G. F. Unger Western-Bestseller 2638 (eBook)

Last Chance Camp

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5444-6 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2638 - G. F. Unger
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Als Jim Whittaker über den Pass kommt, kann er das lange Tal sehen. Er weiß, dass es das »Belle Fourche Valley« ist. Das Durcheinander von Hütten, Zelten und Häusern ist die hastig errichtete Goldgräberstadt Last Chance Camp.
Jim Whittaker reitet den Passweg abwärts, kommt tiefer und tiefer ins Tal. Überall wird nach Gold gesucht. Niemand kümmert sich um Jim Whittaker. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Fast alle sind bewaffnet oder haben Waffen in Reichweite.
Jim Whittaker ist ziemlich am Ende seiner Kraft und kann den nagenden Hunger kaum noch ertragen, als er die Stadt erreicht. Rechts und links der Fahrbahn werden die Zelte und Hütten größer. Es gibt Saloons, Geschäfte und Speiseküchen.
Beim ersten Speiselokal hält Jim an, rutscht vom Rücken seines Pferdes und bindet das Tier an. Ein Mann kommt aus einem Nebeneingang des Zeltes, betrachtet das Pferd und sagt: »Ich gebe Ihnen hundert Dollar für den Gaul.«
Jim blickt den Mann an. Es ist der Koch dieser Speiseküche und er hält ein großes Messer in der Hand.
»Ist das Fleisch schon so knapp hier?«, fragt Jim.
»Sicher«, sagt der Mann bitter. »Hier in diesem Tal leben zehntausend hungrige Löwen. Auf hundert Meilen in der Runde gibt es kein Wild, und die letzten Büffel sind von hier geflüchtet.«


Last Chance Camp

Als Jim Whittaker über den Pass kommt, kann er das lange Tal sehen. Er weiß, dass es das »Belle Fourche Valley« ist. Das Durcheinander von Hütten, Zelten und Häusern ist die hastig errichtete Goldgräberstadt Last Chance Camp.

Jim Whittaker reitet den Passweg abwärts, kommt tiefer und tiefer ins Tal. Überall wird nach Gold gesucht. Niemand kümmert sich um Jim Whittaker. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Fast alle sind bewaffnet oder haben Waffen in Reichweite.

Jim Whittaker ist ziemlich am Ende seiner Kraft und kann den nagenden Hunger kaum noch ertragen, als er die Stadt erreicht. Rechts und links der Fahrbahn werden die Zelte und Hütten größer. Es gibt Saloons, Geschäfte und Speiseküchen.

Beim ersten Speiselokal hält Jim an, rutscht vom Rücken seines Pferdes und bindet das Tier an. Ein Mann kommt aus einem Nebeneingang des Zeltes, betrachtet das Pferd und sagt: »Ich gebe Ihnen hundert Dollar für den Gaul.«

Jim blickt den Mann an. Es ist der Koch dieser Speiseküche und er hält ein großes Messer in der Hand.

»Ist das Fleisch schon so knapp hier?«, fragt Jim.

»Sicher«, sagt der Mann bitter. »Hier in diesem Tal leben zehntausend hungrige Löwen. Auf hundert Meilen in der Runde gibt es kein Wild, und die letzten Büffel sind von hier geflüchtet.«

»Wenn ich diesen Gaul zu Steaks und Wurst verarbeite, so stehen hier bald mehr als zweihundert Jungs Schlange.«

»Ich wollte achthundert Longhorn-Stiere herbringen«, murmelt Jim. »Das wäre ein Geschäft geworden, nicht wahr?«

»Sie hätten das Gold nicht alleine tragen können, Cowboy«, erwidert der Koch. »Sie hätten das beste Geschäft gemacht, Texasmann. Nun, wie ist es mit diesem Indianergaul? Indianermustangs schmecken nach Wild. Die Jungs werden denken, dass ich einen Elch für sie gebraten hätte.«

»Ich bin noch nicht abgebrannt«, murmelt Jim. »Und ohne diesen Gaul hätte ich meinen Skalp verloren. Er wird nicht gebraten und gekocht.«

Nach diesen Worten lässt er den Koch stehen und geht auf den Haupteingang des Zeltes zu. Er verschwindet im Zelt, und als er nach wenigen Minuten wieder herauskommt, hat er für einen Teller Bohnensuppe und zwei Pfannkuchen zwei Dollar bezahlt. Für eine Tasse Kaffee und ein Stück Pflaumenkuchen legte er einen weiteren Dollar hin.

Das Pferd ist verschwunden.

Jim Whittaker murmelt einen bitteren Fluch. Er war schon in vielen wilden Städten und Camps, und dort, wo man ihn kannte, wagte es niemand, ihm ein Pferd zu stehlen, nicht einem Red Jim Whittaker.

Er setzt sich sofort in Bewegung und geht um das Speiselokal herum, dessen Wände aus Brettern zusammengenagelt sind und dessen Dach nichts anderes ist als eine geteerte Zeltplane, die früher einmal der Armee gehörte.

Aber schon an der Ecke treten ihm zwei Männer entgegen. Es sind zwei große Burschen, welche von der Sorte, die sich ihren Unterhalt als Preiskämpfer, Rauswerfer oder Leibwächter verdienen.

Jim hält an und betrachtet die beiden Burschen. Sie grinsen ihn an, und der eine sagt lässig: »Um deinen Indianergaul ist es nicht schade, Cowboy! Was willst du nun? Prügel oder hundert Dollar? Den Gaul kannst du bestimmt nicht mehr haben. Der wird im Hof schon auseinander genommen. Was möchtest du also, Cowpuncher?«

Jim Whittaker ist kein Narr. Er ist achtundzwanzig Jahre alt und ein fertiger Mann, der seine Lektionen längst erhalten hat. Er ist kein wilder Junge mehr, der wegen eines nun toten Pferdes einen Kampf beginnt. Solch ein Kampf könnte das arme Tier nicht wieder lebendig machen. Und der Ausgang dieses Kampfes wäre sehr fraglich, denn diese beiden grinsenden Schläger haben sich gewiss für alle Fälle noch abgesichert.

Er grinst plötzlich und nickt den beiden Burschen zu.

»Ich habe alles genau begriffen«, sagt er. »Natürlich sind mir hundert Dollar lieber als Prügel. Ihr habt gewonnen. Wo bekomme ich hundert Dollar für den Gaul?«

Die beiden Burschen lockern sich etwas. Sie grinsen halb zufrieden und halb enttäuscht. Mit diesem großen Cowboy, dessen Haar so herausfordernd leuchtet, hätten sie es gerne mal versucht. Und wenn sie es nicht geschafft hätten, nun, so würde Ed Fisher, der dort im Hintergrund wartet, die Sache schon gemacht haben.

So ungefähr sind die Gedankengänge der beiden Muskelmänner. Einer sagt schließlich zu Jim: »Zweihundert Yards weiter ist Clay Fairburrows Büro. Geh hinein und sag, du hättest dein Pferd an die Küche verkauft. Du wirst dann das Geld bekommen.«

»Clay Fairburrow?«, fragt Jim gedehnt.

»Yeah«, brummt der Mann. »Clay Fairburrow. Dieses verdammte Camp trägt überall seine Zeichen. Dieses Speiserestaurant hier ist nur einer seiner Betriebe. Geh nur, Reddy!«

Jim Whittaker nickt und will sich in Bewegung setzen. Doch da tritt von hinten der hagere und kaltäugige Revolvermann neben ihn und sagt mit sanfter Stimme: »Freund, lassen Sie mich mal Ihren Revolver sehen.«

Jim wendet sich dem Mann zu. Sie sind von gleicher Größe, doch der Revolvermann wirkt hagerer und farbloser, mehr wie ein magerer Wolf. Sie blicken sich eine Weile schweigend in die Augen.

Dann lächelt Jim sparsam und murmelt: »Mein Revolver ist leer. Vor zwei Tagen waren noch einige Cheyennes hinter mir her. Die Waffe ist leer. Wollten Sie das wissen?«

»Ich wollte meine Vermutung bestätigt haben«, erwidert der hagere Mann, und in seinen hellen, fast glasklaren Augen tanzen plötzlich seltsame Funken.

»All right«, sagt er.

Jim Whittaker geht davon, barfüßig und erschöpft. Und doch bewegt er sich mit einer gleitenden Geschmeidigkeit.

Der Revolvermann sieht die beiden Muskelmänner an. »Ihr habt Glück gehabt«, murmelt er. »Dieser Texassohn blieb zahm und friedlich, weil sein Revolver leer ist. Jungs, es ist ein Mann nach Last Chance Camp gekommen, auf den man achten muss.«

»Kennst du ihn, Ed Fisher?«, fragt einer der beiden narbigen Riesen.

Der Revolvermann hebt wie zögernd die knochigen Schultern.

»Ich bin mir nicht sicher, aber er hatte ganz bestimmt keine Furcht. Er war nur klug. Ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich nur ein Cowboy ist.«

Nach diesen Worten geht Ed Fisher davon. Er ist ein Revolvermann mit einem bitteren und sehr traurigen Ruhm.

✰✰✰

Indes ist Jim Whittaker schon hundert Yards weiter. Er hält vor dem Store inne, über dessen Eingang ein Schild hängt, auf dem zu lesen ist:

Alles-was-ihr-braucht-Store

Fairburrow-Betrieb

Jims Mundwinkel verziehen sich etwas, dann geht er in den Store hinein.

Der Verkäufer blickt auf Jims nackte Füße. »Sie haben Glück gehabt«, sagt er, »wenn Sie Stiefel kaufen wollen, dann haben Sie Glück gehabt.«

»Ich möchte Stiefel kaufen.« Jim nickt. »Und ich möchte ein Hemd, einen Hut und Patronen für meinen Colt. Wenn Sie ein Lederholster haben, nehme ich auch das.«

Wenig später geht er mit einem Paket unter dem Arm weiter und hält vor einem aus Brettern und Zeltleinen errichteten Barbiersalon inne. Ein Plakat verspricht auch, dass es hier eine Badestube gibt, in der man einen großen Holzbottich voll Wasser und ein Stück Seife bekommen kann.

Jim Whittaker geht hinein.

Als er nach gut einer Stunde wieder herauskommt, wirkt er fast elegant und der Kleidung nach wie ein Kartenhai. Aber er konnte ja keine andere Kleidung bekommen als diesen dunklen Tuchanzug, zwei weiße Hemden, eine geblümte Weste und einen schwarzen Hut mit breiter Krempe und niedriger Krone. Seine Stiefel sind geschmeidig und passen wie nach Maß. Jim trägt seinen Colt jetzt im Holster, und er wirkt sehr verändert und richtig stattlich.

Er erreicht nun ein solides und fest errichtetes Haus. Dieses Haus ist sicherlich das beste und festeste Haus im ganzen Belle Fourche Valley und ganz bestimmt von Last Chance Camp.

Neben dem Haupteingang steht ein Schild. Darauf steht:

Fairburrow's Office

Claim-Ankauf und -Verkauf

Frachten – Transporte – Goldwechsel

Verwaltung der Fairburrow-Betriebe

Neben dem Eingang sitzen zwei Männer auf einer Bank, die Jim Whittaker scharf betrachten. Es sind hartgesichtige und scharfäugige Burschen.

Jim Whittaker wird auf Clay Fairburrow immer neugieriger. Er weiß nun schon besser Bescheid über dieses Camp hier. Und er ist in seinem Leben auch schon Männern begegnet, zu deren Sorte dieser Fairburrow sicherlich gehört.

Er tritt ein, und die beiden Wachtposten neben der Tür lassen ihn passieren. In einem großen Raum arbeiten einige Schreiber. Jemand fragt nach Jims Wünschen und nickt dann, als er sagt, dass er hundert Dollar für ein Pferd zu bekommen hat.

»Sicher, wir bekamen schon Anweisung, hundert Dollar an einen Texaner auszuzahlen. All right! Wollen Sie das Geld in Dollars, oder wollen Sie noch zweihundert Dollar zulegen? Wir haben gute Claims zu verkaufen. Für dreihundert Dollar...

Erscheint lt. Verlag 16.9.2023
Reihe/Serie Western-Bestseller
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5444-X / 375175444X
ISBN-13 978-3-7517-5444-6 / 9783751754446
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