbringen«, gab Jeff Hagman ehrlich zu.
»In jedem Menschen wohnt die Urangst, Mr. Hagman. Die muss man überwinden.«
»Das sagt sich leichter, als es getan ist. Ich bewundere Männer wie Sie. Es gibt wohl nicht viele von Ihrer Sorte.«
Davis winkte lächelnd ab. »Ich bin nichts Besonderes. James Jenkins, mein Neffe, ist meines Erachtens viel mutiger als ich. Der Junge fürchtet weder Tod noch Teufel, sage ich Ihnen. Er arbeitet als Assistenzarzt im St.-Severins-Hospital.«
»Wird er Sie unterstützen?«
»Wobei?«
»Ich nehme an, Sie beabsichtigen, den Spuk zu bekämpfen.«
»Oh, das tue ich allein.«
»Wenn Sie Erfolg haben, machen Sie das Geschäft Ihres Lebens, Mr. Davis, denn Sie kriegen das Haus von mir für ein Butterbrot. Später, wenn es nicht mehr darin spukt, können Sie ein Vielfaches dafür verlangen.«
Davis lachte. »Ich bin bekannt dafür, dass ich ein Händchen für gute Geschäfte habe, Mr. Hagman.«
»Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück.«
Der Kaufpreis war lächerlich gering. Davis bekam von Hagman die Schlüssel, sobald er den Vertrag unterschrieben hatte, und von diesem Moment an war er stolzer Besitzer eines Spukhauses, wie er es formulierte.
Als er das Büro des Maklers verließ, blickte dieser ihm nach, als wäre er sicher, ihn nie mehr wiederzusehen.
†
Davis fuhr noch in derselben Stunde in die Bellwood Street, um sich sein Haus anzusehen. Er machte einen Rundgang durch alle Räume.
Sie waren möbliert. Davis notierte sich, was er behalten und was er gegen andere Möbel austauschen wollte. Überall lag fingerdick der Staub, und eine beklemmende Stille herrschte.
Bei seinem ersten Besuch »verhielt« sich das Haus mustergültig, es zeigte sich von seiner besten Seite, schien den neuen Besitzer in Sicherheit wiegen zu wollen, doch Davis war misstrauisch und blieb vorsichtig.
Er engagierte Leute, die das Gebäude in Schuss brachten und für eine angenehme, wohnliche Atmosphäre in den Räumen sorgten. Nach kurzer Zeit strahlte das Haus in ungewohntem Glanz, und Davis zog ein.
Sein Neffe James und seine Nichte Deborah wussten von seinem Vorhaben, und Deborah fragte besorgt: »Bist du sicher, dass du richtig handelst, Onkel Arthur? Ist es nicht leichtsinnig, das Böse herauszufordern?«
»Kann es falsch sein, dem Guten zum Sieg zu verhelfen«, sagte Davis.
»Fühlst du dich dazu denn imstande? Du hattest bisher noch nie mit finsteren Mächten zu tun.«
»Ich kenne einige äußerst wirksame Formeln der Weißen Magie, besitze einen alten Dämonenbanner, magische Kreide und eine gnostische Gemme. Ich habe sie im Basar von Kairo aufgestöbert. Du hast sie schon mal gesehen. Ich bin also gut gewappnet.«
»Und wenn das Böse stärker ist, als du denkst?«
»Dieses Risiko nehme ich auf mich.«
»Vielleicht sollte dir James beistehen.«
»Dein Bruder ist ein vielbeschäftigter junger Arzt, Deborah. Er hat Wichtigeres zu tun, als sich als Spukjäger zu betätigen. Seine Patienten brauchen ihn dringender als ich. Mach dir um mich keine Sorgen. Ich bin nicht lebensmüde. Also würde ich mich auch niemals in ein Abenteuer stürzen, das für mich...
Erscheint lt. Verlag | 30.9.2023 |
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Reihe/Serie | Gespenster-Krimi |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • john Sinclair • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • sonder-edition • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony-Ballard • Top • Zaubermond |
ISBN-10 | 3-7517-5736-8 / 3751757368 |
ISBN-13 | 978-3-7517-5736-2 / 9783751757362 |
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Größe: 2,1 MB
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