Kein Gift für Trevellian: Zwei dicke Krimis -  Alfred Bekker,  Pete Hackett

Kein Gift für Trevellian: Zwei dicke Krimis (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8461-3 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Trevellian und der Giftmischer (Pete Hackett) Killer ohne Reue (Alfred Bekker) Das Leben von Abertausenden ist bedroht, als eine Sekte von Wahnsinnigen beschließt, Tod und Verderben über die Metropole New York zu bringen. FBI-Agent Jesse Trevellian und seinem Team bleibt nicht viel Zeit, diesen Plan zu durchkreuzen - denn das Ende ist nah und angeblich auch gar nicht mehr aufzuhalten...

Kapitel 1


Martin Levinson handelte mit LSD. Er vertrieb die Droge vor der Beauty Bar. Es war Abend, zweiundzwanzig Uhr vorbei. Levinson stand in einer dunklen Einfahrt, nur wenige Schritte von der Bar entfernt, und verkaufte an zwei junge Burschen einige Trips. Die beiden bezahlten und verschwanden. Martin kehrte auf die Straße zurück und lehnte sich mit dem Rücken an das Gebäude, in dem die Bar untergebracht war. Die Leuchtbuchstaben über der Tür warfen rote Reflexe auf den Gehsteig. Der Asphalt glänzte feucht. Es hatte leicht geregnet und es war nasskalt. Martin fröstelte es. Er schob die Hände in die Taschen seines Anoraks.

Zwei Männer schlenderten auf ihn zu. Sie trugen Trenchcoats, auf ihren Köpfen saßen Hüte. Drei andere gingen an Levinson vorbei und betraten die Bar. Als die Tür geöffnet wurde, war Musik zu hören. Die Tür schloss sich wieder hinter dem letzten der drei Männer und es waren wieder nur die Geräusche der Straße, die Levinson umgaben.

Die beiden Kerle traten an ihn heran. Durch die stark gelichtete Dunkelheit musterten sie den Dealer. Levinson war dreiundzwanzig Jahre alt und ziemlich kaltschnäuzig. »Wollt ihr ein Bild von mir?«

Einer der beiden schüttelte den Kopf. »Bist du Martin?«

»Was wollt ihr?«

»Du sollst guten Stoff haben.«

»Wovon redet ihr?«

»Von LSD.«

Levinson war misstrauisch. Er hatte die beiden noch nie gesehen und sagte sich, dass es sich um Polizisten handeln könnte. »Ihr müsst euch täuschen. Wenn ihr Drogen braucht, müsst ihr euch schon an jemand anderen wenden.«

»Uns schickt Young.«

»Fitzgerald?«

»Genau der.«

»Na schön. Wie viel braucht ihr?«

»Hundert Pfund – fürs erste.«

Levinson japste. »Ihr seid verrückt. Ich bin ein Streetworker, der allenfalls fünfzig Trips in der Tasche mit sich herumschleppt. Wenn ihr im großen Stil kaufen wollte, müsst ihr euch…« Levinson brach erschreckt ab.

»An wen wenden?«

»Das kann ich euch nicht sagen. Aber ich könnte was vereinbaren. Habt ihr ein Handy?«

»Natürlich.«

»Gib mir die Nummer. Ich werde dafür sorgen, dass ihr angerufen werdet.«

Plötzlich hielt einer der beiden eine Pistole in der Hand, die er auf Levinson anschlug. »Wir können auch anders. Sag uns den Namen.«

»Warum habt ihr nicht Fitzgerald danach gefragt?«

»Haben wir. Aber er war stur, und jetzt ist er tot. Willst du auch tot sein?«

Levinson schluckte würgend. Schlagartig war sein Mund ausgetrocknet. Er vermochte jedoch den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, nicht hinunterzuwürgen. Und dann übermannte ihn die Angst. Er warf sich herum und wollte fliehen. Der Bursche schoss eiskalt. Es machte 'plopp', die Detonation schluckte der Schalldämpfer. Levinson erhielt einen furchtbaren Schlag zwischen die Schulterblätter, er hatte plötzlich keine Kraft mehr in den Beinen, stürzte zu Boden, explosionsartiger Schmerz breitete sich in seiner Brust aus – dann griff der Tod mit gebieterischer Hand nach ihm. Sein Gesicht fiel auf den Gehsteig, seine Augen brachen.

Die beiden Kerle schauten sich um. Auf der anderen Straßenseite bewegten sich ein Mann und eine Frau, aber wie es schien, hatten sie den Mord gar nicht registriert. Sie gingen weiter. Ein Stück entfernt, auf derselben Straßenseite, gingen zwei Männer, aber auch sie schienen nichts bemerkt zu haben. Oder sie wollten sich raushalten. Sie verschwanden in einer Passage zwischen zwei Gebäuden.

Einer der beiden Mörder ging zu dem Toten hin und durchsuchte seine Taschen. Er fand einige kleine Beutel mit Tabletten und schob sie ein. Dann gingen die beiden schnell davon. In Stuyvesant Town hatten sie ihren Wagen, einen Bentley, abgestellt…

Sie fuhren zum Claridge Club in East 87th Street. Dort stand Stuart Dixon und verkaufte LSD. Der Fahrer des Bentley stellte diesen ein Stück entfernt vom Club ab und sie gingen die letzten Schritte zu Fuß.

Stuart Dixon verzog sich schnell in die Bar, als er die beiden kommen sah. Er durchquerte sie, verließ sie durch die Hintertür wieder und begab sich auf die Toilette.

Die beiden waren ihm in die Bar gefolgt, schauten sich um, sahen Dixon nicht und gingen wieder nach draußen.

Dixon verließ die Toilette, öffnete vorsichtig die Hintertür und ließ seinen Blick durch den Gastraum schweifen. Dann ging er zur Theke. »He, Will!«

Einer der Keeper kam näher.

»Haben in den vergangenen fünf Minuten zwei Kerle die Bar betreten? Sie sind mit Übergangsmänteln bekleidet und tragen Hüte.

»Ja«, sagte Will, »die beiden kamen unmittelbar nach dir ins Lokal, haben sich umgeschaut und sind wieder verschwunden. Was ist mit ihnen?«

»Gefallen mir nicht, könnten Bullen sein. Wirf mal einen Blick nach draußen, ob sie noch herumlungern.«

Will ging zur Tür und verschwand gleich darauf aus der Bar. Wenig später kam er zurück, ging hinter den Tresen, schüttelte den Kopf und sagte: »Nichts gesehen. Wahrscheinlich haben Sie von deinem guten Stoff gehört und wollten dir was abkaufen. He, für wen verkaufst du die Trips eigentlich? Hab gehört, dass es sich um erstklassige Ware handeln soll.«

»Das geht dich gar nichts an.« Stuart Dixon ging nach draußen. Tief atmete er durch. In ihm läuteten die Alarmglocken, doch er konnte nichts entdecken, was ihm zu Sorge Anlass gegeben hätte. Er entfernte sich nach rechts. Da klingelte sein Handy. Er holte das Gerät aus der Jackentasche und ging auf Empfang. »Was ist?«

»Fitzgerald und Martin sind erschossen worden. Sieht aus, als würde jemand Jagd auf unsere Leute machen. Gib Acht, Stuart. Weiß der Henker, wer dahinter steckt. Hast du eine Waffe?«

»Nein. Vorhin kamen zwei Kerle daher. Sie sind mir in die Bar gefolgt, als ich mich vor ihnen abgesetzt habe. Kann es vielleicht sein, dass die beiden…« Stuarts Stimmbänder versagten. Er begriff, dass er vielleicht haarscharf am Tod vorbeigeschrammt war, wenn es sich bei den beiden um die Mörder von Levinson und Young handelte. Er spürte, wie die Angst in ihn hineinkroch und sich ausbreitete. »Ich glaube, ich verschwinde von hier. Ich habe so ein mulmiges Gefühl – verdammt! Da sind die beiden wieder.«

Sie kamen von zwei Seiten. Dixon schaltete das Handy aus und steckte es in die Tasche. Über die Straße zu fliehen brachte ihm nichts, denn dort versperrten Häuser seinen Weg. Von den beiden Seiten kamen die Kerle, und es war klar, dass sie es auf ihn abgesehen hatten.

Ins Lokal!

Dixon warf sich herum und floh in die Bar. Einer der beiden folgte ihm. Dixon rannte durch den Barraum zur Hintertür, befand sich wenig später in dem beleuchteten Flur, der zur Hoftür führte, wollte die Tür öffnen, aber sie war verschlossen.

Er floh die Treppe hinauf. Drei Stockwerke, dann stand er vor der Tür zum Dachboden. Auch sie war zugesperrt. Unten vernahm der Dealer Schritte. Sein Herz raste, sein Atem ging stoßweise. Holz ächzte trocken. Das zeitgeschaltete Licht ging aus, wurde jedoch sofort wieder angemacht. Jemand kam die Treppe nach oben. Und dann sah Stuart Dixon den Mann. Er war um die vierzig und schlank. In seiner Rechten lag eine Pistole, die er nun auf Dixon richtete.

»Was – was wollen Sie von mir?«, stammelte der Dealer. Seine Hände zitterten. In seinen Mundwinkeln zuckte es.

»Wir wollen, dass du mit uns kommst. Jemand hat ein paar Fragen an dich. Du kannst dich aber auch weigern, vielleicht versuchst du auch, mich zu überlisten und zu fliehen. Das haben deine beiden Kumpels auch versucht. Jetzt sind sie tot.«

»Levinson und Young«, flüsterte Dixon mit zerrinnender Stimme.

»Du weißt also schon Bescheid.«

Dixon nickte. »In Ordnung, ich komme mit. Wenn ich eure Fragen beantworte – werdet ihr mich laufen lassen?«

»Natürlich.« Der Mann grinste. »Na komm schon, Dixon.« Er winkte mit der Pistole.

Stuart Dixon setzte sich in Bewegung. Er ging steifbeinig, wie von Schnüren gezogen, die Stufen hinunter, vorbei an dem Burschen, der sich ihm anschloss, und er sah nicht, dass der Fremde die Kanone unter seinem Mantel verstaute. Als sie durch die Bar gingen, warf Dixon dem Keeper einen Hilfe heischenden Blick zu, doch Will schaute nicht her.

Sie traten auf die Straße hinaus. Der andere der beiden Kerle wartete bei der Hofeinfahrt. Er trat aus der Finsternis. »Du hast ihn also kassiert, Lane. Fein. Bringen wir ihn zum Boss.«

Sie dirigierten Stuart Dixon zum Auto, er musste auf dem Rücksitz Platz nehmen, einer der Kerle setzte sich neben ihn, der andere klemmte sich hinter das Steuer, dann fuhren sie nach Chinatown. In der Bayard Street hielten sie an, Dixon musste aussteigen, die beiden nahmen ihn zwischen sich und führten ihn in ein Gebäude, es ging drei Stockwerke nach oben, dann läutete einer der beiden an der Tür einer Wohnung.

Ein Chinese öffnete ihnen.

Stuart Dixon fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Würziger Duft erfüllte die Luft. Im Wohnzimmer saßen zwei weitere Chinesen. Einer sah ziemlich alt aus. Ein langer, grauer Bart zierte sein Kinn. Seine beiden Hände lagen auf dem silbernen Griff eines Gehstockes, der zwischen seinen Beinen stand.

»Gute Arbeit«, sagte der alte Chinese in akzentfreiem englisch und richtete den Blick auf Dixon. »Wie ist dein Name?«

»Stuart Dixon.«

»Hast du eine Ahnung, was wir von dir wissen...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8461-5 / 3738984615
ISBN-13 978-3-7389-8461-3 / 9783738984613
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