G. F. Unger Sonder-Edition Collection 33 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4675-5 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 33 - G. F. Unger
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G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 161 bis 165 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 161: Seine Spuren verwehen
Folge 162: Die Camerons
Folge 163: Wolfsvalley
Folge 164: Wer den Stern nimmt
Folge 165: Ritt zum Sterben

Obwohl Sinclair die letzte Stunde zu Fuß lief und das Pferd an den langen Zügeln hinter sich herzog, hält das Tier plötzlich an.

Es kann nicht mehr.

Auf drei Hufen verharrt es. Der vierte Huf ist schon seit Tagen ohne Eisen, und er ist gespalten, gespalten wie der Fingernagel eines Menschen. Nur sind Fingernagel und Pferdehuf zwei sehr verschiedene Dinge.

Deshalb wurde das Pferd für Sinclair völlig wertlos.

Keuchend betrachtet er das Pferd. Er ist ein harter Mann, der schon als kleiner Junge die Erfahrung machen musste, dass das Leben keine Gnade kennt. Das gilt hier im Arizona-Territorium noch mehr als anderswo. Denn hier im Apachenland sind alle Lebewesen nur Jäger und Gejagte. Und am grausamsten ist wahrscheinlich die Natur.

Es ist ein Land mit tausend leuchtenden Farben und gleißenden Sonnenaufgängen, mit blutrotem Abendhimmel und strahlenden Sternen. Es ist ein wunderschönes, erhabenes Land. Dennoch ist es grausam zu allen Lebewesen und macht sie selbst ebenfalls so grausam.

Als Sinclair das Pferd betrachtet, verspürt er Mitleid, und Mitleid ist hier so selten wie eine blühende Rose am Nordpol. Es vergeht auch schnell wieder. Denn allein das Gesetz des Überlebens zählt.

Er lässt die Zügelenden zu Boden fallen, tritt an das Tier heran, nimmt die noch halbgefüllte Wasserflasche vom Sattelhorn und hängt sie sich um. In der Rechten hält er das Gewehr.

Den Waffengürtel mit dem Colt hängt er um seinen Hals, damit er ihn beim Laufen nicht stört.

Nun überlegt er einige Sekunden.

Er hat Grund dazu, einen genau fünfzehn Kilo schweren Grund.

Hinter dem Sattel in der Deckenrolle sind fünfzehn Kilo Gold eingepackt.

Das ist schon was, nicht wahr?

Fünfzehn Kilo Gold von der Aurora-Mine, das dort länger als vier Jahre versteckt war – seit jenem Tag, da während des Bürgerkrieges die Schutztruppen das Arizona-Territorium verließen und die Apachen alle Siedlungen und Minen überfielen, sämtliche Straßen und Wege im Land sperrten und selbst so große Städte wie Tucson von der Außenwelt abgeschnitten waren und Inseln in einer von Haien verseuchten See glichen.

Und das ist auch jetzt noch nicht viel anders.

Vier Jahre konnte man nicht an das Goldversteck der Aurora-Mine heran. Sinclair Everett machte dann den Versuch, das Gold zu holen.

Seit vier Tagen sind die Apachen hinter ihm her. Einige konnte er töten, deshalb sind die anderen besonders scharf auf seinen Skalp. Jetzt muss er sich entscheiden.

Soll er das Gold aufgeben?

Oder soll er es mitnehmen?

Fünfzehn Kilo Gold!

Aber Sinclair ist kein Narr.

Er weiß genau, dass ihm die fünfzehn Kilo Gold bald so schwer wie drei Zentner vorkommen werden. Er könnte sich ebenso gut auch eine eiserne Sträflingskugel ans Bein ketten lassen und damit den Apachen zu entkommen versuchen.

Sein Gewehr und die noch halb volle Wasserflasche sind für ihn jetzt sehr viel wertvoller als alles Gold der Welt – sie sind eine schwache Chance zum Überleben.

Das Pferd ist verloren. Es kann mit dem zersprungenen Huf nicht weiter und würde in der flimmernden Hitze der Apachenwüste verdursten. Schon bald würden die Wölfe kommen und es bei lebendigem Leib in Stücke reißen. Die Wölfe sind in diesem Land schlimmer als anderswo.

Ja, wenn man das Tier zu einem guten Schmied bringen und es danach einige Wochen auf weichem Boden bei guter Weide halten könnte …

Doch hier hat es keine Chance.

Obwohl oder weil Sinclair soeben noch ein Gefühl des Mitleids spürte, holt er sein Messer aus dem Stiefelschaft und sticht damit blitzschnell und kräftig zu. Er trifft auch den richtigen Punkt. Das Tier fällt um wie vom Blitz getroffen.

Und mehr kann er für das Pferd nicht tun.

Einen Moment steigen Bitterkeit und Hass gegen dieses Land in ihm auf.

Doch was kann es dafür, dass er fünfzehn Kilo Gold holen wollte?

Er wendet sich ab und fällt schon nach wenigen Schritten in eine Art Wolfstrott. Wer ihn so laufen sieht, könnte ihn aus der Ferne für einen großen, hageren Apachen halten, der die Kleidung eines Weißen trägt: Denn er läuft genau wie ein Sonora-Apache – und die halten hundert Meilen in diesem Trott durch.

Wer Sinclair Everett so laufen sieht, der beginnt zu ahnen, dass dieser Mann eine Art weißer Apache sein muss. Denn nur unter Apachen hätte er lernen können, so zu laufen. Von frühester Jugend an muss er das gelernt haben.

Es ist ein heißer Tag mit flimmernden Hitzeschleiern, einer erbarmungslosen Sonne und einer leblosen Stille.

Von den Apachen ist nichts zu sehen oder zu bemerken.

Das Land ist unübersichtlich mit seinen Arroyos, Hügeln, Senken und Canyons. Überall sind rote Felsen – in Jahrtausenden zernagt.

Über bunten Chollablüten tanzen Schmetterlinge. Die Stacheln der Chollas blitzen wie Silbersterne, und die scharlachroten Blütenbecher der Pitaya-Kakteen leuchten.

Mit dem Gewehrlauf zerschlägt Sinclair einer Klapperschlange das Genick, während er über sie hinwegspringt, weil er keine Umwege mehr machen will.

Mesquite wächst rechts und links und leuchtet fantastisch bunt. Aber überall können die Apachen lauern. Er muss damit rechnen, dass sie ihn schon überholt haben und ihm den Weg verlegen.

Er muss bei jedem Atemzug darauf gefasst sein, dass sie ihn anspringen wie lautlose Berglöwen, denn sie können sich sein Ziel mühelos ausrechnen.

Es ist die Tinaja im El Lobo Canyon, eine flache Wasserstelle, gerade für ein halbes Dutzend Pferde und Reiter ausreichend.

Wer dieses Wasserloch zuerst erreicht, der …

Sinclair Everett nimmt den schnellen Schatten nur noch flüchtig im Augenwinkel wahr. Vielleicht ist es schon mehr sein Instinkt.

Er wendet sich blitzschnell, und weil er das Gewehr in der Rechten über dem Kolbenhals gepackt hält, ist sein Arm um fast den ganzen Gewehrlauf länger als der messerbewehrte Apachenarm.

Es war die Absicht des Apachenkriegers, den Gejagten beim Töten zu berühren, ihn anzuspringen wie ein Wolf.

Denn das Töten auf diese Art – vor allem bei einem Gegner wie Sinclair – bringt einem Apachenkrieger besondere Ehre.

Doch ein Apachenarm mit Messer ist nicht so lang wie der Arm eines Weißen mit Gewehrlauf.

Loco – so heißt der Rote – bekommt die Mündung wie ein Lanzenende in den Magen. Sein Sprung wird dadurch abgebremst, und er kann nicht anders, er muss sich krümmen. Seine Beine sind plötzlich kraftlos.

Sinclair schießt nicht. Nach dem blitzschnellen Stoß mit dem Lauf dreht er die Waffe herum, wie er es einst bei der Armee gelernt hat. Der Apache bekommt den Kolbenstoß gegen den linken Kinnwinkel. Er überschlägt sich und landet in einem Stachelbusch. Doch er spürt die Stacheln nicht mehr – er spürt nie wieder etwas auf dieser Erde.

So ist das hier in diesem Land.

Töten oder getötet werden!

Sinclair blickt sich nicht einmal nach dem Roten um. Er läuft weiter und achtet darauf, dass ihn nicht ein zweiter Angreifer überrumpeln kann.

Doch er hat Glück gehabt. Der Krieger war allein.

Einen Moment denkt Sinclair daran, sich nach dem Pferd des Roten umzusehen. Doch er gibt den Gedanken schon in der nächsten Sekunde wieder auf. Das Pferd steht vielleicht eine Viertelmeile entfernt in einem Arroyo oder in einem anderen Versteck. Er verlöre zu viel Zeit mit der Suche. Überdies dürfte das Tier restlos erschöpft sein. Der Krieger hat es gewiss bis zum Zusammenbruch angetrieben, um vor dem Weißen in dessen Fluchtweg zu gelangen.

Sinclair trottet weiter und taucht bald schon in einen Arroyo ein, der ihn zum El Lobo Canyon bringen muss.

Und dann?

Eine Stunde später, als die Sonne nur noch eine Handbreit über den gelben Hügeln im Westen hängt, gelangt er in den Schatten der roten Felswand des Canyons, der sich nach Norden zu leicht abwärts senkt und manchmal fast eine Viertelmeile breit wird.

Das Bachbett in der Mitte des Canyons ist trocken wie alles andere. Es führt nur wenige Wochen im Jahr Wasser und bringt es nach Norden zum Gila River.

Jetzt, zur heißesten und trockensten Zeit des Jahres, gibt es nur die kleine Tinaja am Fuß des Toros, eines Felsens, der die Form eines Stieres hat.

Sinclair ist am Ende seiner zähen, beharrlichen Ausdauer, denn er ist seit vier Tagen auf der Flucht und musste sich mehrmals zum Kampf stellen.

Ein anderer weißer Mann wäre nach den Strapazen längst tot.

Als er die Wasserstelle erreicht hat, erkennt er mit einem Blick, dass hier noch niemand vor ihm getrunken hat. Selbst die Apachen hätten den rötlichen Schaum, der auf der Oberfläche des Tümpels schwimmt, zur Seite geschoben. Dieser Schaum stammt von dem roten Staub der Felsen des Canyons. Trinkt man ihn mit, hat man den feinen Sand zwischen den Zähnen und in der Kehle. Das Zeug brennt fast wie Pfeffer.

Sinclair rührt das Wasser und den Schaum nicht an, obwohl er am ganzen Körper mit einer schweißnassen...

Erscheint lt. Verlag 19.9.2023
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4675-7 / 3751746757
ISBN-13 978-3-7517-4675-5 / 9783751746755
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