Lassiter Sammelband 1855 (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4724-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1855 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2446, 2447 und 2448.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Weniger als eine Viertelstunde vor dem brutalen Tod von Larry Barncastle, dessen halb zerfetzter Leichnam erst ein gutes Jahr darauf von einem Siedlertreck gefunden werden sollte, zündete sich Jack Dolan am Mesilla-Pass seine Pfeife an. Er hatte sie mit dem guten Tabak gestopft, den seine Auftraggeber ihm bisweilen zum Dank für seine Diskretion mitgaben. Der Tabak roch nach Veilchen, sobald man ihn tief in die Lunge sog.

»Wo steckt der Lumpenkerl?«, knurrte Dolan zu den beiden Mexikanern, die unbeweglich in ihren Sätteln saßen. Sie hatten die Blicke in das bewaldete Tal gerichtet, in dem das Sonnenlicht auf den Baumwipfeln glänzte. »Ich hatte gehofft, dass er es vor dem Mittag hinaufschafft.«

Der ältere Mexikaner hieß Maruano und hatte die ledrige Haut eines Trappers. Er wandte den Kopf halb zu Dolan und sprach mit belegter Stimme. »Paulo und die anderen müssen ihn bereits getroffen haben, Mr. Dolan. Er ist auf dem Weg zu uns.«

Der schwerfällige Akzent seines besten Mannes, der selten genug sprach, regte Dolan zu einem Schmunzeln an. Er hätte sich eine halbe Stunde über den Mexikaner lustig machen können, solch gute Löhne zahlte er den Männern. Sie würden ihn für keine Kränkung belangen, weil jedes Widerwort sie zurück in die Baumwollfelder von Texas schicken würde.

»Wann hast du Paulo losgeschickt?«, fragte Dolan und nahm einen tiefen Zug Veilchentabak. Er lehnte sich im Sattel zurück und blies den Rauch als kerzengerade Säule in die Luft. »Die Bain Freight Company schert sich gerade einen Dreck um ihre Kutscher. Der Alte ist weg vom Direktorensessel.«

Maruano nickte nachdenklich und wischte sich eine Locke seines pechschwarzen Haares aus der Stirn. Er war ein genügsamer Mexikaner, der von irgendeiner barbusigen Señorita in seinem Heimatdorf träumte, das so weit entfernt war, dass sich Dolan nicht einmal den Namen gemerkt hatte.

»Der Alte ist endlich fort«, setzte Dolan nach und schwenkte die qualmende Pfeife hin und her. »Und der junge Bain, der kann keinen Falben von ’nem Rappen unterscheiden und versteht vom Frachtgeschäft gleich gar nichts.« Er grinste breite. »Es könnte kaum bessere Zeiten für uns geben.«

Dass die Mexikaner seine Einschätzung nicht teilten, wusste Dolan, und trotzdem war es ihm gleichgültig. Er hatte diese Bande zusammengeschmiedet, als diese mexikanischen Höllenhunde gerade in der Patsche gesessen hatten, und mit diesem Pfund konnte er wuchern, so oft er nur wollte. Sie fraßen ihm aus der Hand, an jedem verdammten Tag aufs Neue.

»Dort unten!«, sagte Maruano plötzlich und streckte den Arm aus. Er wies auf eine blasse Rauchfahne, die sich das trockene Bett des Conjero River hinaufschob. »Er hat das Bett genommen, wie wir’s gesagt haben. Er fährt den Fluss hoch, Boss. Er fährt ihn hoch.«

Inzwischen hatten Dolan und der zweite Mexikaner längst nach ihren Whitney-Kennedy-Gewehren gegriffen und die Ladehebel zum Kolben gezogen. Sie ritten an Maruano vorbei und spähten selbst ins Tal hinunter.

»Ganz nach Plan!«, frohlockte Dolan und schlug die Pfeife am Arm auf. Er sah der glimmenden Asche nach, die im Wind davonsegelte. »Schießt ihn vom Bock und passt auf, dass die Kutsche nicht zu viel abkriegt! Los, los! Reiten wir!«

Die drei Berittenen stoben in fliegendem Galopp den Berghang hinunter und hielten mit gesenkten Köpfen auf die heranrasende Kutsche im Tal zu. Als sie sich dem Concord-Gespann auf fünfzig Yards genähert hatten, nahmen sie die Zügel an und eröffneten das Feuer auf den Kutscher.

Die ersten Salven richteten keinerlei Schaden.

Der Bain-Freight- Mann nutzte jede Biegung des einstigen Flusslaufes auf, der die Kutsche immer wieder vor den Blicken Dolans und seiner mexikanischen Schützen verbarg. Er fuhr nach dem Manöverkatalog, den sie von der Frachtgesellschaft kannten, und trotzdem tat er es so trickreich, dass Dolan nach dem fünften Fehlschuss der Zorn packte.

»Holt ihn herunter, verdammt!«, brüllte Dolan und riss das Pferd mit einem groben Zügelruck zur Seite. Er stopfte mit einer Hand eine .45-60er-Patrone in den Ladeschacht seiner Whitney-Kennedy und schlug den Hebel zurück. »Wenn ihr ihn nicht kriegt, streich’ ich jedem von euch zwei Dollar vom Lohn!«

Die beiden Mexikaner waren längst auf und davon.

Sie hatten die Kutsche von beiden Seiten aus in die Zange genommen und feuerten ihre Gewehre fast zur gleichen Zeit ab. Eine Kugel durchschlug die rechte Wade des Kutschers und entlockten ihm einen gellenden Fluch.

Nun war Dolan selbst an der Reihe.

Er trieb das Pferd in einen quälenden Galopp entlang des Flussbettes, das inzwischen nahezu ausschließlich mit Geröll und größeren Felsbrocken gefüllt war. Der Kutscher der Concord sah einige Male zu ihm herüber, ehe er sich wieder das verletzte Bein hielt.

Die beiden Füchse vor der Postkutsche donnerten den steinernen Conjero River hinauf.

Fast noch aus der Hüfte legte Dolan auf den Wagenlenker an und legte den Finger an den Abzug. Er starrte eine Sekunde lang in die Mescalero Mountains hinauf, deren schroffen Felswände allmählich näherkamen. Er musste den Kutscher erwischen, ehe das Gelände zu beschwerlich für eine Verfolgung wurde. Sollte die Kutsche verunglücken, war sie für den Schmuggel hinüber nach San Antonio nutzlos.

»Hey, Dreckskerl!«, schrie Dolan und drückte im selben Augenblick ab. Aus dem Hals des Kutschers stob eine Blutfontäne, bevor der Mann mit einem gellenden Schrei vom Bock stürzte und vom Hinterrad seiner eigenen Kutsche überrollt wurde.

Die Füchse ließen sich davon nicht beirren.

Der Kutscher blieb verkrümmt im Flussbett zurück und wimmerte vor Schmerzen. Er flehte die Mexikaner um Hilfe an, die nach einem kurzen Ritt bei ihm waren und ihre Gewehre gesenkt hielten.

Dolan wusste aus Erfahrung, dass sie dem Sterbenden keine Gnade schenken würden.

Sie ließen ihn wie ein Schwein ausbluten und würden ihm erst den erlösenden Schuss verpassen, sobald sie den Befehl dazu erhielten. Sie ließen ihn leiden, damit diejenigen, die den Toten fanden, die Handschrift der Red-Line-Connection erkannten.

Dolan stieg langsam aus dem Sattel.

Der Ritt hinunter nach Mesilla hatte solcherart an Lassiters Kräften gezehrt, dass der Mann der Brigade Sieben an der Bar des McCall-Saloons um den stärksten Brandy bat, den der Barkeeper zu bieten hatte. Er schob ganze zwei Dollar über den Tresen, um die Ernsthaftigkeit seiner Anfrage zu unterstreichen.

»Maryland Peach?«, hakte der Barkeeper nach und schob dem breitschultrigen Mann mit den sandblonden Haaren ein Glas hin. Er wirbelte mit der anderen Hand eine Cognacflasche durch die Luft und lächelte. »Geb’ ich jedem, der so ein Gesicht zieht wie Sie!«

Die Frühjahrsstürme in den San Andres Mountains hatten den schmalen Pfad, den Lassiter südwestlich von Gallinas genommen hatte, in einen reißenden Strom aus Schlamm und entwurzelten Bäumen verwandelt. Er hatte vier Nächte ohne Proviant unter einem Felsvorsprung ausgeharrt, bevor er auf ein Kavallerieregiment getroffen war, das unterwegs nach Fort Selden gewesen war.

»Geben Sie mir besser gleich zwei!«, murmelte Lassiter und wischte sich durch das bärtige Gesicht. Er wartete noch immer auf ein Telegramm aus Washington. »Wie zuverlässig ist euer Post Office?«

Der Barkeeper goss ein zweites Glas ein und winkte nach einem der Mädchen auf der anderen Seite des Saloons. »Äußerst zuverlässig, Sir, sofern es nicht stürmt und wütet in den Bergen. – Suchen Sie nach Zerstreuung?«

Die rothaarige Schönheit, die der Barkeeper herangerufen hatte, ließ sich auf dem Hocker neben Lassiter nieder und strahlte ihn an. Sie trug kaum Schminke im Gesicht und verzog die vollen Lippen zu einem verführerischen Schmollmund.

»Nach fünf Tagen in der Wildnis nicht der schlechteste Vorschlag«, erwiderte Lassiter und prostete der Rothaarigen mit dem Brandyglas zu. »Wie heißt du, Kleine?«

Das Mädchen stellte sich als Charlotte vor und legte Lassiter die Hand sanft auf den Unterarm. »Du scheinst dich mit einem Brandy nicht zufriedenzugeben. Ich könnte dir einen guten Preis machen.«

Ohne zu zögern nahm Lassiter einige Dollars aus der Tasche und drückte sie dem Saloongirl in die Hand. Er nickte dem Barkeeper zu, der die Szene mit wohlwollendem Nicken beobachtet hatte. »Du könntest mich von ein paar düsteren Gedanken abbringen. Die Nächte in den Bergen sind düster und kalt.«

Mitfühlend legte Charlotte die Stirn in Falten und rutschte auf dem Hocker näher zu ihm. »Woher kommst du? Aus den San Andres Mountains? Kein Mensch treibt sich um diese Jahreszeit dort oben herum.«

Das Hauptquartier in Washington hatte Lassiter auf die Fährte eines flüchtigen Kopfgeldjägers angesetzt, der sieben Senatoren auf dem Gewissen hatte. Der Mann hatte sich nach New Mexico abgesetzt, doch es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Lassiter ihn aufgespürt und einem Marshal in Gallinas übergeben hatte.

»Kein Mensch außer mir«, sagte Lassiter und folgte den zarten Fingern des Saloonmädchens mit dem Blick. »Ich war geschäftlich in den Bergen.«

»Wer auch immer dir um diese Jahreszeit einen...

Erscheint lt. Verlag 26.9.2023
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4724-9 / 3751747249
ISBN-13 978-3-7517-4724-0 / 9783751747240
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